Volltext Seite (XML)
Pressereferat des Rektors gegründet Der Rektor veranlaßte mit Wirkung vom 15. 2. 1964 die Einrichtung eines Presse referates der Karl-Marx-Universität. Als Pressereferentin wurde Dipl.-Journ. Karla Poerschke, bisher Redakteurin der „Universitätszeitung“ eingesetzt. Aufgabe des Pressereferates ist, die vielfältigen . Leistungen in Lehre, Forschung und Er ziehung, wissenschaftliche Veranstaltun gen, die Auslandsbeziehungen der Karl- Marx-Universität sowie die Teilnahme der Universitätsangehörigen an der Diskus sion über wissenschaftspolitische Probleme in den zentralen Publikationsorganen der Deutschen Demokratischen Republik zu popularisieren. Diesem Anliegen dient auch die Herausgabe eines Bulletins „In formationen“. Alle Institute, Kliniken und gesellschaftlichen Organisationen werden gebeten, das Pressereferat über entspre chende wichtige Ereignisse im Interesse einer raschen Veröffentlichung umgehend zu informieren. Das Pressereferat hat seinen Sitz im Rektorat, Ritterstraße 26, I. Stock. Vorlesungen südlich des Äquators Auf Einladung des Rektors der Univer- sidad de Concepcion und des Direktors ihres Referats für kulturelle Beziehungen nahm Prof. Kossok in der zweiten Januar hälfte an der in Concepcion veranstalteten Escuela de Verano (Sommeruniversität) teil. Er hielt neben einem Seminar über Probleme der afro-asiatischen Befreiungs bewegung eine Vorlesungsreihe zum Thema: Weltgeschichte und Weltrevolu- tion. Während seines Aufenthaltes in der chilenischen Universitätsstadt hatte Prof. $ Kossok Gelegenheit, mit dem Rektor der Universität, Prof. Dr. Ignacio Gonzales G i n o u v e s, sowie den Dekanen ver schiedener Fakultäten einen regen Mei nungsaustausch über die Möglichkeiten einer wissenschaftlichen Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit auf Austauschbasis zu führen. Die entsprechenden Anregungen fanden auch in Interviews mit der Presse ein sehr positives Echo. Hektarerträge steigen, wenn die Wissenschaft hilft Der VIII. Deutsche Bauernkongreß, der am vergangenen Wochenende in Schwerin stattfand, hat nicht nur der Landwirtschaft unserer Republik den weiteren Entwick lungsweg gewiesen, sondern auch für die Wissenschaft Bilanz gezogen und neue Auf gaben gestellt. In einem Interview erläuterte Prof. Dr. Rauhe, Mitglied des Land wirtschaftsrates beim Ministerrat der DDR und Direktor des „Adolf-Zade-Instituts“ für Acker- und Pflanzenbau der Karl-Marx-Universität, einige dieser Aspekte. Herr Prof. Dr. Rauhe, auf welche Weise half Ihr Institut den VIII. Deutschen Bauernkongreß vorbereiten? PROF. DR. RAUHE: Auf dem VIII. Deutschen Bauernkongreß wurde der Weg für die weitere Entwick lung unserer sozialistischen Landwirt schaft in den nächsten Jahren beraten. Be sonders begrüße ich die im Beschluß ent haltenen Maßnahmen zur Erhaltung und Mehrung der Bodenfruchtbarkeit. Es gab mitunter falsche Auffassungen, die darin bestanden, daß dieses Problem allein mit der Mineraldüngung zu lösen ist. Das ist aber nur ein Teil der Maßnahmen, die zu hoher Bodenfruchtbarkeit und gleich zeitig hohen Erträgen führen. Um die Humuszufuhr unserer Böden zu sichern, bedarf sowohl die Stallmist- und Jauche wirtschaft als auch der Anbau von Klee und Luzerne als Stickstoffträger einer grundlegenden Verbesserung. Das Institut für Acker- und Pflanzenbau hat sich anläßlich des Bauernkongresses darauf konzentriert, in verschiedenen Feldversuchen den Zusammenhang von der Bodenfruchtbarkeit und Ertragssteige rung darzustellen. Wir haben sehr viel theoretisches Material dazu zusammenge tragen, das in Ergänzung des Beschluß entwurfs für den Bauernkongreß mit ver arbeitet wurde. Unser Institut hielt Vorträge zur Stei gerung der