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MefenNiche EmksE k'">l Die jahreszeitliche Ausw irkeut ci.k:n«:g des Ar beitSmarktcö in Sachsen hat ein rascheres Te nP' ange nommen n»d in der ersten Märzhälfte konnte bereits eine .wesentliche Entlastung eintretcn. Vom 1. bis 1ö. März ist die Zahl der Hauptunierstützungscmpfän- ger in der Arbeitslosenversicherung von 239 747 auf 223 417 zurückgegangcn. An der Ge>'.>u!abnahme von 16 330 ist der jahreszeitlichen Entwicklung entsprechend die Zahl der männlichen HauptuntcrstützungScmpfänger mit 14 293 am stärksten beteiligt, denn die Industrie der Steine und Erden und die Landwirtschaft waren in vielen Teile» des Landes in der Lage, größere Ein stellungen Vvrzunehmen. Tas Baugewerbe zeigt da gegen erst in den Großstädten stärkere Ausuahmefühig- keit. Der Schutz iu Iannowitz. Das Geständnis des Grafen. — Zweifel dn der Richtig« keit. — Eine Erweiterung des Geständnisses. Graf Christian Friedrich, der der Berliner Mord rommission gestanden hat, seinen Vater, den Grafen Eberhard zu Stolberg-Wernigerode fahrlässig getötet zu haben, hat dieses Geständnis später vor dem Unter suchungsrichter und dem Oberstaatsanwalt wiederholt. Nachprüfungen der einzelnen Angabe» des Ver« haftete» solle» aber ergeben haben, das; seilte Schilde rung nicht in alle» Teilen der Wahrheit entsprechen kann. Das Gsftändnrs. Bei der Vernehmung durch die Berliner Beamten blieb der Angeschuldigte zunächst bei seiner früheren Darstellung und entschloß sich erst spät, das Geständnis abzulegen. Unter heftigem Weinen sagte er schließlich: „Also gut, ich gebe zu, daß ich den Schutz, der meinen Bater tödlich getroffen hat, abgegeben habe." Nach seiner Darstellung wurde er von seinem Bater beauftragt, das reparierte Jagdgewehr, das den Förster zwei Tage vorher gereinigt hatte, nachzusehen und zu prüfen. Dabei blieb eine Patrone stecken. Als Graf Christian auf dem hinter dem Sofa stehenden Tisch herumhantierte, ging die Waffe los. Der Schutz traf den auf dem Sofa sitzenden Vater in den Kopf, In seiner Verwirrung flüchtete Graf Christian aus dem Zimmer und brach auf dem Flur zusammen. Die Berliner Kriminalbeamten prüfen zurzM diese Angaben des Grafen auf ihre Richtigkeit. Ob nunmehr die Exhumierung der Leiche des Grafen EbM hard erforderlich sein wird, bleibt abzuwarten. Bor neuen Aeberraschungen? Im Verlauf der Bernehmunge» erweiterte Graf Christian sein Geständnis dahin, daß er sich einem Familienmitgliede unmittelbar «ach der Tat andern tränt habe. Die Polizei kann im Interesse der wett« ren Ermittlungen den Namen des Familienmitglied« noch nicht nennen. Ans Stadt und Land Entsetzliche Kamilientragödie. In dem Dorfe Erblingen in Westfalen erschoß im Verlaufe eines ehelichen Streits der Steinbrucharbeiter Johann Res sivri seine Frau. Er flüchtete dann in den Wald und verübte Selbstmord durch Erhängen. Die Eheleute hin terlassen acht Kinder, darunter eine Anzahl unmündi ger. Der Täter ist gebürtiger Italiener und lebte seit Jahren mit seiner Frau in Unfrieden, so daß von seiten der Frau die Scheidung eingeleitet worden war. Zugzusammenftoß bei Prag. Bei Hlubotschep bei Prag ist ein Personenzug mit einem Güterzug zu sammengestoßen. Die Lokomotiven der beiden Züge so wie einige Personen- und Güterwagen wurden schwer beschädigt. Durch Glassplitter und Eisenteile wurden insgesamt 15 Menschen verletzt. Der betrügerische Balutenhänbler Dr. Pinkus in Wie« verhaftet. Die Züricher Polizei hatte am 12. Januar das Wiener Sicherheitsbüro verständigt, daß