Volltext Seite (XML)
Für die Wissensdialt, die dem Sozialismus dienfl 5. JAHRGANG / Nr. 1 LEIPZIG, 3. JANUAR 1961 Preis 15 Pf Lehrer braucht hohe Fächkenntnisse Gesamtdeutsche Gespräche (Seite 5) 1961 - dieses Jahr gehört uns! Iri der Moskauer Erklärung wird festgestellt, daß der westdeutsche . Militarismus und der Bonner Staat Herd internationaler Provokationen und der Hauptgegner der friedlichen Koexistenz, der Abrüstung und Ent- - Spannung in Europa geworden sind. Meine Kollegen und ich wollen im Jahre 1961 unseren Beitrag im Kampf gegen den Militarismus lei sten, indem wir eine drei- bis vier bändige Dokumentation unter dem Titel „Drang nach Osten“ und dem Untertitel „Dokumente zur Geschichte des deutschen Revanchismus und der Ostforschung“ herausgeben. Das wird eine größere Gemeinschaftsarbeit im Rahmen der Republik und zusam men mit polnischen und tschecho slowakischen Kollegen. Unser zwei ter Beitrag ist die Vorbereitung einer Konferenz, die auf unsere Initiative im Jahre 1961 von den Außenmini sterien der UdSSR, Polens und der DDR nach Warschau einberufen wird, die sich mit der Gefahr des westdeut schen Revanchismus befassen wird. Prof. Dr. Felix-Heinrich Gentzen, Institut für Geschichte der euro päischen Volksdemokratien Der Staatssekretär für das Hoch- und Fachschulwesen ernannte Herrn Prof. Dr. phii. habil. Ernst Wer ner, Professor mit vollem Lehrauf trag für Allgemeine Geschichte des Mittelalters, mit Wirkung vom 1. No vember 1960 zum Prorektor für den wissenschaftlichen Nadiwuchs an der Karl-Marx-Universität. Genosse Prof. Dr. Werner, Leiter der Abteilung Mittelalter des Insti tuts für Allgemeine Geschichte, stu dierte 1946 bis 1951 an unserer Uni versität, promovierte 1952 und habi litierte sich 1955. Seine Publikationen sind wesentliche Bereicherungen der marxistischen Mittelalterforschungen. Unter seiner Leitung wird in sozia listischer Gemeinschaftsarbeit am In stitut für Allgemeine Geschichte ein zentrales Thema der Mittelalterfor- schung bearbeitet. Der bisherige Prorektor für wis senschaftlichen Nachwuchs, Prof. Dr. Dr. Wolfgang Gertler, scheidet auf eigenen Wunsch aus seinem Amt aus, um sich stärker der wissen schaftlichen Arbeit und seiner Tätig keit als Direktor der Universitäts klinik für Haut- und Geschlechts krankheiten widmen zu können. Prof. Dr. Dr. Gertler, seit 1951 Pro rektor, hat sich große Verdienste bei der Heranbildung des wissenschaft lichen Nachwuchses und insbeson dere bei der Verwirklichung der Assi stentenordnung erworben. Er hat das Protektorat für wissenschaftlichen Nachwuchs an der Karl-Marx-Uni versität aufgebaut. Neben seiner Tätigkeit als Prorek tor leistete er umfangreiche Arbeit als Klinikdirektor und auf wissen schaftlichem Gebiet. An der Schwelle eines neuen Jah res faßt wohl jeder gute Vorsätze und hegt bestimmte Erwartungen und Wünsche. Was das neue Jahr uns bringen wird, hängt jedoch in erster Linie von uns selbst, von un serer eigenen Arbeit ab. 1961 stellt alle Bürger unserer Republik vor große Aufgaben. Mein Beitrag soll sein, die Dissertation termingerecht abzuschließen und im Herbst 1961 zu promovieren. Jutta Seidel, wissenschaftliche Oberassistentin am Franz-Mehring-Institut * „Für das Jahr 1961 wünsche ich mir gute Ergebnisse bei den Physikums prüfungen, um einmal ein guter so zialistischer Arzt zu werden. Bei den letzten Prüfungen hatte ich einen Durchschnitt von 2,0 erreicht, den werde ich auch im neuen Jahr wie der anstreben“, das erklärte Jürgen Kroh, Medizinstudent im 3. Stu dienjahr. „Den persönlichen Wunsch habe ich, daß ich 1961 eine Reise nach der Volksrepublik Ungarn unternehmen kann. Aber auch auf die sozialisti schen Studentenlager im März und im Sommer, an denen ich teilnehmen werde, freue ich mich schon.