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Berufen, das Leben zu wahren Würdige Feierstunden zum Internationalen Frauentag / Rektor sprach in Festveranstaltung Höhepunkt der in allen Fakultäten bzw. Instituten und Kliniken durch geführten Veranstaltungen anläßlich des Internationalen Frauentages war die zentrale Festveranstaltung der Karl-Marx-Universität im Capitol. Nach den Begrüßungsworten durch den Verwaltungsdirektor, Genossen Hubert J u s e k, bot das Ensemble der Karl-Marx-Oberschule ein ein drucksvolles Kulturprogramm. Die Glückwünsche der Universitäts-Par teileitung und der Universitäts- Gewerkschaftsleitung an alle Frauen der Universität und zugleich den Dank für die hervorragenden Ar beitstaten überbrachte Genosse Ger hard Wäsch. Der Rektor, Prof. Dr. Georg Mayer, ging in seiner Festanspra che von der großen Rolle der Frau im Kampf um die Erhaltung des Friedens aus. Was läge einer Frau, einer Mutter, der es aufgegeben ist, Wahrerin des Lebens zu sein, näher als die Erhaltung des Friedens? Des halb ist auch gerade jede Frau dazu berufen, an diesem großen welt umspannenden Ringen aktiv teil zunehmen. Unser spezieller Beitrag ist, unsere Karl-Marx-Universität zu einer wahren Volksuniversität zu ge- Vaterländischer Verdienstorden für Frau Prof. Dr. Karg-Gasterstädt Der Vorsitzende des Staatsrates der DDR, Walter Ulbricht, hat Frau Prof. Dr. Elisabeth Karg-Gasterstädt anläßlich ihres 75. Geburtstages mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Silber ausgezeichnet. Frau Prof. Dr. Karg-Gasterstädt, erhielt diese hohe Auszeichnung für ihre großen Verdienste als Forscherin und Hoch schullehrerin. Hohe Ehrung für Prof. Hugo Müller Professor Hugo Müller , Direk tor des Instituts für Pädagogik, wurde anläßlich des 40. Jahrestages der revolutionären proletarischen Kinderbewegung mit der Medaille für hervorragende Leistungen bei der sozialistischen Erziehung in der Pionierorganisation Ernst Thälmann in Gold ausgezeichnet. Publikationen von Angehörigen der Karl-Marx-Universität Lehrbuch der Kernphysik, Band II, Physik der Atomkerne. Heraus gegeben von Prof. Dr. G. Hertz, Direktor des Physikalischen Instituts der Karl-Marx-Universität. Mit Bei trägen von Dr. K. F. Alexander, Dresden; Dr. D. Geißler, Leipzig; Dr. K. Lanius, Berlin; Prof. Dr. A. Lösche, Leipzig; Dr. D. Lyons, Ber lin; Prof. Dr. G. Richter, Berlin; Prof. D. J. Schintlmeister, Dresden: Prof. Dr. C. F. Weiß, Leipzig; Dr. S. Wohlrab, Berlin, sowie einem Ta bellenanhang. zusammengestellt von Dipl.-Phys. W. Lohmann, Leipzig. B. G. Teubner Verlagsgesellschaft Leipzig, 916 Seiten, 328 Abbildun gen, 68 DM. Prof. Dr. Walter Markov: Ar beiterklasse und Bourgeoisie im anti kolonialen Befreiungskampf. Leipzi ger Universitätsreden, Neue Folge, Heft 21, VEB Verlag Enzyklopädie, Leipzig 1961, 36 Seiten, 0,80 DM. stalten, d. h., große Leistungen auf allen Gebieten zu erreichen. Der Rektor dankte den Frauen in allen Bereichen der Universität für ihren wirksamen Beitrag bei der Entwick lung der Universität, um das bereits von Wilhelm von Humboldt gestellte Ziel der gebildeten Nation zu er reichen. Zahlreiche verdiente Mitarbeite rinnen konnten in den Feierstunden in den Fakultäten, Instituten, Klini ken und der Verwaltung ausgezeich net werden. Mitten unter den Frauen der Hauptverwaltung weilte auch der Rektor. Unter lebhaftem Beifall hob der In einer Stellungnahme des Wis senschaftlichen Beirates für Afrika- und Asienwissenschaften beim Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen verurteilen Profes soren und Dozenten den