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UNIVERSTATSZETUNC Hochschulgesetz (ADN) Eine breite öffentliche Diskussion des sächsischen Hochschulerneuerungsge setzes im Landtag, in verschiedenen Gremi en und mit den „Betroffenen“ hat Wissen schafts- und Kunstminister Prof. Dr. Hans- Joachim Meyer angekündigt. Der Entwurf habe das Kabinett passiert. Laut Einigungs vertrag muß der Freistaat bis 1993 ein Lan deshochschulgesetz haben. Der vorliegende Entwurf soll Grundlagen für die akademi sche Selbstbestimmung in mit 19 akademi schen Einrichtungen hochschulreichsten neuen Bundesland schaffen helfen. Frauen berieten (UZ-Korr.) Ani 9. und 10. April trafen sich die Hochschulfrauenbeauftragten der neuen Bundesländer an der Leipziger Universität zu einer Tagung unter dem Thema: „Probleme und Perspektiven der F rauengleichstellungsbeauftrag ten an den Hochschulen der fünf neu en Bundesländer“. Eingeladen hatte die auf der 2. Bundeskonferenz der Hoch schulfrauenbeauftragten Anfang Februar 1991 zur Sprecherin der neuen Bundes länder im Bundessprecherinnenrat ge wählte Frau Dr. Goliasch (kommissari sche Frauengleichstellungsbeauftragte der Universität Leipzig). Die Teilnehme rinnen berieten über die Situation der Frauen an den ostdeutschen Hochschulen. Es wurden Erfahrungen und Informatio nen zu Aufgaben und Kompetenzen von Frauengleichstellungsbeauftragten aus getauscht und Möglichkeiten der Frauen förderung an Hochschulen diskutiert. In einem weiteren Schwerpunkt ging es um den Aufbau von Frauennetzwerken in den neuen Bundesländern. Wieder Studienfach (UZ-Korr.) Nach jahrzehntelanger Unterbrechung ist jetzt wieder das Studi um der Klassischen Philologie an der Uni versität Leipzig möglich. Es umfaßt: grie chische und lateinische Sprache und Li teratur von den Anfängen bis in die Spätantike einschließlich der Wechselbe ziehungen zwischen beiden Kulturen; Re zeption der Antike in Mittelalter und Neu zeit unter besonderer Berücksichtigung Deutschlands. Dauer: 5 Jahre. Ziel: Lehr amt Sekundarstufe 2; Magister; Promoti on. Auch Verbindung von Gräzistik/Lati- nistik mit anderen Fächern möglich. Da neben 3jähriger Sonderlehrgang (Gasthö rer-Studium) nur für Latein, besonders für Umschüler. Kein Fernstudium. Beratung: FB Antike Literatur/Neogräzistik, Uni versität Leipzig, Augustus-Platz, 0-7010 Leipzig. Für persönliche Rückfragen: Univ.-Hochhaus 10. Stock, Zi. 8 - Tel. 7 19 30 09. BAföG kommt (dpa) Zehntausende Studenten in Sach sen sollen im April erstmals Geld nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) bekommen. Das habe eine letzte Rücksprache mit der Datenverarbeitungs zentrale Sachsen GmbH ergeben, teilte das Wissenschaftsministerium in Dresden mit. Wer trotz termingerechter Abgabe seiner Anträge bis Mitte April kein Geld überwie sen bekommen habe, werde in Abstimmung zwischen BAföG-Ämtern und Hochschulen auf unbürokratische einen zinslosen Kredit angeboten bekommen. Sponsorensuche (ADN) Die Förderer des Leipziger Na turkundemuseums, das im nächsten Jahr 80 Jahre besteht, wollen ein eingetragener Ver ein werden, um sich auch um Sponsoren für die renommierte museale. Einrichtung bemühen zu können. Nach Angaben der Leitung ist die Satzung des Fördervereins, in dem u. a. verschiedene naturwissen schaftliche Arbeitskreise vertreten sind, be reits festgeschrieben. In der Vergangenheit besuchten jährlich rund 80 000 Interessen ten die Einrichtung. UZettel Es ist ein Jammer, daß die Dummen so si cher und die Klugen so voller Zweifel sind. Altbundeskanzler H. SCHMIDT Minister