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ÜZ/36 5. Oktober 1982 WISSENSCHAFT / AUSBILDUNG 5 Den folgenden Beitrog entnahmen wir dem „Zypern-Bulletin" 12/82, das vom Presse- und Informationsamt in Niko sia herausgegeben wird. Auf Einladung des Präsidenten der Griechischen Kulturgesellschaft der Republik Zypern, Petros Stylianou, Berater des Präsidenten der Repu blik für kulturelle Fragen und spe ziell für die Gründung der geplan ten Universität, weilte Professor Dr. habil. Jürgen Werner, Leiter des Fachbereichs „Antike Literatur/Neo- gräzistik" der Karl-Marx-Universi tät Leipzig, zwei Wochen in Zypern. Sein Institut ist das einzige neogrä- zistische an den Universitäten der DDR (Neogräzisten arbeiten auch an der Akademie der Wissenschaften in Berlin); zugleich ist es die einzige neogräzistische Einrichtung der so zialistischen Staaten, die sich vor rangig mit Geschichte, Sprache, Literatur des modernen Griechen land und in immer stärkerem Maß auch des modernen Zypern befaßt. Prof. Werner .nahm am 2. Inter nationalen Kongreß für zyprische Studien teil, der vom 20. bis 25. April in Nikosia stattfand. Er hielt einen stark beachteten Vortrag über die Leipziger Wissenschaftler in Zypern Neogräzistik in der Deutschen De mokratischen Republik, mit einem Ausblick auf die Neogräzistik der anderen sozialistischen Staaten. In seiner eindrucksvollen Bilanz er wähnte er unter anderem, daß die Leipziger Neogräzisten das sowje tische Neugriechisch-Lehrbuch (der Dimotiki) ins Deutsche übersetzten (es erschien 1981) und das in den letzten drei Jahren folgende von ihm betreute Dissertationen abgeschlos-, sen wurden; „Die kulturpolitische Lage in Griechenland unter der mili tärfaschistischen Junta unter beson derer Berücksichtigung der literari schen Situation“, „Die künstlerische Gestaltung der neueren griechischen Geschichte (ab 1944) in der DDR- Belletristik“, „Probleme des neu- griechischen Volksliedes sowie der zeitgenössischen griechischen Volks kunde“. Er selbst veröffentlichte zahlreiche neogräzistische Aufsätze und Rezensionen. Prof. Werner in formierte darüber, daß 1984 an der Karl-Marx-Universität anläßlich des 10. Jahrestages des Sturzes der Junta in Griechenland und des Scheiterns der Rebellion gegen Erzbischof Makarios sowie des 40. Jahrestages der Befreiung Griechenlands vom Hitlerfaschismus ein Kongreß statt- finden wird: Er sprach die Hoffnung aus, daß daran auch Wissenschaftler aus Zypern teilnehmen. Auch in der Freundschaftsgesell schaft Zypern—DDR hielt Prof. Wer ner einen Vortrag, dem ebenfalls eine lebhafte Diskussion folgte. Der Gast aus der DDR führte mit Vertretern mehrerer Institutionen Gespräche, die der weiteren Verbes serung der Wissenschaftskooperation der beiden Länder dienen. Bereits der erste Besuch des Leipziger Wissenschaftlers 1980 auf Einladung der zyprischen Regierung — vgl. Zypern-Bulletin 1980 Nr. 38 — hatte zu guten Ergebnissen z. B. beim Austausch von Publikationen ge führt; dieser Austausch wird jetzt erweitert. Prof. Werner wird ferner Dissertationen von Zyprern betreuen. Er wird außerdem dazu beitragen, daß die zyprische Belletristik in der DDR und die DDR-Belletristik in Zypern noch besser bekannt werden als bisher. Er erklärte seine Bereit schaft, im Rahmen einschlägiger Vereinbarungen zwischen beiden Regierungen die geplante Universi tät speziell auch auf dem Gebiet der klassischen Philologie zu unter stützen. Die Karl-Marx-Universität hat in dieser Beziehung ebenfalls eine große international anerkannte Tradition. Prof. Werner arbeitet auch selbst als klassischer Philologe; seine Forschungen betreffen beson ders Aristophanes, Lukian, die alt griechischen Sprichwörter, die Über lieferung der antiken Literatur und die Antikerezeption in der deutschen Literatur, z. B. die Gestalt des So krates bei Brecht. So ist zu hoffen, daß sich die Wissenschaftsbeziehun gen Zypern—DDR auf dem Gebiet der