der 47jährige Dr. Felix Pinkus, geboren in Breslau, der in Zürich ansässig war, aus der Stadt geflohen sei. Es bestand der Verdacht, daß Pinkus sich nach Wien gewandt habe. Dr. Pinkus, der in der Nach kriegszeit ein ziemlich bekannter Valutenhändler war, leitete in Zürich ein Bankhaus. Er ließ sich große Unterschlagungen zuschulden kommen und machte schließlich betrügerischen Bankerott. Der Schaden be trägt 175 000 Schweizer Franken. Dr. Pinkus war in Wien in einem Hotel abgestiegen, wo er sich unter falschem Namen angemcldet hatte. Bet seiner Ver haftung hatte er nur einen geringen Geldbetrag bei Eisgang auf der Weichsel. 50 Kilometer ober halb Warschaus hat der Eisgang auf der Weichsel begonnen. Bisher ist es gelungen, die Bildung von Eisstauungen zu verhindern. Die Hochwassergefahr kann jedoch noch keineswegs als überwunden gelten. Die Warschauer Vorstädte sind nur dann ernstlich ge fährdet, wenn die Weichsel um mehr als 6 Meter steigt. Gegen 4V> Uhr nachmittags traf das erste Eis bei den Warschauer Brücken ein. Der Löw' ist las! Im Bahnhof von Bordeaux brachen beim Verladen zwei Löwen aus ihrem Käfig aus. In der Umgebung entstand eine Panik, doch konnten die Tiere, bevor sie irgendwelchen Schaden an gerichtet hatten, von Mitgliedern der Zirkustruppe eingefangen werden. Die „vreana" als Rettert«. Von Bord des Ha- pagdampfers „Oceana", die sich auf der Fahrt von Rhodos nach Beirut befindet, wird gemeldet: In nige eines Fehlstarts stürzte ein italienisches Marine- Aktgboot ab. Beim Ausschlagen wurden die Schwim mer zertrümmert. Eine Barkasse der „Oceana" unter Wbrung des dritten Offiziers Höpfners rettete die Insassen des Flugbootes. Der Kommandeur der Flug bootstaffel hat daraufhin ein Dankschreiben an den Mapitän des deutschen Schiffes gerichtet. Ehrung eines tote» Funkers. Der Präsident des irischen Freistaates, Cosgrave, überreichte den Eltern des ersten Funkers der gesunkenen „Bestris", Michael O'Loughlin, der seinerzeit in den sicheren Tod gegangen ist, um bis zum letzten Augenblick seine S.O. S.-Rufe aussenden zu können, die ihm von dep Vereinigung der Funker in New Aork verliehene Gol dene Medaille. Der spanische Ozeanflug gelungen. Das spanische Flugzeug „Jesus del Gran PodeS" („Großmächttger Jesus"), das am Sonntag nachmittag um 5 Uhr in Sevilla startete, landete Mittwoch nachmittag 2 Uhr spanischer Zeit in Bahia (Brasilien). Die Piloten wollten, wenn irgend möglich, den Weltrekord schlagen, was aber anscheinend nicht ganz gelang, da die Piloten wegen Benzinmangels niedergehen mutzten. Die direkte Entfernung beträgt 6550 Kilometer, jedoch wurden vermutlich 7100 Kilometer zurückgelegt. «leine Nachrichten. * Der russische Eisbrecher „Jermak" verläßt am Diens tag Kiel. Er wird, ehe er in tzinen Heimathafen Lenin grad zurückkehrt, im Rigaischen Meerbusen EiSbrecherarbei- ten auswhren. * Durch Spruch des Hamburger Seeamtes wurden drei Dampfer mit ihren Besatzungen "für verschollen erklärt. ES handelt sich um di« Dampfer „Renate", „Berlin" und „Jmmenbof". * Ein in schwerer Notlage befindlicher Berginvalid« aus Gelsenkirchen, Vater von sieben Kindern, hat den Hauptgewinn von 50 000 Mark der Kölner Dombaulotteri« gewonnen. Das Osterei des Feinschmeckers. Romanschriftsteller und Sotzensabrikant. — Das ideale wrichr Ei. — Reise-Rühreier. „Eier zu Pferde". — Das köstliche Kiebitz-Osterei. Von Lucullus. Für den wahren Feinschmecker ist schon das weich gekochte Ei ein Leckerbissen. Alexander Dumas, der sich, als der Erfolg seiner Werke mehr und mehr