Bodenfruchtbarkeit in den Dör fern, z. B. auf einer Versammlung mit 500 Praktikern in Torgau, wo ich auch als Delegierter zum VIII. Bauernkongreß ge wählt wurde. Welche Maßnahmen zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit hat das Institut für Acker- und Pflanzenbau in einigen LPG bereits eingeleitet, und was für eine Ent wicklung haben die von Ihnen betreuten LPG daraufhin genommen? PROF. DR. RAUHE: Schon seit 1962 erfolgt eine ständige Be treuung der LPG Badrina, Sausedlitz, Brinnis und Löbnitz durch Assistenten un seres Instituts. Eine gute Zusammenarbeit haben wir auch mit der LPG Schenken berg besonders hinsichtlich der Stallmist- pflege, während wir uns in der LPG Lö bichau auf Kleeanbau und -Vermehrung konzentrieren. Die Verbesserungen, die wir im Inter esse einer größeren Wirtschaftlichkeit in den genannten LPG des Kreises Delitzsch eingeführt haben, betreffen organische und mineralische Düngung, die Änderung des Ackerflächenverhältnisses, Fruchtfolge, Me liorationen sowie Qualifizierungsaufgaben. Programme zur Hebung der Bodenfrucht barkeit stellten die LPG und unser In stitut in gemeinsamer Arbeit auf. Es wurden die Klee- und Luzerneflächen so wie der Zwischenfruchtanbau erweitert. Außerdem spielt die Untersuchung der ge samten Futterwirtschaft — vor allem die Analyse der Eiweißversorgung bei Kühen und Schweinen im Jahresablauf — eine große Rolle. Obwohl neue Maßnahmen zur Verbesse rung der Bodenfruchtbarkeit Zeit brau chen, bis sie sich auswirken, ist schon feststellbar, daß es in den einzelnen Be trieben vorwärtsgeht. Beispielsweise konn ten in der LPG „Aufbau“ Löbnitz bei der Milch- und Schweineproduktion bedeu tend höhere Leistungen erreicht werden; im Oktober erhielt diese LPG die „Gol dene Milchkanne“ für die beste Planerfül- lung im Einzugsbereich der Molkerei Bit terfeld. Herr Professor, welche Aufgaben stellt der Bauernkongreß speziell Ihrem Institut, und welche Hinweise können Sie für die Verwirklichung theoretischer Kenntnisse in der Praxis geben? PROF. DR. RAUHE: Unsere Arbeit als Agrarwissenschaftler am Institut für Acker- und Pflanzenbau wird sich weiterhin mit dem Schwer punktproblem befassen: Durch welche Maßnahmen kommen wir zu Höchsterträ gen bei gleichzeitiger Steigerung der Bo denfruchtbarkeit? Unerläßlich für uns Agrarwissenschaft ler ist, darauf Einfluß zu nehmen, daß die LPG und VEG noch konkreter als bisher mit ihrem Betriebsprogramm zur Hebung der Bodenfruchtbarkeit arbeiten und für dessen Verwirklichung sorgen. Große Reserven bei der Steigerung der Erträge auf den Feldern liegen in einer besseren Bodenbearbeitung. Das betrifft die Arbeitsqualität und auch die Einhal tung der optimalen agrotechnischen Ter mine. Die Studenten können unsere wissen schaftliche Arbeit sowie die Einflußnahme auf die LPG sehr gut unterstützen, indem sie in Diplomarbeiten spezielle Probleme einzelner Betriebe analysieren und den LPG daraufhin wissenschaftliche Empfeh lungen geben. Im Augenblick kommt es uns noch be sonders darauf an, die Erkenntnisse bei der Erhöhung der Hektarerträge für Ge treide in der Praxis durchzusetzen. Noch in diesem Jahr ist es möglich, daß je Hektar Getriede bis zu 4 dt mehr als im vergangenen Jahr geerntet werden. Wichtig dabei ist richtige Sortenauswahl und Frühjahrsbestellung in hoher Quali tät sowie Berücksichtigung der hier be reits kurz genannten Maßnahmen zur Er höhung der Bodenfruchtbarkeit. Wenn es uns gelingt, die Erkenntnisse der Wissen schaft in der Praxis zu verwirklichen, kann in den nächsten vier bis fünf Jah ren der Hektarertrag in Getreide um acht bis 10 dt gesteigert werden. Büro für Neuererwesen Auf Beschluß des Kollegiums beim Aka demischen Senat der Karl-Marx-Uni