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6 FDJ-Leben 1, Juni 1979 UZ ■ —----------------- UZ-Journal zum Festival E in kleines, unscheinbares Foto- ilbum, die Seiten aus grauem Karton, liegt vor mir auf dem Tisch, obenauf das Abzeichen mit der blauen Fahne über dem Bran denburger Tor und dem Datum 27. bis 30. 5. 1950. Auch damals war Pfingsten, als sich die Jugend unse res Landes zu ihrem ersten Treffen in Berlin zusammenfand. Nun ist wieder Pfingsten und FDJler feiern wieder in Berlin das Nationale Ju gendfestival des Jahrgangs 1979. Schon 29 Jahre liegen zwischen den Aufnahmen vor mir und denen, die sicherlich auch diesmal zahlreich geschossen werden. Lohnt es sich, in den alten Bildern und in Gedanken an längst vergangene Zeiten zu kra men? Ich denke doch, denn das sind nicht nur Erinnerungen an die Jugendzeit, sondern wohl auch Dokumente ihrer Zeit. In den Wochen vor dem Treffen waren wir vollauf beschäftigt. Die große Probe zum 1. Mai klappte schon gut und unsere Lieder klan gen durch die Stadt, wenn auch noch nicht jedem Leipziger ange nehm in den Ohren. Warum hört man eigentlich heute so selten FDJ-Gruppen singen? Hat das Lied keinen Platz mehr in der politischen Arbeit? Kaum zu glau ben, wenn man an die Begeisterung beim Festival des politischen Liedes denkt! Von der Fahrt mit dem Güterzug gibt es kein Foto, auch nicht von un Angehörigen des Lehrkörpers fan den; sie war auf die aktive Durch setzung der deutsch-sowjetischen Freundschaft, die vorbehaltlose An erkennung der deutsch-polnischen Friedensgrenze, auf die Anerkennung des Marxismus-Leninismus als wis senschaftliche Weltanschauung ge richtet. Zugleich mußten wir als Fa kultätsleitung der FDJ Maßnahmen ergreifen, um das Lernen zu unter stützen und neue Formen des Stu dienprozesses finden. Wir faßten die Studenten in FDJ-Studiengrup- pen zusammen, die erstmals die Studenten zum Lernen und zur ge meinsamen Arbeit beim Aufbau zu- sammenführten. So wurden sie zu den Vorläufern der Seminargruppen, die mit der Umgestaltung des Studiums durch die erste Hochschulreform gebildet wurden. Wir haben Stipendien verge ben und Bezugsscheine ausgestellt, die wir als Anerkennung für her vorragende FDJ-Arbeit überreichen konnten, wir unterstützten die An fertigung von Skripten zu den Vor lesungen über Dialektischen und Historischen Materialismus und über Politische Ökonomie, für die es noch keine Lehrbücher gab, und — in erster Linie — mußten wir studieren: denn nur als guter Stu dent konnte man wirklich politisch tätig sein. Wie wir das alles ge schafft haben? Unsere Leitung war ein Kollektiv vorwiegend aus jun gen Genossen; wir waren begeistert Blaue Fahnen nach Berlin Erinnerungen von Prof. Dr. sc, Eva Herrde serem Empfang auf dem Anhalter Bahnhof, im amerikanischen Sektor von Berlin gelegen. Dort erwartete uns die Stumm-Polizei mit der Auf forderung, unsere Fahnen einzurol len und nicht zu singen. Die gleiche Polizei sah stumm zu, als uns später bei einem Meeting mit Prof. Eisler an der Sektorengrenze reaktionäre und aufgeputschte Jugendliche ge zielt mit Steinen bewarfen. „Aus Stahl wird Brot“ stand über dem Programm der Landeskultur gruppe Sachsen zum Deutschland treffen, weil dieser Rohstoff so dringend gebraucht wurde. Deshalb folgten auch die FDJ-Studenten dem Aufruf „Max braucht Wasser“, um durch den Bau einer Wasserversor gungsleitung Voraussetzungen für eine höhere Produktion der Max- Hütte zu schaffen. Das Stahlem bargo — Anfang 1950 von den Im perialisten über die DDR verhängt — sollte unsere Volkswirtschaft an den Rand des Zusammenbruchs brin gen; doch die sozialistischen Bru derländer — die UdSSR, die CSSR und die VR Polen — halfen uns so lidarisch. So konnten sich zur gro ßen Festveranstaltung