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DER KARL- MARX UNIVERSITÄT ORGAN DER SED PARTEILEITUNG 6. JAHRGANG, NR.% G LEIPZIG, S. MÄRZ 1962 Preis 15 Pf Für die Wissenschaft, die dem Sozialismus dient! UN I VE RS ITATSZ EITU NG Parteiwahlen 1962 (Seite 2) Arzt und Humanismus (Seite 5) Gruß zum Internationalen Frauentag 1962 Verehrte Mitarbeiterinnen, liebe Frauen und Studentinnen der Karl-Marx-Universität! Rektor und Senat der Karl-Marx-Universität begrüßen und beglückwünschen Sie aus Anlaß des Internationalen Frauentages 1962. Der Internationale Frauentag, der Kampftag der Frauen und Mütter der ganzen Welt für Frieden, Demokratie und Gleichberechtigung steht in der Deutschen Demokratischen Republik in diesem Jahre im Zeichen der weiteren Festigung und Stärkung unserer Repu blik und des entschlossenen Kampfes gegen den westdeutschen Militarismus und Impe rialismus. Die Stellung, Rechte und Pflichten der Frauen, ihre Gleichberechtigung, ihre Verantwortung als Mütter bei der sozialistischen Erziehung der Kinder sind aufs engste mit den Grundfragen unserer gesellschaftlichen Entwicklung, der Sicherung des Friedens, der Vollendung des sozialistischen Aufbaus in der Deutschen Demokratischen Republik und seiner Bedeutung für die Zukunft der deutschen Nation verknüpft. Von der bewußten Tätigkeit einer jeden Frau und eines jeden Mädchens hängt der ge sellschaftliche Fortschritt im entscheidenden Maße ab. Die Entwicklung der sozialistischen Demokratie erfordert die schöpferische Entfaltung der Talente aller Menschen und ins besondere auch unserer Frauen. Seit der Veröffentlichung des Kommuniques des Politbüros des Zenralkomitees der So zialistischen Einheitspartei Dreutschlands ist auch an der Karl-Marx-Universität das große Gespräch „Die Frau - der Frieden und der Sozialismus" im Gange. Mit Stolz und Genugtuung können wir feststellen, daß die Frauen und Mädchen der Karl-Marx-Universität, wo immer sie auch tätig sein mögen, Großartiges leisten und bedeutsame Taten für den Sozialismus vollbringen. Es ist mir als Rektor dieser unserer Universität ein aufrichtiges Bedürfnis, Ihnen, meine verehrten Mitarbeiterinnen, den herzlichsten Dank des Akademischen Senats für die ge leistete Arbeit auszusprechen. Mit diesem Dank verbinden Rektor und Senat die Erwartung, daß Sie noch viele Jahre der Karl-Marx-Universität die Treue halten und unsere Studentinnen ihr Studium mit einem erfolgreichen Abschluß krönen mögen. Ich wünsche Ihnen allen Gesundheit, persönliches Wohlergehen und Glück bei allen Ihren auf die Festigung des Arbeiter-und-Bauern-Staates sowie auf die Erhaltung des Friedens gerichteten Bemühungen. Ich darf Sie bitten, auch Ihren Angehörigen die be sten Grüße und Wünsche von Rektor und Senat der Karl-Marx-Universität zu übermitteln. In aufrichtiger Verbundenheit Prof. Dr Dr h. c Georg Mayer Rektor EHRENTAFEL Anläßlich des Internationalen Frauentages 1962 wurden folgende Kolleginnen der Karl-Marx-Universität mit der Medaille „Für ausgezeichnete Leistungen“ ge ehrt: Dr. Erika Claus, Dozentin am Institut für Marxismus-Leninismus; Hilma Eichardt, Beiköchin in der Mensa; Eva Georgi, Assistentin am Institut für Marxismus-Leninismus; Elvira Grünewald, Assistentin am In stitut für Marxismus-Leninismus; Dr. Annemarie Heins, Lektor am Dol metscherinstitut ; Carmen Jungnik, Lehrkraft am Her der-Institut; Charlotte Lange, Näherin an der Medi zinischen Fakultät; Ellen Lehmann, Hauptsachbearbeiterin in der Abteilung Arbeit; Erika Lindacher, Sekretärin