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Teil 5 Die Große Sozialistische Oktoberrevolution und die internationalen Beziehungen Von Prof. Dr. jur. Hans Ivens, Institut für Internationale Studien der KMU der Aber während die Völker so- Einflußsphären kolonialer Hauptmächte Kampf um ständige Neuaufteilung 1870/1871 Franz.-preuß. Krieg 1876/1877 Serb.-türk. Krieg 1877/1878 Russ.-türk. Krieg 1898 Span.-amerik. Krieg wurden zu Frankreichs, Südafrikani- Neuseelands. verschwand Herr- allen einer Ruß- senen Massenheroismus bauwerk voranbrachten, sich der Imperialismus Entscheidungsschlacht phierte der Sozialismus, den Rote Oktober geboren hatte. ihr Auf* bereitete auf die zwischen Jedoch blieben diesen Versuchen in der Regel Erfolge von Dauer versagt. Immer mächtiger brach sich unter dem Einfluß der akti ven Friedenspolitik der von der UdSSR als Kern gebildeten sozia- In den diesem Ereignis voraus gehenden Jahrzehnten, in denen sich das imperialistische Stadium des Kapitalismus herausbildete, wa ren bereits tiefgehende Wandlun gen in der Aufteilung der Welt unter die imperialistischen Staaten vor sich gegangen. England, Ruß land, Frankreich, Deutschland, die USA, Japan u. a. Mächte hatten sich 75 Mill, km 2 mit 570 Mill. Men schen als Kolonien unterworfen. dem zweiten Weltkrieg sie wieder koloniale und Kriege zur Neuaufteilung Nach führen lokale Begriffe wie Weltreich, Metro pole, Kolonie. Prorektorat, Kondi minium, Mandat, Treuhandschafts gebiet, Gebiete ohne Selbstver waltung nehmen immer mehr hi storischen Charakter an und selbst solche wie Übersee-Territorien u. a. kommen aus dem Gebrauch. In Europa und auch auf ande ren Kontinenten begannen die al ten Monarchien zu verschwinden und mußten bürgerlichen Regimen Platz machen. großen Opfern, mit heroischen Kämpfen und getragen von einer mächtigen Massenbewegung „Hän de weg von Sowjetrußland" trium- Das gilt insbesondere auch für die Veränderung in den Beziehun- von zwischen den sozialistischen Staaten und den kapitalistischen Industriestaaten, also den imperia listischen Ländern. Positiv im Sinne der Entspan nung begannen sich die Beziehun gen zwischen den Führungsmäch ten des Sozialismus und des Impe rialismus, der UdSSR und den USA zu entwickeln. Auf seinem Siegeszug der Befrei ung der Völker vom Faschismus entstanden die Bedingungen für die Errichtung des Sozialismus in einem Teil des besiegten Deutschen Reiches, in Albanien, Bulgarien, Jugoslawien, Polen, Rumänien, der Tschechoslowakei, in Ungarn, in China und Korea, und danach auch in Kuba, Vietnam und Laos. Aber sein Hauptziel, die Ver nichtung der UdSSR, also die Li quidierung des Sozialismus, wurde nicht erreicht. Wieder erwies sich die Große Sozialistische Oktober revolution und der von ihr ge schaffene Sowjetstaat seinen Fein den überlegen. Aber es ist gleichzeitig nicht zu unterschätzen, daß der internatio nalen Entspannung auch starke Gegner gegenüberstehen. Sie for cieren das Wettrüsten, betreiben die ideologische Diversion gegen die sozialistischen Staaten, ent falten eine neue Welle antikommu nistischer und besonders antiso wjetischer Hysterie und verfolgen alle demokratischen Kräfte in den kapitalistischen Ländern. listischen Gemeinschaft der Wille der Völker zum Frieden Bahn. Und seit dem Beginn des sieben ten Jahrzehnts unseres Jahrhun derts, 60 Jahre nach der Oktober revolution, begann mit dem fort schreitenden internationalen Ent spannungsprozeß eine neue, mäch tige Tendenz in den internationa len Beziehungen eine Wende in deren Strukturveränderungen ein zuleiten. wjetrußlands ihre Wunde heilten und wieder unter großen Opfern und mit einem noch nicht dagewe- Die Siegermächte veränderten die politische Karte: Dem besieg ten Deutschland wurde Vg seines Gebietes genommen; Frankreich, Belgien, Dänemark, Polen teilten untereinander. Alle deutschen Ko- ihrer durch den Sozialismus und die nationale Befreiungsbewegung immer mehr eingeschränkten Ak tionsgebiete: Vietnam, Korea, Afri ka, Nahost, Lateinamerika waren seit 1945 215 Mal ihre „Operations gebiete.