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P rüfungen und ihre Begleitum stände beherrschten in den letz ten Wochen das Geschehen an der Karl-Marx-Universität. Es blieben Zufriedene und Enttäuschte, Ermu tigte und Resignierende zurück. Lei stungen wurden bestätigt, Erwar tungen enttäuscht und übertroffen. UZ will mit den folgenden Zei len der Prüfung als bestimmtem Höhe- und Endpunkt der wissen schaftlichen Ausbildung nicht nur den ihr vielleicht schuldigen journa listischen Tribut zollen. UZ will die zu Jahresbeginn aufgenommene Diskussion, u. a. über die praktische Bedeutung guter Noten im Ab schlußzeugnis, über die Probleme des schöpferischen Denkens usw. unter dem Aspekt der Prüfung be trachten. Was wird eigentlich in den Prü fungen bewertet? Wie kommen un sere Erziehungsziel darin zum Tra gen? Was sagt eigentlich eine gute Note aus? Ist Studienziel gleich Notenziel? Wie steht es mit den so genannten Problemfragen? Mitarbeiter und Redakteure der UZ nahmen an einigen Prüfungen teil. Ihre Erfahrungen und Erleb nisse schlagen sich auf dieser Seite nieder. UZ fragte dazu einige Prü fende, welche Kriterien für sie der Ausdruck schöpferischen Denkens des Studenten sind und wie in den Prüfungen diese Kriterien zum Maßstab werden können. * Was ist schöpferisches Denken? DR. EBERHARD HERZOG, DOZENT (W) AM INSTITUT FÜR INDUSTRIE ÖKONOMIK: Unter schöpferischem Denken verstehe ich vor allem selbständiges Denken, an Stelle des Redens in angelernten Katego rien und Formeln, die dann nicht definiert werden können. Sobald der Student sich für die Ergebnisse seines Denkens selbst verantwortlich fühlt, denkt er schöpferisch. DIETER KUPKO, wissenschaftlicher Assi stent für Politische Ökonomie an der Philosophischen Fakultät: Ich verstehe darunter, daß die Studen ten, ausgehend von exakten Kenntnissen der Grundlagen, selbständig neue Erschei nungen einzuordnen vermögen, daß sie verstehen, ausgehend von der Kenntnis Nur eine Nofe? UZ-Prüfungs- Impressionen der Klassikerliteratur und der Partei dokumente, gesellschaftliche Prozesse auf ihr Wesen hin zu analysieren. Der Stu dent muß Fähigkeiten erwerben, um sich später allein in der Praxis zurechtzu finden. Gegenwärtig kann man nicht davon sprechen, daß die Mehrheit der Studen ten über die Fähigkeit verfügt, erworbe nes Wissen selbständig anzuwenden. Bei den Jahresarbeiten, die jetzt im dritten Studienjahr (Musikerzieher) geschrieben wurden, zeigte sich deutlich, daß viele Probleme nicht bewältigt werden.. Es gab eigentlich nur bei den Besten Ansätze zu einem schöpferischen Verarbeiten des Stoffes. Neben der Vermittlung grund sätzlicher Kenntnisse müßte bereits im ersten Studienjahr stärker das selbstän dige Denken gefordert werden. Der Grad der Schwierigkeit sollte dabei im Ver lauf des Studiums kontinuierlich steigen. Allerdings hilft es den Studenten nicht, wenn vom Grundlagenstudium die Lite raturangaben auf rund 30 Seiten je Se minar eingeschränkt werden — um damit 'den Studenten. Zeit zum intensiven Stu dium der wichtigsten Grundlagen zu geben —. andererseits aber von den Fach wissenschaftlern umfangreichere Litera tur ausgegeben wird. MICHAELIS ADAMIDIS, wissenschaft licher Assistent im Fach Wissenschaft licher Sozialismus an der Philosophischen Fakultät: Wir haben aktuelle Fragen des Neuen ökonomischen Systems in den Seminaren besprochen, ohne dort die gesamte Pro-, blematik behandeln zu können. Einen großen Teil des Stoffes mußten sich die Studenten also im Selbststudium erarbei ten. Es hat sich in den Prüfungen gezeigt, daß ein Teil der' Studenten die Zusam menhänge erkennen und darlegen kann, aber es gibt auch eine Reihe, denen das Erkennen des Wesentlichen Schwierig keiten bereitet. 