Volltext Seite (XML)
SW Öderan vo-in Jahre 1 i50 bis >5 Ott OedemN vom Jahre 1451) bis 130^ Wie es übrigens bei dem Rm'»l der' Stadt Oederan mag hergeMUgen sein, beiveist eine Stelle in der Welt chronik des Abtes Antonius Boi^ Iah. 6. Utnrol. 3, wo es heißt: daß im Jahre 1450, am St. MarzelinuS- Tage der Ritter Bernd von Kvchberg, herzoglich sächs. Kriegsoberster, im Kloster Bendeleben hei .Halle an einer Kvpsivnudc oerschieden sei, so ihm ein erzürntes Weib in der Stadt Edern mit einem Stein geschlagen habe, weil ihr einziges Söhnlein beim Ruin jener Stadt oon einem einstürzenden Hanse erschlagen worden sei. — Auch über dieses nmthigen Weibes Stand wandeln wir nnn ans unserm Gottesacker, deren Steinwnrf einen Barbaren niederschlng, so wie über den Staub vieler tausend braver Oederaner, welche, ohne Rache zu nehmen, ihre Stadt nicht verwüsten und entehren ließen; was die Geschichte uns ferner beweisen wird. Das tranrigstc Schicksal in diesem Bruderkriege traf übrigens die Stadt Gera, an deren Ruin eine grobe Ant wort Ursache war, die der Graf Heinrich dem Herzog Wilhelm sagen ließ. Dieser belagerte die Stadt ohne sie zn erobern. Da rief er 8000 böhmische Hilfsvölker her bei und versprach ihnen die Plünderung derselben. Hierauf wurde sic 18 Stunde» laitg gestürmt und endlich am St. Gallentage überstiege». Da die Bewohner gleich beim Einbruch bemerkten, daß Alles todtgcschlageu wurde, so entflöhe» sie sämmtlich, und über 5000 Mensche» i» die große St. Markuskirche. Bergebe»s! die Feinde besetze» die Thüren u»d dringen cm, und eine Zeit von 8 Stun den ist nöthig um diese Mcuschenmasse niedcrzumetzel». Aeneas Sylvins sagt hierbei, daß man, nachdem schon 3000 dieser Unglücklichen massakrirt gewest», die Ucbrigc» je 3 a»fei»a»der gelegt, mit dein Schwert durchstochen und unbekümmert, ob sie »och leben, auf die Andern ge worfen, und so fortgefahren sei, bis Alle todt waren, so daß die mehrsten von ihnen mehr erstickt als getödtet worden. Aus der obersten Gallerie der Kirche hatten sich gegen 1000 Weiber und Kinder gerettet; da wurden die