auf dem Ra sen des Stadions symbolisch die Rol len drehen, durch die das rote Band des Stahls floß. Neben diesem findet sich ein anderes Bild. Es zeigt Sport ler. die das Emblem der Freund schaft mit der Sowjetunion bilden, einer Freundschaft, die für uns in diesen Tagen erlebbar und lebendig wurde, als wir mit sowjetischen Ju gendfreunden in den Straßen Ber lins tanzten und als wir begeistert den Vorführungen des Moissejew- Ensembles zusahen. Angetreten zur großen Demonstra tion steht der Marschblock der FDJ- Studenten aus Leipzig. Wie die Bil der zeigen, müssen wir noch warten, haben ein bißchen Zeit, uns darüber zu freuen, daß auch wir gute Ergeb nisse mit nach Berlin bringen konn ten. Die Partei der Arbeiterklasse hatte uns gelehrt, täglich die Aus einandersetzungen zu führen und zu organisieren, uns Argumente zu er arbeiten und damit zu überzeugen. Unsere ideologische Arbeit bestand zu einem großen Teil aus dem Kampf gegen bürgerliche ideologi sche und kleinbürgerliche Haltun gen. die sich vielfach auch noch bei bei unseren Aufgaben und scheuten auch eine - Nachtschicht nicht, vor allem aber hat unsere Parteileitung uns stets geholfen. Wir demonstrieren vor unserer Partei- und Staatsführung unsere Bereitschaft, für unsere DDR zu ar beiten und zu kämpfen; wir demon strieren, um uns für ihre Jugend politik zu bedanken, für die gerade erst verabschiedeten Gesetze zur Förderung der jungen Generation und zur Herabsetzung des Volljäh rigkeitsalters auf 18 Jahre; wir drük- ken damit unsere Verbundenheit aus, rufen sie in Sprechchören zur Tribüne am Lustgarten hinauf, auf der wir jubelnd Wilhelm Pieck und Otto Grotewohl erkennen können, die Repräsentanten der Einheit der deutschen Arbeiterklasse — ein Bild aus dem Stadion zeigt sie nochmals beide inmitten der Jugend. Hinter der Tribüne singen wir wieder un ser Lied — Johannes R. Becher hat es für uns geschrieben — „Hoch im Blauen fliegen Fahnen, blaue Fah nen nach Berlin“, die Fahnen flie gen und wir sind gemeinsam in Berlin — was macht es schon, daß Regentropfen aus grauem Himmel fallen?! Wovon soll ich noch berichten? Von den vielen Begegnungen beim Volksfest Unter den Linden und auf dem Marx-Engels-Platz, vom Ge fühl der Gemeinsamkeit und Le bensfreude, von der zu zweit noch teuer in der HO erstandenen Bock wurst, vom Gewimmel unserer Blau hemden in den Berlinet Straßen — aber das ist in der Gegenwart nicht anders, auch wenn Haare und Ho sen unserer Jungen vergleichsweise recht kurz und unsere neuen — mit gesellschaftlichem Einsatz verdien ten Bundschuhe noch eng und hart waren. Wenn ich den Bogen schlage vom Pfingsttreffen im 1. Jahr nach Gründung unserer Republik zum Nationalen Jugendfestival kurz vor ihrem 30. Jahrestag, dann in der Erkenntnis ihrer historischen Ge meinsamkeiten und Unterschiede, zugleich aber auch in dem Wunsch für unsere FDJ-Studenten, daß die Pfingsttage 1979 für sie so erlebnis reich und voller Impulse sind, um noch im 60. Jahr unserer Republik davon berichten zu können. Bei den Proben der Sonderformation von UZ fotografiert: Der erste Tag des Probelagers der Sonderformation war ein „Hitzetest“ für heiße Pfingsttage in Berlin beim Festival. Die Delegierten Marion Aufrich- Schnappschuß in einer Proben ter (Journalistik) und Wolf van Rep- pause: Heike Pürschel (TAS). Mit- pel (Phil./WK) sehen nach, ob's glied der FDJ-Redaktiön (links), „Kostüm“ paßt. wird vom Festival berichten. Vertrauen stets gerecht werden Anmerkungen zur Jugendpolitik der SED Die Jugendlichen als die zukünf tig Verantwortung Tragenden und ihr sozialistischer Verband, die FDJ, standen und stehen stets im Mittel gend geführt. Mit dieser Hau? thode der Beteiligung der FP der Wahlbewegung der Natio Front und der Vorbereitung j Erfüllung