4 — UZ 29/64, Seite 2 Dialog einer Prüfung Ort: Fakultät für Journalistik, 17. 7.1964 Zwischenprüfung im Fach Marxismus- Leninismus. Beteiligte: Wolfgang Kliem. Dozent für Marxismus-Leninismus als Prüfer. Gerd Prokot, Student des 2. Studienjah res. FDJ-Sekretär der Fakultät für Jour nalistik, als Prüfling. Anmerkung: UZ gibt das Prüfungsge spräch zum Problem „Freiheit der Persön lichkeit im Sozialismus“ nicht vollständig wieder, sondern griff sich einen nach unse rer Meinung aufschlußreichen Passus her aus. Gen. Kliem: Ich möchte eine Zwischen- frage stellen. Worin besteht die Freiheit Schubfach dringend gesucht Wir schrieben in diesem Jahr viel vom schöpferischen Studium. Wir wollten nun auch von schöpferischen Prüfungen berich ten, von Prüfungen also, die auch inner halb der zwanzig, dreißig oder sechzig Mi nuten schöpferisches Denken fordern. Wir möchten zunächst sachlich feststel len — ohne jemandem Vorwürfe machen zu wollen —, daß uns das weder in der Fachprüfung der Industrieökonomen, noch in der der Konsumgüterbinnenhändler vollständig gelang. Einige Kriterien für schöpferisches Den ken erfragten wir von den Prüfenden. Trotz des deutlich spürbaren Bemühens der Dozenten konnte die überwiegende Zahl der geprüften Studenten nicht nach weisen, daß ihre Leistungen diesen Krite rien standhalten. Wenn ein Student der Industrieökonomen zwar Vorzüge und Grenzen der Mitrofanow-Methode im Sput nik-Tempo zusammenbringt, dann aber sich möglichst geschickt — natürlich er folglos — darum zu drücken versucht, ent scheiden zu müssen, welche Abschreibungs form. wo und warum zweckmäßig anzu wenden ist; wenn eine Studentin des Kon sumgüterbinnenhandels recht gut weiß, welche ökonomischen Beziehungen zwi schen Handel und Produktion möglich, ratsam, vorteilhaft sind, aber — vor eine konkrete Situation gestellt — nicht weiß, welche Form sie gebrauchen soll, um einen bestimmten Prozeß durchzusetzen, dann verstehen wir gerade darunter mangel haftes schöpferisches Studium. Das letzte Beispiel wirft eine andere Frage auf. Das Fach Konsumgüterbinnen handel — wie jedes andere — kann nicht, ohne anderes zu vernachlässigen. Lücken des Grundstudiums ausbessern. Aber einige Studenten haben nie gelernt, dia lektisch zu denken, „sowohl als auch“ zu denken, wie Genosse Dr. Hörning es aus drückte, sie suchen „entweder das oder das“ Schubfach. Form-Inhalt-Beziehungen gehören be kanntlich auch zur Dialektik. Angesichts der oben genannten Ergebnisse ist klar, daß der Lehrkörper nicht, um jeden Preis „schöpferisch“ prüfen kann. Dr. Herzog nannte Vorstellungen, daß künftig durch engere Praxisverbindungen die Studenten vor konkrete betriebliche Situationen ge stellt werden, die sie als Industrieökono men meistern müssen. Unbestreitbar auch die Tatsache, daß man so nur prüfen kann, wenn zuvor im Unterricht so gearbeitet wurde. Scheint also nur noch nötig zu sein, daß man sich überall überlegt, was im abge schlossenen Studienjahr hinderte, „so“ — nämlich wirklich schöpferisch — zu arbei ten, auf daß bei den nächsten Prüfungen tatsächlich „so“ geprüft werden kann. der Persönlichkeit an der Fakultät für Journalistik? Mir scheint, daß es an der Fakultät zuwenig Persönlichkeiten unter den Studenten gibt. Wie könnte sonst ein