ver- s sität vom 7. Januar 1964 wurde ein Büro für Neuerer-, Patentwesen und Industrie verbindungen gebildet. Das Büro unter Leitung von Hauptingenieur Hans Schlem- bach, ist dem Prorektorat für Forschungs angelegenheiten angeschlossen. Elektrische Zahnbürste in Gemeinschaftsarbeit Eine elektrische Zahnbürste (TR 7), die in Zusammenarbeit mit dem Oberarzt der Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten der Karl-Marx-Univer- .sität Dr. Hansjörg Kötzschke entwik- kelt wurde, stellt der VEB Komet Suhl auf der diesjährigen Frühjahrsmesse aus. Durch die Vibration der Zahnbürste erfolgt eine bessere Reinigung der Zähne und Massage des Zahnfleisches als mit der her kömmlichen Zahnbürste. Intensive Zahn putzer müßten sechs Minuten bürsten, um die Wirkung zu erreichen, die der TR 7 in 60 Sekunden erzielt. „Magna cum laude" für jemenitischen Promovenden Am 12. Februar 1964 verteidigte Herr Muhammad ibn Ali ibn Abdalla as-Su- hari, wissenschaftlicher Aspirant am Orientalischen Institut der Karl-Marx- Universität Leipzig, seine Dissertation zum Thema „Der Kampf um die Herausbil dung eines unabhängigen jemenitischen Einheitsstaates vom Ende des 19. Jahr hunderts bis 1934“. Die wissenschaftliche und politische Bedeutung der Arbeit er gibt sich vor allem daraus, daß sie die erste gründliche und umfassende Darstel lung einer für die Herausbildung des je menitischen Einheitsstaates wesentliche Periode aus der Feder eines jemenitischen Wissenschaftlers selbst ist. Herr as-Suhari stellte sich mit seiner Dissertation das Ziel, den tieferen Sinn, die historische Bedeutung und die Ent wicklungstendenz der fortwährenden Kämpfe des jemenitischen Volkes gegen innere und äußere Feinde von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in das dritte Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts zu erfor schen. Diese Aufgabenstellung hat der Kandidat nach dem Urteil seiner Gutach ter, Nationalpreisträger Prof. Dr. W. M a r • kov und Prof. Dr. L. Rathmann,' sehr gut verwirklicht. Er erbrachte mit der Arbeit den Nachweis, daß die zahl losen Kriege des jemenitischen Volkes in der genannten Periode gesetzmäßig auf das Ziel gerichtet waren: die Beseitigung der türkischen Herrschaft, die Abwehr des britischen Kolonialismus, die Überwin dung der feudalen Zersplitterung und der gentilgesellschaftlichen Überreste und die Schaffung eines unabhängigen jemeniti schen Einheitsstaates. Die Untersuchung stellt einen bedeutenden Beitrag zur Er forschung der modernen jemenitischen Ge schichte auf der Grundlage des histori schen Materialismus dar, und sie wird auch strengster Quellenkritik standhalten. Die Dissertation ist ein hervorragendes Zeugnis des Strebens der jungen Intelli genz der Arabischen Republik Jemen, ihr Volk aus -der jahrhundertelangen geisti gen und politischen Rückständigkeit her auszuführen, und zugleich, wie Herr as-Suhari in seinen Dankesworten nach der öffentlichen Verteidigung zum Aus druck brachte, ein gutes Beispiel der Hilfe der Deutschen Demokratischen Re publik für die jungen Nationalstaaten«. VERANSTALTUNGEN Marxistisches Kolloquium Montag, 16. März, 18 Uhr, Großer Hör- .. saal des Instituts für Physiologie. Die Stel lung der Universitäten im einheitlichen sozialistischen Bildungssystem. Es spricht Johannes Hörnig, Kandidat des ZK, Leiter der Abteilung Wissenschaften des ZK der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands. Philosophisches Kolloquium Donnerstag, 19. März, 17 Uhr, Peters- Steinweg 8, Hörsaal 353. Sechster Vortrag im Rahmen des Philosophischen Kollo quiums. Es spricht Dozent Dr. Hans Boeck, Institut für Philosophie, zum Thema „Probleme der maxistisch-leninisti- sehen Ethik in Lehre und Forschung“. von Angehörigen der Karl-Marx-Universität Der Betriebsvergleich in Großhandels- gesellschaften. Prof. Dr. habil. Hennig und Dipl.