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E538 ni-An nimm AUSGABE Nr. 26/1991 Leipzig 1. Juli Max-Planck-Gesellschaft präsentierte sich Durchmarsch Protestschreiben an sächsischen Landtag .Wann wird es nun endlich richtig Sommer?! Prof. Dr. LERCHNER, Dekan Medizin-Memorandum Fachschulgründung LEIPZIG UNIVERSITATSZEUNC UZettel (PI/R.Pf.) Zu einem öffentlichen Vortrag hatte die Max-Planck-Gesellschaft zur För derung der Wissenschaften e. V. am 20. Ju ni an die Leipziger Universität eingeladen. Prof. Dr. Hein Kötz, Direktor am Max- Planck-Institut für ausländisches und inter nationales Privatrecht, Hamburg, sprach über die Bedeutung des Grundgesetzes im Zivilrecht. Diese Vorlesung gehörte zu ei ner Reihe von insgesamt fünf Veranstaltun gen, mit denen sich die Max-Planck-Ge sellschaft München an Universitäten der neuen Bundesländer vorstellte. In einer Ein führung charakterisierte der Präsident Prof. Dr. Hans F. Zacher die Aufgabe der Max- Planck-Gesellschaft als Schrittmacher der Forschung in Ergänzung zu den Universitä- (UZ-Korr.) Eine zentrale staatliche Fachschule für die Pelz- und Lederbe kleidung, für Mode und Gestaltung soll mit Unterstützung des Zentralverbandes des Kürschnerhandwerks in Leipzig ein gerichtet werden. Außerdem sollen junge Leute aus Ostdeutschland in den Altbun- desländem im Kürschner-Handwerk aus gebildet werden, um wegen der derzeiti gen Situation in der Ex-DDR keine Lücke in der Ausbildung entstehen zu lassen. Die Fakultät für Kultur-, Sprach- und Erziehungswissenschaften der Univer sität Leipzig stellt sich einmütig hinter die Erklärung, mit der Magnifizenz Prof. Dr. Cornelius Weiss am 25. Mai anläßlich der öffentlichen Anhörung zum Hochschul erneuerungsgesetz seinen Protest gegen die Absicht von Abgeordneten des säch sischen Landtages ausdrückte, alle Hoch schullehrerstellen neu auszuschreiben und für eine Übergangszeit zwei Klassen von Hochschullehrern zu schaffen. Wir sehen in diesem Verfahren eine ungerechtfertigte Pauschalisierung, die dem Anliegen einer gründlichen und verantwortungsbewußten Erneuerung des Hochschulwesens, auch im Bereich unserer Fakultät, entgegensteht und ei ne Diskriminierung vieler fachlich kompetenter und persönlich integrer Hochschullehrer bedeutet. Wir treten dafür ein, daß die Perso- „Marktwirtschaftlich gesehen müßten doch für alle Kundendienste neue Tarife mit hauptstädtischem Niveau gelten, oder?“ ten wirksam zu werden und herausragende Grundlagenforschung durch eigene Institu te zu fördern. Rektor Prof. Dr. Cornelius Weiss gab seiner Hoffnung Ausdruck auf ei ne künftig enge, für beide Wissen schaftseinrichtungen nutzbringende Zu sammenarbeit. Die Max-Planck-Gesellschaft unterhält derzeit 63 eigene Institute und Forschungs stellen, in denen insgesamt etwa 13 000 Mit arbeiter, davon ungefähr 5000 Wissen schaftler, tätig sind. Vorgesehen ist, an Universitäten der neu en Bundesländer zunächst 13 befristete Ar beitsgruppen der Max-Planck-Gesellschaft einzurichten. Gebiet mehr geben. Wegen entsprechender Diskussionen im politischen Bereich hat das Sächsi sche Staatsministerium für Wissen schaft und Kunst jetzt auf Anfrage ge genüber der Universität Leipzig noch einmal klargestellt, daß es keine Pläne gibt, von dem Kabinettsbeschluß über die Einbindung der Sportwissenschaft in die Universität Leipzig abzuweichen. Meldungen, der Bund oder andere Län der seien bereit, zur Finanzierung einer selbständigen Hochschule für Sportwis senschaft in Leipzig beizutragen - was allein eine Revision des Kabinettsbe schlusses in den Bereich des Möglichen rücken würde - entbehren nach Mittei lung des Ministeriums der Grundlage. Das für Sportfragen zuständige Bun desinnenministerium habe im Gegenteil auf „unüberwindliche rechtliche und fi nanzielle Schwierigkeiten“ hingewie sen, die einer Beteiligung des Bundes im Wege stünden. mater