Prof. Ortleb und Prof. Meyer zu Gast an der UB Leipzig Computernetz für Uni-Bibliotheken jetzt in Nutzung (PI/UZ) Mittels Knopfdruck vollzogen am 4. April der Bundesminister für Bildung und Wissenschaft, Prof. Dr. Rainer Ortleb, (Foto) und der Staats minister für Wissenschaft und Kunst des Freistaates Sachsen, Prof. Dr. Hans- Joachim Meyer, im Beisein der Leitung der Universität Leipzig in der Univer sitätsbibliothek die Inbetriebnahme eines hochmodernen Computernetzes. Durch das Förderprojekt „PC-Aus stattung für die Hochschulbibliotheken in den beigetretenen Ländern der ehema ligen DDR“ des Bundeministeriums für Bildung und Wissenschaft erhielten 19 Hochschulbibliotheken in den fünf neuen Bundesländern eine moderne Computerausstattung. Insgesamt standen für dieses Projekt 3,2 Mio DM zur Verfügung. Durch die Ausstattung der Bibliotheken mit einheitlicher Hard- und Software soll eine länderübergreifende Zusammen arbeit in allen Arbeitsprozessen ge währleistet werden. Miteinander vernetzte Bibliotheken ermöglichen den Aufbau von landesbezogenen bzw. länder übergreifenden Katalogen. Damit wird der bibliotheksinterne Geschäftsgang er heblich beschleunigt - der Leser profitiert von einer schnelleren Verfügbarkeit neu erworbener Bücher. Zugleich wird dieser Verbundkatalog im Interesse der Leser zu einer Beschleunigung des Leihverkehrs zwischen den Bibliotheken führen. Von den sächsischen Höchschulbibliotheken ist eine Zusammenarbeit mit dem Südwestverbund der Hochschulbibliot heken (Baden-Württemberg) für den Katalogdatenaustausch und die gemein same Katalogisierung vorgesehen. Die UB Leipzig erhielt bisher eine Rechnemetz mit 14 Arbeitsstationen, einem Netzserver und einem CD-Server. Die Arbeitsstationen werden für die Unterstützung bibliothekarischer Arbeitsprozesse (von der Bestellung über die Erwerbung bis zur Ausleihe) eingesetzt. Sie stehen aber auch den Lesern der UB für Recherchen zur Verfügung. Primäre Aufgabe für die UB ist der schrittweise Aufbau eines maschi nenlesbaren und recherchierbaren Kata logs. Durch das Rechnemetz wird es möglich, daß alle Bibliothekare gleichzeitig an einem Katalog arbeiten. Weiterhin wird die umfassende Erschließung des wertvollen Altbestandes der Universitätsbibliothek Leipzig dadurch unterstützt. Offensichtlich wird der Nutzen der Rechnervernetzung auch am Beispiel der CD-ROM-Nutzung. Der CD-Server gestattet in seiner jetzigen Ausbaustufe die parallele Nutzung von 7 CD, die Kataloge, Bibliographien und Fach ¬ datenbanken enthalten. Diese können von allen an das Rechnemetz angeschlossenen Arbeitsstationen simultan gelesen wer den; z. B. von Bibliothekaren zur Ermittlung von Bestelldaten und parallel dazu von Lesern zur Informations recherche. Sobald die technischen Voraus setzungen durch Telecom geschaffen sind, soll die Hausbibliothek mit ihrer Zweigstelle am Augustusplatz verbunden werden. Ziel ist ein einheitliches Leistungs angebot der Bibliothek an allen Stellen der Universität. Die gesamte Organisation der Be schaffung und Installation der Biblio theksnetze lag in den Händen von Dr. Neubauer, Direktor der Universitäts bibliothek Bielefeld. In dieser sehr kurz fristigen Aktion wurde neben rein tech nischen Aufgaben auch ein umfangreiches Schulungsprogramm für die System betreuer und Bibliothekare durchgeführt. In einem kurzen Pressegespräch erklärte Bundesminister Prof. Dr. Rainer Ortleb den zahlreich anwesenden Medienvertretem, daß die Auswahl der UB in Leipzig neben der technischen Notwendigkeit auch von durchaus sym bolischer Bedeutung