-Wirtsch. Riemer. Verlag die Wirtschaft, Berlin, Schriftenreihe „Der Handel“, Heft 21/64. Das Rechnungswesen des sozialistischen Binnenhandels. Lehrbuch. Prof. Dr. habil. Hennig, Dr. habil. Baron, Dr. Witt mar, Junghänel. Verlag die Wirt schaft, Berlin 1963. DAS REDAKTIONSKOLLEGIUM: Günter Lippold (verantwortlicher Redakteur), Jürgen Grubitzsch (Redakteur), Dr. jur. Richard Hähnert, Hans-Dieter Huster, Dr. med. Werner Lehmann, Gerhard Mathow, Karla Poerschke, Karl-Heinz Röhr. Walter Sandring, Wolfgang Weiler, Günther Wilke. Veröffentlicht unter der Lizenz-Nr. 65 des Rates des Bezirkes Leipzig. — Erscheint wöchentlich. — Anschrift der Redaktion: Leipzig C 1, Ritter- straQe 26, Fernruf 79 71. Sekretariat Apparat 264. Bankkonto 513 808 bei der Stadt- und Kreis sparkasse Leipzig. — Druck: LVZ-Druckeret „Hermann Duncker* HI 18 138, Leipzig C 1, Günter Lippold (verantwortlicher Redakteur), Peterssteinweg 19. — Bestellungen nimmt jedes Postamt entgegen. UZ 10/64, Seite 2 Fest der tschechischen Sprache In Zusammenarbeit mit dem Dolmet scher-Institut krönte die Abteilung Tsche chische Sprache und Literatur des Slawi schen Instituts der Karl-Marx-Universität zum Ausklang des Semesters ihre Arbeit mit einem Fest der tschechischen Sprache. Feste der russischen Sprache und Kul tur, die uns das große slawische Volk in seinem Reichtum an Folklore und Kultur tradition sowie die Schönheit der russi schen Sprache offenbar werden ließen, wa ren vorausgegangen, und wir begrüßten es sehr, daß der Gastlektor für Tschechisch, Herr Jaroslav Baloun von der Prager Universität, die Initiative ergriff und einen gleichartigen tschechischen Abend vorberei tete. War uns doch so eine weitere Mög lichkeit gegeben, ein Volk, das über Jahr zehnte in Deutschland infolge nationalisti scher und faschistischer Propaganda ver kannt worden war, näher kennenzulernen. Wir sind relativ wenige Tschechischstu denten, und wir hatten nicht viel Zeit zur Vorbereitung, deshalb fürchteten wir bei den Proben, wir könnten nicht das gleiche hohe Niveau wie das der russischen Abende erreichen. Und wir haben es auch nicht erlangt, aber dennoch gab es unter den 65 Teilnehmern an diesem Abend kaum einen, dem dieses Fest der tschechi schen Sprache nichts gegeben hätte. Hinter den Worten aller Vortragenden spürte man das echte Wollen, all das Schöne in der tschechischen Sprache und Literatur begreiflich zu machen und uns Wissen über die Tschechoslowakei zu er schließen, mit dem wir bis dahin noch nicht näher in Berührung gekommen wa ren. Neben Herrn Balouns sachkundigen Ein führungen zu den Gedichten und Liedern müssen der Vortrag des geschäftsführen den Assistenten Bernd K o e n i t z über die kulturellen Beziehungen zwischen Böhmen und Deutschland, in Tschechisch und in Deutsch gehalten, vor allem aber der Fest vortrag des Institutsdirektors, Herrn Prof. Dr. Rudolf Fischer, hervorgehoben wer den. In seiner verbindlichen Heiteren Art entdeckte Prof. Fischer uns den tschechi schen Schriftsteller Herlosch, der als Her loßsohn in der zweiten Hälfte des 19. Jahr hunderts längere Zeit in Leipzig lebte. Herr Prof. Fischer las uns einen selbst übersetzten Ausschnitt aus einem Werk Herloschs vor, eine Stelle, die uns zeigte, wie der Dichter aus dem Nachbarvolk un sere Stadt Leipzig gesehen hat. Die liebens werten Worte über die alte Universitäts stadt schienen Brücken zu schlagen, so daß am Ende von Prof. Fischers Vortrag jeder aufgeschlossen war, das tschechische und slowakische Volk in seiner Kultur auf sich wirken zu lassen. Welche Kostproben dieser Kultur wur den für