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Für die Wissenschaft, die dem Sozialismus dient! UNIVERSITÄTSZEITUNG DER KARL MARX UNIVERSITÄT ORGAN DER SED PARTEILEITUNG Sächsische Landesbibliothek - 6 OKT 1961 5. JAHRGANG Z Nr. 37 LEIPZIG, 12. SEPTEMBER 1961 Preis 15 Pf Wissenschaftler antworten den Leipziger Arbeiter n auf ihren Brief (Seite 4) Unsere Stimme undTatkraft sichern den Frieden Mit höheren Leistungen am Arbeitsplatz zur Wahl - Alles für die Stärkung des Arbeiter-und-Bauern-Staates, für den Sozialismus - Am 17. September berei ten wir den Militaristen neuen schwarzen Tag - Dem Friedensvertrag entgegen Uneingeschränkte Zustimmung hat der Beschluß der Sowjetregierung zur Wieder aufnahme der Kernwaffenversuche an der ganzen Universität gefunden. Sn begrüßt die Belegschaft der Neurochirurgischen Klinik im Bewußtsein ihrer großen Ver antwortung für den Schutz von Leben und Gesundheit diese Maßnahme und gibt der Überzeugung Ausdruck, daß sie zur. Erhal tung des Friedens beiträgt. Zahlreiche ähnliche Erklärungen würden auch in vie len anderen Bereichen der Medizinischen Fakultät von Wissenschaftlern — unter ihnen die Professoren Uebermuth und Sachsenweger — und anderen Beschäftigten unterzeichnet. Teilnehmer eines Meetings an der Land wirtschaftlichen Fakultät erklären u. a.: ..Unsere Erfahrungen der Vergangenheit lehren: Die Aggressionslust der imperiali stischen Staaten kann nur durch wirksame Gegenmaßnahmen gezügelt werden... Un sere Worte reichen nicht aus, um unsere tiefe Empörung auszudrücken über das, was die Imperialisten .saubere* Bombe nennen. Das enthüllt das ganze menschen feindliche Wesen des modernen Imperia lismus.“ Im folgenden skizziert Prof. Dr. Holz müller, Physikalisches Institut, die Ge fahren, um deren Abwendung die Sowjet union durch ihre jüngsten Maßnahmen und durch ein ständig angestrebtes Ver bot aller Kernwaffen bemüht ist: In Mißachtung der warnenden Stimmen fast aller Naturwissenschaftler und trotz des immer wieder geäußerten Vorschlages der Sowjetunion, ein Verbot aller Atomwaf fen völkerrechtlich festzulegen, wird die Atomrüstung fortgesetzt. Es ist selbstver ständlich, daß die Sowjetunion bei der wachsenden Bedrohung durch die kapitali stische Welt ihrerseits nicht untätig zusehen darf. Welches sind nun — soweit mir bekannt — die neuesten Entwicklungen der Atombombe, und welche verheerende Wirkung haben diese? 1. Gewöhnliche Uranbombe: Die Spreng kraft entspricht 20 000 Tonnen Trotyl (TNT) (zum Vergleich: Bei dem Angriff auf Leipzig am 4. Dezember 1943 wurden etwa 700 Ton nen Spreng- und Brandmittel eingesetzt). Ra dius der totalen Zerstörung: 1,3 km. Zer störung aller Wohnungen: 2,4 km. Verbren nungen (Häuser. Menschen usw): 3 km. 2. Die Wasserstoffbombe: Sprengkraft: 20 Millionen Tonnen Trotyl, also; lOOOmal größer als die gewöhnliche Uranbombe. Radius der totalen Zerstörung: 15 km. Entzündung von Häusern, Wäldern usw.: 60 km. Vernich tung allen Lebens, auch in Kellern und Bun kern: 25 km. wird. Der Friede wird siärKer Hört ihr Geschrei! Vom Schreck ge stochen vibriert das große Lügenmaul. Jäh fuhr es in die NATO-Knochen : der Friede ist nicht trag und faul. Sie sahen ihre finstren Pläne in blut'ge Tat schon umgesetzt, da zeigt der Friede seine Zähne, und sie tun ehrbar und entsetzt. Sie säuseln nun im Unschuldsschmelze und stöhnen Ängste lau* ms Land, doch helfen keine Lämmerpelze, sie sind als Wölfe zu bekannt. Der Friede lebt in seinen Werken, mit ihnen wächst der Menschen Mut. Wir haben Grund, den Schild zu stärken. Die Wölfe heulen! Dann war's gut. Dixi Wir begrüßen die Maßnahmen, die unsere Partei und unsere Regierung zur Sicherung und Festigung unserer Arbeiter-und- Bauern-Macht getroffen haben. Durch un sere Arbeit wollen wir mithelfen, daß die sem Sieg über den westdeutschen Militaris mus neue Siege folgen. Neben unserem Ein satz für die Überzeugung der Menschen um den Abschluß eines Friedensvertrages verpflichten wir uns, die im Auftrage des Akademie-Verlages durchgeführte Bear beitung und Herausgabe des „Handbuches der sowjetischen Psychologie“, Band I, sechs Wochen vorfristig, bis zum Tag der Wahlen am 17. September 