am Institut für allgemeine Geschichte; Renate Lotze, Schwester an der Medi zinischen Fakultät; Annemarie Lühr, Assistentin am Insti tut für Arbeitsökonomik; Eleonore Rudolf, Lehrkraft an der ABF; Dr. Gisela Schmidt, Oberärztin an der Medizinischen Fakultät; Gertraude Schnelle, Oberassistentin am Institut für Marxismus-Leninismus; Dr. Traute Schönrath, Dozent m. W. am Institut für Staatstheorie und Staatsrecht; Ilse Sperling, Sekretärin im Prorekto rat für Studienangelegenheiten; Ursula Wernicke, Oberschwester an der Medizinischen Fakultät; 14 Kolleginnen wurden für vorbild liche Arbeit mit einer Drei-Tage-Fahrt nach Prag ausgezeichnet. Studenten und Frühjahrsmesse Am Gelingen der Frühjahrsmesse 1962, die nach der Zahl der Aussteller und der betei ligten Staaten die größte Messe überhaupt ist, sind auch Universitätsangehörige mitbe teiligt. Hier wenden unsere Dolmetscherstudenten das gelernte Wissen erfolgreich in der Praxis an und helfen beim großen Gespräch zwischen Ost und West. Auf unserem Foto unterhält sich die Studentin Ursel Schmidt am ceylonesischen Stand mit Frau Gu- nasekara. Foto: Koard Gespräch mit meiner Schwester von richtiger Sicht Der Artikel von Prof. Dr. Gentzen in der UZ vom 22. 2. 62 hat mich sehr beeindruckt und war mir Anlaß, meine Beziehungen zu meinen Verwandten in Westdeutschland nicht nur zu überdenken, sondern kritisch zu überprüfen und Schlußfolgerungen zu ziehen. 1953 ging meine älteste Schwester — da mals 23jährig —, angelockt von den Schil derungen meiner Tante und in dem Glauben, daß das Leben in einer mecklen burgischen Kleinstadt ihr nichts zu bieten hätte (wie sie später schrieb), ohne Wissen und Einverständnis meiner Eltern nach Westdeutschland. Sie fand Arbeit in Ham burg, heiratete und lebt jetzt in Bremen. Seit 1954 stehe ich mit ihr in Briefwech sel. Wir schrieben uns über ganz alltägliche Dinge: Sie berichtete mir von ihrem Leben dort und ich ihr von meiner Lernarbeit als Oberschüler und später als Student. 1956 und 1957 verbrachte sie zusammen mit ih rem Mann ihren Urlaub bei meinen Eltern. 1958 erhielt sie keine Aufenthaltsgenehmi gung mehr für die DDR und lud mich dar aufhin zu sich ein. Ich antwortete ihr da mals nur, für einen angehenden Studenten sei eine Fahrt nach Westdeutschland nicht erwünscht, ohne ihr eindeutig und partei lich, daß es mit meiner Würde als DDR- Bürger, Student und junger Kandidat unse rer Arbeiterpartei nicht vereinbar sei, den militaristischen Staat Bonn zu besuchen. Dies war die erste sich bietende Gelegen heit, mit meiner Schwester in das politische Gespräch zu kommen, die ich nicht nutzte.— Wir schrieben uns weiterhin, und mein großer Fehler war es, daß wir die Politik in unseren Briefen möglichst vermieden. Meine Schwester teilte mir zwar mit, daß Leser äußern sich zu einem Artikel Ein Sohn schreibt aus West deutschland an seinen Vater: RÜCKSICHTEN I FAMILIE X HlVJLIL haber, in deren Staat sie lebt und weiter hin völlig „unpolitisch“ leben will, und daß eine Änderung dieser- Lage auch durch ih ren Beitrag herbeigeführt werden kann. Wenn ich es mir richtig überlege, gibt es eigentlich genügend Gelegenheiten, mit mei ner Schwester ins politische Gespräch zu kommen, seien es ihre Klagen über die zu hohen Preise, über die Ratenzahlung oder über die „Pommersche Landsmann schaft“. Außerdem brauche ich nicht immer zu warten, bis mir meine Schwester einen Anhaltspunkt bietet, sondern werde ihr von mir aus bestimmte Probleme nahebringen und Maßnahmen und Vorschläge