uns bereitgehalten? Da war ein Lichtbildervortrag über eine Ferienreise von Leipziger Bohemistikstu denten in die CSSR. Elke Beckmann, die zu den Diapositiven sprach, gab einen guten Einblick in die reiche Architektur der Universitätsstädte Prag, Olomouc und Brno. Noch die landschaftliche Schönheit der Tschechoslowakei vor Augen, hörten wir drei Tanzlieder, die, obwohl von einem sehr kleinen Chor der Anfängergruppe ge sungen, doch in ihrem pointierten Rhyth mus ansprachen und froh stimmten. Es folgten, unterbrochen durch Rezita tionen einiger Gedichte von Bezruc, Ne- val, Havlicek und Skala, die die Studen ten Weiß-Kuka, Hunger, Witt und Schweigel aus dem 4. Studien jahr in guter Aussprache und angemesse ner Ausdruckskraft vortrugen, mährische und slowakische Volkslieder, die auch die jenigen, die des Tschechischen nur wenig mächtig waren, z. B. die Schüler aus der Tschechisch lehrenden Erweiterten Hum boldt-Oberschule, ahnen ließen, daß da ein Volk mit einem reichen Innenleben und einem harten Schicksal sich kundtat. Auch Frau Jarmila Abicht und ihre Studenten vom Dolmetscher-Institut trugen mit slowakischen Liedern zum Gelingen des Abends bei. Frau Becher vom Dol metscher-Institut hatte Anteil daran, wenn die Leseproben aus der modernen tschechi schen Satire, vorgetragen von den Studen ten Göring und Wendt, recht gekonnt erschienen. Kurz vor Ende des sogenannten „ernsten Teils“ kam zu unserer großen Freude Jiri Bar, der uns allen von der Leipziger Oper als einfühlsamer Interpret bekannt ist, und sang die Tesiner Lieder des Kom ponisten Petr Eben, die aus dem mähri schen Schlesien, seiner Heimat, stammen. Diese Lieder waren unbestritten das stärkste emotionale Erlebnis des Abends, denn hier teilte sich uns nicht nur eine warme schöne Stimme mit, sondern die Liebe eines Menschen zu seiner Heimat. Da stand kein Opernsänger, der um einer Gage willen seine Kunst bot, sondern ein tschechischer Freund, der unserer Einla dung mit großer Freude über unsere Be mühungen um die tschechische Sprache und Kultur gefolgt war. Wenn auch der heitere Teil dem Tanz der Gäste gehörte, so blieb dieser Abend doch ein Fest der tschechischen Sprache und Kultur; denn die Tanzpausen wurden mit Quizveranstaltungen in verschiedenen Schwierigkeitsstufen gefüllt. Es gab so viele richtige Antworten, daß die 15 Buch preise, die das Ministerium für Kultur und Volksbildung in Prag eigens für die sen Abend gestiftet hatte, kaum ausreich ten. In den Fragen kamen die Geographie und Geschichte sowie der sozialistische Aufbau in der CSSR zu Wort, so daß am Ende des fünf Stunden währenden Abends uns das tschechoslowakische Volk auf viel fältige Weise nähergekommen war. Es bleibt nur noch, vor allem Herrn Baloun, dem Initiator dieses Festes, aber auch Herrn Koenitz, Herrn Prof. Fischer, den Tschechischlektoren des Dolmetscher- Institutes sowie allen Studenten, die die sen Abend zu einem Erlebnis machten, zu danken und die Hoffnung auszusprechen, daß im nächsten Jahr dieses Beginnen fortgeführt werde. Sollten sich nicht auch die anderen Sprachinstitute Gedanken darüber machen, wie sie durch ähnliche Veranstaltungen zur Achtung vor der Kultur anderer Völker erziehen. Renate Dieck Teilnehmerin am Anfängerkurs für Tschechisch ZRA1 rechnet für drei Fakultäten (Fortsetzung von Seite 1) Bereits im Herbst 1962 begann eine Vorlesungsreihe über maschinelle Rechen technik, als deren Ergänzung man noch die Vorlesungen über Schaltalgebra und — in naher Zukunft — über mathemati sche Logik betrachten kann. Seit dem Herbstsemester 1963/64 läuft ein Prakti kum für Mathematikstudenten, das von den Teilnehmern als sehr wichtig für den späteren Einsatz in der Praxis betrachtet wird. U Z; Das