zu wünschen übrig ließ, mißmutig von seiner lite rarischen Tätigkeit zurückzog, eine Soßenfabrir grün dete und ein treffliches Lexikon der feinen Kochkunst hcrausgab, behauptet sogar, daß die beste Art, Eier zu verzehren, darin bestehe, sie weich zu essen. Aber schon dieses Weichkochen ist eine Kunst, denn Eiweiß und Eigelb müssen ganz gleichmäßig weich sein, was sich nur erzielen läßt, wenn man die Eier in kaltem Wasser — noch besser in halbgarer Bouillon — ansetzt. Noch ehe das Wasser kocht, soll dann der Topf auf etwa 10 Minuten beiseite gestellt werden, worauf die Eier die richtige Beschaffenheit annehmen. Kommt es aber doch einmal vor, daß die weichen Eier etwas zu hart auf den Tisch kommen, so weiß der Verfasser der „Drei Musketiere" auch da einen guten Pat. Man zerquetscht die Eier einfach mit der Gabel auf dem Teller, fügt ein Stück frischer Butter, etwas Salz und Schnittlauch bei und hat nun ein Gericht, das ebenfalls trefflich mundet. Auch das hartgekochte Ei, das echte Osterei, kann der geschickte Koch in eine köstlich schmeckende Feinspeise verwandeln, wenn er die rohen Eier ein paar Tags lang zwischen frische Trüffeln legt und auch dem Sied wasser einige Trüffeln beigibt. Auf diese Weise neh men die Eier einen Trüfselgeschmack an, der den Gour met ebenso entzückt wie überrascht, weil er sich seine Herkunft nicht erklären kann. Der Schriftsteller Brillat berichtet einmal von einer recht schmackhaften improvisierten Eierspeise. Er war auf einer Reise, begleitet von zwei Damen, und kam spät abends in einen Gasthof, wo ihm erklärt wurde, daß es nur Eier uud kein Fleisch mehr gebe. An einen« Spieß drehte sich allerdings ein köstlich duftender Hammelbraten, aber dieser war schon von einer englischen Reisegesellschaft bestellt. Da bat Brillat, man möge ihm einfache Rühreier, diese aber vielleicht mit dem Bratensaft des Hammels zusam menkochen. Dies gab denn auch ein vorzügliches Ge richt. Freilich hatte der Wirt nicht bemerkt, wtL Brillat heimlich immer wieder in den Braten hinein stach, so daß der ganze Saft aus dem Fleisch heraus floß und nun nicht den Engländern, sondern Brillats Eierspeise zugute kam. In Argentinien lernte einmal ein Deutscher ein originelles Eiergericht kennen. Auf der Spersekarte des Gasthofes standen nämlich „Eier zu Pferde" ver zeichnet, und diese unbekannte Bezeichnung reizte ihn zur Bestellung. Er erhielt zwei Spiegeleier, die zier lich nebeneinander auf einem Beefsteak lagen. In Schweizer Hotels kann MM auch bisweilen „Sala mandereier" auf der Speisekarte finden, über deren Herkunft man sich ebenfalls den Kopf zerbrechen könnte, hätte nicht ein Fachmann aus dem klassischen Land des Hotels eine Erklärung dafür gegeben. Die Sala mandereier stammen nämlich nicht vom Feuersala mander, sondern sind nichts anderes als ein seiner Eierkuchen, dessen Oberseite mit einem glühenden Eisen, in der Küchensprache „Salamander" genannt, erhitzt wird, damit sie sich überkrustet. Der Feinschmecker schätzt den „Hühnersamen" wie Shakespeare einmal das Ei nennt, aber nicht nur in der Speise, sondern auch im Getränk, sei es im Eierpunsch, oder im amerikanischen Drink, der, schnell bereitet, ebenso schnell durch Vie Kehle rinnt. Eine in Amerika sehr beliebte Art, in der Weise gemixt, daß man Gelbeier mit Zucker und Sahne zusammen rührt und in diese Mischung je nach Geschmack feinen Likör gießt. Die Natur »vartet aber auch noch mit anderen Ostereiern als de«: Hühnereiern aus. Alljährlich zur Osterzett legt das Kiebitzweibchen seine vier bis