sowie mit erheblichen Fi- nanzierungsprobiemen. (Rektorat) Der vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst der Universität Leipzig erteilte Auftrag, unter Einsatz der Einrichtungen der ehemaligen Deutschen Hochschule für Körperkultur und Sport .eine Sport fakultät der Universität aufzubauen, wird wie geplant erfüllt. Die unter dem Gründungsdekan und ehemaligen Rek tor der Hochschule, Professor Dr. Kirch- gässner, tätige Gründungskommission für die sportwissenschaftliche Fakultät hat inzwischen wesentliche Ergebnisse ihrer Arbeit vorgelegt. Diese wurden im Senat der Universität beraten. Einzelne Überschneidungen des vorgelegten Konzepts mit anderen Fakultäten wer den derzeit zwischen der Gründungs kommission und den betroffenen Ein richtungen der Universität beraten. (ADN/UZ) Die Entwicklung, Wettbe werbsfähigkeit und langfristig die Exi stenz der Universität Greifswald werden nach Auffassung der Senate der Hanse stadt und der Universität durch die in Aus sicht genommene Auflösung der Medizi nischen Fakultät bedroht. Mit dem Wegfall des größten Wissen schaftsbereiches würde die Uni versität ih rer eigenen Tradition enthoben, heißt es in einem gemeinsamen Memorandum. nalbegutachtung in der im Gesetzent wurf des Ministers vorgesehenen Wei se sorgfältig und ohne Zeitdruck vor genommen wird. Andernfalls entsteht akute Gefahr für die Sicherung von Lehre und Forschung, für das nationa le und internationale Ansehen und die Kooperationsfähigkeit von Wissen schaftlern und Wissenschaftsgebieten unserer Universität sowie für die At traktivität des Studienortes Leipzig. Mit Magnifizenz Weiss verwahren wir uns gegen eine Fremdbestimmung, die bisherige Erneuerungsbemühungen zunichte machen und der Wissenschaft Sachsens irreparablen Schaden zufü gen kann. Einstimmig beschlossen auf der Fa kultätssitzung vom 17. Juni 1991. Uni-Zeitung erscheint nicht mehr spr 6fr D (UZ/H. R.) Eine Nachricht vom 21. Juni in den regionalen und überregionalen Blättern ließ so mar gehörigen bzw. Sympathisanten die Ohren rauschen und in der UZ-Redaktion die Telefone heißlai es, die UZ ist pleite?!?“ - I wo, wir Redakteure und unsere vielen Autoren sind nicht pleite. ABER: Ab 15: wird nach 35 Jahren das Erscheinen der UZ eingestellt. Mehr als in den Meldungen steht, wissen wir auch nicht. Wir haben aber gelernt, daß „die herrschende ökonomische Macht auch die herrschende geistige Macht“ Ist... Jedenfalls erfüllen wir bis zum Schluß unseren journlistischen Auftrag gegenüber allen Lesern. Nutzen auch Sie Ihre Möglichkeit des Mittuns, damit nicht schon vorher gesagt werden kann: „Du hast keine Chance, mach’ was draus!“ Diskussionen in der Öffentlichkeit, die ehemalige Hochschule werde die Möglichkeit erhalten, in der alten Kon struktion als selbständige Einrichtung fortzubestehen, entbehren der Grundla ge. Diese Diskussion erhält in der Öf fentlichkeit offenbar dadurch Nahrung, daß häufig nur von der Schließung der Hochschule, nicht aber von dem Neuaufbau einer Sportfakultät der Uni versität Leipzig die Rede ist. Die an der sportwissenschaftlichen Ausbildung in teressierten Kreise befürchten daher zu Unrecht, in Leipzig werde es wegen der Schließung der Deutschen Hochschule für Körperkultur und Sport künftig kei ne Studienmöglichkeiten auf diesem Das ist eine Unverschämtheit, den Leu ten hier zu sagen, sie sollen die Ärmel hochkrempeln und mehr arbeiten - wie denn, wenn sie keine Arbeit haben? OTTO GRAF LAMBSDORFF scnrlft herauszubrin- gen. Begründetwird die Einatellung mit erheblichen Finan- zierungsprobiemen und Neuordnung der Presse. • .1, Jni-Zeitung am Ende LEIPZIG (ADNLVZ). Die Leipziger Uni. versitätszeitung .UZ“ wird mit Ende des Frühjahrssemesters eingestellt. Anstelle des vor 35 Jahren erstmals herausgege. benen Wochenblattes soll ab Herbst c^e Monatszeitschrift treten. Das Ende der Zeitung