bisher Gesagte betraf mehr oder weniger die einjährige Vergangenheit des Rechenzentrums. Kann man noch etwas über die weitere Entwicklung sagen? Prof. Rohleder: Ende des vergangenen Jahres traf im Rechenzentrum ein Diffe rentialanalysator ein, mit dessen Hilfe es möglich ist, die Lösungskurven von ein fachen Differentialgleichungen nachzeich- nen zu lassen. Spätestens in einigen Wochen sind die vorbereitenden Arbeiten zum Einsatz des Gerätes abgeschlossen. An interessanten Problemen, z. B. der Regelungstechnik und ähnlichem, wird es nicht fehlen. Wir hoffen nur, daß sie rechtzeitig an uns herangetragen werden. Außerdem wurde ein Blocksummen stanzer erworben, der es ermöglicht, die von der ZRA 1 ausgegebenen Ergebnisse sofort auf Lochkarten festzuhalten. Damit werden neue Probleme, bei denen die Datenspeicherung und -bearbeitung eine Rolle spielen, für die Bearbeitung im Rechenzentrum erschlossen. Für die Zu kunft hoffen wir, daß das Rechenzentrum von den Einrichtungen der Universität noch stärker beachtet wird und daß der Problemkreis, der an uns herangetragen wird, noch weiter anwachsen möge. HSG-Fußballer im Formtief? . Seit einigen Wochen rollt nun schon wieder das braune Leder in der zweiten Halbserie in der 1. Kreisklasse im Stadt- und Landkreis Leipzig. Die Fußballmann schaft unserer HSG, die in der 1. Kreis klasse spielt^ hat mit unterschiedlichen Ergebnissen das Rennen um die Punkte wieder aufgenommen. Gegenwärtig haben wir — wie alljährlich — wieder mit gro ßen Schwierigkeiten zu kämpfen. Durch das Praktikum der Studenten sind wir gezwungen, die Reservemannschaft aus dem Spielbetrieb herauszunehmen. Aber auch in der ersten Mannschaft müssen wir zur Zeit auf fünf Stammspieler ver zichten, die außerhalb von Leipzig ihr Praktikum absolvieren. Natürlich ist da durch die Mannschaft in ihrer Spielstärke geschwächt, und es ist für die Verant wortlichen nicht einfach, unter diesen Verhältnissen eine einigermaßen schlag- starke Mannschaft zusammenzustellen. Hinzu kommt noch, daß die Trainings intensität der in Leipzig weilenden Spie ler teilweise sehr mangelhaft ist. Daraus resultieren auch die in letzter Zeit wenig erfreulichen Ergebnisse. So wurde gegen Lindenthal und Panitzsch nur 2:2 bzw. 1:1 unentschieden gespielt. Am vergangenen Sonntag wurde durch eine sehr schwache Leistung mit 1:5 ge gen Aufbau Nord verloren und am 23. 2. gegen Motor Gohlis Nord I ebenfalls mit 2:4 eine Niederlage eingesteckt. Auch in diesem Spiel fehlte in erster Linie die notwendige Kampfmoral, von den techni schen und taktischen Mängeln einmal ab zusehen. Zum anderen konnte nicht die stärkste Mannschaft aufgeboten werden, da einige Spieler ohne Entschuldigung nicht zum Spiel erschienen waren. Was soll man davon halten, Sportfreunde Bre- tall, Krause und Dochow ? Durch schlechte Bodenverhältnisse sind die Spiele gegen Motor Lindenau und Lok Wahren ausgefallen. Bis zum nächsten Spiel am 15. 3. gegen Markkleeberg hoffen wir, daß sich unsere Spieler wieder einigermaßen gefangen ha ben und sich auch ihrer Verantwortung gegenüber ihrer Universität bewußt ge worden sind. Ich habe oftmals den Ein druck, daß diese Seite bei unseren Studen ten nicht immer vorhanden ist. Diese For derung ist notwendig, damit in den noch vor uns liegenden Spielen keine Abstiegs gefahr auftreten möge. Harry Graneist Die nächsten Spiele: 15. 3. 1964, 15,30 Uhr: Karl-Marx-Uni versität—Medizin Markkleeberg 22. 3. 1964, 15,30 Uhr: Motor Stahmeln . gegen Karl-Marx-Universität 5. 4. 1964, 16 Uhr- Fortschritt LWK ge- gen Karl-Marx-Universität 12. 4. 1964, 16 Uhr: Karl-Marx-Univer sität—Empor Nordwest. Für die Nachholespiele gegen Motor Lindenau und Lok Wahren liegen noch keine Termine vor.