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UZ stellt Abgeordnete vor; Kontakt mit dem Mittelstand: DR. KREY 1 Der August ist allgemein als Ferienmonat bekannt. Für Fräulein Dr. Evamaria Krey, Oberassistentin am Institut für Staatsrecht der Juristenfakultät, ist er alles andere als erholsam. Sie war in den letzten Wochen viel unterwegs, zu Hausversammlungen, zu Aus sprachen in den Betrieben und mit der Be völkerung, zu Sitzungen und einem Jugend forum. Fräulein Dr. Krey ist Abgeordnete der Stadtverordnetenversammlung und gibt jetzt, ihren Wählern Rechenschaft über ihre Arbeit in der vergangenen Legislaturperiode. Sie arbeitete in der Ständigen Kommission für’ Finanzen. Ihre Aufgabe bestand darin, in den Betrieben zu kontrollieren, wie die Haushaltpläne erfüllt wurden. Im Zusammen hang damit führte Fräulein Dr. Krey viele Aussprachen mit den Werktätigen. Als Mitglied der LDPD kam es ihr vor allem darauf an, einen festen Kontakt zwischen Mit telstand und den staatlichen Organen herzu stellen. Da sie wissenschaftlich auf dem Ge biet der „staatlichen Beteiligung“ arbeitet, verband sie diese theoretische Forschung mit ihrem praktischen Wirken als Abgeordnete. Es ging Fräulein Dr. Krey vor allem darum, den Angehörigen des Mittelstandes ihre Perspek tiven in unserem Arbeiter-und-Bauern-Staat zu erläutern und sie noch mehr in die ge sellschaftliche Arbeit einzubeziehen. Fräulein Dr. Krey erzählte, wie in den letz ten Diskussionen auch die Angehörigen des Mittelstandes den jüngsten Maßnahmen der Regierung zustimmten. „In Probstheida, meinem Wirkungsbereich, gab es ebenfalls Abwerbungsversuche. Die Menschenhändler hatten es auch auf Ange hörige des Mittelstandes abgesehen. Durch diese eigenen Erlebnisse ist vielen Menschen in meinem Wirkungsbereich klargeworden, wie notwendig die Schutzmaßnahmen an der Sektorengrenze in Berlin waren.“ Fräulein Dr. Krey wurde von den Wäh lern ihres Wohnbezirkes erneut als Kandi datin für die Volkswahlen im September vor geschlagen. „Ich habe den Wunsch, in der Ständigen Kommission Kultur mitzuarbeiten und in meinem neuen Wirkungsbereich — er ist gleichzeitig mein Wohnbezirk — ein Kul turzentrum aufzubauen“, sagte sie zu ihren künftigen Plänen. K. V. Am 17. September der nächste Schlag Überall werden die Wahlen zu den örtlichen Volksvertretungen vorbereitet Die Vorbereitung der Wahlen zu den ört lichen Volksvertretungen, die am 17. Sep tember stattfinden, sind in vollem Gange. Überall bringen unsere Wissenschaftler, Arbeiter und Angestellten sowie die Stu denten, die zum Teil das erste Mab an die Wahlurne gehen, zum Ausdruck, daß diese Wahlen nach unserem Sieg vom 13. August ein weiterer Schlag gegen die Bohner Mi litaristen werden. Die UZ war dabei, als in der vergange nen Woche die Bewohner des Hauses Koch straße 80a (dieses Haus gehört der Arbei terwohnungsbaugenossenschaft der Karl- Marx-Universität) zusammenkamen, um über die jüngsten Ereignisse zu sprechen In Anbetracht der aggressiven und men- schenfeindlichen Handlungen der Bonner Ultras hatten auch wir an der Abteilung Sprachunterricht sofort ein Komitee zum Kampf gegen den Menschenhandel gebil det. Wir kamen überein, daß wir mit un serer Arbeit nicht bis zum Beginn des Se mesters warten dürfen sondern sofort Ver sammlungen mit allen Kollegen, die augen blicklich in Leipzig sind, durchführen müssen, um die Maßnahmen der Regie rung zu erläutern und in offener, kamerad schaftlicher Aussprache falsche oder nicht verstandene Probleme zu klären. Es lagen