wurde von der Universitätslei- Deshalb: UZ besorgen - solange es sie noch gibt! Medien werkstatt (UZ) Der Welt ein Stück näher sind die Studenten der Hochschule für Gra fik und Buchkunst. Am 13. Juni wurde dort eine Werkstatt für elektronische Medien eröffnet. Durch eine Satellitenempfangsanla ge werden alle erreichbaren TV-Pro gramme eingespeist; Video-Arbeits plätze ermöglichen die Anbindung an die Computer. Es bestehen alle Mög lichkeiten der elektronischen Bild- und Textverarbeitung. Bis zum 15. Juli gilt für UZ und unsere Les Vielfalt statt Einfalt - offen für jede Meinung Ja zum Beitritt (UZ) Die sächsische Regierung hat für 1992 den Beitritt des Freistaates zur Ausführungsvereinbarung der Fraun hofer-Gesellschaft beschlossen. Mit der Entscheidung wird die rechtliche Voraussetzung für die geplante Grün dung von fünf selbständigen Einrich tungen sowie zehn Außenstellen west deutscher Forschungsinstitute ge schaffen, in denen etwa 500 Wissen schaftler ehemaliger Institute der Aka demie der Wissenschaften tätig werden können. Leipziger berufen (UZ) Prof. Dr. Kleinwächter, Uni versität Leipzig, wurde kürzlich zum korrespondierenden Mitglied der Deutschen UNESCO-Kommission berufen. Die Berufung gilt bis Ende 1995. Der Präsident der Deutschen UNESCO-Kommission, Prof. Peter Canisius, teilte dem renommierten Leipziger Wissenschaftler in einem Schreiben mit, daß er sich auf die Zu sammenarbeit freue, „die mit der Be rufung zum korrespondierenden Mitglied institutionalisiert ist.“ Gast aus Namibia (UZ-Korr.) Anläßlich einer Vor tragsreise, die durch verschiedene europäische Länder führte, weilte Dr. David Fourie von der Universität Na mibia (Abteilung für afrikanische Sprachen) aus Windhoek am 17. und 18. Juni an der Leipziger Universität. Bei dieser Gelegenheit informierte er in einer Veranstaltung am Lehr- und Forschungsbereich Afrika der Sekti on ANW über die Entwicklung in diesem südafrikanischen Land seit der Unabhängigkeit im April 1990. Zur sprachlichen Situation in Nami bia, insbesondere unter dem Aspekt der seitdem praktizierten Sprachpo litik und der Probleme bei ihrer Ver wirklichung nahm der Besucher dann vor Afrikanisten und Studenten des Bereiches Stellung. Im Verlaufe des Aufenthaltes informierte sich Dr. Fourie über Leipziger Arbeiten zu Namibia und seinen Sprachen, wo bei er sich anerkennend über deren Breite, Sachkenntnis und methodi sche Originalität äußerte. Als Bei spiele wurden die Bibliographie zu deutschen Quellen über den Norden Namibias und die Studien zu sprach politischen Problemen seiner Heimat erwähnt. -- -nen treitkrähtimNdhenstenein- gereicht not. „UZ” steift Erscheinen ein LEIPZIG. Die Zeitung der Leipziger Uni- versitöt „UZ" wird mit Ende oes Früh- johrssemesters ihr Erscheinen emstel- len. Ab Herbst wird eine Monatszeit- schrift publizier, sogte der Prorektor der Universität, Prof. Günther Warten- berg, auf Anfrage. Beben in Indonesien POTSDAM. Dos Potsdamer Zentrolis8 segttrPbgsikger Erde registries8888888 — = ---- -meuer- neblichen Finanzierungsproblemen be- gründet Ober eine Weiterbeschäftigung , der Zeitungsredakteure sei noch nicht : entcchiaden Gefährdungen? (UZ-Korr.) Für den Erhalt der DHfK in Leipzig als eigenständige Einrichtung sprachen sich kürzlich die sportpoliti schen Sprecher der CDU/CSU-Fraktio- nen in Bund und Ländern bei einer Ta gung in Düsseldorf aus. Der hohe Qua litätsstand der DHfK sei bei der Anbin dung an die Universität Leipzig gefähr det. (UZ-Korr.) „Verantwortungsloses Handeln“ hat der SPD-Fraktionsvor- sitzende im sächsischen Landtag, Karl- Heinz Kunckel, der CDU-Landesre gierung vorgeworfen. „Das Land blu tet aus allen Wunden, wir brauchen Ausgleich und Zusammenarbeit. Die CDU-Fraktion scheint dazu zumindest in Teilen nicht mehr bereit“. Insbeson dere die Haltung der Mehrheitsfrakti on in der Schul- und