Neogräzistik und der klassischen Philologie dank der Initiative des Gastes aus Leipzig noch enger ge stalten. A uf das Karl-Marx-Jahr 1983 bereitensich zur Zeit die Mit arbeiter der Bibliothek der Karl-Marx-Universität intensiv vor. So erarbeitet der Fachrefe rent für Marxismus-Leninismus gemeinsam mit einer Jugendbri- gabe die Konzeption für eine Ausstellung „Socialistica", die im Mai nächsten Jahres eröffnet Werden soll. Für diese Sonder schau wird gesellschaftswissen schaftliche Literatur seit dem Bestehen der Arbeiterbewegung zusammengestellt. Abgelaufen sind auch die Arbeiten zu einer Bibliographie „Leben und Werk Von Karl Marx und Friedrich Engels im Spiegel zeitgenössi scher Nachschlagewerke und Lexika 1850 bis 1895“. Für die Mitarbeiter der Biblio thek gab es während der Som merferien keine nennenswerte Verschnaufpause. Gilt es doch, den derzeitigen Bestand von über 3,2 Millionen Bänden und 10 500 Wertvoller Fund US für Wissenschaft Universitätsbibliothek bereitet sich auf das Karl-Marx-Jahr vor taufend gehaltenen Zeitschriften sorgsam zu verwalten, die tägli chen Zugänge — jährlich sind das 40000 Einheiten — zu katalogi sieren, einzuordnen und den zahlreichen Wünschen der Ent leiher aus dem In- und Ausland Zu entsprechen. Die Statistik aus dem vergangenen Jahr gibt Auf schluß über den Umfang dieser Arbeit: 1981 nutzten nicht weni ger als 19 000 Wissenschaftler und Studenten — davon rund zwei Prittel von der Alma mater Lipsiensis — sowie weitere Inter essenten die Bibliothek. Insge samt wurden 396 000 Entleihun gen registriert, 35 000 Auskünfte Erteilt, rund 50 Führungen orga- hisiert und 44 Ausstellungen aus gerichtet. Auf dem „Leistungs- Nachweis“ finden sich auch die Benutzerschulungen für Studen- len, bei denen sie unterwiesen ' v erden, wo und wie welche Wis- Genschätze gehoben werden kön- den. Dr. Wolfgang Orf, stellvertre- endet Direktor für wissenschaft liche Information, stellte die Bib liothek, eine der größten ihrer Art in der Republik, etwas näher Vor. 1543 als „Bibliotheca Pau- ina" gegründet, barg sie damals etwa 800 Handschriften und In- kunabeln sowie rund 3000 Druck- Schriften, die jetzt noch den Grundbestand bilden. Zuvor be- •anden sich diese Kostbarkeiten um großen Teil im Besitz sächsischer oder Thüringer Klo- Ner, die nach der Reformation äkularisiert worden waren. Hin- 2u kamen noch Bestände aus den damaligen Fakultäten der Leipzi ger Universität. Der Ausbau zu einer der größ- en Universitätsbibliotheken im “amaligen Deutschland erfolgte m 19. Jahrhundert. Hier gelang ? s unter anderem Leipziger Ge- fehrten, außerordentliche Selten- Beiten zu erwerben, die in den Sesitz der Bibliothek eingingen. ie älteste dieser Handschriften s t das „Papyrus Ebers“, ein um- Rasendes Kompendium der alt- JgVptischen Medizin aus dem 16. Jahrhundert vor der Zeitrech- Ung, das der Leipziger Ägypto- ?ge Georg Ebers 1872/73 in Luk- or erwarb. Wesentlich „jünger“ 9t der „Codex sinaiticus“. Diese Srmutlich in Ägypten oder Pa- stina entstandene Pergament- tendschrift aus dem 4. Jahrhun- 2t gehört zu den wichtigsten GSugen der Textüberlieferung 261 Bibel. Unter den Schätzen fr Universitätsbibliothek findet Sh auch ein Exemplar des Bu- 688 „De Claris Mulieribus“ Von Blovanni Bocaccio. Das 1473 ge- Buckte Werk enthält 81 mei- dGrliche Farbholzschnitte, mit Sden der schwäbische Zeichner nod Formschneider Johann Zai- s naiv-drastisch die wundersa- UAn Begebenheiten der antiken 803 biblischen Mythologie illu- vierte. Ergänzt und erweitert J r d der wertvolle Buchbestand 665 Leipziger Universitätsbiblio- ek durch eine Gemäldesamm- 600g — so Anton Graffs „Galerie qühmter Zeitgenossen“ — sowie ll® Porträtstichsammlung von , 000 Blatt und eine Münz- ^miung mit 80 000 Exempla- kn Bedeutende Privatbibliothe- 12, darunter Hirzels Goethe- FG Menckes Ibsen-Sammlung lgPden einen Bestand ab, der Ben Wissenschaft und Kultur ei- Sap reichen Fundus bereithält. 