Großteil der Studenten behaupten, daß die gesellschaftliche Arbeit ihnen im Studium nichts nütze bzw. sie am Studium hindere? Gerd Prokot: Wir stoßen zu Beginn jedes Studienjahres immer wieder auf das Phä nomen, daß der im Ernteeinsatz gezeigte Schwung sich nur ungenügend auf die Stu dienarbeit umsetzt. Häufig bestätigen sich die in der Arbeitsleistung, in der Agitation im Dorf vollbrachten Resultate an der Fa kultät selbst nicht. Diese Diskrepanz müs sen wir überwinden. Die erzieherische Hauptaufgabe sehe ich darin, gegen Ten denzen der Nivellierung vorzugehen, gegen die Auffassung, nur das zu tun. was als notwendig gilt. Eine solche Einstellung ist unschöpferisch. Gen. Kliem: Was heißt denn eigentlich Schöpfertum ... Ich glaube, daß Schöpfer tum das entscheidendste Kriterium der Persönlichkeit ist. Man sollte darüber dis kutieren. Gerd Prokot: Viele unserer Studenten arbeiten außerhalb der Fakultät in ver schiedenster Hinsicht sehr erfolgreich, be währen sich. Gen. Kliem: Idi sehe in dieser Tendenz zum Heterogenen eine bestimmte Gefahr. Alles strebt auseinander. Wir sollten die Potenzen unserer Studenten zunächst an der Fakultät nutzbar machen, sie müssen hier produktiv wirken. Wir sollten als Maßstab der Arbeit des einzelnen neh men, in welchem Maße er hier an der Fa kultät eine Persönlichkeit, ist und wird ... Gerd Prokot: Wir versuchen seitens der FDJ-Leitung bestimmte Maximen für das Persönlichkeitsbild des FDJ-Sekretärs, des wissenschaftlichen Sekretärs, des Kultur funktionärs an der Fakultät zu erarbeiten. Wir werden unsere Gedanken zur Diskus sion stellen. Sie gehen aus von der Not wendigkeit, die gesellschaftliche Tätigkeit zum Bestandteil des Journalistikstudiums zu machen... Gen. Kliem: Der Weg, den ihr beschrei tet, ist richtig. Unsere Studenten sollen nicht irgendwelche Persönlichkeiten wer den, sondern journalistische Persönlich keiten. Ich stelle noch eine Zwischenfrage: War um wird die Wissenschaft zur unmittel baren Produktivkraft... Fakten kontra Zusammenhänge? Es ist eigentlich ein beruhigendes Ge fühl, in einer Prüfung zu sitzen, wenn man weder belastet ist durch das bekannte Magendrücken des Prüflings, noch durch die Gewissenskonflikte, in die manche Lei stung die Prüfer stürzt (war es eine 2 oder eine 3?). Und doch ist man nicht ganz un beteiligt. Wer einmal den Stuhl eines Prü fungszimmers gedrückt hat, spürt immer eine gewisse Sympathie für den Kandida ten. Man atmet mit auf, wenn er etwas bietet. In den gegenwärtig an der Philosophi schen Fakultät stattfindenden Prüfungen im Fach Marxismus-Leninismus aber ist es nicht in jedem Falle ein befreiendes Aufatmen, und das hat seine Gründe. Die Studenten der Fachrichtung Musikerzieher wurden auf ihr Wissen in Politischer Öko nomie und im Historischen Materialismus geprüft. Was sie an Faktenwissen aufzu weisen haben, mag angehen, wenn es auch teilweise nur passiv beherrscht wird. So konnte eine Reihe von Studenten, die in Politischer Ökonomie den Schwerpunkt Ware-Wert—Geld hatte, mit guter Kennt nis über alle Kategorien und Begriffe auf warten. Wesentlich schwerer fiel es ihnen jedoch, zusammenhängend ein Problem zu erläutern. Diesen Mangel, Zusammenhänge zu erkennen, richtige Schlußfolgerungen zu ziehen, Grundwissen auf aktuelle Pro bleme änzuwenden, zeigte sich in noch weit stärkerem Maße in anderen Teilen der Prüfung, wenn es um Fragen der Er kenntnistheorie, des Historischen Materia lismus usw. ging. Dann war meist eine Kette von Detailfrgen