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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 21.1977
- Erscheinungsdatum
- 1977
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197700008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19770000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19770000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 21.1977
-
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- Ausgabe Nr. 6, 11. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 8, 25. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 10, 11. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 18. März 1
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- Ausgabe Nr. 28, 15. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 30, 29. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 35, 30. September 1
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- Ausgabe Nr. 37, 14. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 21. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 28. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 4. November 1
- Ausgabe Nr. 41, 11. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 18. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 25. November 1
- Ausgabe Nr. 44, 2. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 45, 9. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 46, 16. Dezember 1
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Band
Band 21.1977
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- Universitätszeitung
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4 Wissenschaft 22. Jul 1977 w Ist meine Arbeit ihr Geld wert? Physikstudenten rechnen ab a-b+c=x. Was das soll, wird sich der Leser fragen. Eine Nachhilfe in Mathematik? Keineswegs, a könnte heißen Materialkosten oder verwendete Chemikalien, b über setzen wir als Werkstattkosten bzw. die Stunden, an denen hochwertige Geräte benutzt werden, c könnten Arbeitsstunden von Glasbläsern, La boranten, Assistenten oder Stunden des Diplomanden an seiner Arbeit sein. Das alles zusammengezählt gibt x, das in Geld ausgedrückt die Summe ist, die die Diplomarbeit ei nes Studenten der Sektion Physik kostet. Das ist keine Zahlenspielerei des Kommentators, sondern der Inhalt einer ökonomischen Betrachtung, die Prof. Holzmüller von den Studenten fordert, im Anhang an die Diplom arbeit beizufügen. Die Studenten lernen dadurch schätzen, wieviel un- . der kom mentar ser sozialistischer Staat für jeden einzelnen ausgibt, ausgibt hier nur für eine einzige Arbeit. Drängt sich da nicht für jeden die Frage auf: Ist meine Arbeit auch so viel wert, habe ich dieses in mich gesetzte Vertrauen auch gerechtfertigt? Und noch einen „Effekt" neben bei erreicht eine solche Beratung sicher auch: Respekt vor dem Wert der Arbeit anderer soll sich einstel len, denn gehen viele nicht leicht fertig darüber hinweg, ist es nicht schon „normal", daß wir in soziali stischer Gemeinschaftsarbeit an das Lösen von Problemen herangehen, auch für eine Diplomarbeit? Betrach ten wir nicht heute schon vieles als selbstverständlich? Haben wir uns an die moderne Ausstattung der Labors, an die hochwertigen Ma terialien, die uns zur Verfügung stehen, gewöhnt, denken nicht mehr darüber nach, woher das alles ei gentlich kommt? Natürlich, es ist schön, auf all.es zurückgreifen zu können, doch spar samer Umgang mit Material und Energie stehen zu Gebote, a, b und c sollen möglichst klein gehalten werden. Wenn die Studenten dar über nachdenken, wenn sie diese Einstellung mit auf den Weg in die Praxis nehmen, und danach handeln, dann hat diese ökonomische Be trachtung ihren Zweck erfüllt. Diese Seite wurde von Christiane Gleis, 4. Stj., Sektion Jornalistik, ge staltet. „Beklagenswerter Mensch, der mit dem edelsten aller Werkzeuge, mit der Wissenschaft und Kunst, nichts höheres will und ausrichtet, als der Tagelöhner mit dem Schlechtesten!