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29 Theil desselben unter Generalmajor v. Gablenz zurückgeblieben, welcher zur Occupationsarmee in Frankreich stoßen sollte. Hierzu gehörten die vier Escadrous Husaren. Mitte December 1815 brachen die sächsischen Occupationstruppen aus der Gegend von Colmar in zwei Colouuen auf; Mitte Januar 1816 war das Regiment in einem Cantonnement zwischen Bethune und St. Pol eiugetroffen. Kurz darauf rückte es in die Umgebungen von Lille. Hier blieb es bis zu dem deu 17. November 1819 beginnenden Rückmärsche nach Sachsen. Bezeichnend für das Verhalten der Occupationstruppen ist der Aus spruch des Oberbefehlshabers, Herzog von Wellington nach einein mit einer Revue verbundenen Manöver am 23. Oktober 1818: „Ich habe von den Sachsen in den drei Jahren Nichts gesehen als Vortreffliches und Nichts gehört als Lob". Die höchste Anerkennung aber wurde dem Regiment durch S. M. den König zn Theil, indem es den Prinzen Johann unter dem 7. Jpli 1815 als Chef erhielt. Der jugendliche Prinz nahm diese Ernennung mit Begeisterung auf. Die Schwester, Prinzessin Amalie, feierte das Ereigniß in einem Liedchen, dessen erster Vers lautet: „Es lebe der Husar, Es lebe der Husar! Er ziehe munter in das Feld Und werde bald ein großer Held" — und welches schließt, nachdem der neue Husarenchef darin zn Waffenthaten aufgefordert worden ist, „Gekrönt mit Ehre und mit Glück Kehr' er ins Vaterland zurück! Es rufen alle Sachsen dann, Sowohl die Weiber, als der Mann: Es lebe der Husar, Es lebe der Husar!" Und wie der Prinz selber zu dem Svldateuberufe damals hinneigte, zeigt ein von ihm Anfang 1818 verfaßtes Gedicht „Kameradschaft", in welchem es heißt: „Drum eilt, ihr Brüder, fest umschlossen Aus der bctretnen Hcldcnbahn Und nehmt auch mich einst als Genossen In Euern tapfer» Reihen an!" Am 23. December 1819 betrat das Regiment bei Gassenreuth, nach fünfjähriger Abwesenheit, wieder den vaterländischen Boden.*) 16. Die Jahre 1819 bis 1847. Die aus Frankreich znrückkehrenden Truppen traten auf deu Friedeus- fuß. Die Verbindung zwischen den Garnisonen Grimma, Pegau, Borna, *) Ein im Offizierscasino vorhandenes Oelgemälde stellt die erste Begrüßung des Regiments nach der Heimkehr durch den Prinzen als Chef dar. -i"s-