fünf olivengrün bis bräunlich grundierten, gefleckten und gestrichelten Eierchen ins Nest. Den eigenartigen Wohlgeschmack des österlichen Kiebitzeis kann aber nur der kennen lernen, der es richtig zu kochen versteht. Nach dem Rat des bekannten Nahrungsmittelchemikers Pirquet besteht die Kunstfertigkeit nur darin, daß man die Eier zuerst fünf bis sechs Minuten lang in heißes, aber nicht siedendes Wasser vor« etwa 50 bis 60 Grad Celsius legt, bis sic durchgewärmt sind, und daraus noch einmal ein bis zwei Minuten in Wasser von un- - gesäbr 80 Grad Celsius gibt. Gesotten dürfen alsy Kiebitzeier überhaupt nicht werden; aus solche Weise ! behandelt, wird das Kiebitzei jedoch zu einem Ge- - nutz, der jeden Kenner entzückt. Da von den Kiebitzeiern, die im Frühling in den Handel kommen, nicht jedes in einein Ktebitznest gelegen hat, sondern in einem Krähennest oder auch dem Gelege einer Schnepfe entstammt, so tut.man gut, daran zu, , denken, daß ein St, das, wenn auch noch so schön ge« ! strichelt und gefleckt, länger als 5 Zentimeter undi ! breiter als 3.^ Zentimeter ist, kein echtes Kiebitzei sein ! ka n n. Gregalach mit Jockey Everett, ver Sieger im wertvollsten Rennen bei Welt. In Anwesenheit von über 350 000 Personen wurde in der englischen Hafen- und Industriestadt Liverpool die Grand National Steeplechase, daA größte, längste, schwerste und höchstdotierte Hindernis« rennen der Welt, über eine Strecke von 7200 MeteH ausgctragcn. Das Rennen, bei dem es um 250 00h Mark ging, wurde von dein Außenseiter Gregan lach mit Jockeh Everett gewonnen. Der Sieger brachte seinen Wettern die hohe Quote von 1000:10 ein, Pflanzt Obstbäume! Im deutschen Obstbau hat der anhalteude Frost dieses Winters außerordentlichen Schaden angerichtet. Zahlreiche Bäume sind ganz oder teilweise erfroren. Da heißt es nun, nach dem Rechten sehen und die Verluste wieder ausgleichen, indem man neue Obst bäume pflanzt. Die Lücken müssen ausgefüllt wer den! Das gilt ebensowohl für die Baumstücke wie für die Kirschen-Alleen, die immer lichter werden. Gerade der letzte Winter hat wieder gelehrt, wie viel ausländisches Obst verzehrt werden mußte, weil es an deutschem Obst fehlte. Millionen deutschen Na tionalvermögens wandern so ins Ausland. Sie könn ten der deutschen Wirtschaft und dein deutschen Volke erhalten werden, denn ein deutscher Apfel ist minde- j stenS ebensoviel wert wie eine Banane, deren Nähr wert maßlos übertrieben wird. Sogar irr Kirschen ist ! die Einfuhr innerhalb zweier Jahre fast um 100! Prozent gestiegen, obwohl die Kirsche eine Frucht ist, die weiten Transport schlecht verträgt und möglichst rasch verbraucht werden muß. Die modernen Verkehrs mittel kenne«« keine Entfernungen mehr, auch weite Strecken werden in wenigen Stunden überbrückt. Die Gefahr, daß der deutsche Markt mit Auslandsware auch iit allerlei Obst immer mehr überschwemmt wird, ist riesengroß. Die Mahnung, pflanzt Obstbäume, ist also sehn ernst. Leider wird in vielen Gegenden der Obstbau noch sehr vernachlässigt. Da, wo er die rechte Pflege findet, ist er immer ertragreich gewesen und hat, bei richtiger Behandlung des Obstes auch gute Ernte« abgcworfen. Das erste Straßen-HilsSdienst-Motorrad. ver Deutsche Motorradfahrer-Verband hat ein Stra- Ken-Hilfsdienst-Motorrad in Dienst gestellt, das in den Stadt und aus der Chaussee liegengebliebenen Motor radfahrern und Autos Hilse leistet. Das Motor rad führt sowohl Ersatzteile al» auch Verbandsstoffe mit sich und bedeutet eine außerordentlich praktisch« Einrichtung.