sei, da vop Leipzig aus entscheidende Impulse für die gesellschaftliche Umgestaltung ausgin gen. Karrierechancen (ADN) Die Absolventen der Hochschule St. Gallen in der Schweiz haben von allen angehenden Betriebswirten im deutsch sprachigen Raum die besten Karrierechan cen, geht aus einer Umfrage des Münchner Wirtschaftsmagazin „Forbes“ hervor. Auf Platz 2 liegt die private Hochschule Ko blenz, auf Platz 3 die Universität Köln. Schlußlichter sind Kassel und Bremen. Die Bewertung entstand nach Befragung von Personalentscheidern bei 58 deutschen Top- Unternehmern. Kriterien waren u.a. die Qualität der theoretischen Ausbildung, Pra xisbezug, allgemeines Renommee und In ternationalität. Abwanderung (dpa) Chemiestudenten ostdeutscher Hochschulen wandern „in großer Zahl“ an die Universitäten der alten Bundesländer ab. Dies teilte die Gesellschaft Deutscher Che miker mit. Die Ausstattung der chemischen Institu te an den ostdeutschen Hochschulen müsse auf den neuesten Stand gebracht werden, um international konkurrenzfähig zu sein und neue Studenten an die Universitäten zu zie hen. Um eine Fakultät mittlerer Größe mit der Grundausstattung und dem entspre chenden Personal zu versehen, seien zwei stellige Millionenbeträge notwendig. Ja zur Buchstadt (UZ) Die Ausstellung „Buchkunst in Lei pzig“, die in der Hochschule für Grafik and Buchkust zu erleben ist, erweist sich als be eindruckendes Plädoyer für die Zukunft der Buchstadt Leipzig. An der Exposition sind u. a. beteiligt: die Leipziger Verlage Insel, Kiepenheuer, Reclam, Edition Leipzig und Seemann sowie der Börsenverein und die Stiftung Buchkunst. An der Eröffnung wa ren neben der Leipziger Verlegerprominenz unter den zahlreichen Buchinteressierten auch Vertreter des Leipziger Kommissions- und Großbuchhandels (LKG) zugegen. MPG-Arbeitsgruppen an Unis der neuen Länder (MPG) Der Senat der Max-Planck-Ge sellschaft (MPG) hat einstimmig die Ein richtung von dreizehn befristeten Arbeits gruppen an Universitäten der neuen Bun desländer beschlossen - vorbehaltlich der Sicherstellung ihrer Finanzierung. Weitere Gruppen sollen 1992 folgen; insgesamt sind bis zu 25 solcher MPG-Arbeitsgrup pen vorgesehen. Die jetzt beschlossene Gruppen werden - mit einer Ausnahme - von Wissen schaftlern aus den neuen Bundesländern geleitet. Sie sind wissenschaftlich auto nom, institutionell aber jeweils mit einem Max-Planck-Institut in den alten Bundes ländern verbunden. Mit den gastgebenden Universitäten wird die Max-Planck-Ge sellschaft vereinbaren, daß die Arbeits gruppen sich an der akademischen Lehre und anyder Ausbildung des wissenschaftli chen Nachwuhses beteiligen. Nach Ab lauf der fünfjährigen Förderung durch die Max-Planck-Gesellschaft sollen die Ar beitsgruppen von den gastgebenden Uni- versitäten übernommen und in deren For schungsbereich integriert werden. Entspre chende Verhandlungen mit den gastgeben den Universitäten wurden aufgenommen. Im Rahmen der Kooperation wurden seit Jahresbeginn 1990 rund 30 Forschungs projekte mit einem Finanzvolumen von 3,5 Millionen DM gefördert. Darüberhinaus waren bisher bereits mehr als 100 Gastwissenschaftler und Sti pendiaten aus den neuen Ländern an Max- Planck-Instituten tätig. Die Beratungen über die Gründung von Max-Planck-Insti- tuten und Projektgruppen in den neuen Bundesländern sind aufgenommen wor den, erste Ergebnisse werden zur Senats sitzung im Juni erwartet. ~ Bei den dreizehn Arbeitsgruppen der Max-Planck-Gesellschaft an den Univer sitäten der neuen Bundesländer handelt es sich um folgende Projekte: MPG-Arbeits- gruppe „Enzymologie der Peptidbindung“ Japaner zu Gast (UZ-Korr.) Leipzig war nach Bremen und Berlin für eine Gruppe japanischer Studenten der Universtität Tokio die drit te Station einer durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst organi sierten Reise. Die Gäste aus Fernost, die unter anderem auch von OBM Dr. Hin rich Lehmann-Grube empfangen wur den, zeigten sich besonders von der kul turhistorischen Rolle Leipzigs beein druckt. EG-Problematik (UZ-Korr.) Das Zentrum für interna tionale Wirtschaftsbeziehungen an der Leipziger Universität konzentriert seine Aktivitäten verstärkt auf die Behandlung der EG-Problematik. Im vergangenen Monat wurde dort der Arbeitskreis Eu ropäische Gemeinschaft unter Leitung von Prof. Jürgen Becher gegründet. Aus gehend vom Regionalaspekt der ostdeut schen Wirtschaft sollen in diesem Gre mium Fragen der EG-Assoziierung ehe maliger RGW-Staaten, das Verhältnis der EG zu den anderen Wirtschaftsblöcken sowie das Europäische Währungssystem untersucht werden. Für die interessierte Öffentlichkeit ist an der Universität Halle - Wittenberg; MPG-Arbeitsgruppe „Regulation der DNA-Replikation bei bacillus subtilis“ an der Universität Jena; MPG-Arbeitsgruppe „Strukturelle Grammatik“ an der Humboldt-Universität Berlin; MPG-Arbeitsgruppe „Molekulare und zelluläre Physiologie“ an der Medizini schen Akademie Erfurt; MPG-Arbeitsgruppe „Theoretische Vielteilchensysteme“ an der Universität Rostock; MPG-Arbeitsgruppe „Mechanik hetero gener Festkörper“ an der Technischen Uni versität Dresden; MPG-Arbeitsgruppe „Gravitationstheo rie“ an der Universität Jena; MPG-Arbeitsgruppe „Synthese, Struk tur und Eigenschaft von flüssigkristallinen Systemen“ an der Universität Halle-Wit tenberg; MPG-Arbeitsgruppe „Nichtklassische Strahlung“ an der Humboldt-Universität Berlin; MPG-Arbeitsgruppe „Physik und Che mie des interstellaren Staubes in Sternen- entstehungsgebieten“ an der Universität Jena; MPG-Arbeitsgruppe „Ostelbische Guts herrschaft als sozialgeschichtliches Phäno men“ an der Brandenburgischen Landes hochschule Potsdam oder an der Hum boldt-Universität Berlin; MPG-Arbeitsgruppe „Transformations prozesse in den neuen Bundesländern. Die Herausbildung eines Systems der gesell schaftlichen Interessenrepräsentation“ an der Humboldt-Universität Berlin; MPG-Arbeitsgruppe „Umweltrecht“ an der Universität Halle-Wittenberg. an der Universität (Hauptgebäude, 2. Eta ge, Raum 33) das Europäische Doku mentationszentrum eingerichtet worden. Dort können EG-Veröffentlichungen, wie z. B. das Amtsblatt, Statistiken und andere offizielle Dokumente der Ge meinschaft eingesehen werden. Geöffnet ist das Zentrum montags bis freitags von 9 bis 11 und 12 bis 16 Uhr. Froh, aber teuer (ADN) Sechs von zehn Studenten in Ostdeutschland schätzen ihre heutige fi nanzielle Situation deutlich schlechter ein als vor der Währungsunion. Jeder zweite Student hat erhebliche Schwierig keiten, das Studium zu finanzieren. Das ergab eine Studenten-Befragung des Hochschul-Informations-Systems Hannover (HIS) an acht Hochschulen in der früheren DDR. Der Bedarf eines Stu denten lag in den neuen Bundesländern im November 1990 bei durchschnittlich 531 DM, vor der Wende bei rund 400 DM. Der Anstieg ergibt sich vor allem aus dem Nachholebedarf bei Lernmitteln und Fachliteratur und zunehmenden Kosten für die Ernährung. In der alten Bun desrepublik betrugen die Lebenshal tungskosten eines Studenten 1990 rund 1012 DM. Hussein sei Dank - sollen doch die Türken jetzt das Kurdenproblem auf unsere Weise lösen . . .