nötig, um den Stu denten auf den Kern der Fragestellung hinzulenken. Dabei handelte es sich keineswegs um Fragen, deren Schwierigkeitsgrad nach dreijährigem Studium im Marxismus- Leninismus zu hoch wäre. (Wieso zielen die Maßhalteparolen Erhards auf die Ver schleierung der Ausbeutung? Wieso ist der Erkenntnisprozeß dialektisch usw.). Die Historiker, deren Prüfungen wir ebenfalls besuchten, wiesen in dieser Hin sicht, wesentlich größere Fähigkeiten auf. Trotzdem muß man auch bei ihnen fest stellen, daß sie oft Probleme zu eng sehen, daß sie noch zuwenig Kenntnisse aus dem Fachstudium im Fach Marxismus-Leninis mus anwenden können und umgekehrt. Die Ursachen dafür liegen sowohl im Grundlagenstudium als auch im Fachstu dium. Werden die Studenten zum wissen schaftlichen Arbeiten erzogen, wird das Vermögen, logisch exakt zu denken, ge schult? Die Tatsache, daß man in den Prü fungen förmlich spürt, wie manche Stu denten bei jeder Frage nach Begriffen kra men, an die sie sich klammern können, zeigt, daß sie nicht dazu erzogen sind, eigene Gedankengänge zu einem Problem darzulegen. Noch deutliches trat dies« Erscheinung bei den Jahresarbeiten hervor, die von den Musikerziehern angefertigt wurden. Bei der Themenwahl waren es nur die besten Studenten, die sich zutrauten,, Probleme des Grundstudiums an Fachproblemen zu behandeln. Die Mehrzahl wählte sich reine Grundlagenthemen aus. Dabei kamen teil weise Arbeiten zustande, die mehr einer Konspektsammlung glichen, in denen eigene Gedankengänge selten waren. Es ist in Anbetracht der Tatsachen zweifellos richtig, daß die Anforderungen in der Marxismus-Leninismus-Prüfung bei den Musikerziehern nicht sehr hoch geschraubt waren. Schließlich kann man in der Prü fung nur die Fähigkeiten von den Studen ten erwarten, die man ihnen anerzogen hat. Ebenso richtig ist es aber auch, was von den Prüfenden betont wurde: Die An forderungen im Studium und in der Prü fung müssen steigen. Die Gedanken des Genossen Kupko. das Schwergewicht in den Seminaren der Dis ziplin des Marxismus-Leninismus stärker auf die selbständige Anwendung des in Vorlesungen und im Selbststudium erwor benen Wissens zu legen, das logische Den ken und das schöpferische Arbeiten mit dem Grundwissen zu schulen, treffen den Nagel auf den Kopf. Erfolge in dieser Hinsicht können aber nicht allein in die sem Faeh erzielt werden, dieser Erzie hungsprozeß muß gleichermaßen auch von den jeweiligen Fachwissenschaftlern getra gen werden. Was ist schöpferisches Denken? DR. WERNER HÖRNING, DOZENT AM INSTITUT FÜR KONSUMGÜTERBIN NENHANDEL: Schöpferisches Denken heißt, — die, Gesetzmäßigkeiten aus dem ge samten Studium (Grundlagen- und Fach- Studium) unmittelbar für die Veränderung der Praxis anwenden zu können, selbst Formen zu entwickeln und sich mit Va rianten auseinanderzusetzen, die unser« Volkswirtschaft und damit unseren Wirt schaftszweig vorantreiben. — Zusammenhänge zu erkennen, statt „entweder — oder“ „sowohl als auch“ zu denken. — Beschlüsse der Partei auf Grund ihref inneren Gesetzmäßigkeiten begründen zu können. — in den Prüfungen zum wissenschaft lichen Meinungsstreit zu gelangen, Varian ten zu begründen statt als Thesen zu brin gen. — Erscheinungsformen der Praxis auf die Ursachen zurückführen zu können, die Wirkungsweise der ökonomischen Gesetze so zu gestalten, daß positive Erscheinun gen ausgebaut, negative überwunden wer den durch Veränderung der Grundlagen statt des Hängenbleibens an Formen. WOLFGANG KLIEM. DOZENT