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2. Die Moldau Aus zwei Quellen entspringt sie, plätschert munter im Gestein und glitzert in der Sonne. Sie wird breiter, ihre Ufer hallen von Jagd fanfaren und ländlichen Tänzen wider. — Mondschein, Nymphen reigen. — Sie gelangt zu den St.-Johannes-Stromschnellen, an deren Felsen ihre Wellen zu schäumendem Gischt zerspritzen. Von dort strömt sie breit hin gegen Prag, wo sie der altehrwürdige Vysehrad begrüßt. Schon im ersten Teil des Zyklus war das Wellenschlägen der Moldau zu hören. Nun zieht sie an uns vorüber, ein schmales Rinnsal, zuerst lm Motiv der Flöten: Sie wächst an und erhält nun ihr eigentliches Thema: Wlir hören die Hörner der Jagd, die am Ufer vorbeizieht. Ein neues Bild auf dem Weg des Stromes: Eine Bauernhochzeit, auf der eine derbe Polka getanzt wird (das Thema könnte in der „Verkauften Braut“ stehen). Dann geht es durch einen Wald und wir erleben „Mondschein und Nymphenreigen“ — so vermerkt in der Partitur. Der nächste Abschnitt malt die „St. Johannes-Stromschnellen“ und schließlich: „Die Moldau strömt breit dahin“. Ihre Melodie erklingt nun in glänzendem E-dur. Von der Höhe grüßt der Vysehrad (Motiv 1 in den Bläsern!). 3. Särka Betrogen in der Liebe, schwört Sarka, eine Jungfrau, Rache dem ganzen Männergeschlecht und läßt sich listigerweise von ihren Ge fährtinnen, den Amazonen, im Wald an einen Baum binden. Mit fröhlichem Gefolge reitet der Rätter Stirad vorbei, erblickt die gefes selte Sarka und entbrennt sogleich in Liebe zu ihr. Das ganze Gefolge läßt sich zum fröhlichen Zechgelage nieder, der Met-Becher kreist, bis alle ermüdet einschlafen. Da stürmen auf einen Hornruf Sarkas hin ihre streitbaren Gefährtinnen herbei und morden die schlafenden Mannen. Die kampfeslustigen Amazonen um Sarka werden mit kunstvoller Bezugnahme auf das Hauptthema des ersten Teiles geschildert. Daß es