6 er auch außerhalb der Repu- qi noch geschätzt ist, beweist 46 Tatsache, daß die Leipziger haiothek engen Kontakt zu q2r als 1200 Tauschpartnern Vielen Ländern der Erde hält. Beitrag der Sektion Physik zur außerunterrichtlichen Förderung und Erziehung von Schülern Physik-Bezirksolympiade und manchmal reichen die Plätze nicht Förderung von Talenten Seit mehr als zehn Jahren werden gerichtet sind und am 10. Oktober nationale und internationale Physik' diesem Schuljahr wird un- Tradition mit neuen Vorträgen für das Physikstudium steigendes Leistungsver- aufgewandte Mühe be ¬ stehen, haben viele Schüler mit gro ßem Fleiß und Elan mitgearbeitet In sere fortgesetzt, die vorwiegend auf die Darbietung von Experimenten aus- sik, dete nen Prof. Dr. Lösche sprach, been- die Vortragsreihe im vergange- Schuljahr. Einige von ihnen vermochten ihre Leistungen soweit zu steigern, daß sie sich mit den Besten auf DDR- Ebene messen konnten und Preise errangen. Heute kann man sagen, daß Schüler aus Schulen des Bezirkes Leipzig zu den besten „Physikern“ unserer Republik gehören. 1982 mit dem Vortrag von Prof. Dr. Kühle über „H 2 O-Wasser, Eis oder Dampf?“ beginnen. Bewerbern und deren mögen die lohnt. Praxisbezogenheit in der Zirkelarbeit Öffentliche Vorträge, Schülerakademie Die von uns betreuten Schüler werden auch an eine aktive Betäti gung herangeführt. So veranstaltet der Wissenschaftsbereich Geophysik unserer Sektion jeweils eine Führung durch die Leipziger Innenstadt zum Thema „Was ist das für ein Stein?" mit besonderem Augenmerk auf die Verwendung von Natursteinen an Bauwerken aus geologischer Sicht und eine Exkursion zum geophysika lischen Observatorium Collm, Der ständig wachsende Zustrom zu allen genannten Veranstaltungen beweist, daß die damit verbundenen Belastun gen der betreffenden Mitarbeiter, die nicht im Lehrprogramm ausgewiesen sind, nicht verlorene Mühe darstel len. Wir entsprechen dem Bedürfnis von Schülern, aber auch Lehrerwün schen zur außerschulischen Ergän zung des Unterrichtes und von interessierten Bürgern zur allgemei nen Weiterbildung. Wir wissen aber auch, daß die zunehmende Zahl von Als Ansporn und jährliche Höhe punkte wurden von uns in Zusam menarbeit mit der Abteilung Volks bildung beim Rat des Bezirkes Physikolympiaden auf Bezirksebene ins Leben gerufen. In diesem Jahr wurde wieder am letzten Sonntag im September im Neuen Seminarge bäude der bezirksoffene Wettstreit durchgeführt. An einen Fahnenappell im Innenhof schloß sich die Klausur an. Die Bezirksolympiade endete im Großen Hörsaal der Sektion Physik mit einem Experimentalvortrag und anschließender feierlicher Siegereh rung. Zum Gelingen trugen wesent lich die Lehrerstudenten der Sektion Physik bei, denen Korrektur- und Aufsichtsarbeiten übertragen werden. Unsere künftigen Diplomlehrer nüt zen diese gute Gelegenheit, sich in pädagogischer Praxis, die immer einen Teil der Freizeit einnehmen wird, zu bewähren. Ziel dieser Zirkel ist es, die Fähig keiten der Schüler so weit zu ent wickeln helfen, daß sie in der Lage sind, sich auf nationaler Ebene mit den Besten zu messen und unseren Bezirk würdig zu vertreten. Der Lehrstoff wurde auf Grund der Er fahrungen der zurückliegenden inter nationalen Physikolympiaden und nicht ausschließlich nach dem Lehr plan der Schule erarbeitet. Eine selb ständige Durchdringung einfacher physikalischer Probleme durch die Schüler zu erreichen ist unser vorder gründiges Anliegen, die Wissenser weiterung ist dabei von sekundärer Bedeutung. Seit unsere Zirkel be olympiaden durchgeführt. Leistungen von entsprechendem Niveau können nur durch ein spezielles Training besonders geeigneter und interessier ter Schüler zustande kommen. Die Schüler der Spezialschulen für Physik und Mathematik finden für die Vor bereitung auf solche Vergleiche na türlich die besten Voraussetzungen. Die Praxis zeigt jedoch, daß mit diesem Kreis durchaus