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Wir diskutieren über da» Jugendkummunique Slawisten/Erwachsenenbildung 11/14: Einen großen Teil der Aufgaben im sozialistischen Aufbau wird die Jugend auf ihre Schultern nehmen — und dazu muß sie bereit und fähig sein. Schon seit einiger Zeit waren wir mit unserer wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Tätigkeit un zufrieden und nahmen das Kom munique zum Anlaß, unsere Arbeit zu analysieren. Vor kurzer Zeit war die fachliche Überlastung des II. Studienjahres der Lehrersttidenten häufig und vielerorts erörtert worden. Es wird auch jedem klar sein, daß sich die fachliche Überlastung negativ auf die anderen Bereiche des Gruppen lebens auswirkt. Wir könnten stolz erzählen, daß wir unseren kulturel len Verpflichtungen (wiederum ein Problem: Muß Kulturarbeit eine äußere Verpflichtung für einen Stu denten sein oder nicht vielmehr ein inneres Bedürfnis?) bis heute nach gekommen sind. Doch in unseren kleinen Seminar gruppen sind fast alle Mitglieder der Gruppe gewählte oder eingesetzte Funktionäre, die wiederum für ihre Funktion einige- Zeit aufwenden müssen, so daß man den Tatsachen gemäß selten von einer kontinuier lichen individuellen Betätigung künsterischer oder wissenschaftlicher Natur sprechen kann, was niemand mehr bedauert als wir selbst. Wir haben uns nun vorgenommen, die Erfahrungen der höheren Stu dienjahre und der W T issenschaftler in einer entwickelten wissenschaftlichen Arbeitstechnik in Anspruch zu neh men, um der Gefahr einer einseiti gen Entwicklung jedes einzelnen zu begegnen. Physiker wurden Hallenhandballmeister Die II, Hallenhandballmeisterschaf ten für Wissenschaftler, Arbeiter und Angestellte der Karl-Marx-Universi tät wurden leider nicht zu einen Massensportereignis. Von sieben ge meldeten Mannschaften waren drei erschienen. Dieses Versagen ist nicht auf das mangelnde Interesse der Wissenschaftler. Arbeiter und Ange stellten am Massensport zurückzu- führen. Allein die organisatorische Vorbereitung war nicht dazu ange tan. diese Meisterschaften zu einem vollen Erfolg werden zu lassen. Es genügt eben nicht, wenn man mit den gemeldeten Mannschaften nur telefonisch in Verbindung bleibt. Auch sollte man bei einer Meister schaft der Wissenschaftler, Arbeiter und Angestellten erwarten, daß sich die Gewerkschaft aktiv einschaltet. Mit der Unterschrift des stellvertre tenden Vorsitzenden der Universi täts-Gewerkschaftsleitung unter die Ausschreibung ist es wohl allein noch nicht getan. Außerdem hat sich der Austra gungsmodus dieser Meisterschaften als wenig vorteilhaft erwiesen. Die drei am Turnier beteiligten Mann schaften benötigten für die Ermitt lung des Universitätsmeisters bei zweimal 20 Minuten Spieldauer 120 Minuten effektive Spielzeit. Bei einer größeren Beteiligung wären die Meisterschaften zu einem Mammut programm geworden. Der vielfach gemachte Vorschlag, Vorrundenkämpfe bei ähnlichen Mei sterschaften anzusetzen, scheiterte immer wieder an der Hallenfrage. Auf alle Fälle bleibt für die HSG- Leitng, die sich auf ihrer nächsten Sitzung mit den genannten Proble men beschäftigen wird, noch einiges zu tun. damit die Studentenmeister schaften im Hallenhandball nicht unter den gleichen Feniern leiden Zu den eigentlichen Spielen bleibt nur soviel zu sagen, daß alle Mann schaften sich einer fairen Spielweise befleißigten und daß auch im Rah men, des Massensports recht anspre chende Leistungen gezeigt wurden. Turniersieger und damit Universi tätsmeister wurde zum zweiten Mal der Titelverteidiger — das Physi kalische Institut, das sowohl die Che miker (2:1) als auch die Journalisten (10:4) bezwang. Im Spiel um den 2. und 3. Platz unterlag die Fakultät für Journalistik in einem dramati schen Spiel — die Journalisten führ ten bereits 5:1 — den Chemischen Instituten mit 7:8. M. Malick Studentenmeisterschaft Die diesjährigen Studentenmeister schaften im Hallenhandball finden am Sonnabend, dem 15. April 1961, in der Sporthalle Teichstraße statt. Meldeschluß ist am 10. April in der HSG, Sticglitzstraße 40. Universitätszeitung, 5. 