FÜR MARXISMUS-LENINISMUS, FAKULTÄT FÜR JOURNALISTIK: Ich sehe den Sinn und Zweck der Prü fung vor allem darin, die Fähigkeit, phi losophisch denken zu können, nachzuwei sen und die Fähigkeit, Probleme zu sehen. Eigentlich sollte jede Prüfung den Studen ten einen Schritt weiter in seiner Erkennt nis voranbringen. Die Frage nach forma lem, rezeptivem, passivem Wissen wird dies kaum tun können. Die Prüfungen müssen, über den Nachweis der Existenz wissenschaftlichen Rohmaterials hinaus, mehr aussagen über die ganze Persönlich keit des Studenten. Die Mittel Streit gespräch oder Behandlung von Problem fragen entsprechen dem Niveau unserer Entwicklung. ROLF GRAUPNER, wissenschaftlicher Assistent im Fach Dialektischer und Histo- rischer Materialismus an der Philosophi- sehen Fakultät: Mir scheint es darauf anzukommen, daß die Studenten mit Hilfe ihrer verschiede nen Kenntnisse selbständig zu philosophi schen Verallgemeinerungen vordringen können, daß sie andererseits lernen, die abstrakten Kategorien auf die Erschei nungen des Lebens anzuwenden. Das ganze philosophische Gebäude kann der Student nicht im Grundlagenstudium kennenlernen. Unsere Aufgabe muß es deshalb sein, ihn so auszubilden und zu erziehen, daß er das Wesentliche begreift und mit seinem Wissen arbeiten kann. Die Fähigkeit, selbständig das erwor bene Wissen anzuwenden, ist in den ein zelnen Fachrichtungen unterschiedlich aus geprägt und hängt nicht zuletzt davon ab, ob und wie die Fachwissenschaftlet es verstehen, die Studenten an Probleme heranzuführen. Als gute Beispiele fallen die Studenten der Psychologie, des Ost asiatischen Instituts und des Julius-Lips- Institutes auf. Ein solcher ständiger Er ziehungsprozeß müßte an allen Einrich tungen gefördert werden. STUDENTIN HOMMEL, 3. Studienjahr Musikerzieher: Das Faktenwissen muß mitgeprüft wer den, aber man sollte sich nicht darauf be schränken. Am besten wäre es, wenn Problemfragen gestellt werden, zu denen man seine Gedanken selbst entwickeln kann. In dieser Richtung habe ich mich auch mit meiner Freundin vorbereitet. Wir haben uns individuell jeweils den Überblick zu bestimmten Fragenkom plexen erarbeitet und dann alle zwei Tage über Probleme ausgetauscht. ROSEMARIE LEWIN, wissenschaftliche Assistentin im Fach Wissenschaftlicher Sozialismus der Philosophischen Fakultät: Die Fähigkeit, ausgehend von den Er kenntnissen, die beim Studium der Klas siker gewonnen werden, Grundfragen selbständig zu durchdenken und darzu legen. Weiterhin die Fähigkeit, dieses Wissen auf die gesellschaftlichen Prozesse anzuwenden und schöpferisch neue Pro bleme zu lösen. Das letztere bereitet den Studenten die größten Schwierigkeiten. Es fällt ihnen leichter, über ein praktisches Problem zu sprechen, wenn sie die Möglichkeit haben, vorher die Grundgedanken theoretisch darzulegen. Natürlich hängt das auch vom Aufbau der Ausbildung und den Anfor derungen ab, die von Anfang an an die Studenten gestellt werden. DAS BEDAKTTONSKOLLEGIUM: Günter fippeld (verantwortlicher Redakteur)) Jürgen Grubitzsch, Rolf Möbius (Redakteure)) Dr. jur. habil. Richard Hähnert, Hans-Dietet Huster, Dr. med, Werner Lehmann, Gerhard Mathow, Karla Poerschke, Karl-Heinz Röhn Walter Sandring, Wolfgang Weller. veröffentlicht unter der Eizenz-Nr. 65 des Rates des Bezirkes Eedpztg. — Erscheint wöchentlich. — Anschrift der Redaktion: Leipzig C 1; Ritter straße 2«, Fernruf 79 71, Sekretariat Apparat 264. 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