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Kubi DCT Gilt immer: Vielfalt statt Einfalt - offen für jede Meinung Oktober '90: Auch für alle UZ-Leser ein ganz toller Monat Dienstberatung des Rektoratskollegiums: Alle startklar für das neue Studienjahr 1990/91 (UZ/H. R.) Die Dienstberatung des Rektoratskollegiums mit den Dekanen, Sektions- und Institutsdirektoren am 20. September unter der Leitung von Rektor a. i. Prof. Dr. Gerald Leutert widmete sich aktuellen Fragen der weiteren Forcierung des Demokratisierungsprozesses der KMU am unmittelbaren Beginn des neu en Studienjahres 1990/91. Zunächst stell te der Rektor Herrn Hans-Ludwig Schnei der aus Göttingen vor. der derzeit an der Leipziger Uni behilflich ist bei der Ein führung in die mit der Tätigkeit eines künftigen Universitätskanzlers verbunde nen umfangreichen Verwaltungsaufga- hen. Zum Tagesordnungspunkt ..Haushalt plan 2. Halbjahr" referierte Verwaltungs direktor Dr. Volker Schenderlein und machte dabei sehr nachdrücklich klar, daß es am Prinzip strengster Sparsamkeit in al len Bereichen auch künftig keinerlei Ab striche geben darf. Dr. Schenderlein in formierte über die Aufgaben der nach ei nem Senatsbeschluß am 7. September konstituierten Haushalts- und Planungs- kommission der KMU. Rektor und Leiter der Struktureinrich ¬ tungen diskutierten des weiteren den der zeitigen Stand des Stellens der Vertrau ensfrage. Zur Klärung eventuell strittiger Fragen beschloß die Beratung, auf Emp fehlung des Rektoratskollegiums (in Ko ordination mit dem Senat) eine entspre chende Kommission zu bilden. Weitere Schwerpunkte der Dienstbera tung bildeten der Verfassungsentwurf (siehe Seiten 3 bis 5) sowie die Rektor wahl, die auf einem erneuten Konzil En de Oktober/Anfang November vorgese hen ist. Weitere Informationen betrafen die Neuberufungei siche Seite 2) sowie das Vorhaben des Senats, einen Vertrauens ausschuß zu bi Iden, der sich u. a. auch mit Fragen der Rehabilitierung beschäftigen wird. Abschließend gab Dr. Joseph Pau lus, Leiter der Rechtskanzlei. Hinweise zur weiteren Handhabung des Arbeits rechts, besonders hinsichtlich der Tarifau tonomie. der Mitbestimmung sowie spe zieller sozialer Fragen. (Detailliertere In formationen dazu werden den Leitern in Kürze übergeben, sie sind ebenfalls in der Rechtskanzlei abrufbar.) Blockiert Bürokratie unsere Gastfreundschaft? Herder-Institut: „Tag der offenen Tür“ (UZ) Zur Gesprächsrunde ..Auslän der in Leipzig" u.a. mit den Ausländer beauftragten der Stadt und des Bezirkes Leipzig und einer Vertreterin der Volks polizei und hatte der Direktor des Her der-Institutes Dr. Wenzel am „Tag der offenen Tür" seines Institutes eingela den. Diskutiert wurde vor allem der ge genwärtig problematische Zustand rechtlicher Regelungen für Ausländer: Zwar bleibt das Ausländergesetz der DDR laut Einigungsvertrag noch bis zum 3I. Dezember in Kraft, doch ein Beschluß der Volkskammer über die gültige Durchführungsbestimmung zum Ausländergesetz seit dem 1. Au gust macht die Handhabung für Auf enthaltsgenehmigungen undenkbar schwierig. So darf eine Aufenthaltsge nehmigung laut Durchführungsbestim mung nur noch erteilt werden, wenn ei ne Einreisegenehmigung nebst Antrag auf Aufenthaltsgenehmigung von der entsprechenden Auslandsvertretung Vorliegt. Voraussetzung dafür ist im Fal ¬ le von ausländischen Studierenden auch eine Studienzulassung der zuständigen Einrichtung. Diese wurde, soweit noch möglich, an visumpflichtige Ausländer verschickt, da die Einreise zum Zwecke des Studiums ebenfalls nicht mehr mit einem Touristenvisum, sondern nur noch mit einem Studentenvisum mög lich ist. Problematisch wird die Rege lung nun bei Ausländern, die am Her der-Institut oder an der KMU noch bis zum .31. Dezember anreisen. Laut Rechtslage müßten sie wieder in ihre Heimat zurückgeschickt werden, um dort einen korrekten Antrag auf Auf enthaltsgenehmigung nach den neuen Regelungen zu stellen. Da die Verant wortlichen solches Vorgehen für unzu mutbar halten, entschlossen sie sich, nach Abschluß der Diskussionsrunde in einem gemeinsamen Schreiben an das Innenministerium in Bonn um Sonder regelungen für die Übergangsphase bis zum 31. Dezember zu bitten. Hinweise zur Personal ratswah I (UZ-Korr.). Gemäß Paragraph 12/Paragraph 57 des Gesetzes zur sinn gemäßen Anwendung des Bundesper sonalvertretungsgesetzes ist im Hoch schulbereich der Karl-Marx-Univer sität ein Personalrat und eine Jugend- und Auszubildendenvertretung zu wählen. Der Personalrat besteht aus 21 Mitgliedern. Gewählt werden kann nur, wer in ei nen gültigen Wahlvorschlag aufgenom men ist. An der KMU existieren 5 Li sten (ÖTV/GEW, Direktorat Wirt schaft- und Sozialeinrichtungen, DAG, Sektionspersonalräte, Sektion Fremd sprachen). Wahllokale befinden sieh im Haupt gebäude, Raum 2-22, in der Ritterstraße 16, Raum 110, sowie in der Linnestr. 