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Die Hausarbeit des Kindes. Man hat eine Freude daran, Pädagogen heute über das Thema sprechen zu hören, ob das schul pflichtige Kind eine Hausarbeit zu leisten hat oder von ihr befreit sein soll. Diese Frage kann aber nur von der vernunftgemäßen Erwägung aus beantwor tet werden, daß ein begabtes Kind alles in der Schule schon erfassend lernt und das weniger begabte Kind der nachhelfenden Hausarbeit nicht entraten kann. Wohl dem begabten Kinde, dem nach beendetem Un terricht unbekümmerte Stunden der Freiheit winken! Am nächsten Morgen findet es sich auf der Schulbank wieder gerüstet für den Fortgang des Unterrichts. Das erste unterweisende Wort des Lehrers wird von dem begabten Kinde sogleich in das letzte Wort des zurückliegenden Unterrichtstages eingehakt. Der Zu sammenhang ist da. Kein nachhelfendes Wort des Lehrers ist nötig. Der Unterricht kann ungesäumt seinen Fortgang nehmen. Aber wie ist es mit den weniger begabten Kin dern? Sind diese am nächsten Unterrichtsmorgen wirk lich so gerüstet, um sofort der: Zusammenhang mit dem verflossenen Unterrichtstage zu finden? Sie sind es nicht. Darum ist für sie die Hausarbeit unent behrlich. Wie soll sie sein? Beileibe keine Plage! Dabei aber auch wieder nicht ein überfürsorgliches Mithelfen durch die Eltern. So etwa gedacht, daß die Eltern die Rechenaufgaben der Unterrichtsstunden vormachend er klären, die Lesefertigkeit durch eigenes Vorlesen als erreicht gelten lassen und durch Hersagen biblischer Ge schichten und Sprüche eine Uebertragung eigenen Kön nens auf das Kind erhoffen. Hausarbeit bei Mit hilfe solcher Art ist wertlos. Die elterliche Mithilfe muß das Kind selbständig arbeiten lassen und nur kontrollierend, richtigstellend dabei sitzen. Das eigene Denken des Kindes erst verbürgt die geistige Verar beitung des Unterrichtsstoffes, fördert überhaupt das Verständnis und stellt ein Lernergebnis in sichere Aus sicht. Das nachhinrende Kind der mittleren Begabung wird bei solcher Art gehandhabter Mithilfe am näch sten Unterrichtsmorgen den Zusammenhang des Un terrichtsstoffes auch finden können Wirrwarr in der Wissenschaft. Drei Uebersetzer — drei Nebersetzungen. Als im Jahre 1840 die in Nordafrika gelegenen Ruinen der von den alten Römern zerstörten See handelsstadt Karthago einer genauen Forschung un terzogen wurden, entdeckte man unter anderem auch eine alte Inschrift. Die französische Akademie beauf tragte nun eines ihrer namhaftesten Mitglieder, näm lich den General Duvivier, diese Inschrift zu ent rätseln. Duvivier, zu jener Zeit ein Orientalist von Ruf, entledigte sich dieser Aufgabe- damit, daß er fol gende Uebersetzung gab: „Hier ruht Hamilkar, der Vater Hannibals, der Liebling seines Vaterlandes, der Schreck seiner Feinde." Glaubte man nun, die Ueberreste des Grabmals des berühmten karthagischen Heerführers gefunden zu haben, so mußte man bald erleben, daß ein anderer Gelehrter der Enträtselung der Inschrift aufs hef tigste widersprach. Ein Baron de Sauley erklärte seinerseits, die von Duvivier gegebene Uebersetzung sei falsch, die richtige Uebersetzung müsse lauten: „Die Göttin Isis hat dieses Denkmal zur Ehre des Frühlings und der Rosen aufgeführt, die der Erde Wachstum und Schönheit bringen." Die französische Akademie, hierdurch in einige Verlegenheit gebracht, entschloß sich, einen dritten Sach verständigen heranzurufen und diesen mit der Ent rätselung jener Inschrift zu betrauen, damit festge stellt werde, welche von den beiden Uebersetzungen die richtige und welche die falsche sei. Hierauf kam der dritte Uebersetzung zu folgender Enträtselung: „Dieser Altar ist dem Gott der Stürme und Winde geweiht, um dessen Zorn zu besänftigen." Es bleibt nun sedem Leser überlassen, sich die Ncbcrse'r.ttttg herausz: suchen, die ihm als die netteste erscheint. Der origtaellste Wasserturm. Lie