Mord an Ministerpräsident Lumumba und die damit verbundene Politik des Neo kolonialismus. Die Wissenschaftler verweisen auf den gesetzmäßigen Zusammenbruch des Kolonialsystems und erklären: „Wir halten es deshalb für unsere Die von der Karl-Marx-Universi tät neu herausgegebene „Schriften reihe zu Fragen der sozialistischen Landwirtschaft“ (siehe „Universitäts zeitung“ vom 10. Januar 1961), die von so bekannten Wissenschaftlern wie Prof. Dr. Neundorf, Prof. Dr. Georg Müller, Nationalpreis träger Prof. Dr. Oberdorf u. a. wissenschaftlich betreut wird, will durch die Veröffentlichung der neue sten Forschungsergebnisse neben der Vermittlung praktischer Hinweise gleichermaßen der weiteren Qualifi zierung der in der Praxis Tätigen dienen. Nachdem in den beiden vorliegen den Heften „Ziele und Möglichkeiten der Produktion in der sozialistischen Landwirtschaft“ und „Fragen des Futterbaus“ dargelegt wurden, wer den in einem der nächsten Hefte Probleme der Steigerung der Arbeits produktivität und der Arbeitskräfte versorgung in der sozialistischen Landwirtschaft behandelt werden, in einem weiteren Prinzipien der Pla nung und Probleme der Dorfperspek tivplanung. Die Tierzüchter dürfen in nächster Zeit ein Heft erwarten, das sich mit züchterischen Möglich keiten zur Leistungssteigerung bei Rindern und Schweinen, mit Fragen der Intensivierung und Geflügel wirtschaft und mit Problemen der Tierfütterung beschäftigt. Arbeiten über die Mechanisierung im spezialisierten Großbetrieb und Probleme der Instandhaltung der Landtechnik werden ebenso wie solche über Inhalt und Ziel sozia listischer Wirtschaftsführung einen interessierten und aufgeschlossenen Leserkreis finden. Ende des Jahres werden in zwei Heften die neuesten Rektor hervor, daß es bei der Lösung unserer großen Aufgaben auch dar auf ankommt, echte menschliche Be ziehungen, so wie es der Genosse Walter Ulbricht in der Staatsrats erklärung darlegte, zu entwickeln und zu pflegen. An Martha Hanns, die noch immer in Westdeutschland widerrechtlich eingekerkert ist, wurde ein Tele gramm abgesandt, in dem es heißt: „Wenn Sie auch den Tag nicht mit uns feiern konnten, so versichern wir Ihnen, daß wir unsere ganze Kraft einsetzen und nicht eher ruhen wer den, bis wir bei der Bonner Justiz Ihre Freiheit erwirkt haben.“ Pflicht, als Wissenschaftler deutlich auf das Amoralische und historisch Sinnlose der tragischen Ereignisse in Kongo hinzu weisen, vor der Fort setzung dieser Politik ernsthaft zu warnen, gegen die Nichteinhaltung der UNO-Prinzipien zu protestieren, und die noch immer unterdrückten, um ihre Freiheit kämpfenden Völ ker Afrikas und Asiens unserer vollen Sympathie und unserer akti ven wissenschaftlichen Unterstützung zu versichern.“ Forschungsergebnisse über die Blut armut der Kälber und Ferkel und die Vermeidung von Jungtierverlusten der sozialistischen Praxis vermittelt. Des weiteren ist auch an die Ver öffentlichung von Arbeiten gedacht, die sich mit der kapitalistischen Landwirtschaftspolitik des West zonenstaates auseinandersetzen und die Ruinierung der werktätigen Bauern als Ergebnis dieser Politik wissenschaftlich nachweisen. E. F. * In Schreiben an den Rektor be glückwünschten der Vorsitzende des Staatsrates, Walter Ulbricht, und Prof. Kurt Hager, Kandidat des Politbüros der SED, die Karl-Marx- Universität zu der Herausgabe der neuen Schriftenreihe. In dem Schrei ben Walter Ulbrichts heißt es u. a.: „Die schnelle Umsetzung der Er kenntnisse der Forschung in die volkswirtschaftliche Praxis ist eine wichtige Voraussetzung für die Er füllung der Ziele unseres großen Pla nes des Friedens, des Wohlstands und des Glücks. Ich wünsche Ihnen in Ihrer ver antwortungsvollen Tätigkeit weiter hin gute Erfolge und bitte Sie, den für die Herausgabe der Schriften reihe Verantwortlichen meine Wün sche für ein gutes Gelingen zu über mitteln.