“ Viele geographisch-politische Be zeichnungen der Gebiete in Asien und Afrika sind verschwunden. Staaten und Städte tragen heute die Namen ihrer rechtmäßigen Her ren. 61 Staaten mit einer Bevölkerung von 1,7 Mrd. Menschen wurden in. diesen Krieg hineingetrieben; 50 Mill, kamen darin um. den beiden Gesellschaftssystemen vor. Der Imperialismus ist heute durch einen bemerkenswerten Dif ferenzierungsprozeß in den Reihen seiner führenden Kräfte gekenn zeichnet. Neben unverbesserlichen Abenteurern stehen heute zahl reiche Politiker, die die Aussichts losigkeit der Hoffnungen auf eine militärische Überwindung des So zialismus zu begreifen beginnen. Ionien (3 Mill. km2) Mandaten Englands, Japans, Belgiens, der sehen Union und Österreich-Ungarn Unsere DDR erreichte ihre inter nationale Anerkennung. In Portu gal, Griechenland und Spanien verfielen faschistische Regimes, und 1975 einigten sich auf der KSZE 35 Staaten auf ein großes Programm zur Umgestaltung Europas in einen Kontinent dauerhaften Friedens mit konstruktiver Zusammenarbeit seiner Staaten. Und neben den neuen sozialisti schen Staaten begannen zahlreiche Entwicklungsländer eine eigene so zialistische Orientierung zum Leit motiv ihrer Politik zu erklären. Wa ren so in der Vergangenheit Kriege und ihre Folgen der Ausgangspunkt für die Veränderung der politi schen Weltkarte, so sind seit der Oktoberrevolution die sozialen Be wegungen der Völker das Ent scheidende der internationalen Wandlungen in der Welt gewor den. von der Karte; Ungarn, Österreich und die Tschechoslowakei ent standen auf seinem Territorium als neue Staaten. Jugoslawien. Ru mänien, Polen und Italien erhiel ten den Rest. Die osmanische Tür kei wurde um 75 Prozent des Ter ritoriums verkleinert. Palästina und Mesopotamien fielen an England, Syrien und Libanon an Frankreich. Jedoch — und das lehrt der Große Oktober — haben die um ihre Freiheit kämpfenden Völker auch in bevorstehenden Klassenschlach ten im Weltsozialismus eine Kraft hinter sich, die ihnen durch ihre Existenz und ihre Geschichte die Überzeugung vom Sinn des Kamp fes und seinen unausbleiblichem Erfolg tagtäglich demonstriert. 1911/1912 Ital.-türk. Krieg 1912/1913 Balkan-Kriege Geblieben aber war die schäft des Kapitals in diesen Gebieten — mit entscheidenden Ausnahme: land! Afi ALDp Sowjetmacht - DU JhINL friedliche Außenpolitik Die friedliche Koexistenz zwi- sehen Staaten unterschiedlicher Gesellschaftsordnung — seit 1917 eine Hauptrichtung sozialistischer Außenpolitik — hat internationa len Respekt erlangt und wird im mer mehr in Gestalt von allge mein-demokratischen Völkerrechts normen zur Grundlage einer fried lichen internationalen Entwick lung. E in ganzes sozialistisches Welt system war entstanden! So wie die Arbeiter und Bauern unter der Führung der KPdSU in Ruß land einen multinationalen Staat der Sowjets errichtet hatten, nutz ten ihre Klassengenossen nun in Europa, Asien und Amerika die Veränderungen im internationalen Kräfteverhältnis, um in ihren Län dern revolutionäre Veränderungen zu vollziehen. Die nationale Be freiungsbewegung erhielt einen gewaltigen Auftrieb. Heute sind von den ehemaligen Kolonien noch 1,7 Mill, km 2 mit 12 Mill. Men schen verblieben und auch sie ste hen im Kampf um die endgültige Überwindung des Kolonialismus. S o sind neue