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3 DEZ 1962 ORGAN DER SED -PARTEILEITUNG DER KARL-MARX-UNIVERSITÄT i i Für die Wissenschait, die dem Sozialismus dient! UN IVE RS ITAT5Z EITU NG 6. JAHRGANG, NR. 46 LEIPZIG, 15. NOVEMBER 1962 PREIS 15 PF für sozialistischen Arbeitsgemeinschaft zielstrebige dem Pieck' Opti- VEB in im der be- (Aus dem Aufruf des Instituts Mineralogie und Petrographie.) Das Neue, das sich jetzt besonders Zusammenhang mit der Diskussion Pläne für 1963 vielerorts zeigt, ist die wußte Ausrichtung des wissenschaftlichen Profils ganzer Institute auf die Schwer punkte beim Aufbau der nationalen Wirt schaft der DDR. Es geht nicht darum, die Grundlagenforschung einzuschränken und sich in der Lösung aktueller Aufgaben zu erschöpfen. Im Gegenteil, gerade die Grundlagenforschung bedarf an den Uni versitäten einer zielgerichteten Förderung. Der Gedanke im Aufruf der Minera logen, Grundlagen- und angewandte For schung auf das engste zu verbinden, hat sich auch in anderen Bereichen der Fakul tät bereits durchgesetzt. Als Beispiel soll hier der Planentwurf der Abteilung Trink-, Brauch-, Abwasserbiolpgie am Zoologischen Institut dienen. Seit einiger Zeit wird hier die gesamte Forschungsarbeit auf einen volkwirtschaftlichen Schwerpunkt ausge richtet, auf Probleme der Überwachung bestehender und der Vorprojektierung neuer Trinkwassertalsperren im Bezirk Karl-Marx-Stadt. Innerhalb dieses Rahmen themas bilden Grundlagenforschung und unmittelbar in der Praxis wirksame For schungsarbeiten eine Einheit. Die Weiterentwicklung der gesell schaftlichen Produktivkräfte erfordert die Erreichung des wissenschaftlich- technischen Höchststandes. Wir wollen, beitragen, daß auch unser Wissenszweig mehr und mehr zur unmittelbaren Pro duktivkraft wird. (Aus dem Aufruf des Instituts für Mineralogie und Petrographie.) Die Erreichung des wissenschaftlich- technischen Höchststandes setzt voraus, daß er bekannt ist. Darum messen wir den Verpflichtungen der Mineralogen, den Be trieben und WB ganze Dokumentationen zur Verfügung zu stellen, außerordentlich große Bedeutung bei. Man könnte einwenden, daß es fast überall in den wichtigsten Industrie betrieben Abteilungen gibt, die sich mit Fragen von Forschung und Entwicklung und mit dem Weltniveau auf ihrem Gebiet beschäftigen. Tatsache ist jedoch, daß es noch viel aufzuholen gibt, wenn wir über all am derzeitigen Welthöchststand mes sen wollen. Prof. Dr. Dr. h. c. Leibnitz kennzeichnet das Problem besonders tref fend, wenn er sinngemäß ausführte: Es kommt jetzt darauf an, die Empfänger, d. h. die verantwortlichen Gremien in der Industrie, in Ordnung zu bringen, das hat aber zur Voraussetzung, daß die Sender, d. h. die wissenschaftlichen Institute, auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft wer den. Wie Wissenschaftler der Universität ge meinsam mit den Praktikern um das Welt niveau kämpfen, zeigt das Beispiel der Die Vorbereitung der Partei und der gesamten Bevölkerung der DDR auf den VI. Parteitag findet ihren Niederschlag in der Teilnahme aller Werktätigen am sozia listischen Wettbewerb mit dem Ziel, durch sozialistische Gemeinschaftsarbeit den wissenschaftlich - technischen Höchststand zu erreichen und zu bestimmen. Die Qua lität der Arbeit jeder Parteileitung und jedes einzelnen Genossen an der Univer sität muß jetzt danach gemessen werden, wie das einzelne Institut, die Abteilung, wie überhaupt jedes Kollektiv an der patriotischen Massenbewegung teilnimmt und wie die Genossen selbst vorangehen. Für die Parteiorganisation an der Ma thematisch-Naturwissenschaftlichen Fakul tät heißt