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Fürstcu-Negimcut rc. 37 und befahl: jenes großmüthige Edelsräulein mit ihrem Marienbildc zu verschonen. (5s geschah 1447. CskerUi'. Istirop. und Geschichte des Bruder Krieges. Weimar 1537.) Fürsten Regiment in diesen 10» Jahren. Mit kurzen Worten müssen wir anch Einiges über die Landesregierung in den ersten hundert Jahren dieser Jcit nachholcn, woraus so Manches in dieser Chronik deutlicher wird. Kurz vor der Gründung Oederans lebte und regierte Markgraf Otto der Reiche unser Meißner Land, zu wel chem auch das Erzgebirge gehörte. Doch um dieses kümmerten sich damals die Fürsten wenig; das Obcrge- birge und auch unsere Gegend, znmal siel den Rittern und Räubern anheim, die von den Bcrgschlössern herab das angebantc Land sich anmaßten. Otto der Reiche hatte zwei Söhne, denen der reiche Vater zu lange lebte. Der älteste, Albert, nahm den Vater beim Kopf und setzte ihn nach Düben gefangen, leerte anch dem Vater die großen Schätze aus Freibergs Silbergruben ans, daß dieser vormals so reiche Fürst in Dürftigkeit und vor Bekümmerniß sein Leben endigte. Der gottlose Albert riß das Land allein an sich und sandte den Bruder Dietrich nach Palästina, anch bald nachher Meuchelmörder nach, ihn aus der Welt zu schaf fen. Hierauf sammelte er gegen Kaiser Heinrich VI. seine Krieger, der dieses Alles nicht genehmigen konnte, der Waffcnplatz war Freiberg. Von hier aus wollte er mit seiner Gemahlin, Sophia, nach Leipzig reisen, als ihn unterwegs ein greuliches Wetter iu das Dorf Gruna bei Nossen in ein Bauernhaus trieb. Hier vergiftete sein vom Kaiser erkaufter Diener Hngold die Speisen. Nach wenig Minuten fühlte der Markgraf unerträgliches Bauch grimmen und eine Stunde nachher war er eine Leiche;