unserer Regierung erläutern und versuchen, mit ihr darüber in eine Diskussion zu kommen. Ich will meine Schwester und ihren Mann sie aus der „Pommerschen Landsmann schaft“ ausgetreten sei. weil ihr diese Orga nisation zu politisch und revanchistisch sei, beklagte sich auch zuweilen über die zu hohe Miete oder die teuren Fleischwaren und Kartoffeln, ich jedoch ließ diese An satzpunkte über das unbedingt notwendige politische Gespräch mit meiner Schwester außer acht. Inzwischen ist mir aber klargeworden — und der Artikel von Prof, Dr. Gentzen hat dazu nicht unwesentlich beigetragen — daß die Politik nicht in der Familie, in der Kor respondenz mit der in Westdeutschland le benden Schwester aufhören kann, auch auf die von mir zu ängstlich gesehene Gefahr hin nicht, daß meine Schwester alle Bezie hungen zu mir abbricht, weil sie „nichts von der Politik wissen will“. Auf ihre Frage, ob wir uns bei der der zeitigen Lage der Politik wohl überhaupt noch einmal Wiedersehen, werde ich ihr antworten, daß diese Lage ein Ergebnis der Politik der Bonner Ultras ist* der Macht ¬ aus ihrer politischen Inaktivität heraus locken und mit ihnen zum offenen, hellhö rigen und kritischen Betrachten ihrer west deutschen Wirklichkeit verhelfen. So will ich innerhalb meiner Familie mit helfen, die kluge und zielgerichtete Deutsch landpolitik von Partei und Regierung zu verwirklichen, und Prof. Dr. Gentzen hat mich gelehrt, mit welcher Konsequenz ich dabei zu Werke gehen muß, Wolfgang Staerkenberg Student am Slawischen Institut DDR - Heimat der guten Deutschen „Nur eine böswillige Propaganda kann behaupten, in der Bundesrepublik macht sich Faschismus, Revanchismus und An griffslust breit.“ Allein die infame Dema gogie dieses einen Satzes aus der Bonner Denkschrift an die Sowjetregierung hat in diesen Tagen kein anderer so überzeu gend entlarvt wie Herr Professor Dr. Gentzen. Faschismus,' Revanchismus und An griffslust konnte sich aber in Westdeutsch land nicht zuletzt breitmachen, weil nicht wenige westdeutsche Bürger immer wie der auf solch eine Demagogie hereinfallen. In diesem Sinne hat Herr Prof. Dr. Gentzen mir, der ich weiß, daß vor weni gen Wochen auch mein Bruder zur Bun deswehr eingezogen wurde, noch einmal die hohe Verantwortung all jener Bürger unserer Republik vor Augen geführt, die verwandtschaftliche Bindungen zu Bür gern dieses Westzonenstaates haben. Wenn es nach dem Willen jener Männer ginge, die schon unzählige Male den Befehl ge geben haben, daß deutsche Söhne auf ihre Väter, deutsche Brüder auf ihre Brüder schießen, dann wäre der Tag, an dem sich das in noch nie gekanntem Ausmaße wie derholen soll, schon längst gekommen. Wir, die wir alles tun, um unsere Repu blik zu stärken und sie mit unserem Le ben verteidigen, haben diese Katastrophe nicht zuletzt am 13. August vorigen Jah res zu verhindern gewußt. Wann aber wird die Gefahr, die vom westdeutschen Imperialismus und Milita rismus nach wie vor ausgeht, für immer gebannt sein? Erst dann, wenn alle west deutschen Bürger selbst diese Gefahr in ihrem großen Ausmaß erkennen werden und leidenschaftlich dagegen kämpfen. Hierbei zu helfen, sollten wir jetzt noch jede sich bietende Möglichkeit nützen. Aber auch diejenigen, die sich als unbe lehrbar erwiesen, sollen wissen, daß wir die DDR — die Heimat jedes guten Deut schen — vor allen Gefahren schützen und verteidigen. Klaus Puder, Fakultät für Journalistik Ein interessantes Messegespräch: Wissenschaft muß dem Volke dienen Großes Interesse fand bei den