das konkret, die Initiative, die vom Institut für Mineralogie und Petro graphie ausging, aufzugreifen und in allen Bereichen der Fakultät zu verbreitern. Wir sehen unsere vordringlichste Auf gabe darin, unsere gesamte wissen schaftliche Tätigkeit eng mit der Ent wicklung der führenden Industrie zweige unserer nationalen Wirtschaft zu verbinden. maler Spinnschacht“ aus Kunstfaserwerk ..Wilhelm Schwarza. Durch die Zusammenarbeit der Angehörigen des Kombinates mit Wissenschaftlern des Geophysikalischen Instituts war es mög lich, in relativ kurzer Frist einen Schacht für das Spinnen von Monofil-DEDERON- Seide zu entwickeln, der sich nicht nur dem bis dahin benutzten westdeutschen Schacht weit überlegen zeigt, sondern der im Versuch eine Seidenqualität ergab, die unmittelbaren Anschluß an das gegen- (Fortsetzung auf Seite 3) Zuerst die ,Sender ff prüfen Von Horst Schäffner, Mathematisch-Naturwissen- schaftliche Fakultät Berkholzer geben Startschuß Chemiestudenten schließen sich dem Massenwettbewerb an Dem Aufruf der Mineralogen folgend schließen sich immer mehr Wissenschaftler der Karl-Marx-Universität dem Massen wettbewerb zu Ehren des VI. Parteitages an. Der Grundgedanke ist in jedem Fall, wie können wir dazu beitragen, den wis senschaftlich-technischen Höchststand auf bestimmten Gebieten zu erringen und da mit unsere Republik stärken. Ein Beispiel dafür ist der Aufruf der Wirtschaftswissen schaftler, die sich die Aufgabe stellen, ' „durch exakte Untersuchungen von Proble- ; men des Einsatzes und der Ausnutzung der neuen Technik in Industriebetrieben mit zuhelfen, daß die ökonomischen Gesetze , des Sozialismus vollständiger und damit konsequenter durchgesetzt werden“. Unter den Studenten beginnt sich eine ähnliche Bewegung zu entwickeln. Am ver gangenen Dienstag berieten die Chemiker J der Gruppe II175, die sich im Ernteeinsatz als Berkholzer einen Namen machten, über ihre Teilnahme am Massenwettbewerb. Die I wichtigsten Gedanken dieser Beratung sind: Probleme gemeinsam lösen Abkommen über Zusammenarbeit gesellschaftswissenschaftlicher Fachrichtungen außerhalb ihrer ner bei Veröffentlichungen Länder- unterstützen. Die Zusammenarbeit sprechend der Struktur versität Olomouc auf vereinen. Das Arbeitsabkommen, das ein wichtiger Teil des Planvorschlages Karl-Marx-Universität für 1963 zu trachten ist, entspricht der Forderung in- ak- er, auf tig- ein ren Zu- en- rng als son als der be- der den ere tei- eg- sich nde tief an- nde nk- mit irch en- iga bezieht sich ent- der Palacky-Uni- die Medizinische, Mathematisch-Naturwissenschaftliche und die Philosophische Fakultät. Als weiterer Schritt ist für September 1963 die Unter zeichnung eines Freundschaftsvertrages zwischen beiden Universitäten vorgesehen. Ein Arbeitsabkommen über die zukünf tige Zusammenarbeit zwischen dem Insti tut für Marxismus-Leninismus und dem Institut für Politische Ökonomie der Wirt schaftswissenschaftlichen Fakultät, dem Institut für Philosophie und der Fachrich tung Geschichte der Philosophischen Fakultät wurde am vergangenen Montag Unterzeichnet. Dieses bedeutsame Dokument, so führte Vertrag mit Olomouc Der Rektor der Karl-Marx-Universität, Prof. Dr. Dr. h. c. Georg Mayer, und der Prorektor der Palacky-Uni versität Olo- mouc, Prof. Dr. Josef Metelka, unterzeich neten am vergangenen Sonnabend einen Rahmenvertrag über die künftige Zusam- menarbeit zwischen beiden Bildungsstät ten. Der Vertrag sieht neben einer Er weiterung des Austausches von Wissen schaftlern zu Gastvorlesungen und Stu dienzwecken die gemeinsame Lösung be stimmter Forschungsaufgaben vor. Ein neuer Weg der