planes. Insgesamt beteiligen ' 450 000 Jugendliche an diesez dahin größten Produktionsau! der Jugend. Über 2000 Jugendso punkt der Politik der Partei. Das hat seinen Grund in der notwendigen Erziehung der Heranwachsenden, aber auch in dem sieb ständig voll ziehenden Generationswechsel in der menschlichen Gesellschaft. Dabei steht für uns die alles entscheidende Aufgabe, unsere Jugend im Geiste des Marxismus-Leninismus, im Geiste des Kommunismus zu erzie hen. Bei dieser Erziehung kommt es wesentlich darauf an, den altbe währten Grundsatz von der Erzie hung durch Übertragung von Ver antwortung mit Leben zu erfüllen. Dies hat die Partei der Arbeiter klasse stets richtig verstanden. Ausgehend davon ist auch die erreichen. 1952 und 1955 werden Wil"; Pieck-Aufgebote ausgerufen. . Ziel besteht 1955 in der vorfti6 13 in der vorfri62 des Volkswirtsc" SEudienjaku " AKTUE 1. Fünfjahrplanes wurde dass verfolgt, der Jugend den Cha des ersten deutschen Arbeitera Bauern-Staates und die Bünl Politik der SED verständlic. machen, ihre Position in der El auseinandersetzung mit dem 7 Imperialismus zu festigen und volkswirtschaftliche Leistunge® Zielstellung für das 8. Thema im FDJ-Studienjahr 1978/79 abgesteckt: — Begreifen der Dialektik von Vertrauen in die Jugend setzen und Wahrnehmung dieses Vertrauens durch die Jugend selbst. — Begreifen der Dialektik der Füh rung der Jugend durch die Partei bei organisatorischer Selbständigkeit des sozialistischen Jugendverbandes. — Begreifen der vorwärtstreiben den Rolle der Jugend im Sozialis mus als Initiator und Organisator des Neuen in unserer gesellschaft lichen Entwicklung. Zu diesen drei Problemen ist das Lesematerial für die Zirkel Junger Sozialisten zum Studium des Pro gramms der SED zu nutzen. Hier soll im folgenden versucht werden, einige historische Aspekte und ak tuelle Bezüge hervorzuheben. Die Dialektik, von Vertrauen in die Ju gend setzen und ihr Verantwortung zu übertragen, läßt sich an der ge samten Entwicklung der FDJ als sozialistischer Jugendverband nach weisen. Die FDJ hat sich von der Gründung an in den entscheidenden Kämpfen der jeweiligen Zeit stets bewährt. Dabei kann sie sich auf wertvolle revolutionäre Traditionen aus der Geschichte sowohl der deut schen als auch der internationalen Arbeiterjugendbewegung stützen. Dazu kommen Erfahrungen aus ihrer eigenen mehr als 30jährigen Geschichte. Als eine sehr wirksame und FD J-spezifische Tradition haben sich dabei die FDJ-Aufgebote ent wickelt. Durch sie wurde und wird die Jugend für die Lösung der von der Partei der Arbeiterklasse ge stellten kurzfristigen und langfristi gen Schwerpunktaufgaben in be stimmten gesellschaftlichen Berei chen mobilisiert. Damit wurde und wird auch immer der spezifische Beitrag der Jugend bei der Realisie rung entscheidender Aufgaben beim Aufbau der sozialistischen Gesell schaft in der DDR sichtbar. Eines der ersten bekannten Auf gebote der FDJ wurde am 22. Fe bruar 1947 ausgerufen. Auf der Grundlage von Vorschlägen vieler FDJ-Gruppen und FDJ-Leitungen begann ein Wettbewerb zur Früh jahrsbestellung, der die gesamte Jugendorganisation erfaßte. Vom 1. Juli bis 15. November 1950 wurde das Friedensaufgebot der Ju- tive erfüllen ihre Jahrespläne | fristig. Ein weiterer Markstein sind 7 FDJ-Auf gebot „Das Vaterland I Schützt die sozialistische Repu)l und der „Kampfauftrag an alle glieder der FDJ“, die am 16. 