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Fürsten- und LandesgeschLchte*) vou 1-iOO bis 1500, oder von Friedrich dem Streitbaren bis ans Friedrich den Weisen. Bevor in diesem Abschnitt die Fürstcngeschichtc sich fortspinnt, müssen erst einige Blätter über das Churfür- stenthnm Sachsen in diese ciugcflochtcu werden. Das Wort Chursürst und seine Bedeutung hat eigentlich sehr wenigen, und nur in sofern einigen Werth, als diesen Fürsten ausschließlich das Recht zustaud, den deutschen Kaiser zu wählen. Die Würde der Churfür sten lag und beruhte auf einem kleinen Ländchen, und in unserm Sachsen ans dem unbedeutenden Churkrcis mit der einzigen, etwas ansehnlichen Stadt Wittenberg, wo auch einige dieser Fürsten rcsidirt haben. Der erste Fürst in Sachsen, oder richtiger im Chur- kreis, der diesen Titel Chursürst führte, war Albrecht der Bär, und noch sicherer, sein Sohn Bernhardt, der ge rade in dem Jahre starb, als Oederan seine erste Woh nung erbaute. (1212) Der Kaiser Friedrich der Noth bart beschenkte ihn mit diesem Lande und der Churfür- stenwürde, und Bernhardt verlangte vom Kaiser nun auch ein neues Wappen dazu. Da nahm der Kaiser lächelnd seinen Rantenkranz vom Hanpte, mit welchem man ihn eben beschenkt hatte, und reichte ihn dem neuen Churfürst, wcßhalb dieser Rautcnkranz nun, um die Churschwcrter geschlungen, daS sächsische Wappen ziert. Die Nachkommen dieser askanischeu Churfürstcn re- *) Als Anhang zu dieser Chronik und zu deren bessern Er läuterung folgt versprochenermaßen die Fortsetzung der Fürsten- und Laudesgeschichtc, wodurch so Manches in dieser Chronik Heller und deutlicher erscheint, was in dieselbe nicht gut mit eingeschaltet wer den konnte, um ihren Faden nicht zu weit ausznspinncn. Wenn diese Fürstengcschichtc nun mit dem Jahre 1100 in dieser Chronik abgebrochen wurde, so nehmen wir sie mit jedem Jahrhundert wieder aus.