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bald naht doch der Frühling mit Brausen! Bann " > ----- gibt's „Unterkunft" für eure Reime! Brausen, Hausen, Annemarie und Trudel, zwei liebe, kleine Mädchen, sind bei ihrer Großmutter aus dem Lande zu Besuch. Großmutter ist den Beiden gar gut, und da Annemarie fünf Zahre zählt, Trudel erst drei, so nennt Oma sie einfach Dreierlein und Fünferlei». Wenn die Kinder abends ins Bett gehen — Oma hat noch so ei» großes, altes Himmelbett mit einem weißen Vor hang, auf dem rosa Böschen prangen — dann bringt die gute Großmutter die Kinder bis an die kleine Hohtreppe, die zu der Lchlafkammer führt. Hinausklettcrn tun die Beiden dann allein, nachdem fie Oma noch einen Kuß gegeben haben. heute abend sollten die Kleinen nun eine Überraschung erleben? Als fie die Bor- Hänge des Bettes auseinanderzogen, lag «ine große, schwarze Katze in ihrem Bottl Schon wollten die Kinder nach der Groß mutter rufen, da sagte die Katze plötzlich sehr freundlich? „Guten Abend," fprang vom Bett herab und rieb sich schnurrend an de» weißen Nachtkiltcln der Kinder. „Sch will euch cinladen zur Lause, Dreierlei» und Fünferlei»!" sprach die Katze weiter, „ich habe drei süße, kleine Katzenkinder, die heute nacht getauft werden sollen! Wollt ihr mit uns feiern, dann kommt nur schnell mitl" Dreierlei» und Fünferlei» wunderten sich noch ein Weilchen über die Kotze, die reden konnte, dann banden sie ihre roten Mäntel um mit den Zipfelmützen und folgten der Katze, die in der Lcke des ge räumigen Schlafzimmers die Leiter zum Heuboden hinaufkletterte. Endlich waren sie oll« drei oben! Da war schon eine richtige Tausgesellschaft versammelt: Sieben »raue Katzen aus der Nachbarschaft und drei weiße Kater. Sn einem Neft im Heu tagen warm und weich drei herzige, sam- «et weich« Kätzchen mit rosa Mäulchen, die »nuzten und mauzten und schmiegten fich dicht aneinander. Fünferlei» und Dreier- t«ia knieten gleich neben den Kätzchen und Dreicheitan sie ganz sacht, während die schwarze Katze, die di« Kinder eingeladen Patt», sich im Hintergrund de» Dachraumes M schassen machte. Die anderen Katzen Bande« nun all« um di« Kinder herum und fragten dies und das. Die graue Miez vo« Dorfschuster war ein richtiger Zragepeterl Alles wollte sie genau wissen: Wo die Großmutter die gute Blutwurst hingehängt hätte, wo mittags die Milch von der dicken K»h ausbewahrt und wann wieder Nahm- kuchcn gebacken würde. „Sch glaube, sie will naschen," flüsterte das Fimserlein dem Vreierloin zu, und sie lachten beide. Nun begann die Taufe. Line weiße Katze, die noch zuletzt zum Dachfenster her- eingeklettert war, tat sehr wichtig, setzte sich eine Brille auf, die fie wohl der Groß mutter fortgoiwmmcn hatte und fragte dann die Kinder: „Wollt ihr bei den Kätzchen Taiifpateii werden?" Und ob die Kinder wollten! Nun mußten sie Nomen erfinden für die Katzenkinderlein; recht schöne Namen sollten es werden! Schließlich war auch dies schwere Amt zu aller Zufrieden heit erledigt, und die Kätzchen bekamen die Namen: Uschel, husche! und Puschel. Die weiße Katze sagte ihnen die Namen ins Ohr und strich ihnen dreimal über das Köpfchen; damit war die Taufe beender, und nun konnte der Festschmous beginnen. Zünferlein und Dreierlei» trennten sich nur schwer von den süßen Katzenkindern, mußten sich aber doch mit an die Festtafel setzen. Die schwarze Katze hatte olles sehr fei« hergerichtet zu Lhren des großen Augen-