Messe berichterstattern der internationalen Presse am Montag ein von der Staatlichen Plan kommission der DDR im Leipziger Presse zentrum organisiertes Pressegespräch am Runden Tisch zum Thema: Wissenschaft als Produktivkraft. Neben anderen bekann ten Professoren beteiligte sich daran auch Dr. Leibnitz, Professor am Institut für Che mische Technologie der Karl-Marx-Uni versität und Direktor des Instituts für Ver fahrenstechnik der Organischen Chemie, Leipzig. Hauptproblem des wissenschaftlichen Streitgesprächs war die Frage, wie die Wissenschaft mehr als bisher unmittelbar Produktivkraft werden kann. Nach den Worten Prof. Janckes aus Dresden geht es bei der Lösung dieser Frage darum, über all absolute Klarheit über das Verhältnis zwischen , Wissenschaft, Grundlagenfor schung und Technik zu schaffen und die gegenseitige wissenschaftliche Information wesentlich zu verbessern. Sachlich und ausführlich beantworteten die Wissenschaftler die Fragen westdeut scher Pressevertreter aus Koburg und Hei delberg nach dem Konkurrenzkampf als angeblicher Stimulator der wissenschaft- lichen Erkenntnis und der Forschung als „reiner Selbstzweck". Der Konkurrenz kampf wurde als unmoralisch, unmensch lich und wissenschaftsfeindlich abgelehnt. Stimulator der wissenschaftlichen Forschung in der sozialistischen Gesellschaft ist der so zialistische Wettbewerb, die sozialistische Gemeinschaftsarbeit. Freiheit der Wissen schaft bedeutet nicht, daß der Wissenschaft ler seine Arbeit als Hobby betrachtet, sie muß beitragen den materiellen Wohlstand des Volkes zu heben. G. T. ernunft wider 22232/2 ääää: irominnt: iwestmwsi FPersöniich-::: : • keilen;: runter: • ähnen: • Nöbelpretsträger : äPrötipriMWerner Heisenberg tMüncheniä: • und:: der: bekäiiiit:: Phssiker : Prot:: r: ::: äcaxlFeiedeieh:: Freiherr :: xon:: weizsäk-::: üker.: häb«i sieh den ■ ällerhöchäten Zorti :: solcher.: Menschen-: und :Wissensihaffs-:: • • :: feinde: wie Strauß und Konsorten zöge-: : äsäsiejhättenitsächiäinizeineripenkschrirt:ä: äsänäädie:: vängelischen; Bündstägsäbget ::: izo2ckietenäikgn: die atomare Atfrüstüng : :: Westdeutschlands gewandt::und waren tu fe für die Anerkennung der Oder- :: Neiße-Gtenze • und ■ eine: „durchgreifende ■ iNüozciüingiäces:Eriehungs4 und Bif-:: :: duagtavesens : tn : Westdeutschland ein- : l:::: M igitvipeiend: Reaktion: «er: Ultras;:: ääüf:: diese vernünftigen und historisch :: :nöiwehidizen:: Förderungen ibeweist er- : ::: iut daß: den : Imperialisten die Wis- •; isensenaru die isich nicht ihren sehmut : ::: gern: Zielen ■ ühterordnet, ■: einen • Prek: • ::: wert ist; „Wir: empfehlen idn acht: Pro* :: 2: mihänten :: idringend,: isich politischer:: äaAüferungen: zu: enthaitenta es: äus::: ■: • Bonn-: lind ivö;idä • älszenierf i aus: Gen :: :::Sehnmiztüten ;der:: Westzonenjournaille.:: ;:: 30er: moralische: Knüppel wird gegen lek:: h: den: ■ wissensdhartler:: geschwungen:: «er •: ::: hicht:: gänz exäkt:; nach der offiziellen::: ää:Bönr: Pfeife ; tanzt: Närrenretheitike:: ■ nießen dagegen solche Atomkriegsphiio- : ::: sonhen ■ wie Schlamm: oder ; Jaspers. . ääääwvibäwolleneisittenigegengenmimen: ::: würde:: idi : ^politische: :KuBerung" :: des • ■ i:!TkieölögieprokessörsiThielickejiberüchHä: ;:: tigter: Rektor der Hamburger: Uni versk:: äätäü idexiidie:: övter: «er siurmMutkaraH;: ::: istrophe: 'verhöhnte • ■ und meinte, ica • ■ ::: iüte:::: der::: 848:: Todesopfer::: bestünde:: ::: darin,: däk:män: nun: einen. 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