“ Worte Friedrich Schillers in sei ner akademischen Antrittsrede in Jena 1795. Er nennt ihn „Brotgelehrten“ und charakterisiert ihn so: „Jener, dem es bei seinem Fleiß einzig und allein darum zu tun ist. ist die Bedingungen zu erfüllen, unter denen er zu einem Amte fähig und der Vorteile desselben teil haftig werden kann, der nur darum die Kräfte seines Geistes in Bewegung setzt, um dadurch seinen sinn lichen Zustand zu verbessern und die kleinliche Ruhm sucht zu befriedigen — ein solcher wird beim Eintritt in seine akademische Laufbahn keine wichtigere An gelegenheit haben, als die Wissenschaften, die er Brot studien nennt, von allen übrigen, die den Geist nur als Geist vergnügen, auf das Sorgfältigste abzusondern.“ Hier wird ein Wissenschaftlerbild gezeichnet, das heute erst recht nicht in unsere Vorstellungen paßt. Was damals Ideal einzelner war, ist heute Grundanlie gen unserer ganzen Gesellschaft. Forschungsarbeit ist kein Schmalspurdenken, kein Arbeiten ohne nach rechts und links zu schauen. Neben fachlichem Wissen erfordert sie einen klaren Standpunkt, Mut, Einsatz bereitschaft, Ideenreichtum, Wissenschaftsdisziplin und Verantwortungsgefühl. Alles Eigenschaften einer sozia listischen Persönlichkeit. Daß die Aufgaben, die an unsere Wissenschaftler gestellt werden, immer steigen, liegt im Wesen unserer Gesellschaft begründet. Ihre weitere Vervollkommnung ist Anliegen aller Werktäti gen. Worin sehen Wissenschaftler selbst den Zusam menhang zwischen ideologischer Arbeit und For schungsarbeit zur Beschleunigung des wissenschaft lich-technischen Fortschritts? UZ sprach mit Wissen schaftlern der Sektion Physik und des physiologisch chemischen Instituts. Forschungsplan ist Gesetz Wissenschaftler mit Leib und Seele, eine Fügung, die sich schnell dahinsagt. Man spricht von der in neren Einstellung zum Beruf. Wenn sich die Arbeiter in den Betrieben, alle Werktätigen unseres Landes Gedanken machen, wie sie durch gezielte Planerfüllung helfen, die Wirtschaft?- und Sozialpolitik mit Leben zu erfüllen, dann dürfen auch Wissenschaftler, Forscher keine Aus nahme bilden. Prof. Dn Hofmann, Direktor des Physiologisch-chemi schen Instituts, konnte berichten, daß es gerade in den letzten Jahren immer besser gelingt, Forschungs pläne, Promotionspläne auch pünkt lich zu erfüllen. Ei' wertet das als Beweis für das gewachsene Verant- wortungsgefühl der jungen Wissen schaftler ebenso wie für eine aus gewogene Planung. Optimale Aufgaben stellen Der Grund für solche Erfolgs bilanz ist unter anderem zu suchen in einer optimalen Aufgabenstellung für jeden einzelnen und auch für je des Kollektiv. Es ist für manchen einfacher, ein kleines Gebiet in aller Ruhe allein zu behandeln, statt das gegenseitige Geben und Nehmen der Kollektivarbeit zu nutzen. Prof. Holzmüller. Leiter der Arbeits gruppe Hochfrequenzspektroskopie, sprach darüber. Es handelt sich bei den Aufgaben dieses Kollektivs um einen Beitrag zur Aufklärung der Struktur der Moleküle und zur Er mittlung zwischen den Molekülen bestehender Kraftfelder. Der Grund stein für diese Forschung wurde 1950 in der UdSSR gelegt. An dem Problem arbeiten heute auch Be triebe in Wolfen, Bitterfeld und Premnitz, die von einer anderen Seite aus an die Problematik heran gehen. Bei solchen Projekten muß das „kleinkarierte“ Denken auf hören, da müssen Wissenschaftler die Erfahrungen von Laboranten, Assistenten nutzen, müssen Studen ¬ ten als wissenschaftlicher Nach wuchs herangezogen werden. Das Ringen um echte Partnerschaft und angemessene Aufgaben muß „nor mal“ werden für jeden einzelnen. Erst wenn bei allen die Einsicht da ist, können all die Möglichkeiten, die sich unter den Bedingungen des Sozialismus ergeben, voll genutzt werden und auch erst dann werden sich die Vorzüge des Sozialismus voll entfalten. Moderne Geräte fordern