bei uns drei Anträge auf Reisen nach Westdeutschland vor. Wir beschlossen, mit zwei Kollegen, mit denen vorher schon kurz gesprochen worden war. die Aus sprache in der Versammlung durchzufüh ren. mit einer Kollegin innerhalb des Ko mitees. In den auf Einladung des Komitees statt findenden Versammlungen wurden die Gründung des Komitees, seine Aufgaben und seine bisherige Tätigkeit behandelt. Alle Kollegen hatten die Möglichkeit, zur Frage der Sicherung des Friedens in Deutschland Stellung zu nehmen und ihre Meinung zum Verrat des ehemaligen Kol legen Dr. Lindner zu äußern, die ein krasser Fall von Undank gegenüber einem Staat ist, der ihm jede Möglichkeit zur Qualifi zierung und Anwendung seiner Kenntnisse gegeben hat. Am 16 8. 1961 wurde die Aussprache mit Kollegin Adler durchgeführt. Sie fand in einer offenen Atmosphäre statt. Obwohl und ihren Wählervertreter zu benennen. Sie gaben ihrem Wählervertreter, Frau Tschunkert, mit, daß die Hausgemeinschaft die Maßnahmen unserer Regierung zum Schutze unserer Republik voll unterstützt. Eine interessante Diskussion entspann sich über den Menschenhandel, der von West deutschland aus betrieben wird. Für die Hausgemeinschaft der Grassi straße 28 arbeitet der wissenschaftliche Assistent Wilk aus unserer Medizinischen Fakultät als Wählervertreter. Gemeinsam mit Oberarzt Dr. Barke aus der Radio logischen Klinik bereitete er die Hausver sammlung zum Thema „Was erwarten wir von unseren neuen Volksvertretern?“ vor. Kollegin Adler von vornherein ihr Ein verständnis mit den Maßnahmen, die un sere Regierung zur Sicherung des Friedens in Deutschland und in Europa getroffen hat, erklärte, sah sie zunächst die entstan dene Situation subjektiv als bedauerlich an weil sie selbst die geplante Reise nicht machen konnte. Kollegin Adler, die ihren Mann zu einem wissenschaftlichen Ärzte kongreß begleiten wollte, sah in erster Li nie die wissenschaftliche Seite einer solchen Tagung. Erst im Laufe der Diskussion, an der alle Anwesenden sehr aktiv teilnah men, wurde sie sich der Bedeutung und der politischen Auswirkung solcher Reisen be wußt und erklärte, daß sie ihren Antrag zrückziehen wird. Das Gespräch ergab, daß es für jeden einzelnen nötig ist. auch von seinem subjektiven Standpunkt aus ein- zusehen, daß er der Republik nützt, wenn er nicht nach Westdeutschland fährt und sich zu dieser Meinung offen bekennt. Im Moment sind noch viele Kollegen im Urlaub, und wir müssen uns darauf vor bereiten, sie sobald wie möglich in die Diskussion einzubeziehen und weitere Kol legen für die Arbeit im Komitee zu ge winnen. Es gilt, solche Argumente, daß eine Dis kussion zu de<n Fragen des Menschenhan dels sich erübrige, da Maßnahmen der Re gierung getroffen und die Komitees daher nicht mehr nötig seien, zu widerlegen und alle Kollegen zu einer größeren Aktivität bei der Vorbereitung der Wahlen aufzu- rufen. Schultz/Störel . Nachdem die Hausbewohner ausführlich über die aktuellen politischen Ereignisse gesprochen hatten, beschlossen sie einen 12 Punkte umfassenden Wählerauftrag, in dem die Abgeordneten beauftragt werden, sich aktiv für die Friedenspolitik unseres Staates einzusetzen und bestimmte kom munale Angelegenheiten zu klären. Günter Wilk sagte nach der Wählerver treterkonferenz, auf der die Kandidaten sei nes Wahlkreises vorgestellt und nach der Aussprache bestätigt wurden: „Diese Kan didaten werden unsere Interessen würdig vertreten.