“ Prof. Kurt Hager schreibt u. a.: „Durch diese Schriftenreihe werden die Forschungsergebnisse Ihrer Uni versität auf dem Gebiet der Land wirtschaft rasch der sozialistischen Praxis nutzbar gemacht. Ich hoffe, daß diese Veröffentlichungen die Verbindung der Universität mit der sozialistischen Landwirtschaft weiter festigen.“ Asien- und Afrikawissenschaftler: Verein) gegen den Kolonialismus Praxisverbundene Sduriflenreihe Glückwünsche von Walter Ulbricht und Prof. Kurt Hager zum Erscheinen der ersten Hefte „Zu Fragen der sozia listischen Landwirtschaft“ Frau Dr. Gunia mit einer Schwester der Chirurgischen Klinik Foto: HBS Sie wurde Kandidat der Partei: Frau Dr. med. Helintraut Gunia Als im vergangenen Jahr die Ver treter von 81 kommunistischen und Arbeiterparteien in Moskau die Grundfragen unserer Zeit berieten, und feststellen konnten, daß in 87 Parteien über 36 Millionen Kom- munisten organisiert sind, wurde die Ärztin Frau Dr. Helmtraut Gunia von ihrer Grundorganisation als Kandidat der Partei aufgenommen. Wir hatten Gelegenheit, mit ihr zu sprechen. Auf unsere Frage, welche Gründe bestimmend für sie waren, um Aufnahme in unsere Partei zu bitten, sagte sie uns: „Ja, wissen Sie. eigentlich waren es drei wesent liche Gründe bei mir: Erstens stamme ich aus der Arbeiterklasse.“ Und dann erzählte sie. In schneller Folge gleiten wich tige Stationen ihres Lebens vorüber: Kind eines Arbeiters in einer Lederfabrik; im Jahre 1935 im Freudenberg (CSSR) geboren; Be such einer zweiklassigen Volks schule, nach dem faschistischen Raubkrieg in Thüringen eine neue Heimat gefunden. Eines erwähnte sie noch besonders: die Erzählungen ihres Vaters, der sich als klassen bewußter Arbeiter aktiv an den Streikkämpfen beteiligte, um die Lebensbedingungen zu verbessern. „Zweitens bin ich überzeugt da von. daß ein Arzt seine humanisti schen Aufgaben erst in der sozia listischen Gesellschaft, die wir er richten, voll erfüllen kann.“ Eine tiefe Wahrheit liegt in ihren Worten. Das ärztliche Ethos fügt sich nicht nur organisch in den sozialistischen Humanismus ein, sondern findet auch erst im Sozialismus die prak tischen Möglichkeiten seiner voll ständigen Erfüllung. Erst im Sozia lismus fallen jene Klassenschranken fort, die ehemals sogar im Kranken haus „erstklassige“ von „zweitklas sigen“ Patienten unterschieden. Erst im Sozialismus kann der Arzt „in allen Häusern" helfen, wie es im Eid des Hippokrates heißt. Aber wäre das möglich ohne die Partei? „Und drittens“, so sagte sie, „möchte ich auch mehr als nur mein Einverständnis mit der Politik der Partei zur Sicherung des Friedens und zur Hebung des Wohlstandes unseres Volkes zum Ausdruck brin gen. Sympathisiert mit der Politik der Partei habe ich schon lange und war verbunden mit ihr. Zum Teil habe ich, im Bereich der Jugend arbeit, sie selbst mit verwirklicht. Mehrere Jahre lang war ich Grup penleiter der FDJ und das letzte Jahr der Oberschulzeit gehörte ich der Zentralen Schulgruppenleitung an. Dann kam meine Studienzeit hier in Leipzig. In meiner Studien gruppe lernten mit mir zwei Stu denten, welche Mitglied der Partei waren. Aus all dem erwuchs der Wunsch, selbst Mitglied der Partei zu werden, noch besser als bisher die Politik der Partei zu verwirk lichen." Für die Ärztin Dr. Gunia war