Zusammenarbeit soll durch den Austausch von Prüfungsmaterialien Und Erfahrungen über die praxisverbun dene Gestaltung der Ausbildung beschrit ten werden. Darüber hinaus werden die Wissenschaftlichen Zeitschriften beider Universitäten wissenschaftliche Publika tionen austauschen und die Partnerinstitute letzten Plenartagungen des Zentral komitees nach einer verstärkten Entwick lung der Gemeinschaftsarbeit. Es ist innerhalb der Gesellschaftswissenschaften ein erster und sehr wesentlicher Schritt dazu. der Rektor, Prof. Dr. Dr. h. c. Georg Mayer, aus. ist ein weiterer Schritt zur sozialistischen Umgestaltung unseres Hoch schulwesens mit dem Ziel, unserer Tätig keit einen nicht nur höheren ökono mischen, sondern auch höheren wissen schaftlichen Wirkungsgrad zu verleihen. Das Arbeitsabkommen enthält wertvolle Gedanken und eine Fülle von Anregungen auf dem Gebiet der Forschung und Lehre und hat vor allem die Bildung soziali stischer Arbeitsgemeinschaften zum Ziel, die auf dem Weg der Komplexforschung gemeinsam interessierende Probleme lösen. Ein weiterer Gesichtspunkt ist die stärkere gegenseitige Beeinflussung der Partner- institte bei der Ausbildung ihres wissen schaftlichen Nachwuchses. Es ist eine Tat sache, daß die Wissenschaft des Marxis mus-Leninismus die Einheit aller im Abkommen zusammengefaßten Wissen schaften ist. In der Vergangenheit gab es auch bereits Zusammenarbeit zwischen den entsprechenden Instituten, aber sie war zufälliger Natur, und ein großer Teil der Forschungsarbeit lief parallel nebenher. Das Abkommen ist geeignet, diesen Zu stand zu beenden und fruchtbare Kon takte auf der Grundlage gemeinsamer Auf gaben herzustellen. In seinem Schlußwort hob Prorektor Prof. Dr. Mosler hervor, daß in der Ver gangenheit die beiden großen Aufgaben, Forschung und "Lehre, nicht immer nach den optimalen Möglichkeiten gelöst wur den, weil es nicht gelang, die Kräfte zu O Jeder Student bemüht sich um eine Verbesserung der Studien- ergebnisse. Den wissenschaftlichen Höchststand erreichen, heißt für uns im dritten Studienjahr Aneignung eines Maximums an Wissen auf dem Gebiet des Marxismus-Leninismus Und in der organischen Chemie, i Verbesserung der Kenntnisse in Russisch und Mathematik. • Um unsere politischen Kenntnisse zu vertiefen, werden wir die Mate rialien zur Vorbereitung des VI. Parteitages gründlich studieren. Jede Studiengruppe wird wöchent lich ein Problem gemeinsam durch arbeiten. Die Verbindung mit der soziali stischen Praxis soll durch Kontakte mit dem Kombinat Böhlen verbes- ' sert werden. Hauptaufgabe dieses Studienjahres ist es, uns solche Kenntnisse anzueignen, die eine gute Grundlage für die Lösung prak- , tischer Aufgaben im Studentensom mer und im folgenden Studienjahr bilden. Vertragsforschung für die chemische Großindustrie macht einen entscheiden den Anteil der wissenschaftlichen Arbei ten in der thermodynamischen Abteilung des Physikalisch-Chemischen Instituts aus. Einer der Mitarbeiter, Dipl.-Chern. Hes sel, entwickelte z. B. im Rahmen seiner Dissertation eine Anlage zur Überdruck- Gleichgewichtsdestillation azeotropbil dender Flüssigkeitsgemische. Darin wer den Untersuchungen im Auftrage des VEB Chemische Werke Buna durchge- führt. Außenpolitik des Friedens Prominenter sowjetischer Gast sprach vor 400 Studenten und jungen Wissenschaftlern Das war ein großes politisches Ereignis an der Universität: Anläßlich des 45. Jah restages der Oktoberrevolution hatte die UPL ein Forum über die Außenpolitik der Sowjetunion organisiert und dazu den Genossen N W. Schischlin, Lektor beim ZK der KPdSU, gewonnen. In einem einführenden