“ Er wird in einer weiteren Hausversammlung den Mitbewohnern die Kandidatenvorschläge erläutern. Auch an der Universität selbst ist immer mehr von den Volkswahlen die Rede. Die Wandzeitungen veröffentlichen Artikel und Verpflichtungen von Universitätsangehöri gen zur Wahl. So haben sich zum Beispiel die jungen Kolleginnen der Universitäts bibliothek verpflichtet, zehn Aufbaustun den im Nationalen Aufbauwerk bis zum 17. September zu leisten. Die Antwort der Universitätsangehörigen auf die Störversuche der Bonner Ultras sind erhöhte Anstrengungen für die Wis senschaft, die dem Sozialismus und dem Frieden dient. Vaterländischer Verdienstorden für Genossin Prof. Harig Anläßlich ihres 60. Geburtstages wurde die Genossin Prof. Katharina Harig, Direktor des Herder-Instituts, mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Silber ausgezeichnet. Dos sowjetische Weltraumschiff „Wostok II" mit dem Fliegermajor und Kosmonauten Ti tow an Bord hat vom 6. zum 7. August 1961 in 25 Stunden und 19 Minuten mit einer Um laufzeit von 88,6 Minuten und einem Gewicht von 4731 kg mehr ols 17mal die Erde in einer Höhe von 178 bis 257 km umflogen. Als Herausgeber des Handbuches der Aerologie, das sich mit den Meßmethoden der Erforschung der Erdatmosphäre beschäftigt, begrüße und beglückwünsche ich diese gigan tische wissenschaftliche Leistung, besonders auch deshalb, weil ich der Meinung bin, daß aus einer gründlichen Erforschung des Kos mos und der Erdatmosphäre sich die Bedingun gen für Mensch, Tier und Pflanze auf dem Erdplaneten verbessern können. Prof. Dr. W. Hesse, Direktor des Instituts für Agrarmeteorologie der Karl-Marx-Universität Leipzig Mit allen Kollegen sprechen Wie das Komitee zum Kampf gegen den Menschenhandel an der Abteilung Sprachunterricht arbeitet Zum Schutze des Vaterlandes bereit Volker Mieth ist ein zukünftiger Land- Wirtschaftsstudent: „Wenn man bei uns die Möglichkeit hat, kostenlos zu studieren und noch Stipendium zu erhalten, dann ist klar, daß man auch bereit sein muß, unseren Staat zu schützen“, sagte er. „Ich habe mich dazu bereit erklärt, weil wir gegen alle eventuellen Provokationen der westdeutschen Militaristen gegen unseren Sieg vom 13. August gewappnet sein müs sen. In den nächsten Tagen werden wir durch gute Arbeitsleistungen an der Stu dentenwohnstadt alle Kraft einsetzen.“ Universitätszeitung Nr. 34, 22. 8. 1961, S. 2 Der Jugendfreund Eckehard Schurig wird als Lehrerstudent für Musikerziehung und Geschichte an der Philosophischen Fakultät immatrikuliert werden. Seine Meinung, nachdem er den Kampfauftrag des Zentralrates der FDJ an alle FDJ-Mit- glieder gehört hatte, unsere sozialistischen Errungenschaften zu schützen, war: „Ich bin bereit, sofort in die bewaffneten Or gane unseres Arbeiter-und-Bauern-Staates einzutreten. Das Kriegsgeschrei der Ade nauer-Politiker hat mich dazu bewogen. Auf alle Fälle will ich damit mithelfen, daß ein Krieg verhindert wird.“ Gerd Schmidt-Röh beginnt im Herbst semester mit dem Studium an der Philo sophischen Fakultät. Er will Lehrer für Deutsch und Geographie werden. Er sagte am 18. August zum Aufgebot der FDJ „Das Vaterland ruft - schützt die sozia listische Republik!“: „Ich bin bis zum Juli zwei Jahre bei der Nationalen Volksarmee gewesen, für mich ist es ganz selbstver ständlich, daß ich sofort wieder das Ehren kleid anziehen würde, um unsere Repu blik zu schützen. In der jetzigen politi schen Situation ist das gegen die Kriegs pläne der Strauß und Brandt besonders notwendig.