4. 1961, S. 4 ... und viele vorwärtshelfende Qedanhen Eine FDJ-Fakultätsleitung spricht über das Jugendkommuniqufi An der Juristenfakultät hat die FDJ-Leitung eine interessante Dis kussion an der Wandzeitung begon nen: „Wie steht es bei uns mit dem wissenschaftlichen Meinungsstreit?“ Der Aufruf beginnt folgenderma ßen: „Ja, bisher muß das Streiten über Probleme des Marxismus-Leni nismus an unserer Fakultät wohl verboten gewesen sein, denn . . . wie selten kommt es vor. daß eine frucht bare, tiefgehende Diskussion geführt wird, die Meinungen aufeinander prallen! Wie oft dagegen diskutieren wir die Grundfragen langweilig, viel zu allgemein.“ „Warum ist das so?“ fragt die Fa kultätsleitung und stellt verschiedene Argumente zur Diskussion. Zum Bei spiel: „Wir leisten beim Selbststu dium nur unser Pensum an Seiten ab. Wir haben Angst vor Neuland in der Wissenschaft. Bei uns gibt es keine unklaren Fragen. Wir sind von den Wissenschaftlern nicht zum Den ken, zum Erkennen von Problemen erzogen worden. Die anderen Freunde nehmen einen auseinander, wenn man falsche Antworten gibt. Es bleibt zu wenig Zeit für das wirk lich schöpferische Arbeiten usw. Daß diese Fragen nicht einfach aus dem Boden gestampft sind, zeigte eine Fakultätsleitungssitzung der FDJ an der Juristenfakultät, die sich mit der Auswertung des Jugend kommuniques des Politbüros be faßte. Es war gut, daß zu dieser Sit zung die Leitung einige Gruppen sekretäre eingeladen hatte, um auch unmittelbare Anregungen aus den Gruppen zu erfahren. Bereits vor dem Praktikum hatte bei den Juristen eine Aktivtagung zum Jugendkommunique stattge funden. Die Leitung ging davon aus: Wirsind junge Menschen, die im Sozialismus leben werden und in einer sozialisti schen Gemeinschaft hohe Studien ergebnisse erreichen wollen. Darum müssen wirklich kameradschaftliche Beziehungen und eine wirklich schöpferische Atmosphäre in den Gruppen herrschen. Werner Lippold, Gruppenleiter aus dem 3. Studienjahr berichtete, daß das durchaus noch nicht immer klar war. „Bei uns in der Gruppe wurde alles sofort als prinzipielle Unklar heit hingestellt und wir haben uns bei der Beurteilung von Freunden einseitig auf das Negative orientiert. Auch unsere Pausendiskussionen wa ren viel zu krampfhaft. Unbedingt mußten alle da sein, und wir gingen nicht auf Unklarheiten ein, sondern besprachen steif genau das vorher Festgelegte.“ Auch die politische Arbeit in den FDJ-Gruppen muß schöpferisch sein und von dem obersten Grundsatz ausgehen, daß das Studium die wich tigste gesellschaftliche Tätigkeit ist. Eine Freundin berichtete, daß eine wichtige Gerichtsverhandlung, die die’Studenten mit vorbereitet hatten, der Höhepunkt im Praktikum war. Aber ausgerechnet zum Zeitpunkt, da diese Verhandlung stattfand, mußten die Freunde zu einer gesell schaftlichen Veranstaltung. „Wäre es nicht einmal auch ohne uns gegan gen“, fragte die Freundin. Einen breiten Raum der Diskus sion nahm die Frage nach dem Be ruf sethos ein. „Wir müssen eine klare Vorstellung von unserem Beruf ha ben“, meinten die Freunde und brachten das auch damit in Zusam menhang, daß ihre Ausbildung noch nicht genug auf die Praxis gerichtet ist. Eine Staatsanwältin sagte zu Praktikanten der Juristenfakultät: „Ihr seid mit Begeisterung dabei, aber ihr habt große Unklarheiten in Rechtsfragen.“ Es ist gut, daß die FDJ-Leitung der Juristen nicht beim Sammeln solcher Kuriositäten stehenblieb. Über viele Fragen, die mit der wei teren Verbesserung der Studienarbeit Zusammenhängen, wird natürlich noch viel gesprochen werden müssen. Darum ja auch der Aufruf an der Wandzeitung. Aber eines ist klar: In den Seminargruppen müssen die be sten Erfahrungen ausgewertet und wirklich kameradschaftliche Verhält nisse, die alle zu hohen Leistungen anspornen, hergestellt werden. Auch eine Vielzahl schöpferischer Studien methoden gilt es zu finden. Die Ju risten orientieren daher jetzt auf die Vorbereitung einer wissenschaft lichen Studentenkonferenz zur Aus wertung des Praktikums und der Er gebnisse des 12. Plenums der SED. Eine Freundin warf in der Sitzung die Frage auf: „Werden denn die Wissenschaftler überhaupt auf unse ¬ ren Diskussionsaufruf reagieren?'