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Oederan vom Jahre lLät) b!S 1600. 12? in Freiberg, Pirna, Colditz, Naumburg und Eilenburg, so wie der Doctor Schiltcn in Leipzig aus dem Lande gehen. Wie lange ihr Exil gewährt habe, ist nicht an gegeben, doch scheint dieses nicht von Dauer gewesen und Zeuner bald wieder gekommen zu sein. Wie arg es aber im Lande mit diesem Religionssttcit, der nicht hierher ge hört, mag ausgeseben baben, so das; es beinahe zur Re bellion gediehen wäre, wird folgendes Beispiel zeigen: Anno 1593 starb der chur-fürstliche Musikus, Jacob Lossius in Dresden, und war der calvinischen Lehre zu- gethan gewesen, auch lange nicht zum Tisch des Herrn gegangen; weshalb er nun am Kirchhofraume auf den Missethäterplatz cingescharrt werden sollte. Bier Tagelöh ner trugen am 2. Dct. Abends den Sarg an den ihnen angewiesenen Platz. Da rotteten sich eine Menge Men schen zusammen und schlugen so lange ans diese Träger los, bis diese den Sarg hinwarfcn und davon liefen. Dieser wurde entzwei geschlagen, der Leichnam an Stricke gebunden und nach der Elbe geschleppt, um ibn hincin- zuwcrfcn, was jedoch durch herbeigekommenes Militär verhindert und der Leichnam wcggcschast wurde. Eigentlich und hauptsächlich war au dem damaligen unseligen Zank der Evangelischen mit den Ncformirten Niemand mehr Schuld, als der nachgiebige tactlose Me- lauchton. Inzwischen ereilte diese calvinistischen Jrrlchrer und jenen tückischer; Ich, Crell in Dresden und vielen Andern im Lande auf dem Schaffot der wohlverdiente Lohn. Oederan vom Jahre 1600 bis 1630, oder bis zu Ende des 30jährigen Krieges. Mit dem Jahre 1600 tritt in die Chronik von Dcderan eine Lücke von einigen Jahren ein, in welcher Zeit ich über die Stadt etwas Merkwürdiges nicht finden konnte. Desto solgereicher aber sollten die nachfolgenden