“ Viele wertvolle Kenntnisse eigneten sich die Kolleginnen und Kollegen an, die bereits im ver gangenen Jahr an Kursen des zentralen Bildungszentrums der Karl-Marx-Universität teilnahmen. Foto: HFBS Interessante Lehrgänge Bald beginnen die Kurse des Bildungszentrums Das Bildungszentrum der Karl-Marx- Universität — geschaffen als eine Einrich tung für unsere Arbeiter und Angestellten für ihre Qualifizierung im Beruf und zur Aneignung nützlicher Kenntnisse über die gesellschaftlichen Zusammenhänge unserer Zeit— veröffentlichte am 11. 8. 1961 in der „Universitätszeitung“ das Lehrprogramm. Wir möchten nicht behaupten, daß es keine Mängel aufweist, aber gegenüber dem Vor jahr ist ein Schritt vorwärts getan worden. Welche Lehrgänge sind besonders zu empfehlen? Unseren Kolleginnen und Kollegen in den Sekretariaten und Verwaltungen wä ren besonders die Lehrgänge 4 „Grundlehr gang für Mitarbeiter der Verwaltung, Fa kultäten, Dekanate, und Institute“. 9 „Un sere deutsche Sprache in Wort und Schrift“, 10 „Russisch für Anfänger“ und 11 „Eng lisch für Anfänger“ zu empfehlen. Die vielen Laborgehilfen, besonders an der Landwirtschaftlichen Fakultät, verwei sen wir zur persönlichen Qualifizierung auf den Lehrgang 13 „Lehrgang für Laborge hilfen zur Qualifizierung am Arbeitsplatz“. Dabei möchten wir bemerken, daß sich der Lehrgangsleiter nicht streng an die The matik halten wird, wenn von den Teilneh mern eine kleine Abänderung gewünscht wird. Für unsere Frauen können wir den Lehr gang 8 „Die Stellung der Frau in der Ge sellschaft und die Familiengesetzgebung“ empfehlen. Dieser Lehrgang wird vom Staatsanwalt Lässig gehalten, der als be rufener Vertreter des sozialistischen Rechts vieles Wissenswerte aus der Familien gesetzgebung darlegen wird. Besonders möchten wir die Kollegen der Gewerkschaft ansprechen, von den gewerk schaftlichen Lehrgängen regen Gebrauch zu machen. Hier wird unseren Gewerkschafts kolleginnen und -kollegen etwas geboten, was sie in der gewerkschaftlichen Praxis anwenden können. Aber auch in den Fra gen des Arbeitsrechtes und der Sozialver sicherung können sie sich durch die Lehr gänge orientieren. „Kollege, kennst du deine Universität?“ Unter diesem Motto haben wir einen Vor tragszyklus entwickelt, in dem die Profes soren oder ihre Vertreter an den einzelnen Fakultäten unserer Universität über ihre Arbeit berichten, und dabei zeigt sich, wel che Hilfsstellung die Arbeiter und Ange stellten zur Durchführung der Arbeiten un serer Wissenschaftler geben. Wir haben auch einige Lehrgänge für die Freizeitgestaltung in unser Lehrpro gramm mit auf genommen: Wer gern ein Buch liest oder selbst Re portagen oder Kurzgeschichten schreiben möchte, wer sich für die Arbeit des Schrift stellers interessiert, der meldet sich für den Lehrgang 23 „Ein Schriftsteller erzählt aus seiner Arbeit“. Die Interessenten für Malerei und Zeich nen sowie für eine sachkundige Bildbe trachtung beteiligen sich am Lehrgang 24 „Malerei und Graphik“. Unsere Theaterfreunde möchten wir auf den Lehrgang 22 „Ein Praktiker erzählt aus der Welt des Theaters“ aufmerksam ma chen. Bei aufmerksamer Betrachtung des Lehrprogramms wird sich für viele Kolle ginnen und Kollegen das Geeignete finden, was deren Interessengebiet entspricht. Jetzt ist es Zeit, sich für eine Teilnahme zu entschließen und die Meldung an das Bildungszentrum einzusenden oder den Kulturfunktionären der Gewerkschafts gruppen zu geben. Walter Sekretär des Bildungszentrums Gäste bei den Arbeitsrechtlern Kurz vor Beendigung des Frühjahrs semesters 1961 hatten die Mitarbeiter des Instituts für Arbeitsrecht unserer