“ Unter Hinweis auf die Moskauer Beratung erklärte Erika Thomaß, Oberschwester an der Jugendstation der Chirurgischen Klinik: „Auch ich werde versuchen, einen kleinen Beitrag im Kampf um die Erhaltung des—Friedens und die friedliche Wiedervereinigung unseres Vaterlandes zu leisten, indem ich mein fachliches Wissen den mir an vertrauten Schwestern übermittle und dieselben anhalte, hilfsbereite, sparsame- und 'gesellschaftlich auf geschlossene Menschen zu werden.“. Hohe Auszeichnungen Anläßlich seines 80. Geburtstages wurde Prof. D. Dr. Johannes Leipoldt, emeritierter Professor der Theologi schen Fakultät, Mitglied der Volks kammer, ’ mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Gold ausgezeich net. Nationalpreisträger Prof. Dr. med., Dr. med. h. c., Dr. med. h. c., Dr. rer. nat. h. c. Max Bürger wurde anläß lich seines 75. Geburtstages mit dem Titel „Hervorragender Wissenschaft ler des Volkes“ geehrt. Du, Deines Volkes Bester Aus Anlaß des 85. Geburtstages von Wilhelm Pieck findet, am Sonntag, dem 8. Januar 1961, 10 Uhr, im Schau spielhaus, Leipzig C 1, Bosestraße 1, eine Festveranstaltung statt. Der Akademische Senat und die SED-Parteileitung der Karl-Marx- Universität laden hierzu herzlich ein. Ansprache des Rektors, Prof. Dr. Georg Mayer Künstlerisches Programm unter Mitwirkung von Herrn Gerberding und Herrn Schneider, Städtische Bühnen Leipzig; Akademisches Orchester; Chor des Louis-Fürnberg-Ensembles; Universitätschor; Sprecher der Studentenbühne. Prof. Dr. Georg Mayer Hans-Joachim Böhme Rektor Erster Sekretär der Universitäts-Parteileitung Historiker an Dr. Codiran, USA Gulf Creek RD.; Radnor, Pennsylvania Wir erhielten Kenntnis davon, daß Sie als Teilnehmer am 11. Interna tionalen Kongreß der historischen Wissenschaften in Stockholm jenen denkwürdigen offenen Brief an den künftigen Präsidenten Ihrer Nation mit unterzeichnet haben, in dem auch die diplomatische Anerken nung der DDR gefordert wird. Als Geschichtswissenschaftler der Karl-Marx-Universität Leipzig, die gleichfalls am Stockholmer Kongreß teilnahmen, sind wir tief beein druckt, daß eine so beträchtliche Zahl nordamerikanischer Historiker diese im besten Sinne des Wortes realpolitische Forderung erhebt. Möge Ihr Beispiel den Gelehrten und Politikern in allen Ländern zu der Erkenntnis verhelfen, daß — wie Sie und Ihre Kollegen es so treffend formulierten - „der tote Geist der Vergangenheit nicht die Zukunft be stimmen darf". Mit dem Ausdruck unserer vor züglichen Hochachtung - die zu gleich Ihren 29 Kollegen gilt - Prof. Dr. Walter Markov, Prof. , Dr. Max S t e i n m e t z , Prof. Dr. Ernst Werner, Dr. Werner Berthold, Dr. Rigobert Gün ther, Dr. Manfred Kossokf Dr. Gerhard Schrot. Zusammenarbeit mit Patosi Karl-Marx-Universität dehnt ihre internationalen Beziehungen nach Südamerika aus Wissenschaftler . unterstützen nach besten Kräften die Be strebungen unserer Regierung. Er versicherte, daß die Karl- Marx-Universität keine An strengungen scheuen wird, um die Festlegung des Protokolls zu verwirklichen. Am 17. Dezember 1960 unterzeichneten der Rektor der Autonomen Universität „Tomas Frias“ in Potosi, Bolivien, Prof. Dr. Abelardo Villalpando, der unsere Universität besuchte, und in Vertretung des Rektors Prorektor Prof. Dr. Mosler in feierlicher Form ein Protokoll über die künftige Zusammenarbeit beider Universitäten. Rektor Prof. Dr. Villalpando (links) und Prorektor Prof. Dr.