1961, abzu schließen. Dozent Dr. phil, habil. Hans Hiebsch, Dr. phil. Manfred Vorwerg, Institut für Psychologie •Wir schließen uns dem Produktionsaufgebot an In diesen Tagen unternehmen die Werk tätigen der Deutschen Demokratischen Re publik alle Anstrengungen, um durch ihre Produktionsleistungen unsere Republik zu stärken. Der Brief der Brigaden „Otto Krahmann“ und „Anton Saefkow“ aus dem Kabelwerk Oberspree und der Aufruf der Arbeiter der Abteilung Elektrodreherei des VEB Elektrokohle Lichtenberg zum Produk tionsaufgebot für die Vorbereitung des Frie densvertrages sind hervorragende Beispiele. Als Mitglieder des FDJ-Chores der Musikerzieher werden wir uns in der letz ten Woche vor den Volkswahlen der Natio nalen Front für kulturell-agitatorische Ein sätze zur Verfügung stellen. Um das Pro- kramm des FDJ-Chores zu bereichern, wol len wir ein eigenes Agitprop-Programm einstudieren. — Am Wahltag gehört unsere Stimme den Kandidaten der Nationalen Front! Wir schließen uns dem Wettbewerb um den Titel „Sozialistische Studentengruppe“ an und werden alles tun. diesen Beschluß n die Tat umzusetzen. Das soll unser Bei trag zur Stärkung der Republik sein. Die Studenten der Fachrichtung Musik erziehung im ersten Studienjahr, die gegenwärtig an der Marschnerstraße beschäftigt sind. Wissenschaftler und Angestellte erhöhen ihre Leistungen Die Gewerkschaftsgruppe Altphilologen Althistoriker hat sich in eingehender Be ratung Gedanken darüber gemacht, wie.sie zu ihrem Teil zur Stärkung und Festigung der Deutschen Demokratischen Republik beitragen kann und ging anläßlich der Wahlen vom 17. September u. a. folgende Verpflichtungen ein: Alle Forschungsaufträge werden in so zialistischer Gemeinschaftsarbeit termin gemäß oder möglichst vorfristig erfüllt, zum Teil im Zusammenwirken mit Kolle gen der Sowjetunion und der Volksdemo kratien, denen wir’ dafür bei der Erfüllung ihrer Aufgaben Hilfe leisten. Wir verstär ken unsere Publikationstätigkeit auf wis senschaftlichem und populärwissenschaft lichem Gebiet sowie unsere Gutachtertätig keit für Verlage, Museen usw. Die Forschungs- und Publikationstätig keit richtet sich verstärkt auf die Störfrei machung, d. h„ besonders auf die Schaffung eigener Lehrmaterialien, wobei wir uns der Mitarbeit von Fachgenossen aus der Sowjetunion und den Volksdemokratien vergewissern. Soweit jetzt noch die Einfuhr westlicher wissenschaftlicher Literatur not wendig ist. werden wir die uns zugeteilten Devisen (Kontingente) wie auch alle sonsti gen Mittel möglichst sparsam und nutzbrin gend verwenden. Die Angestellten unserer Institute wer den die Arbeit der Wissenschaftler durch rasche und sorgfältige Arbeit, durch spar sames Umgehen mit Planmitteln und Ma terialien, durch ständige Qualifizierung auf gesellschaftlichem, fremdsprachlichem und technischem Gebiet (Steno usw.) unter stützen. Unsere Aufgaben liegen aber nicht nur auf den genannten Gebieten. Zur Unter stützung des Nationalen Aufbauwerkes werden wir mindestens acht Aufbaustun den leisten, vor allem beim Aufbau der Studentenwohnstadt Leipzig. Im Septem ber Oktober gehen wir mit den Studenten auf die Felder, um bei der raschen und verlustlosen Einbringung der Ernte zu helfen. In Hausversammlungen usw. werden wir gegen den „Ochsenkopf“ angehen, der noch auf manchem Dach und in mancher Brust wohnt. Bereit zur Verteidigung der Republik Um die Republik in der entscheidenden Phase des Kampfes um den Frieden zu fe stigen und zu stärken, beschlossen die Mit arbeiter des Geophysikalischen Observato riums Collm u. a., kompromißlos dafür zu sorgen, daß in ihrem Wirkungskreis der Empfang westlicher Rundfunk- und Fern sehsendungen unterbleibt. Alle Angehörigen des Observatoriums zwischen 18 und 23 Jahren haben ihre Be reitwilligkeit erklärt, zu jedem Zeitpunkt die DDR mit der Waffe in der Hand zu verteidigen. Die - weiblichen Angestellten Mit Kelle und Mörtel umzugehen haben die neuimmatrikulierten Lehrerstudenten Heinz Eichler, Wieland Reichardt und Heinz Reichel schon gelernt. Die gesamte Getreideernte der LPG „Helmut Just" in Lausitz, Kreis Lieben werda (Bezirk Cottbus), ist schon eingefahren. Aber noch felht