die Aufnahme als Kandidat in die Par tei der Arbeiterklasse ei/n für ihr ganzes Leben bedeutungsvoller Schritt. Wir sind gewiß, daß die Kandidatenzeit ihr auch in ihrer Entwicklung als junge Ärztin hel fen wird. K. B. Vorlesungsreihe über ärztliches Ethos Im kommenden Frühjahrssemester wird an der Medizinischen Fakultät eine Vorlesungsreihe zu Problemen des ärztlichen Ethos in der sozialisti schen Gesellschaft durchgeführt. Die ses Vorhaben wird von Medizinern und Philosophen gemeinsam getra gen. Diese Vorlesungen beginnen am 28. 3. 1961, nachmittags, mit wöchent lichem Turnus. Währungsmanipulalion und Sleuersdiraube Zur Erhöhung des Wechselkurses der Westmark gegenüber dem amerikanischen Dollar Am Freitag, dem 3. März, verkün dete der Bonner Wirtschaftsminister Erhard, daß der Wechselkurs der Westmark gegenüber dem amerika nischen Dollar mit Wirkung vom 6. März 1961 um rund fünf Prozent heraufgesetzt werden würde. Danach werden die Amerikaner nur noch vier Westmark an Stelle von bisher 4,20 Westmark für einen Dollar er halten. Diese Währungsmanipulation gehört zu jenen Maßnahmen, die die USA von Westdeutschland zur Stüt zung ihrer Zahlungsbilanz erzwungen haben. Bekannt sind die erzwunge nen Rüstungsvorauszahlungen West deutschlands an die USA, die bisher 1,31 Milliarden Dollar betragen. Be kannt sind auch, die zwei Milliarden Dollar, die der direkten Zahlungs bilanzstützung und ihrer indirekten Entlastung — in Form westdeutscher sogenannter „Entwicklungshilfe" für schwachentwickelte Länder — dienen. Nicht genug damit, hat West deutschland freiwillig (!) seine finan zielle Beteiligung am aggressiven NATO-Kriegspakt für die nächsten vier Jahre von 13,72 Prozent auf 20 Prozent heraufgesetzt, während der amerikanische Beitrag im glei chen Zeitraum um 16,57 Prozent sinkt. Für die Finanzierung all dieser friedensfeindlichen Maßnahmen der Adenauer-Strauß-Regierung gibt es keine andere Quelle, als die Steuer der Werktätigen zu erhöhen. Deshalb verlautet auch aus Bonn, daß das be reits im Rahmen der sogenannten „Großen Steuerreform“ (lies: Steuer- Universitätszeitung, 14. 3. 1961, S. 2 erhöhung) verabschiedete Gesetz über die sogenannte „Ergänzungsabgabe“ zur Lohn-, Einkommen- und Körper schaftssteuer (lies: Wehrsteuer) bal digst in Kraft gesetzt werden soll, vorläufig mit einer Erhöhung dieser Steuerarten um 16 Prozent. So schreibt die „Deutsche Zeitung und Wirtschaftszeitung“ Köln vom 2. März 1961: „Der SPD-Haushaltexperte Rit zel erklärte in Bonn, in Regierungs kreisen werde ernsthaft über Steuer erhöhungen debattiert. Es gehe um eine Erhöhung der Einkommen- und Körperschaftssteuer ...“ (wobei die Einkommensteuer in Westdeutsch land auch die Lohnsteuer umfaßt). Da aber Steuererhöhungen eine schlechte Empfehlung für die dies jährigen Bundestagswahlen sind, wird wohl bis zur Inanspruchnahme der Wehrsteuer durch die Monopoli stenregierung noch einige Zeit ver gehen. Die verabscheuungswürdige Kriegs- Politik der Westzonenregierung und die schamlose Ausplünderung der Werktätigen finden jedoch mit den beabsichtigten Maßnahmen noch immer keine Grenzen. Bonn kam, wenn auch „in beschei denem Umfange“ — wie sich anglo amerikanische Finanzexperten aus drücken — der Forderung nach „Auf wertung“ der Westmark nach, weil es sich zugleich mehr freie Hand in seinen Aggressionsplänen gegenüber den sozialistischen Ländern und im Wirtschaftskrieg der kapitalistischen Länder untereinander erhofft. Welche Auswirkungen hat die Währungsmanipulation im inter nationalen und nationalen Maßstab? Weder für Westdeutschland noch