* Das glauben wir mit Bestimmtheit. Gemeinsam mit ihnen werden die Studenten der Juristenfakultät neue Wege finden, die Studienarbeit wei ter zu verbessern und das sozialisti sche Leben in den Seminargruppen noch schöner zu gestalten. K.-H. R. Seit einem Monat arbeitet im Klini kum die Jugendbrigade „Junge Welt“. Foto: Mallek Hört her, was es Neues gibt! Überall, wo junge Menschen zusammen sind, gibt es interessante Gespräche über politische, fachliche, sportliche oder kulturelle Probleme. Foto: W. Schmidt Wir fahren nach Dresden Mathematiker schmieden Pläne für den Studentensommer Nach sorgfältigen Diskussionen über den diesjährigen Studentensom mer kam die Gruppe Mathema tik IV/1 zu folgendem Ergebnis: Höhepunkt soll eine Gruppenfahrt nach Dresden werden. Dauer etwa eine Woche. In kultureller Hinsicht in dem ein Rechenzentrum besteht und Absolventen unseres Instituts arbeiten. Natürlich werden wir auch über das politische Tagesgeschehen spre chen, über den sozialistischen Aufbau usw. Denn solche Fragen wie die der haben wir uns z. B. vorgenom men: Besuch der Gemäldegalerie, des Zwingers (Math.-Physik. Sa- Iqn). Eine Stadt rundfahrt wird uns den Wieder aufbau der arg zerstörten Stadt vor Augen führen. Die Touristen wer. den durch eine Tageswanderung ins Elbsandstein gebirge auf ihre Kosten kommen. Steigerung der Ar beitsproduktivität (z. B. industrielles Bauen), der sozia listischen Städte planung, der groß zügigen Unterstüt zung unseres Staa tes in kultureller Hinsicht (z. B. beim Aufbau des Zwin gers) usw. stoßen ja jedem auf, der nicht mit Scheu klappen durch die Geggnd rennt. Alle Freunde unserer Gruppen Nach Abschluß des Studiums wer den die meisten Freunde unserer Gruppe als Diplom-Mathematiker in der Industrie tätig sein. Mit der zu nehmenden Automatisierung und Technisierung werden neben Blei stift und Papier immer mehr elektro nische Rechenmaschinen unentbehr liche Hilfsmittel eines Mathemati kers. Wir hören zur Zeit eine Vor lesung bei Professor Focke über „Moderne Rechentechnik“, in der solche Probleme behandelt werden. Und so liegt es auf der Hand, daß wir in unserem Studentensommer auch das Institut für maschinelle Rechentechnik der TH Dresden (die Karl-Marx-Universität hat ein sol ches Institut nicht) besichtigen wol len, ebenso das Funkwerk Dresden, haben Vorschläge gemacht, und wir haben bereits jetzt mit der Vorberei tung begonnen, damit ein Erfolg ge währleistet ist. Das notwendige Geld wollen wir durch einen Produktionseinsatz in der volkseigenen Industrie, und zwar im Spannbetonwerk Naunhof, ver dienen. Wir haben mit Absicht die Fahrt nur eine Woche geplant, dadurch be rücksichtigen wir den Wunsch der Freunde, noch Zeit zu haben für die Diplomarbeit, damit wir unser Stu dium planmäßig abschließen können. Welche Gedanken zur Vorbereitung des diesjährigen Leipziger Studenten sommers gibt es in den anderen Gruppen und an anderen Instituten und Fakultäten? Helmut Grimm Für ein schöpferisches studentisches Leben Aus der Arbeitsentschließung der Kreisdelegiertenkonferenz der FDJ Wir streben gemeinsam mit allen Freunden im raschen, unaufhalt samen, begeisternden Vormarsch dem Sieg des Sozialismus ent gegen. Ein sicherer Kompaß sind uns dabei die Moskauer Erklärung sowie die Erklärung des Staatsrates vor der Volkskammer und die Dokumente des 11. Plenums des ZK der SED. Der Sozialismus macht um Westdeutschland keinen Bogen, sondern ist die Perspektive für ganz Deutschland. Unsere Republik ist das Beispiel für einen fried