Brennpunkte des Kampfes um Frieden, Demokra tie und sozialen Fortschritt ent standen, die zu neuen erbitterten und komplizierten Kämpfen füh ren werden. H ier schuf die Oktoberrevolution den ersten sozialistischen Staat der Welt auf einem Sechstel ihres Territoriums. Der Funke der Oktoberrevolution entzündete revolutionäre Erhebun gen 1919 in Ungarn, in Bayern und in der Slowakei. Aber noch war der Kapitalismus stark genug, die Flammen zu ersticken. Jedoch der Versuch, in einem Interventions feldzug von 14 Staaten auch So wjetrußland von der neuen Welt karte zu streichen, mißlang. Unter K ein Ereignis in der Geschichte der Menschheit hat so gewalti gen Einfluß auf die Verände rung der politischen Weltkarte ge nommen wie der Rote Oktober des Jahres 1917. Die gesamte Struk tur der internationalen Beziehun gen begann sich grundlegend zu verwandeln. D er deutsche Imperialismus und sein faschistisches Regime wurden systematisch auf die Rolle des Aggressors gegen die UdSSR vorbereitet, unterstützt und gelenkt. Seit 1936 bis zum Aus bruch des zweiten Weltkrieges be gann sich wiederum die politische Karte Europas zu verändern: Ein marsch Hitlers ins Rheingebiet, Einmischung Deutschlands und Italiens in den spanischen Bürger krieg, Besetzung Österreichs und der Tschechoslowakei. Das Mittel meer, Nordafrika, der Ferne Osten und Südostasien wurden durch die Aggressionshandlungen Deutsch lands, Italiens und Japans zu Kriegsschauplätzen des zwei ten Weltkrieges. E uropa, die „Alte Welt“, in der der Kapitalismus seine Haupt bastion besaß, war zum Zen trum der kapitalistischen Welt wirtschaft geworden. Hier war aber infolge des von Lenin ent deckten Gesetzes der ungleich mäßigen politischen und ökono mischen Entwicklung der kapitali stischen Länder das Zentrum des Kampfes um die ständige Neuauf teilung der Welt entstanden. Ein Krieg folgte auf den anderen bis schließlich im ersten Weltkrieg 36 Staaten gleichzeitig übereinander herfielen. 10 Mill. Tote und 20 Mill. Verwundete waren die Bi lanz des vier Jahre dauernden im perialistischen Völkermordes. U m die UdSSR schloß sich die Gemeinschaft der sozialisti schen Staaten als Vorkämpfer für Frieden, Demokratie und ge sellschaftlichen Fortschritt fest zu sammen. Sie wurde zur dynamisch sten Wirtschaftsregion der Welt. Keine wesentliche Frage der inter nationalen Entwicklung kann heute ohne Berücksichtigung der Macht und Friedensliebe dieser Gemein schaft gelöst werden. Veränderun gen gab es jedoch auch auf der Seite des Imperialismus. Drei Zen tren imperialistischer Rivalität stehen sich heute in Gestalt der USA, Westeuropa und Japans ge genüber, von denen ein Teil in Bündnissystemen wie der NATO unter der andauernden Führung .der USA zusammengeschlossen sind. 1899-1902 Buren-Krieg 1904/1905 Russ.-japan. Krieg Territorium Mill, km 2 Bevölkerung Mill. Menschen England 33,5 393,3 Rußland 17,4 33,2 Frankreich 10,6 55,5 Deutschland 2,9 12,3 USA 0,3 9,7 Japan 0,3 19,2 u. a. 9,9 45,3 Im Ergebnis der 1. Studentenkonferenz der regionalwissenschaftlichen Sektionen der DDR veröffentlicht UZ ein weiteres Referat von Studenten der Sektion Afrika- und Nahost-Wissenschaften über die sozialistisch orientierte Entwicklung der DR Somalia. Die Autoren danken Genossen Doz. Dr. Treide für seine kritischen Hinweise und Unterstützung. Am 21. Oktober 1969, als der Oberste Revolutionsrat der DR So malia das Programm der antiimpe rialistisch-demokratischen Revolu tion deklarierte, brach im Osthorn Afrikas eine neue Zeit an. Somalia, 640 000 km 2 umfassend, aber nur von 4,5 Mill. Einwohnern relativ einheit licher ethnischer Herkunft besiedelt, repräsentiert eine neue Qualität des antiimperialistischen