nicht alle Ta lente erfaßt werden. So werden an der Sektion Physik der KMU als eine der ersten Hochschuleinrichtungen systematisch Schüler auf derartige Leistungsvergleiche vorbereitet. In Zusammenarbeit mit dem Bezirks kabinett für außerunterrichtliche Tä tigkeit beim Rat des Bezirkes und den Direktoren der Schulen werden aus den Klassen 9 bis 12 die besten interessierten Schüler zur Teilnahme an speziellen Förderzirkeln delegiert. An der Sektion Physik wurden im Studienjahr vier öffentliche Vorträge zur Thematik „Optische Erscheinun gen“ an Sonntagvormittagen gehal ten. Veranstaltungen dieser Art, die seit einigen Jahren auch als Beiträge zur Schülerakademie in allen Schu len angekündigt werden, sind bereits zur Tradition geworden. Durch die sorgfältige Auswahl der Themen un ter Berücksichtigung von Schüler wünschen sowie unter Ausnutzung der technischen Möglichkeiten zur Demonstration von Experimenten konnte in den letzten Jahren das In teresse an den Veranstaltungen so weit gesteigert werden, daß zeitwei lig die 500 Sitzplätze nicht ausreich ten, um alle Interessenten aufzuneh men. In dieser Vortragsreihe beantwor tete im Dezember Doz. Dr. Kreher die Frage „Telefonieren wir morgen mit Licht?“. Die Zuhörer wurden in dieser Veranstaltung mit den Grund lagen der Lichtleiter-Nachrichten- Übertragung vertraut gemacht. Viele Schüler suchen nach Möglich keiten zu eigener, schöpferischer Be tätigung. Dies zeigen unsere Erfah rungen aus der Zirkeltätigkeit mit Schülern in mehr als zehn Jahren, seitdem wir im Fach Physik eine Förderung interessierter Schüler durchführen. Trotz steigender Anfor derungen in der Schule finden Schü ler Zeit und Interesse für eine sinnvolle Anwendung und Vertiefung des erworbenen Wissens in dem Fach, das ihren Neigungen und Fä higkeiten entspricht. An der Sektion Physik möchten wir dazu beitragen, die Begeisterung für ein naturwis senschaftlich orientiertes Studium zu wecken und den Übergang von der Schule zur Hochschule zu optimie ren. Dies sind Ziele auch von öko nomischer Bedeutung. Eine Vielzahl interessanter Aufgaben harren bei der Überführung neuer Forschungs ergebnisse in die Produktion ihrer Lösung durch hochqualifiziertes Per sonal, so daß kein Absolvent besorgt sein braucht, kein geeignetes Arbeits gebiet zu finden, im Gegenteil, es bestehen für junge leistungsstarke Physiker gute Stellenangebote. Das Thema „Flüssige Kristalle und ihre Wechselwirkung mit Licht“ zu dem der Direktor der Sektion Phy- Größere Anforderungen werden an die Universitäten und Hochschulen als geistig-kulturelle Zentren gestellt. Das ent spricht dem wachsenden Bedürfnis vieler Bürger, sich unab hängig von ihrer beruflichen Tätigkeit in verschiedenartigen Veranstaltungen wie Sonntagsvorlesungen, Schülerakademien, Veteranenkollegs und FDJ-Studentenklubs Wissen anzueignen und ihr Leben geistig und kulturell zu bereichern. Aus dem Beschluß des Politbüros des ZK der SED vom 18. März 1980: „Aufgaben der Universitäten und Hochschulen in der entwickelten sozia listischen Gesellschaft". Die Aufgabe der Zirkelleiter be schränkt sich nicht nur auf die Fähig keitsentwicklung im Fach Physik. Es ergaben sich weitere erzieherische Aspekte: So lernen die Schüler durch Besuche in den Förschungsgruppen, daß die Forschung auf dem Gebiet der Physik eng mit der praktischen Anwendung verknüpft ist. Ebenso wird die Notwendigkeit der Beach tung ökonomischer Gesichtspunkte, wie rationelle Nutzung von Groß geräten, und die Bedeutung inter nationaler Zusammenarbeit in der Forschung demonstriert. Besonders groß ist das Bedürfnis der Schüler, aktuelle Probleme der Physik ken nenzulernen. Es ergibt sich für die Leiter der Zirkel die Aufgabe, Fragen der Schüler in dieser Richtung in verständlicher Weise zu beantworten. So spielen die Bedeutung der mate rialistischen Betrachtungsweise für den Naturwissenschaftler, die Bedeu tung der Gesellschaftsordnung für die