Schichtarbeit Das Aufstellen eines Forschungs planes bringt allerlei Probleme. Eines sei herausgegriffen, ökono mische Gesichtspunkte müssen eine Rolle spielen. Prof. Holzmüller machte uns darauf aufmerksam. Den Forschern stehen wertvolle Geräte zur Verfügung, teure Anlagen, die schnell moralisch verschleißen. Es geht darum, diese auch am effektiv sten auszunutzen. Der Weg dazu wie überall, Übergang zur Mehrschicht arbeit. Das brachte und bringt auch heute noch Probleme, wie die Ände rung des eingespielten Rhythmus, die Änderung der Lehr- und Aus bildungspläne, denn auch die Stu denten nutzen die Anlagen nachts und an Sonntagen. Da gibt es keine Ausnahme. Organisatorische Schwie- „Es ist bekannt, daß sich der wissenschaftlich-technische Fort schritt nicht ohne Schwierigkei ten und Hindernisse durchsetzt. Oft gibt es trotz volkswirtschaft licher Dringlichkeit bei der Ein führung neuer technologischer Verfahren oder Produkte nicht nur sogenannte objektive Schwie rigkeiten, sondern auch eine ge wisse Trägheit, mangelnde In itiative und Unverständnis. Ganz gleich, wie die Dinge liegen - für den wissenschaftlich-techni schen Fortschritt muß Überzeu gung und kämpferische Haltung vorhanden sein. Ohne diese Haltung geht es weder in der Produktion noch in der Wissen schaft vorwärts. In der politisch- ideologischen Arbeit der Partei kommt es vor allem darauf an, die Auseinandersetzung mit der Mittelmäßigkeit in Wissenschaft und Technik zu führen." Kurt Hager „Aufgaben in Wis senschaft und Bildung nach dem IX. Parteitag der SED" Dietz Verlag Berlin 1977, S. 18. rigkeiten, z. B. die Aufstellung eines Auslastungsplanes jeden Monat, wurden, erfolgreich gemeistert. Das Verständnis und die Bereitschaft für diesen „rollenden Forschungs prozeß“ waren bei fast allen Betrof fenen da. Das bestätigt auch die ABI-Kontrolle über die Grundfonds auslastung, die im Januar dieses Jahres durchgeführt wurde. Es wurde dabei betont, daß immer mehr Leiter und Mitarbeiter den rationellen Umgang mit dem ihnen anvertrauten Volksvermögen nicht als ein vorrangig technisch-organisa torisches Problem ansehen, sondern vor allem als eine zutiefst politisch- ideologische Aufgabenstellung, aus der sie persönliche Verhaltenswei sen ableiten. Anliegen dieser Kon trolle war es außerdem, zu über prüfen, ob rechtzeitig Aussonderun gen veralteter Geräte vorgenommen werden und ob die Einsatzbereit schaft der Anlagen immer gewähr leistet ist. Die Lehre ist keine Belastung Einsicht und Verantwortungs gefühl sind auch vonnöten, um das folgende Problem zu überwinden, auf das uns Prof. Hofmann auf merksam machte. Er sprach über die Spezifik der Einheit von Forschung und Lehre an der Universität, „Für mich ist die Lehre ständig der Prüf stein für die Richtigkeit dessen, was wir vermitteln. Studenten sind auf merksam und kritisch. Für viele, ge- rade auch für junge Wissenschaftler jedoch ist die Lehre eine Belastung. Das hört man oft, man bemerkt das Schielen nach reinen Forschungs instituten.“ „Argumente“ dafür sind, daß die Lehre an wissenschaftlicher Arbeit hindert, daß sie stört, daß sie als notwendiges Übel betrachtet wird, was man als Pflichtübung ab solvieren muß, was die Forschung nicht voranbringt. „In Wahrheit ist gerade das Arbeiten mit den Studen ten eine Wechselbeziehung zwischen Selbst- und Fremdkontrolle, die auch für den Wissenschaftler eine Be- reicherung darstellt“, so Prof. Hof ¬ mann. / Forschung als politischer Auftrag Alle hier aufgegriffenen Fragen sind Probleme, mit denen ein For scher bei uns täglich zu tun hat. die täglich beantwortet, gelöst werden müssen. Nimmt man eine gewisse Abstraktion vor, dann laufen sie alle auf eines hinaus, auf die Ein stellung zur Forschung als gesell- schaftlichem, als politischem Auftrag. Neben der vollen Identifizierung mit seinem Fachgebiet und seinen Auf gaben, neben der Liebe zur Wissen