Kampfes nach der Beseitigung der Kolonial herrschaft und eines korrupten und reaktionären bürgerlichen Regimes. Nach 7jähriger nichtkapitalistischer Entwicklung bildet Somalia heute die lebendige Rechtfertigung für die Leninsche Konzeption, nach der es bereits unter den Bedingungen eines unausgereiften Kapitalismus, des Überwiegens vorkapitalistischer Ver hältnisse und des relativ niedrigen Standes der Produktivkräfte mög lich ist, Kurs auf den Sozialismus zu nehmen. Verallgemeinert man wie folgt die bisherigen Errungenschaf ten der afrikanischen Länder mit nichtkapitalistischer Entwicklung und überträgt die daraus folgenden Hauptaspekte auf die DR Somalia, so entsteht ein eindrucksvolles Bild von der Gültigkeit und Lebenskraft der Leninschen Konzeption von der nichtkapitalistischen Entwicklung unter den komplizierten Bedingun gen der Rückständigkeit und der Gegenaktionen des Imperialismus. senschaften umgewandelt wurden, gewonnen, infolge dessen das Wachs tum dei’ Agrarproduktion sprunghaft von 1969 bis 1972/73 auf 300 Prozent stieg. Die Planpunkte des ökonomi schen Planes 1974—78 sind um so bedeutender, als nur 800 000 ha der insgesamt 8 Mill, ha umfassenden potentiellen landwirtschaftlichen Nutzfläche unter Nutzung sind. Die ses gewaltige Mißverhältnis zu ver ändern, ist die Kardinalaufgabe der Agrarstrategie; für die Vielzahl der Projekte sind im Planzeitraum 1 Mrd. 124,5 Mill. Shilling bereit gestellt. 80 Prozent der Somali be streiten von der Viehzucht den Le bensunterhalt, die verbleibenden 20 Prozent hängen indirekt von ihr ab. Das Verhältnis Bevölkerungs zahl—Viehzahl beträgt 1:5 und ist das höchste in der Welt. Nur durch große Anstrengungen der Regierung ist es gelungen, die Nomaden, die durch die Saheldürre besonders hart getroffen wurden, in das revolutio näre Fortschrittskonzept einzubezie hen. 120 000 sind bereits als Fischer und Bodenbauer angesiedelt worden. 3. Die Sozialstruktur und der kultu relle Umwälzungsprozeß Auf dem Gebiet der Bildungs- und damit unmittelbar der Sprach politik wurden seit 1969 sehr er folgreiche Maßnahmen durchgeführt. Entwicklung Somalias auf Kurs zum Sozialismus 1. Die Schaffung eines staatlichen Sektors Als am 1. 7. 1960 die italienischen und britischen Kolonialisten das Land verließen und sich britisches und italienisches Somaliland zur Republik Somalia zusammenschlos sen, erbte der junge Staat eine wirt schaftliche Rückständigkeit, wie sie nur in wenigen afrikanischen Län dern zu verzeichnen war. Unter die sen Umständen stand die revolutio när-demokratische Führung vor der Aufgabe, die schrittweise Stärkung des staatlichen Sektors anzustreben und den dominierenden Einfluß der ausländischen Monopole auf seine Schlüsselpositionen zu brechen. Seit 1971 wurde der Anteil des staat lichen Sektors am gesellschaftlichen Gesamtprodukt mit sowjetischer Hilfe auf 70 Prozent erweitert. Er erzeugt seit 1972 etwa 75 Prozent der Industrieproduktion. In den ver gangenen 6 Jahren lag der Gesamt betrag der Investitionen in der In dustrie bei 1 Milliarde 538 Mill. Shilling, von denen u. a. etwa 40 neue Industriebetriebe errichtet wurden. Trotz der progressiven Maß nahmen bleiben der relative und der absolute Anteil der Industrie produktion in Somalia unter den 10 ärmsten Ländern Afrikas. Ver bunden mit dem Ausbau des staat lichen Sektors erfolgt die Ein schränkung der Entwicklungsmög lichkeiten des einheimischen Privat kapitals. Zusehends erfolgte seine Pro filierung' zur Basis der Mehrsekto renwirtschaft. Weitere notwendige ökonomische Maßnahmen, wie der Ausbau der Infrastruktur, des Kom munikationsnetzes urd der Seehäfen, v. a. aber die Elektrifizierung, wie u. a. durch den 5000-kW-Staudamm am Jubafluß, unterstützen den Auf bau einer Industrie. Diese Maßnah men, u. a. im Rahmen des Massen selbsthilfeprogramms „Iskaa-Wax-u- Quabso“, sind mit einem schnellen Aufschwung der Produktivkräfte und einer schrittweisen Verände rung der rückständigen Wirtschafts struktur verbunden. Gegenwärtig legt der Entwicklungsplan 1974—78 die Grundlagen für die Industriali sierung des Landes. 