für die USA stellt die „Aufwertung“ der Westmark eine Stabilisierung ihrer Währungen dar. Sie ist viel mehr ein weiterer Schritt auf dem Wege ihrer Zerrüttung. Zunächst haben die Gold- und Devisenreserven der Deutschen Bundesbank mit einem Federstrich um fünf Prozent abgenommen, während alle ausländi schen Besitzer von Westmark oder Westmarkforderungen um fünf Pro zent reicher wurden. Wenn man un terstellt, daß der gesamte 1960iger Einfuhrüberschuß Westdeutschlands aus den USA in Westmarkforderun gen anfällt, so hätten die USA mit dieser Kursumstellung je Dollar 20 Pfennig oder rund 26,8 Millionen Dollar gewonnen. Aber das ist noch nicht alles. Die Umbewertung der Westmark bedeutet weiter, daß alle Warenaus fuhren aus Westdeutschland um fünf Prozent teurer werden als bisher, während die Einfuhren nach West deutschland sich um fünf Prozent verbilligen. Da die Außenhandels preise jedoch Großhandelspreise sind, heißt das nicht, daß sich damit auch die Konsumgüter der westdeut schen Bevölkerung verbilligen. Viel mehr werden dadurch fast ausschließ lich die Preise für die Bonner Atom rüstung sinken. Allein für die noch nicht belieferten Vorauszahlungen, die die Bonner Regierung den USA für Rüstungsgüter geleistet haben, erhält sie jetzt für 19,65 Millionen Dollar mehr Rüstungsgüter als vor gesehen. Andererseits vermindern sich die bisherigen Exportvorteile, die West deutschland gegenüber den anderen kapitalistischen Ländern — mit Aus nahme der USA und dem Dollar raum — besaß. Die westdeutsche Ex portindustrie verliert — gerade in einer Zeit, in der ohnedies bereits Absatzschwierigkeiten auftreten — an Konkurrenzkraft. Da eine Profitein buße für die westdeutschen Imperia listen undiskutabel ist, kann das Monopolkapital die bisherige Höhe seines Umsatzes nur dann beibehal ten, wenn es sich an der westdeut schen Bevölkerung, vor allem durch verstärkte Ausbeutung der Arbeiter klasse, schadlos hält. Damit steht auch eine neue „Rationalisierungswelle“ bevor, bei der die Arbeiter — wie in den vergangenen Jahren im west deutschen Bergbau — zu Tausenden auf die Straße fliegen oder Feier schichten fahren müssen. Auch durch Preistreibereien bei solchen Gütern, für die die westdeutsche Industrie das Monopol auf dem Binnenmarkt hat, unterliegen die Werktätigen ver stärkter Ausbeutung. Damit schwin det mehr und mehr das Vertrauen der Bevölkerung in die westdeutsche Währung. Durch die Preissteigerun gen der letzten Jahre war die West mark ohnedies bereits um 25 Prozent entwertet. Die angebliche Aufwer tung wird diesen Prozeß beschleuni gen. Aber das alles macht den Herren in Bonn nichts aus, wenn sie nur ihre volksfeindliche Atompolitik weiter betreiben können. Den größten Vor teil aus der veränderten Wechsel kursrelation ziehen die USA. Sie bie tet ihnen — als beabsichtigtes und er zwungenes Ziel — nicht nur die Mög lichkeit einer weiteren Stützung ihrer Zahlungsbilanz, sondern auch die; ihre eigene Absatzkrise abzuschwä chen und den westdeutschen Markt mit amerikanischen Waren zu über schwemmen und ihre Krisenerschei nungen nach Westdeutschland zu exportieren. Die Gold- und Devisen bestände Westdeutschlands, aus dem Schweiß seiner Werktätigen heraus gepreßt, werden in die Taschen der amerikanischen Monopolherren flie ßen. Es war ein „schwarzer Freitag“, an dem sich die Adenauer-Regierung im Interesse ihrer volksfeindlichen, skru pellosen Kriegspolitik wohl zum tausendsten Male dem Willen ihrer amerikanischen Brotgeber beugte! Gerhard Hoffmann, Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Politische Ökonomie