40 1961 beschlossen werden. *" werden die männlichen. FDJ165 Alter von 18 bis 23 Jahren 47 fordert, bereit zu sein, mit D Dienst in den bewaffneten OÄ die DDR militärisch zu schu Alle FDJler werden verpfli wirksame Beiträge zur ökonomis Stärkung der Republik zu .2 und offensiv gegen die Einfluss®, bürgerliche Ideologie aufzutre" Später kommen dann solchea kannten Aufgebote wie das E6 Aufgebot“ (1969/70), das „Fes Aufgebot“ (1972/73), die „FDJ-A tive DDR 25“ (1974) und die 2351 tagsinitiative der FDJ“ (197 dazu. Gegenwärtig befinden wir 19 der entscheidenden Etappe der 5 lisierung des „FDJ-Aufgebotesa 30“, dessen Ziel in der allset Stärkung der DDR durch den baren Beitrag der Jugend ii Jahr ihrer Existenz besteht. F!e FDJ-Studenten heißt das, mita bildlichen Studien- und Forsch®; ergebnissen mit den Grundster, die zukünftige Leistungsstärke rer Republik zu legen und dam zutragen zur Erfüllung der in rem Parteiprogramm abgeste Ziele bis in das Jahr 2000 bv Das ist eine große und schönen gäbe. Mit welchen Ergebnisses FDJler und auch unsere FD denten dabei aufwarten EX wird für jeden sichtbar beim N f nalen Jugendfestival in BerliP monstriert. > Hier schließt sich auch der 80! der von der Verwirklichung deeo gendpolitik der SED über die j: Traditionen der vergangenen eh 0 reichen 30 Jahre bis zum Nation Jugendfestival und dem bea 8 henden traditionellen Fackelz!8/ Jugend — selbstverständlich, Beteiligung von FDJlern der El im letzten Zirkel des FDJ-St jahres 1978/79 gezogen werden 5 Dr. Rolf Spalteholz, .J Vorsitzender der Komm Jugend und Sport der SED-Kreisleitung Finanzierungs- Spitzenreiter (UZ-Korr.) Die etwa 60 Studenten der Sektion Afrika-/Nahost-Wissen- schaften können mit berechtigtem Stolz auf einen 1000-Mark-Beitrag zur Finanzierung des Nationalen Ju gendfestivals verweisen. Sie dürften damit sicher mit an der Spitze der FDJ-GO der KMU bei der Erfüllung und Übererfüllung ihrer vor der Kreisleitung der FDJ eingegangenen Verpflichtung liegen, die jetzt mit 150 Prozent abgerechnet werden kann. Losverkauf an der ÜB abgeschlossen (UZ) 500 Lose der Festival-Lotterie verkauften die 40 FDJlerinnen und FDJler der GO Universitätsbiblio thek. Auf der am Dienstag durchge führten Mitgliederversammlung wur den die Delegierten der GO in An wesenheit des Direktors der UB und des SED-GO-Sekretärs herzlich ver abschiedet. Am Abend gab es im A & A-Klub noch einen „kleinen Delegiertenball" der GO ORZ, ZLO und UB. Foto-Überraschung des Klubs „FPW" (UZ) Der Fotoklub „FPW“ der Sektion Philosophie/Wissenschaftli- cher Kommunismus hatte sich wäh- rend der Proben der Jugendfestival- Sonderformation für die Beteiligten ein besonderes „Bonbon“ ausgedacht: In einer Nachtschicht entwickelten die Freunde 400 Erinnerungsfotos (mit Datumsangabe), die anderntags reißenden Absatz fanden.. Der Rein erlös zur Unterstützung des Nationa len Jugendfestivals betrug 400 Mark. Zwei SSK-Titel an der Sektion ANW (UZ-Korr.) Entsprechend ihrer Ver pflichtung verteidigten zwei Gruppen der Sektion ANW — die Gruppen Afrikanistik/Ökonomie des 4. Stu dienjahres — den Titel „SSK“ vor FDJ-. Partei- und staatlicher Leitung sowie den Vertretern der FDJ-Grup- penkollektive. Die Gruppen hatten sich vorgenommen, das Nationale Ju- gendfestiväl zum Anlaß ihrer Re chenschaftslegung zu nehmen. Der Titelkampf währte 2 Jahre. Arbeitseinsätze der Journalisten 9V (UZ-Korr.) Bei einem Einsat dem Postamt 18 in Leipzig eracpw die Seminargruppe 23 der Sö, Journalistik etwa 300 Mark. M ser Summe wollen die Jugendfp zur Eigenfinanzierung des Nati°uv,, Jugendfestivals beitragen und t wiesen das Geld auf das Fes , konto. % Die Freunde der SG 26 hattei Anfang Mai in der Moritzbaste Festival-Einsatz getroffen. Ai m De tion und der chen Einr Vorl der sozit In wur Mon sach giscl sowi der kam Aus: von mus des Ei führ bere dies DDF Solil D leih chei reiel sten Wur den beh zwis Hat mis die Erf bau tik nun und öko als B B A rers beri FD. die Leh pra! spri For nod dun soll der Auf Bel der Ex IRI (i En< der Wis der in stri mit koll 'Ent disl die bei) teil hen Pra Pol leb übe kui vor wä ger ■