schaft, Forscherdrang und wissen schaftlicher Neugier braucht ein Wissenschaftler die Einstellung, das Wissen um die Verantwortung, die er in der sozialistischen Gesellschaft hat. Nur ein Beispiel: In Zusammen arbeit mit der Kinderklinik und Be trieben der pharmazeutischen Indu strie wird im physiologisch-chemi schen ' Institut an der Früherken nung angeborener Stoffwechselstö rungen gearbeitet. Ziel ist es, bereits während der Schwangerschaft dia gnostizieren zu können. Deshalb wird auch die Frauenklinik in diese For schung einbezogen. Dabei geht es nicht schlechthin um die Weiter entwicklung der Wissenschaft, son dern viel mehr um die Gesundheit des Menschen, eine lohnende Auf gabe, die Anliegen unserer soziali stischen Gesellschaft ist. Forschen ist nur das eine Studenten sagen ihre Meinung UZ: Ihr habt unlängst für erste Ergebnisse eurer Diplomarbeit den Preis der KMU bekommen. Wieso habt ihr euch an der Leistungsschau überhaupt beteiligt? Mathias Schneider: Wir waren der Meinung, daß wir etwas aufzuweisen haben, das auch andere interessieren wird, was man einfach mal vorzei gen sollte. Schließlich betreibt man ja Forschungsarbeit, auch wenn sie für eine Diplomarbeit ist, nicht nur für sich. Man muß sich dem Urteil erfahrener Praktiker stellen. UZ: Was sind das für erste Ergeb nisse? Peter Schäke: Es geht uns um eine bessere Diagnosefindung bei Glyco- genspeicherkrankheiten. Dabei han delt es sich um meist angeborene Erkrankungen, die schon im Säug lingsalter bekämpft werden müssen. Bisher war dazu ein operativer Ein griff notwendig, um die Leber direkt zu untersuchen. Wir haben heraus gefunden, daß man die Diagnose auch stellen kann, indem Leukozy ten im Blut untersucht werden. UZ: Ihr seid Studenten der Stoma tologie, wie kommt es, daß ihr euch ein solches Thema für die Arbeit herausgesucht habt? Mathias Schneider: In erster Linie werden wir Ärzte. Uns hat die Bio chemie schon vom 2. Studienjahr an sehr interessiert. Wir waren Mit glieder eines Interessenzirkels beim Direktor des Physiologisch-chemi schen Instituts, Prof. Hofmann. Es hat uns viel Spaß gemacht. UZ: Heißt das, daß die Biochemie auch nach der Abgabe der fertigen Diplomarbeit Lieblingskind bleiben wird? Peter Schäke: Das wird sich zei gen. Unser Interesse bleibt natürlich bestehen, doch die Anforderungen werden andere. Aber, falls dieses Thema in weiteren Arbeiten fortge führt werden sollte, dann sind wir bestimmt mit dabei. Für uns ist das eine Frage des Sich-Verantwortlich fühlens für die Sache. Man muß be reit sein, sich einzusetzen, auch Opfer zu bringen. Ohne diese Ein stellung hätten wir auch ein einfa cheres Thema finden können. Und wenn man das einmal zu Ende denkt, wir können hier studieren, da ist man einfach verpflichtet, die ent sprechenden Leistungen zu bringen. Das heißt auch, nicht auf halbem Wege stehenzubleiben. UZ: Nun besteht ja euer Studium nicht nur aus Forschungsarbeit... Mathias Schneider: Natürlich nicht. Die Hauptsache sind, wie bei allen, die Vorlesungen, Seminare, Prüfungen und Praktika. Letzteres stellt einen Höhepunkt im Studium dar. Zum Beispiel die klinische Tä tigkeit, da muß man sich täglich unmittelbar beweisen. Da holt man alles aus sich heraus. Peter Schäke; Zum Studium gehört noch mehr. Zum Beispiel die gesell schaftliche Arbeit. UZ: Und worin seht ihr da eure Aufgabe? Mathias Schneider: Mir obliegt als wissenschaftlicher Funktionär der Gruppe die Kontrolle der Lern ergebnisse. Ich beschäftige mich mit der Verbesserung der Studienmetho den, versuche Lerngruppen zusam menzustellen und ähnliches. Peter Schäke: Ich bin DSF-Ver- antwortlicher in der Seminargruppe. Da muß man ganz schön wirbeln, wenn man was auf die Beine stel len will. Mathias Schneider: Aber, daß wirklich eine gute Arbeit geleistet wird, das beweist die Tatsache, daß die Seminargruppe als „Kollektiv der Deutsch-Sowjetischen Freund schaft“ und als „Sozialistisches Stu- dentenkollektiv“ ausgezeichnet wurde, K aum das wir am Tisch sitzen, steht er auch schon wieder auf. Läuft im Zimmer auf und ab, sucht Papier, Das Blatt, das ich ihm geben will, lehnt er ab, er war schneller. Ebenso schnell zeichnet er ein Diagramm mit einer Kurve. Claus Fuchs, Medizinstudent im 4. Studienjahr, versucht mir, einem blutigen Laien auf medizinischem Gebiet, Ergebnisse seiner Diplom arbeit graphisch zu verdeutlichen. Es geht dabei um die Abhängigkeit der Enzymaktivität von der Sub stratkonzentration. Man könnte das zusammenfassen unter Stoffwechsel forschung in der Zelle. Für seine Diplomarbeit, die Claus übrigens in einem knappen drei viertel Jahr fertiggestellt hat, ne benher ohne Freistellungen vom Unterricht, erhielt er den Preis der Karl-Marx-Universität. Unseren Glückwunsch dazu. „Gemacht wer den mußte das alles ja sowieso. Und da klotze ich lieber richtig ran, als daß ich die Arbeit vor mir her schiebe. So bin ich eben nun. mal.“ Mit Achselzucken beantwortet er die Frage, warum er sich dieses Thema für seine Arbeit ausgesucht hat. „Es macht mir einfach Spaß zu experimentieren. Außerdem sind wir, was das Wissen um Enzyme be trifft, noch recht schwach auf der Brust, da lohnt es sich doch auch einmal Abende zu opfern oder frü her aufzustehen.“ Und das mußte er des öfteren, denn er nutzt die Hilfe der Kollegen des Laborkollektivs der Arbeits gruppe von Dr. Kopperschläger so wie auch alle dort verfügbaren Ge räte und Anlagen. Bei allen guten Bedingungen, die er dort vorfindet, und bei allem Verständnis der Kol legen ist Claus dort „Gast“, schmug gelt sich, wenn es geht, dazwischen. Wir stellen vor Claus Fuchs Medizinstudent, 4. Studienjahr „Das Arbeiten in dem Kollektiv ist Klasse. Ich habe zu allen ein ausge zeichnetes Verhältnis, kann kom men wann ich will, finde immer of fene Ohren und Hilfe. Mein Mentor, Dr. Kopperschläger, hat großen An teil daran, daß ich die Diplomarbeit in so kurzer Zeit abschließen konnte und auch daran, daß ich mich jetzt schon seit einem halben Jahr mit meiner Dissertation beschäftige“, so sieht Claus das selbst. Er hat die Chance, die ihm ge boten wurde, ergriffen, auch wenn das viel zusätzliche Arbeit für ihn bringt. „Trotzdem ist das jetzt ideal für mich. Man steckt gerade richtig drin, denn, wenn auch unter ande rem Gesichtspunkt, arbeite ich ja wieder an Enzymuntersuchungen. Man kennt den Mentor, das Kollek tiv und auch die Gerätetechnik und die Arbeitstechnologie im Labor. Wer weiß, was alles auf mich zu- kommt, wenn ich nachher erst in der Praxis bin.“ In die Praxis möchte Claus auf jeden Fall gehen. Wohin, das wird sich im Herbst bei der Absolventen- lenkung entscheiden. Jetzt heißt es hier erst einmal alle Kräfte auf bie ten, denn Vorlesungen, Seminare und vor allem Prüfungen wollen schließlich auch gut bewältigt wer den. Und dazu gehören schon aller hand Ehrgeiz und hoher persön licher Einsatz. „Schließlich tue ich es ja nicht nur für mich. Ich denke, es ist meine Pflicht, die Möglich keiten, die ich habe auch zu nutzen, und das Beste daraus zu machen.“ Er sagt selbst, stünde er noch ein mal vor der Entscheidung, ein Stu dium zu wählen, würde er sich wie der für die Medizin entscheiden, jetzt noch überzeugter als vor vier Jahren, denn was wußte er damals schon so recht, was ihn erwartet. „Nebenbei“ ist Claus FDJ-Lei- tungsmitglied seiner Seminargruppe. Die Kultur ist sein Arbeitsgebiet und das schon seit drei Jahren. Auf sein Konto geht zum Beispiel die Erarbeitung eines Kulturprogram mes, mit dem die Gruppe in diesem Jahr im Wettstreit des Studienjah res den 2. Platz belegte. Aber er fühlt sich als Leitungsmitglied ge nauso verantwortlich für die Stu diendisziplin, die Termintreue bei der Abgabe von Arbeiten und die Kontrolle der Lernergebnisse in der Seminargruppe.
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