grüßte Ananas der Welt grüßt den Besucher der Hawaiischen Inseln im Dock von Honolulu. Sie thront auf dem Gebäude der Hawattan Ptneaple To. Buil ding und dient in Wirklichkeit als Wasserturm. Sie faßt 100 000 Gallonen Wasser und ist ganz aus Stahl konstruiert. Der Turm ist in leuchtenden Farben aus- geführt, die Frucht naturgetreu dargestellt, mit Blät tern, die ebenfalls aus Stahlplatten bestehen Eulen. Haltung und Pflege unserer einheimisch««, Eulen. Die meisten Menschen bekommen schon ein gelindes Granen, wenn sie nur an Eulen denken und Erinnerun gen an die Wolfsschlucht aus dem „Schretfritz" werden wach. Hört ein verspäteter Ausflügler ,m Frühjahr abends die balzenden Eulen iin Walde rufen, dann beflügelt Ent setzen seinen Schritt zu den heimischen Penaten, und ei atmet erst wieder auf, «venu er in den traulichen Schimmer der Lampe tritt. Aber trotzdem sind diese scheuen Kinder der Dämmerung interessante Pslcgeobjekte für den er fahrenen Vogelliebhaber. In der Großstadt ist aller, dings die Futterbeschaffung meistens etwas schwierig, aber jeder, der draußen wohnt, oder gar Jäger ist, sollte ge legentlich mal einen Versuch mit diesen zutraulichen Vögelr machen. Am leichtesten zu beschaffen, weil am häufigsten, sinl die reizenden kleinen Stemkäuzchen. Diese und die der meisten wohlbekannten Schleiereulen haben sich Wohl der Menschen am engsten angeschlossen. Man findet sie über all in Scheunen und auf Kirchtürmen. Die kleinen Käuz chen sind von allen Eulen die anspruchslosesten was Gröm des Bauers und Futter anbelangt. Ich füttert« sie mess! mit Mäusen und Sperlingen, die verhältnismäßig leich zu beschaffen sind: auch fraßen sie im Frühjahr Maikäfe: sehr gerne. Aushilfsweise kann man sie auch ruhig al und zu mit rohem Fleisch füttern, jedoch muß der Pflege: bei öfterem Verwenden von reinem Fleisch durch Bestreue« der Fleischstückchen mit kleingeschnittenen Haaren oder Feder« den Eulen Gelegenheit geben, ihr übliches Gewölle zu bilden Eine nur mit rohem Fleisch ernährte Eule geht sehr bald ein Die Steinkäuzchen sind die Harlekins unter den Eulen auch am Tage meist lebhaft, erfreuen sie den Pfleger durci ihr possierliches Benehmen. Eifrig kniksend und augen rollend trippeln sie umher; bald sind sie lang und dünn bald kurz und dick; so bieten sie dem Beschauer einen tmme: wechselnden Anblick. Als Schüler nahm ich einst drei diese: Tiere zum Zeichenunterricht mit in die Schule, aber es wa: einfach unmöglich, die reizenden Kerlchen zu zeichnen; sic hielten nicht still. Zeitweilig hielt ich bis zu fünf Stüc der kleinen Eulchen und hatte dann natürlich den ganze, Nachmittag über zu tun, um mit dem Tesching von de, schon sehr scheu gewordenen Spatzen genügend für mein, Lieblinge zu erwischen; für Schularbeiten blieb mir dan, zum Entsetzen meiner Lehrer keine Zeit. Früher wurden die Käuzchen vielfach von Leuten ge halten, die sie zum Vogelfang benutzten. Denn, wie au seinen „großen Bruder", den Uhu, alle Raub- und Raben Vögel bassen, so hassen auf den Steinkauz alle kleinerer Singvögel. Wenn ich einen meiner Pfleglinge zum Spa zierengehen mitnahm, habe ich aus diese Weise oft sehr inter essante ornithologische Beobachtungen machen können. Eine Eule, ein starkes Waldkauzweibchen, fing ich merk würdigerweise in einem Kaninchenbau, wobei sie mir die un geschützten Hände böse zerkrallte; aber auch dieses Stüci wurde bald sehr zahm, und feine Lieblingsspeise wurdcr dann halbwüchsige Ratten, so daß Haltung und Fütterung keine großen Schwierigkeiten bereiteten. Auf dem Dorfe trifft man wohl am meisten der Schleierkauz, der lautlosen Fluges hinter den Mäusen de: Dorfstraße hergeistert oder mit heiserröchelndem Ruf sei, Weibchen jagt. Seine Pflege und Fütterung gleicht der det Waldkauzes; aber er ist lange nicht so lebhaft wie diese, und daher als Pflegeobjekt nicht so zu empfehlen. Die Ohreulen meiden