liebenden, sozialistischen deutschen Staat. Deshalb wollen wir: durch ein gründliches schöpfe risches Selbststudium und ein reges wissenschaftliches Leben hohe Leistungen erreichen, alle liches Leben gestalten. Die Kreisleitung wird beauftragt, eine wissenschaftliche Studen tenzeitschrift herauszugeben. • Wir können und wollen jede äÄÄ^***’ WSWÄB . zwischen allen Frernen-diesmdprüfen, ob unser Handeln dem neuen, sozialistischen Beziehun- den des Vertrauens und der ge genseitigen Hilfe hersteilen, ein interessantes, kulturvolles, frohes Leben in allen Gruppen entwickeln. • In enger Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern wollen wir erreichen, daß alle Freunde die Ökonomie des Studierens be herrschen, und dabei besonders dem ersten Studienjahr helfen. So gelangen wir zu einem schöpferischen Meinungsstreit in Seminaren, Kolloquien und an deren Lehrveranstaltungen. Das bessere Selbststudium ist die unbedingte Voraussetzung für fruchtbare Gemeinschafts arbeit. Sozialismus dient, jedem Freund geduldig und überzeugend hel- fen, von veralteten Lebens- und Studienauffassungen loszukom men. Wir wollen alle Bedenken durch die Tat besiegen, indem wir Lernen und Leben in un seren Gruppen reich und viel seitig gestalten, so daß jeder Freund eine Aufgabe hat, die seinen Fähigkeiten und Neigun. gen entspricht, jeder Freund in seiner Gruppe eine Gemein schaft findet, die ihn zu größten Leistungen befähigt, die ihm — wie er anderen — hilft, seine Zukunftsträume zu verwirk lichen, ihn aber auch unter stützt, wenn er Sorgen und Schwierigkeiten hat. Alle Gruppen werden ver pflichtet, nach dem Praktikum ihre Leistungsziele festzulegen, bzw. zu überprüfen, sowie kon krete Wiederholungspläne in Zusammenarbeit mit den Erzie herkollektiven aufzustellen. • Im Kompaßwettbewerb stel len wir uns als nächste Etap penziele den 1. Mai, den Kampf tag der internationalen Arbei terklasse, und den 7. Oktober, den 12. Geburtstag unserer Re- publik: • Wir wollen uns enger mit dem Leben verbinden, wollen die Probleme der Wissenschaft in der sozialistischen Praxis verfolgen und diskutieren, Ver bindung mit sozialistischen Bri gaden und Arbeitsgemeinschaf ten in Industrie und Landwirt schaft halten und an der Lösung praktischer Probleme mit arbeiten. Wir bitten den Lehrkörper um mehr entsprechende Auf gaben in Studium und Prakti kum und wollen dabei helfen, jedem Freund die Aufgaben zu stellen, die am besten der Ent- wicklung seiner Fähigkeiten dienen. • Wir wollen über die Arbeit der Studien- und Seminargrup pen hinaus die Besten fördern, vor allem durch die Schaffung von Studentenzirkeln, wie das die Landwirte erfolgreich in Angriff genommen haben. Auch in anderen, bewährten und neuen Formen, wie Studenten- und Absolventenkonferenzen, Publizierung der besten wissen schaftlichen Arbeiten von Stu denten, Preisausschreiben u. a. Wollen wir reges wissenschaft- • In das Leben unserer Gruppen wollen wir die auslän dischen Kommilitonen an un serer Universität eng einbe ziehen. . • Das sozialistische Leben ist ein kulturvolles Leben. Auf die sem Gebiete gibt es viele Stek- kenpferde, tausend unentdeckte Talente, zahllose ungenutzte Möglichkeiten. Lernen wir alle von den Journalisten und Ger manisten, wie man interessante Klubabende veranstaltet und mit Interessengemeinschaften arbeitet, von den Medizinern und Landwirten, wie man eine interessante Ausstellung mit eigenen Arbeiten der bildenden und angewandten Kunst auf baut. • Der IV. Leipziger Studenten sommer soll den III. an Ergeb nissen noch übertreffen. Noch erfolgreicher als wir es im ver gangenen Jahr schon begonnen haben, wollen wir diesmal ver suchen, das Leben in den Som merlagern vielfältig und froh zu gestalten und vor allem wäh rend des Studiums in Leipzig das so Begonnene ständig fort zusetzen. Kämpfen wir mit ganzer Kraft im sozialistischen Wettbe werb, denn in ihm geht es um die Welt, in der wir leben und die wir mitgestalten.