friedliche Anwendung wissenschaft licher Ergebnisse und zahlreiche philosophische Aspekte in den Dis kussionen eine wesentliche Rolle. Dr. M. Wurlitzer Fotos: Schnabel Erhard Lehmann Die Revolution darf in ihren Anforderungen nicht nachlassen II. Parteitag der Kommunistischen Partei Kubas. Materialien, Dietz Verlag, Ber lin 1982 Hauptbestandteil dieser Bro schüre ist der von Fidel Castro vorgetragene Bericht des Zen tralkomitees der Kommunisti schen Partei Kubas an den II. Parteitag (Dezember 1980). Drei Zitate aus der Einleitung bilden gleichsam übergreifende Aspekte, die das Herangehen der kubanischen Kommunisten an alle politischen, ökonomischen sozialen, ideologischen und kul turellen Probleme bestimmen. Das ist erstens der Auspruch des Nationalhelden Jose Marti: „Eher wird sich das südliche mit dem nördlichen Meer vereinen und eine Schlange aus einem Ad lerei geboren werden, als daß wir in unserem Bemühen nachlassen, unser Vaterland frei und glück lich zu machen.“ Das ist zum Zweiten die Forderung: „Die Partei dem Erreichten und nicht dem Unerreichbaren verpflichten! Das ist eine Sache des Verant wortungsbewußtseins, der Ehre und des guten Rufes“ und das ist drittens die Erkenntnis: „Furcht oder Unschlüssigkeit haben sich niemals in den Reihen unseres Volkes ausgebreitet, wir haben auch niemals gezaudert, unsere eigenen Fehler und Irrtümer ein zugestehen. wozu oft mehr Mut gehört als zur Hingabe des eige nen Lebens“. In acht Abschriften wird die Position der kubanischen Kom munisten zur ökonomischen und sozialen.Entwicklung, zu den_re- volutionären Streitkräften, zu "den Aufgaben des Innenministeriums, zur Bedeutung -der gesellschaftli- dien und Massenorganisationen, zur weiteren Profilierung der Partei, zum ideologischen Kampf, zur wirtschaftlichen Lage in der Welt und zur Außenpolitik dar gelegt. Über den Fünfjahrplan 1981 bis 1985 heißt es: „Entsprechend den Vereinbarungen, die mit der UdSSR, der DDR, VRB, CSSR, SRV und UVR auf der Grundla ge der Koordinierung der Volks wirtschaftspläne bereits abge schlossen wurden — nahezu abge schlossen auch mit der SRR und weit fortgeschritten mit der MVR und VRP —, wird sich der Han delsaustausch mit diesen Ländern um mehr als 30 Prozent im Ver gleich zum gegenwärtigen Fünf jahrplanzeitraum erhöhen. Das Kreditvolumen, das wir erhalten, wird sich verdoppeln, Im Rahmen dieser Vereinbarungen konnten fast 900 Importpositionen nach Art und .Menge für jedes Jahr abgestimmt werden, das heißt dreimal soviel wie für den gegen wärtigen Fünfjahrplanzeit- raum... Das gestattet uns, für die nächsten fünf Jahre ein allgemei nes Wachstum der Volkswirt schaft von durchschnittlich etwa 5 Prozent pro Jahr zu planen.“ Hinter diesen sachlichen Fest stellungen verbergen sich der Ar beitsplan von Millionen Kubanern und die internationalistische Hil fe der sozialistischen Staaten. Sieben Monate später konnte Fi del Castro in Las Tunas berich ten, daß im ersten Halbjahr 1981 der Wirtschaftsplan mit 2,4 Pro zent übererfüllt wurde und die Arbeitsproduktivität um 12 Pro zent stieg. Im Hafen von Havan na, auf den Straßen der Haupt stadt und in den Auslagen der Geschäfte sieht der Besucher, welche gewaltige Hilfe vor allem die UdSSR Kuba zuteil werden läßt. Von einer eindeutigen marxi stisch-leninistischen Haltung kün det die Formulierung der Per spektive bis zum Jahre 2000. „Das Hauptziel der ökonomischen und sozialen Entwicklung des Landes ist die Vollendung der Errichtung der materiell-technischen Basis des Sozialismus Durch die sozialistische Indu- striealisierung, die ständige Er höhung der Effektivität der ge sellschaftlichen Produktion, die schrittweise Entwicklung der Wirtschaft in Richtung auf eine rationelle Struktur der Produk tion. die ein relativ hohes und beständiges Wachstum der Pro duktion ermöglicht ..., die wach sende Befriedigung der materiel len und kulturellen Bedürfnisse des Volkes ... G. K.