die menschlichen Wohnstätten uni ziehen die ungestörte Einsamkeit vor. Dem Jäger, der abeudi oder morgens den Anstand ausübt, umgaukeln sie oft. Mu sttzte sich kürzlich eine Sumpfohreule so auf das Dach einet Hochsitzes, daß ich Schwanz und Flügelspitzen sehen konnte. Ein vorsichtiger Griff durch die enge Schießscharte, de, Flügelspitzen, Schwanz und Beine gleichzeitig faßte, bracht« das ahnungslose Tier in meine Gewalt. Wilo rollte die Ge fangene ihre rotgelben Augen und saß fauchend wie ein« Katze und . heftig schnabelknappend auf meinem Schoße. Nachdem ich sie eine Weile betrachtet hatte, schenkte ich der so bös überraschten Sumpfohreule die Freiheit wieder und hastigen Fluges strich sie davon. Wenn im Frühjahr viele Jäger zum Schnepfenstrich hinausziehen, passiert es so manchem Anfänger, daß er in der Eile und im Jagdfieber eine Ohreule anstatt der ersehnte,: Schnepfe erlegt und so dem Spott und Hohngelächter der übrigen Jäger zum Opfer fällt. Alle Eulen, einschließlich de» bet uns leider schon sehr seltenen Uhus sind wegen ihrer Nützlichkeit als Mäusevertilger gesetzlich geschützt, und der böswillige Abschuß leichtfertiger Schießer wird bestraft, wenn Anzeige erfolgt. Herbert Schm, dt. Praktische Ecke. Lrepegummisohle». Bei den bei feuchtem Wet ter so beliebten Schuhen mit Crepegummisöhlen macht sich entweder durch schlechten Gang oder dadurch, daß sich die Crepegummisohle zieht, ein Aufbäumen der Spitze bemerkbar. Vermieden wird das Hochbüumen durch Einziehen von Schuhleisten, die überhaupt bei Etwas vom Fleisch-Aerteilen. In dem Bestreben, seine Gäste recht schnell zu be wirten, schneidet man meistens unbarmherzig und über eilt an dem Braten herum, so daß dem Auge alles andere, nur nicht eine Delikatesse geboten wird. Denn je übereilter man an das Tranchieren von Fleisch geht, desto weniger wird man erreichen. Und gerade heut zutage, wo auf geschmackvolle und appetitanregende Herrichtung der Speisen mehr denn je Wert gelegt wird, ist es auch ein Gebot der Zeit, das Fleisch sauber und geschickt zu zerteilen. Die erste Bedingung, von der wohl alles ge schickte Tranchieren abhängt, ist ein gutgeschärftes Mes ser. Jedoch ist es trotzdem vor jedem Gebrauch not wendig, dieses einige Male auf dem Stahl abzuziehen, da die .Schneide des Messers während des Liegen- stumpf wird. Für alle Yleischsorten kommen nur zwei verschie dene Messer in Bettacht. Für Braten benutzt man ein langes, dünnes, mit einer breiten, oben abgerundeten Klinge. Für Keulen öddiene man sich jedoch eines Sitzen Messers und einer ganz aus Stahl bestehenden Ein gebratenes Fleischstück zu zerschneiden, dürste am leichtesten sein. Ist der Knochen noch nicht entfernt, so schneide man das Fleisch zuerst von den Knochen, indem man mit der Spitze des Messers an den Knochen entlangschneidet. Beim Zerschneiden eines Filet- oder Lendenstückes ist es gut, wenn man zwecks besseren Haltes mit der linken Hand eine Gabel in das Fleisch sticht, dann schneidet man das Fletsch der Faser nach in einzelne Portionen. einem Schub mit Crepegummisohle nicht fehlen dür- fen. Allerdings darf der Schuh nachts über nicht aus der Sohle stehen, sondern er muß aus der Seite liegen, damit die Sohle auslüften kann. Beim Reinigen der Schuhe mutz darauf geachtet werden, daß kein Benzin oder Benzin enthaltender Schuhputz an die Gummisoh len kommt, Benzin frißt! Die Sohlen selbst werden! mit lauwarmem Seifenwasser und weichem Lappen ge, reinigt und kühl getrocknet. Ei«» gutes Mottenmittel. Zur sicheren Bernich- tnng, der so wenig beliebten Motten nimmt man Ben- zin, das man mit einem alten Parfümzerstäuber in die Schränke, Truhen oder Kisten spritzt. Benzin hat die Eigenschaft, auch die Motteneier zu zersetzen, waS bei Anwendung von Pfeffer, Kampfer, Naphthalin, Tabak usw. nicht geschieht. Wegen der Feuergefähx- lichkeit ist Vorsicht am Platze! Koch-Rezepte. Zaubercreme