2. Die Verwirklichung tiefgreifender Agrarreformmaßnahmen In Somalia ist die Agrar- und Bauernfrage ein Kernproblem der revolutionären Umwälzung, da die ses Land ein rückständiges Agrar land ist. Die Bauern, die die Mehr heit der Bevölkerung bilden, um fassen gemeinsam mit den Nomaden 90 Prozent der 4,5 Mill. Somali. Kurz nach der Revolution 1969 er folgte die Initiierung von „Crash- Programmen“ zur Umgestaltung der traditionellen, äußerst rückständigen Anbaumethoden der Subsitenzwirt- schäft und der Produktionssteige rung mit dem Ziel, von Nahrungs- mittelimporten unabhängig zu wer den. Etwa 15 000 Menschen wurden für die Arbeit auf neuerrichteten Staatsfarmen, die später in Genos- Was in nur 4 Jahren dabei geleistet wurde, kann als Beispiel für alle Länder mit ähnlichen Problemen dienen. 90 Prozent der Bevölkerung waren Analphabeten. Bis 1974 wur den 400 000 Menschen alphabetisiert, weitere 600 000 lernten autodidak tisch nach der Devise: „Wenn du kannst, lehre, wenn du nicht kannst, lerne!“ Die Alphabetisierung des größten Teils der Stadtbevölkerung wurde innerhalb eines knappen hal ben Jahres vollzogen. Diese Bildungs- und Kulturkampagne unterstützte die politische Aufklärung und sozial- ökonomische Umgestaltung seit 1969 im Rahmen der „nationalen Wieder geburt“ beträchtlich. Sie trug ent scheidend zur Entwicklung der so zialistischen Orientierung bei und unterstützte den Formierungsprozeß eines Industrieproletariats in seinen Anfängen. Die allmähliche Verände rung der sozialen Struktur der Landbevölkerung zugunsten der werktätigen Schichten und die Her ausbildung einer neuen sozialen Kraft, der Schicht der Genossen schaftsbauern, ging einher mit einer zunehmenden Mobilisierung der Be völkerung für den politischen Kampf. 4. Die Probleme der politischen Macht und das Bündnis mit der so zialistischen Staatengemeinschaft Somalia ist ein progressiver, nicht paktgebundener Staat in Afrika, der eine antiimperialistische Politik betreibt und eine sozialistische Orientierung verfolgt, die in den letzten Jahren große fortschrittliche Veränderungen der sozialökonomi schen Strukturen zum Gegenstand hatte. Besonders nach der Gründung der „Somalischen Revolutionären Sozialistischen Partei“ am 27. Juni 1976 wurde die weitere Annährung an den wissenschaftlichen Sozialis mus im allgemeinen und die marxi stisch-leninistische Strategie und Taktik der nichtkapitalistischen Ent wicklung im besonderen zum be stimmenden Zug des komplizierten, langwierigen und widerspruchsvol len Prozesses der ideologischen Pro filierung der fortgeschrittensten Vertreter der somalischen revolutio nären Demokratie. Auch für Soma lia hat sich in der Praxis immer klarer erwiesen, daß die Existenz und der wachsende Einfluß des Weltsozialismus auf das internatio nale Geschehen, seine aktive, poli tische, ökonomische, kulturelle und teilweise auch militärische Unter stützung für die fortschrittlichen Regimes in Afrika und der Ausbau der Zusammenarbeit mit ihnen auf allen Gebieten die Grundvorausset zung nicht nur für den Übergang der Völker auf dem Weg der nicht kapitalistischen Entwicklung, son dern vor allem für den Vollzug die ser Entwicklung und ihre weitere erfolgreiche Perspektive darstellen. Reinhard Escher, Dagmar Ernst, 4. Stj. ANW ,