eine Lagerhalle für das Ge- , treide. Zusammen mit zwei anderen Studen ten helfen sie deshalb der Maurerbrigade. Brigade Schuster meinte anerkennend: „Ich bin mit den Kerls zufrieden, die schaffen ganz schön." Foto: Drabe unter 45 Jahren werden an einem Lehr gang des DRK teilnehmen. Alle Wissenschaftler des Observatoriums werden ab Oktober 1961 die UZ abonnie ren, um den Kontakt mit dem gesellschaft lichen und politischen Leben an der Uni versität noch zu erhöhen. Die Zusammen arbeit mit der sozialistischen Industrie wird weiterhin verstärkt. Insbesondere sollen die Modellversuche für die in Kom paktbauweise geplante Druckerei „Neues Deutschland“ und • das graphische Viertel „Andersen Nexö" in Leipzig 14 Tage vor fristig abgeschlossen werden. Alic Angehörigen des Observatoriums ge ben ihre Stimme für die Kandidaten der Nationalen Front am 17. September 1961 bis 9 Uhr ab! Universilälsangehörige auf der Kandidatenliste 3. Die Kobaltbombe: Vorschlag des amerika nischen Physikers E. O. Lawrence auf Grund einer Mitteilung von E. Broda. Es .werden durch einen Kobaltmantel enorme Mengen von Neutronen eingelängen, wobei eine radio aktive Verseuchung über weite Gebiete ent steht. Die anfängliche Radioaktivität kann einer Milliarde Tonnen Radium entsprechen, wenn die Bombe von einem Mantel aus ge wöhnlichem Uran umgeben ist. Zu den heim tückischsten Spaltprodukten gehören- Radio- aktives Jod (Zerstörung der Schiladrüsen), Radiostrontium (wird wie Kalk in die Kno chen eingebaut und behindert die Blutbildung und zerstört das Gewebe. Halbwertzeit 20 Jahre). 4. Neutronenbombe: Immer wieder taucht in der Presse auf, daß in Amerika Bomben mit der speziellen Aufgabe. Neutronen zu er zeugen, entwickelt werden. Solche Bomben sollen weniger zerstörend, aber um so gifti ger wirken. Es ist bekannt, daß durch Alpha- Strahlen z. B. in Beryllum Neutronen aus- gelöst werden. Diese erzeugen ihrerseits radioaktives Jod. Kobalt. Strontium usw., Stoffe, deren Giftigkeit Millionenmal größer ist als etwa die Giftigkeit von Zyankali oder Morphium. Wir dürfen nicht aufhören, die Gefähr lichkeit dieser Entwicklung zu erkennen und müssen deshalb mit allen uns zur Ver fügung stehenden Mitteln dafür sorgen, daß der sowjetische Vorschlag: Totales Verbot aller Atomwaffen und Vernichtung derselben, zusammen mit totaler Ab rüstung, von allen Staaten angenommen Stadtverordnetenversammlung Dr. rer. oec. Peter Dorn, Dozent m. W. am Institut für Binnenhandelsökonomik der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. Ernst Engelhardt, Student am Franz- Mehring-Institut. Prof. Katharina Harig, Direktorin des Herder-Instituts. Roland Lachmann, Student am Franz- Mehring-Institut. Dozent Dr. päd. Horst Möhle, Prorektor für Studienangelegenheiten. Dr. rer. oec. Helmar Planitzer, Wissen schaftlicher Oberassistent am Institut für Arbeitsökonomik der Wirtschaftswissen schaftlichen Fakultät. Hans Schmellinsky, Student am Franz- Mehring-Institut. Nachfolgekandidaten : Dr. Reinhard Barke, Oberarzt an der Radiologischen Klinik. Wilfried Heink, Student, am Physikali schen Institut. Dr. Fred Lohse, Dozent m. W. anider Ab teilung Musikerziehung des Instituts für Musikwissenschaft. ’ Dr. Hans Pezold, Dozent an der Abtei lung Musikerziehung des Instituts für Mu sikwissenschaft. Dr. Traute Schönrath, Dozent m. W. am Institut für Staatstheorie und Staatsrecht der Juristenfakultät. Dipl.-Landwirt Rainer Thiele, Wissen schaftlicher Assistent am Institut für Tier ernährung der Landwirtschaftlichen Fakul tät. Stadtbezirk Süd Erna Krauth, Hilfsschwester an der Medi ¬ zinischen Klinik. Bernhard Roczek, Krankenpfleger an der Medizinischen Klinik. Stadtbezirk Südost Karl Max Kober, Oberassistent an der Abteilung Kunsterziehung des Instituts für Pädagogik. Gerhard Mischel, Bibliothekar am Sla wischen Institut. Manfred Potschka, Student an der Theo logischen Fakultät. Stadtbezirk Südwest Brigitte Lodz, Studentin am Dolmetscher- Institut. Stadtbezirk West Nachfolgekandidat : Ernst-D. Stellmacher, Student der Germa nistik. Katharina Harig Prorektor Dr. Horst Möhle Prof. Dr. Peter Dorn Roland Lachmann Sowjetunion kann nicht untätig zusehen