Vortrag ging er davon aus. daß vor zwei Jahren -ein Wechsel in der Führung der USA erfolgte und damit auch neue Grenzen in der amerikanischen* Außenpolitik gesteckt wurden. Die USA haben jetzt die ökono mische Integration des Westens unter Vorherrschaft der USA-Monopole auf ihre Fahnen geschrieben. Kennedy will einen Krieg „besonderer- Art“ gegen das sozia listische Lager führen, des Druckes auf ökonomischem Gebiet. Daraus resultieren auch die imperialistischen Bemühungen, die jungen Nationalstaaten ökonomisch zu binden und zu beherrschen. In diesem Zusammenhang müsse man auch die Blockade gegen Kuba sehen. „Die Blok- kade Kubas ist aber kein Erfolgszeichen der USA, sondern ein Zeichen der Schwä che dieser Position der USA“, schätzte Genosse Schischlin ein. Der sowjetische Parteipropagandist wies überzeugend nach, daß die Weltpolitik durch das Wachsen der Kräfte des sozia ¬ listischen Lagers, insbesondere durch die Erfolge in ökonomischer Hinsicht, und den Drude der für den Frieden kämpfen den Volksmassen bestimmt wird. In die sem Zusammenhang komme den jüngsten Vereinbarungen zu einer noch engeren Zusammenarbeit im Rat für Gegenseitige Wirtschaftshilfe große Bedeutung zu. Der Kampf der sozialistischen Länder werde auch den jungen Nationalstaaten helfen, den richtigen Weg zu finden. Ausführlich analysierte Genosse Schisch lin die Ergebnisse der politischen Ent wicklung anläßlich der Kuba-Krise. „Die Tatsache, daß es gelungen ist, Kennedy die Erklärung aus den Zähnen zu reißen, daß die USA die Souveränität Kubas ach ten werden, ist ein großer Erfolg der friedlichen Außenpolitik der Sowjet union“, sagte er. Unter den vielen Fragen, die der pro minente sowjetische Gast beantwortete, war auch eine nach dem Abschluß eines Friedensvertrages mit Deutschland. „Der Friedensvertrag mit Deutschland wird un bedingt abgeschlossen werden“, sagte Ge nosse Schischlin, und er unterstrich die Überzeugung, daß alle strittigen interna tionalen Fragen durch die Stärke des so zialistischen Lagers auf dem Wege der Vernunft und friedlicher Verhandlungen geklärt werden können. Srüle (Mach In Grußtelegrammen an das Zentralkomitee der KPdSU und den Ministerrat der Sowjetunion entboten der Rektor, die Universitätsparteileitung und die Leitungen der Massenorganisationen im Namen von über 24 000 Professoren, Studenten, Ar beitern und Angestellten der Karl-Marx-Universität den Völkern der Sowjetunion und ihrer Kommunistischen Partei aus Anlaß des 45. Jahrestages der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution brüderliche Kampfesgrüße. In dem Telegramm heißt es unter anderem: „Es ist der Karl-Marx-Universität ein aufrichtiges Bedürfnis, den Werktätigen der Sowjetunion herzlich zu danken für die uneigennützige Hilfe und Unter stützung, die sie der Deutschen Demokratischen Republik beim Aufbau des Soziar lismus gewähren... Gegenwärtig verstärkt sich an der Karl-Marx-Universität die Bewegung zur Er lernung der russischen Sprache, um die Ergebnisse und Erfahrungen der sowjeti schen Wissenschaft und Kultur für die siegreiche Vollendung des Sozialismus in der Deutschen Demokratischen Republik noch besser auswerten zu können. In Vorbereitung des VI. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutsch lands beteiligen sich die Angehörigen der Karl-Marx-Universität auf dem Gebiet der Lehre, Forschung und Erziehung am sozialistischen Wettbewerb zur ökonomi- ' sehen Stärkung der Deutschen Demokratischen Republik und zur Erreichung und Mitbestimmung des wissenschaftlich-technischen Höchststandes." I I Gesellschaftliche Wirklichkeit exakter erforschen seit. 6