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Dem damaligen Gebrauche gemäß fand die Bewirthschaftung der Escadrons durch die Inhaber statt. Dieselben erhielten zur Verpflegung der Mannschaft, zur Instandhaltung der Bekleidung, Ausrüstung und Pferdeequipage bestimmte, nach Monaten berechnete Durchschnittssummen. Die Ausfütterung der Pferde geschah auf Berechnung oder aus Magazinen. 2. Rheinfrld;ügr 1793 bis 1796. Schon 1793 wurde dem jungeu Regimente Gelegenheit in dem Reichs kriege gegen Frankreich sich die Sporen zu verdienen. In den ersten Tagen des März wurden zwei Escadrons mit 308 Mann und Pferden unter Major v. Trützschler mobil gemacht. Frohen Muthes und voll Verlangen nach Thaten und Ruhm traten sie den Marsch nach dem Rheine an, den sie am 6. April überschritten, um die Festung Mainz von der Westseite einzuschließen. Schon den 10. April vollführten sie ihre erste Waffenthat, indem eine starke Patrouille die Wache am Schlage zu Weißeuau überfiel. Am 25. Mai wurde ein Ausfall der Franzosen gegen Mombach zurückgewiesen. Einen ernsteren Kampf hatte die andere Escadron am 31. Mai bei einem Ueberfalle von Marienborn durch die Franzose«, welcher durch die Verrätherei des Dorsrichters von Ober-Olm fast ge lungen wäre. Die- Husaren schlugen sich nach dem Sammelplätze durch, mit dem Säbel in der Faust den Weg sich bahnend. Der Rapport des Generallieutenant v. Lindt an Se. Durchlaucht den Kurfürsten lautete bezüglich des Verhaltens der Husaren: „Der Entschlossenheit und tapfer» Anführung des Rittmeister v. Gntschmid und dem Wohlverhaltcn der Husaren ist es zuzuschreiben, daß der Feind bei dem Ueberfalle auf Marienborn nicht noch mehr geschadet hat; denn obwohl, da die preußischen Vorposten nicht wachsam gewesen sind, der Feind das Hauptquartier Marienborn zu Mitternacht überfallen und die Escadron nicht hat ver sammelt sein können: so haben sich doch sämmtlich die Husaren aus dcu Quartieren heraus und muthig durchgehauen, der Rittmeister v. Gnt schmid hat selbige am Ende des Dorfes bald gesammelt, ist muthvoll auf den weit überlegenen Feind gesprengt, hat über sechzig Mann zu sammenhauen lassen, den Feind aus dem Dorfe gejagt, selbigen bis gegen Mittag verfolgt und alles, was er eingeholt, niederhauen lassen, so daß das Betragen benannten Rittmeisters, sämmtlicher Offiziere und Husaren allgemeinen Beifall erworben hat." Am 9. Juni zeichnete sich diese Escadron wieder bei Abweisung eines feindlichen Angriffes bei Gonsenheim aus und verfolgte die Franzosen bis auf das Glacis der Festung. Die andere Escadron hatte am 22. ein lebhaftes Scharmützel in Mombach. Nach der Kapitulation von Mainz ging das preußisch-sächsische Corps gegen Landau vor. Am 13. August erwarben sich die Husaren in dem Gefecht bei Neunkirchen neue Anerkennung. Die beiden Escadrons Husaren