mit Schokolade. Zutaten: 375 Gr. 8»re Schokolade, ein drittel Liter dicke süße Sahne zum Schlagen, 30 Gramm Zucker, 12 kleine Eiswaffeln. Zubereitung: Die Schokolade wird in Stückchen gebro chen, mit ganz wenig lauwarmem Wasser beträufelt, in ein Gefäß init kochendem Wasser gestellt und ge rührt, bis sie sich völlig aufgelöst hat. Man stellt die Schokolade dann rasch in kaltes Wasser, rührt sie zu cremeartiger Beschaffenheit und vermischt sie dann mit der inzwischen mit dem Zucker steifgeschlagenen süßen Sahne. Die Creme wird »n einer Glasschale an gerichtet, mit den kleinen Eiswaffel«« besteckt und dann sofort zu Tisch gegeben. Französischer Kaffee. Eine Normalvbertasse ge mahlener Kaffee wird mit >/z Liter kaltem Wasser überschüttet und bleibt zirka V. Stunde stehen. Nun seiht man die Flüssigkeit durch, gießt über den Kaffee satz V- Liter kochendes Wasser, gibt das erste Kaffee wasser hinzu und läßt das Ganze fünf Minuten heiß stehen, doch nicht kochen. Der fertige Kaffee wird dann durch ein Sieb gegossen. Grießflammeri. 1 Liter Milch, 100 Gramm Zuk- ker, 1 Stück Zitronenschale, evtl. 3—4 bittere Mandeln, 125 Gramm groben Grieß. Die Milch wird mit Zuk- ker, Zitronenschale, abgezogenen geriebenen Mandeln ausgekocht, der Grieß unter Rühren hineingestreut und die Masse etwa 10 Minuten aus dem Feuer gerührt, dann in Glasschale oder Stürzform gegossen. Im Segelflugzeug über den Kanals Große Pläne hofft der Pilot Hans Richter zu Bei ginn des Sommers zu verwirNichen; so will er ver- suchen, im motorlosen Segelflugzeug den Kanal zu überfliegen. Das Pferd als Selbstmörder. Wohlerzogene, unartige und hysterische Pferde. -- Pferde, die Menschen «recke» und ihren zahnlosen Ge» irosse,« den Hafer vorkauen. — Der GerechtigkeitSe sinn der Diere. Das Pferd hat in seiner Jugend als ursprüng liche Ziele nur den Trieb zur Erhaltung des Ich und der Art, ausgedrückt durch den Nahrungs- und Fort pflanzungstrieb. Aber die Idee der Arbeit und ihre« Notwendigkeit fehlt ihm ebenso wie manchen arbeits scheuen Neurotikern. Vor der Arbeitsperiode ist beim Pferd schon ein Machtstreben erkenntlich, das sich in einer Art Necklnst äußert. Verschiedene Autoren er- zählen von Pferden, die herankommenden Menschen den Hut vom Kopf rissen, daß sie hinter Spazier gängern einhergaloppierten, um sie zu erschrecken und unmittelbar hinter ihnen stehen blieben, auch daß sie untereinander allerlei Mutwillen trieben, wie ein Mensch, der sich überlegen fühlt. Nach dieser Jugendperiode mutz nun das Pferd vom Menschen zur Arbeit erzogen werden, was im Alter von einem bis vier Jahren geschiekft. Während dieser Zeit entwickelt sich sein Arbeitswille. Hierbei mutz man dem Tier pädagogische und andere Hilfen zuteil werde«« lassen, die auf der Erkenntnis seine« mechanischen Arbeitsleistungsfühigkeit beruhen. Wenn man ein Pferd soweit erzogen hat, datz es seine Ar beit willig und freudig tut, dann ist es „im Gehor sam", und ein solches Tier ist auch insoweit erzo gen, datz es seine Instinkte, z. B. dem andern Ge schlecht gegenüber beherrsche«« lernt. Man darf da- Gemeinschaftsgefühl der Tiere nicht unterdrücken, da- sich durch Unterstützung schwacher und kranker Genossen beim Ziehe«« zeigt. Ja, alte Pferde kauen sogar zahn- lo en Gefährten den Hafer vor. Das Pferd sott nicht w e ein dressiertes Raubtier unterworfen werden, sonst wird es nervös und leistet keine nützliche Arbeit. Aehulich wie Kinder und Neurotiker führe«« die Tiere die ihnci« anvertraute Arbeit nur aus, solange sie ihnen nicht als besondere Aufgabe erscheint. Wie Kinder habe«« sie auch eine«« Gerechtigkeits sinn; wenn sie wegen Unartei« bestraft werden, emp- i finden sie dies als gerecht und rächen sich nicht, kön nen aber zornig und neurotisch werden, wenn man sie mutwillig schlägt. Wird ein Pferd falsch ger.itten, dann fängt es an zu tänzeln, und wenn der schlechte