-Mosler nach Unterzeichnung des Protokolls. Foto: HBS In dem Protokoll heißt es u. a.: „Beide Seiten sehen in einer engen Zusammenarbeit einen bedeutsamen Beitrag der Wissenschaft im Ringen der Völker für Frieden, Demokra tie und gesellschaftlichen Fort schritt, für die ökonomische und soziale Befreiung des boli vianischen Volkes und zum Kampf gegen die das Leben von Millionen Menschen be drohenden Aggressionspläne des Imperialismus und Mili tarismus.“ Für das Jahr 1961 wurde vereinbart, daß die Karl-Marx- Universität zwei Wissenschaft ler an die Fakultät für Geo logie, Bergbau und Erdöl der Universität Potosi entsendet, die dort ihre Lehrtätigkeit aufnehmen. Die Universität Potosi wird zwei Mitglieder ihres Lehrkörpers zum Zwecke ihrer fachlichen Weiterbildung an unsere Universität entsen den. Weiter wurde der Aus tausch von wissenschaftlichen Arbeiten, Publikationen, Stu dienmaterialien usw. sowie die Kontaktaufnahme zwischen den beiden Universitätsbibliothe ken beschlossen. Die Karl- Marx-Universität wird ab Sep- tember.1961-zwei-boliviani- < SAchsisch • \ Lane «’ nibliothek ) i iv s d 8 n / sehen Studenten Studienplätze und Stipendien zur Verfügung stellen. Weitere Vereinbarungen für die kommenden Jahre werden auf der Grundlage des Proto kolls jeweils zu Beginn eines Kalenderjahres festgelegt. Bei der feierlichen Unter zeichnung des Protokolls im Interview mit Rektor Prof. Dr. Villalpando siehe S. 2 Senatssaal der Karl-Marx-Uni versität, bei der eine Reihe hervorragender Wissenschaft ler zugegen waren, gab Pro rektor Prof. Dr. Mosler seiner Freude darüber Ausdruck, daß die Karl-Marx-Universität ihre offiziellen internationalen Be ziehungen auf den lateiname rikanischen Kontinent aus- dehnen könne. Im Gegensatz zu den neokolonialistischen Be strebungen in Westdeutsch land, führte er aus, betrachte es unser Staat r als huma nistische Verpflichtung, diesen Ländern zu helfen, und die Magnifizenz Prof. Dr. Villal pando überbrachte den An gehörigen der Karl-Marx-Uni versität die Grüße der Univer sität Potosi und kennzeichnete die im Vertrag vereinbarte Zielsetzung als Ausdruck der gemeinsamen Interessen und als nützlich für beide Völker. Er erklärte, daß der Haupt inhalt unserer Epoche — der Übergang vom Kapitalismus zum Sozialismus — auch der Pfeiler sei, auf den die unter entwickelten Länder und so auch Bolivien ihre Hoffnungen setzen. Die Beziehungen zwi schen der DDR als Teil des sozialistischen Lagers und des halbkolonialen Bolivien, des sen Entwicklung trotz großer Naturreichtümer auf niedrigem Niveau stehe, seien eine we sentliche Stütze des nationalen Befreiungskampfes. Genossin Prof. Katharina Harig, Direktorin des Instituts für Ausländerstudium, brachte ihre Genugtuung darüber zum Ausdruck, daß nunmehr auch bolivianische Studenten an die Karl - Marx - Universität kom men, an der bereits über hun dert junge Menschen allein aus lateinamerikanischen Ländern studieren.'