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Oederan bis zu Heinrichs Tod. Li» sehr viele Familien, welche nach dem 30jähr. Kriege hier her cingcwandert sind, deren Abstammung ans Familien- schriften zum Theil uns vorliegt, nild iin Verfolg der Chronik mit angeführt werden. Zu bemerken ist vor läufig; daß im Jabr 1613, also 5 Jahre vor dem Frie densschlüsse dieses 30jährigen Krieges, hier in Oederan nur uoch 18 Burger-Familien sich befanden, welche über- dem von der Pest 1650 bis 1651 noch verringert wur den; und also die dermalige Bevölkerung Oederans aus fremden Gegenden abstammt, sogar von schwedischen Kriegern, welche an sächsische Frauen verhcirathct, Lei ihrer Heimkehr nach Schweden (1650) in unserm Lande zurückgeblieben sind. Die schreckliche Entvölkerung und der Mangel an Menschen damals in unserm Lande überhaupt übersteigt allen Glauben; denn cs gab Dorfschaften und sogar Städtchen, wo keine lebendige Seele mehr zn finden war, was Alles später noch näher angegeben werden wird. Jetzt zurück nach - Oederan, in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Von 125« bis 13««. Die unruhigen Zeiten, welche in diesem Zeiträume sür die Sachseulaude hercinbrachen, gab deu Eisenarbeitern hier Beschäftigung genug. Sebastian Münster im II. Theil seiner Kosmographie, so wie anch Slcidan im lV. Buch seiner Geschichte des Meißner-Landes gedenken einiger Schmelzöfen am Wolf- thale in welchen mau Nauholzcisen fertigte, aus denen unser Markgraf, Friedrich mit der gebissenen Wange, Helme und Spiest habe fertigen lassen um den kaiserlichen Bokkern damit zu begegnet!, welche Sachsen damals greulich verwüsteten. Wenn jedoch eine Spur hievon sich jetzt nicht mehr findet, so ist jede Vermuthung hierüber gewagt; doch führt die Benennung „Nanholzcistn" auf den Gedanken, ob damit etwa der jetzige Ranis bei Ger- Lcrsdorf gemeint sty, welches so unwahrscheinlich nicht