3 (Technikum Analytikum). Wer wo wählen kann, ist bitte den Aushängen zu entnehmen. Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an den Vorsitzenden des Wahlvorstandes, Dr. Ackermann, Sek tion Mathematik, Tel. 7 19 35 10. Die Wahllokale sind geöffnet: 10.10., 12.00—17.00Uhr, II. 10..7.00—17.00 Uhr. 12. 10.. 7.0O—II.00 Uhr. Darüber hinaus haben alle Beschäf tigten des Hochschulbereiches die Möglichkeit, am Freitag, dem 12. Ok tober 1990, 12.00—15.00 Uhr. im Hauptgebäude. Raum 2-21. ihre Stim me abzugeben. Die öffentliche Auszählung der Stim men und die Sitzung des Wahlvorstan des. in der das Wahlergebnis absch ließend festgestellt wird, findet am 12. Oktober um 15.00 Uhr im Hauptgebäu de, Raum 2-21 statt. Für die vom Wahlvorstand einzuhal tenden gesetzlichen Fristen für Aus hänge und öffentliche Bekanntmachun gen ist der Aushang im Foyer des Hauptgebäudes maßgeblich. Der Wahl vorstand ist bemüht, die Informationen schnell an die Einrichtungen weiterzu leiten. Am 8. 10. beginnt um 15.00 Uhr im Senatssaal (Ritterstraße) ein öffentli ches Forum der Spitzenkandidaten zur Personalratswahl (Liste 1/ÖTV/GEW). Was wir im Personalrat wollen: Dr. Karin-Heidrun Eulenberger, Tierärztin, Oberassistentin an der Veterinärpathologie der Veterinär medizinischen Fakultät: Das Perso nalvertretungsgesetz setzt in der Darle gung der Aufgaben des Personalrates Schwerpunkte, die Grundsatz unseres Handelns sein werden. Dazu gehören: die Wahrung der Interessen der Be schäftigten durch Kontrolle der Durch führung von Gesetzen, Verordnungen, Tarifverträgen, Dienstverträgen usw., die zugunsten der Beschäftigten gelten; die Wahrung des Grundsatzes der Be handlung nach Recht und Billigkeit oh ne Unterschied . . .; die Wahrung des Grundsatzes der Objektivität und Neu tralität; die Wahrung der Rechte Schwerbehinderter und Schutzbedürfti ger. Diesem letztgenannten Personen kreis möchte ich meine besondere Auf merksamkeit widmen. Als Schutzbe dürftige sehe ich vor allem ältere Men schen, alleinerziehende Mütter, Frauen mit pflegebedürftigen Familienan gehörigen, Mütter mit arbeitslosen Ehe partnern, Frauen, die jahrzehntelang die Doppelbelastung durch Haushalt und Familie neben den Anforderungen durch Beruf und Qualifizierung kom pensieren mußten, junge Mütter, die die Wiedereingliederung in den Beruf nach Ablauf des Babyjahres anstreben, aber auch Auszubildende und junge Absol venten und Assistenten. Meine Forde rungen lauten: Priorität den sozialen, nicht den marktwirtschaftlichen Aspek ten bei der Unumgänglichkeit von Kündigungen, Umschulung statt Ent lassung bei erforderlichen Struktur veränderungen, Durchsetzung der Gleichstellung der Frauen auf allen Ebenen. Wolfgang Birkholz, Sektion Infor matik: Die Personalräte sind eine tra gende Säule in der sozialen Marktwirt schaft; d.h., wir müssen eine echte Ver tretung der Arbeitnehmer sein. Die Per sonalräte müssen z.B. Kündigungen, die nicht auf tragfähigen Konzeptionen der Einrichtungen basieren und durch Sozialpläne untersetzt sind, verhindern, um eine Willkür gegen einzelne Arbeit nehmer zu vermeiden. Eine Gesell schaft ist nur insoweit auch sozial, in soweit auch ihre schwächsten Glieder in ihr eine Existenzberechtigung haben. Das bedeutet nicht, daß im alten System ..großgewordene Leiter" ihnen über flüssig erscheinende junge Mütter ent lassen. Vergessen diese „neuen Mana ger". daß sie auch Kinder haben? Es ist nicht vergessen, wer unter welchen Um ständen unser Land dem Ruin nahe ge bracht hat. Die Erneuerung der Ge sellschaft kann nicht allein auf Ko sten ihrer „schwächsten Glieder" erfol gen. Sie muß von oben her beginnen! Zuerst muß gefragt werden: Wer sind die kreativen und produktiven Leiter, die Verantwortung für die ihnen unter stellten Mitarbeiter wahrnehmen kön nen? 1.10.: Willkommen für alle Studenten . 2.10.: Arbeitstagung des KMU-Konzils ab 3.10.: DEUTSCHLAND - EINIG VATERLAND!