Hochschulpolitik trage den Charakter einer rücksichtslo sen Politik des Durchmarsches. Vom Anspruch, die drängenden Probleme des Landes im Wege der Zusammenar beit zwischen Opposition und Regie rung zu lösen, habe sich die Regierung offensichtlich entfernt. Der SPD-Ab geordnete und Vorsitzende im Aus schuß für Wissenschaft und Hoch schule, Alfred Förster, warf der CDU- Fraktion vor, ihr Konzept zur Persona- lerneuerung an den Hochschulen sei „schlicht verfassungswidrig und unde mokratisch“. Die Unterscheidung zwi schen privilegierten Professoren neue ren Rechts nach dem Hochschulrah mengesetz der Altbundesrepublik und Professoren bisherigen Rechts biete der Regierung die Möglichkeit, sich „politisch genehme Hochschullehrer herauszupicken“. Nicht beenden (ADN) Der Vorsitzende der Ge werkschaft Erziehung und Wissen schaft (GEW), Dieter Wunder, hat sich nachdrücklich für eine Verlängerung der „Warteschleife“ im öffentlichen Dienst der neuen Bundesländer über den 30. Juni 1991 hinaus eingesetzt. In einem Brief an Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble und die Minister präsidenten der Länder mahnt Wunder eindringlich, es sei jetzt unbedingt nötig, jede Maßnahme gegen das Ab gleiten weiterer Tausender von Be schäftigten in die Arbeitslosigkeit'zu ergreifen. Der GEW-Vorsitzende weist in diesem Zusammenhang auch auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom 24. April 1991 zur sogenannten Abwicklung hin. Das Karlsruher Ver fassungsgericht hatte deutlich ge macht, daß bei der Auflösung zahlrei cher Hochschul- und Forschungsein richtungen nicht im Sinne des Eini gungsvertrages verfahren worden sei. Mit einer Verlängerung der Warte- schleife könnte Zeit zur Prüfung sol cher Fälle gewonnen werden, meint Wunder. Landesl ‘ k 2 JUL 1991 Neues zu BAFÖG (UZ-Korr.) Der Bundestag hat mit einer Änderung des Bundesausbil dungsförderungsgesetzes (BAFöG) Verbesserungen für die Studierenden in den neuen Bundesländern ge schaffen. Auf besonderen Antrag der Auszubildenden können ab 1. Au gust 1991 bei der Förderungsberech nung die aktuellen Eltern- und Ehe gatteneinkommen zugrunde gelegt werden, wenn diese wesentlich nied riger sind als im eigentlichen Be rechnungszeitraum. Dieser umfaßt die letzten drei Monate des voraus gegangenen Kalenderjahres. Laser-Zentrum (UZ-Korr.) Ein Laser-Applikati- ons-Zentrum ist an der Rostocker Uni versität eröffnet worden. Der Hochlei stungs-Laser von 4,7 Kilowatt ist uni versell einsetzbar. Das Zentrum steht vor allem kleinen und mittelständi schen Industriebetrieben zur Beratung wie auch zur Ausbidung von Fachper sonal zur Verfügung. Uni Leipzig baut Sportfakultät auf ägmmmN-5 I „UZ“ stellt | Erscheinen ein 8 adn Leipzig. Die Zeitung § der Leipziger Universität „UZ" wird mit Ende des Sf. Frühjahrssemesters ihr Er- h- scheinen einstellen. Anstelle - des vor 35 Jahren erstmals... s. herausgegebenen Wpchen-3SS8 blattes soll ab Herbst eine 888 ; Monatszeitschrift treten, sag- Sg n. tc der Prorektor der Universi- 8 No. tät, Prof. Günther Warten- . berg, auf Anfrage. Warten-’ re berg begründete das Einstel- Sein len der Zeitung mit der Neu- L o ordnung des Presse- und in- er- fonnationswesens im Rah- en men der Verwaltungsreform Ser an der Alma mater sowie mit Sde „erheblichen Finanzierungs- 8Ab Problemen“. Man suche nach 881 neuen Formen zur Manife: Scs stierung des Universitätsle- Sf. bens in der Öffentlichkeit der 888 Messestadt. Um ein tadelloses Mitglied einer Schaf herde sein zu wollen, muß man zumindest ein Schaf sein. ALBERT EINSTEIN wird eingestellt Leipzig (ADN). Die Zeitung der . Leipziger Universität „UZ" wird L mit Ende des Frühjahrssemesters bhr Erscheinen einstellen. An- "stelle des vor 35 Jahren erstmals herausgegebenen Wochenblattes { soll ab Herbst eine Monatszeit- ‘ schrift treten, sagte der Prorek tor der Universität. Prof. Gün-