Univer sität dreimal ausländische Wissenschaftler zu Gast. Zu Besuch weilten: Prof. Dr. La dislas Nagy, Inhaber des Lehrstuhls für Arbeitsrecht an der Universität Szeged und Leiter der Abteilung Arbeitsrecht im Mi nisterium für Arbeit der Ungarischen Volksrepublik, Frof. Hisashi Miyajima aus Tokio und Prof. Kiyonobu Asai aus Kyoto. Der ungarische Gast, der zugleich Wis senschaftler und Praktiker des Arbeits rechts ist, interessierte sich sowohl für die Ergebnisse der Diskussion des Entwurfs des Arbeitsgesetzbuches und die Maßnah men zur Einführung des Gesetzbuches der Arbeit als auch für Inhalt, Umfang und Methoden der Lehrtätigkeit im Arbeits recht. Über die mit dem Gesetzbuch der Arbeit zusammenhängenden Fragen hatte er Gelegenheit, im VEB Leipziger Eisen- und Stahlwerke mit Vertretern des Be triebes eine mehrstündige Aussprache zu führen. Die Fragen der Ausbildung der Studenten im Arbeitsrecht wurden in meh reren Aussprachen im Institut beraten. Das Institut für Arbeitsökonomik gab dem Gast Gelegenheit, sich über die Lehrtätigkeit dieses Instituts zu informieren, was für ihn besonders wertvoll war, weil er be müht ist, die arbeitsrechtliche Ausbildung der ungarischen Studenten eng mit den Fragen der Arbeitsökonomik zu verbinden. Prof. Dr. Nagy hielt im Rahmen der traditionellen Veranstaltungen des Insti tuts mit Praktikern des Arbeitsrechts einen Vortrag über die Aufgaben des Arbeits rechts bei der Verhinderung der Fluktua tion der Werktätigen, durch den die Mit arbeiter unserer Betriebe wertvolle An regungen für die richtige Anwendung des Gesetzbuches der Arbeit erhielten. Der Besuch endete mit der Vereinbarung weiterer Zusammenarbeit durch den Aus tausch von Forschungsergebnissen und Lehrmaterialien und die gegenseitige Ver mittlung von Publikationen zur Veröffent lichung in der Fachpresse. Das Anliegen der beiden japanischen Arbeitsrechtswissenschaftler, die erstmals in der Deutschen Demokratischen Repu blik weilten, war es vor allem, sich mit theoretischen Grundfragen der sozialisti schen Arbeitsrechtswissenschaft vertraut zu machen. Deshalb wurden im Institut vor allem die Fragen des Mechanismus der Leitung der sozialistischen Betriebe, das Wesen des Arbeitsvertrages. Wesen und Inhalt des Betriebskollektivvertrages u. ä. beraten. Beide japanischen Gäste äußerten ihre tiefe Befriedigung darüber, daß im Ar beitsrecht und in der Arbeitsrechtswissen schaft der Deutschen Demokratischen Re publik deutlich wird, daß bei uns die Leh ren aus der verhängnisvollen deutschen Geschichte gezogen worden sind, während in Westdeutschland auch Praxis und Theorie des Arbeitsrechts die Fortsetzung der imperialistischen und zum Teil sogar faschistischen Politik widerspiegeln. Durch die Unterhaltung mit den japa nischen Gästen erhielten die Mitarbeiter des Instituts einen guten Einblick in den Kampf des japanischen Volkes gegen die pro-amerikanische Politik der herrschenden Kreise sowie in den Kampf der japani schen Arbeiter um demokratische Rechte und soziale Sicherheit, der von vielen Ar beitsrechtswissenschaftlern aktiv unter stützt wird. Auch die Besuche dieser Gäste wurden mit Vereinbarungen über die Auf rechterhaltung der Verbindungen beendet. Das positive Ergebnis der Beratungen wird deutlich dadurch gekennzeichnet, daß Prof. Miyajima den Wunsch äußerte, nach Ablauf von etwa zwei Jahren die Deutsche Demokratische Republik erneut zu be suchen, um längere Zeit im Institut unser sozialistisches Arbeitsrecht und seine Theorie studieren zu können.