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vaS SuKanD zahlreiche Werke geschaffen. Ferner war er langjähriger Präsident der Münchener Künstlergenossen- schäft, Mitglied der Münchener Gemeindevertretung und Ehrenbürger der Stadt München. Soziales. -j- Nachprüfung ver Kleinreutuerveschwerve«. Der Deutsche Kleinrentnerbund hat kürzlich ein „Schwarzbuch der Kleinrentnerfürsorge" herausgegeben, in welchem an Land von 100 Fallen bewiesen werden soll, daß di« Kleinrentnerfürsorge mangelhaft durchgeführr worden sei. Obwohl Name und Wohnort in diesen Fällen nur mit den Anfangsbuchstaben bezeichnet sind und infolgedessen die Nachprüfung schwierig sein wird, hat der ReichsarbeitSmini- ster sofort bei den Sozialministerien der Länder angeregt, die Fürsorgeverbände auf die seit Jahren immer wieder holten und in dem „Schwarzbuch" zum ersten Mal an Einzelfällen erläuterten Beschwerden der Kleinrentner aus drücklich hinzuweisen und ihnen die gewissenhafteste Be folgung der gesetzlichen Bestimmungen für die Klemrentner- sürsorge zur Pflicht zu machen. Handelsteil. — Berlin, den 19. Dezember 1929. Am Devisenmarkt war der argentinische Peso leicht erholt. Am Effektenmarkt herrschte angesichts der sich hinziehenden Verhandlungen über den Reichskredit eine große Geschäftsunlust. Trotzdem konnten empfindliche Kurs rückgänge vermieden werden. Am Anleihemarkt war die Tendenz auch schwächer. Am Geldmarkt war die Situation weiter steif. Privat- und Reichsbankdiskont 7 Prozent. Am Produktenmarkt hatte Brotgetreide eine flaue Haltung. Die gestrigen Steigerungen gingen zu einem beträchtlichen Teil wieder verloren. Bei Gerste waren die Käufer noch vorsichtiger als gestern. Mehl lag ruhig. Devisenmarkt. Dollar: 4,1705 (Gold), 4,1785 (Brief), engl. Pfund: 30,362 20,402, holl. Gulden: 168,22 168,56, ital. Lira: 21,835 21,875, franz. Franken: 16,43 16,47, Belgien (Belga): 58,385 58,505, schweiz. Franken: 81,12 81,28, dän. Krone: 111,93 112,15, schweb. Krone: 112,51 112,73, norw. Krone: 111,85 112,07, tschech. Krone: 12,385 12,405, Sperr. Schilling: 58,75 58,87, span. Peseta: 57,69 57,81. Warenmarkt. Mittagsbörse. (Amtlich.) Getreide und Oelsaaten Per 1000 Kilo, sonst per 100 Kilo in Reichsmark ab Station: Weizen Märk. 240-241 (am 18. 12.! 242-243). Roggen Märk. 169-171 (172-175). Braugerste 187-203 (187 bis 20N. Futter- und Jndustvtegerste 167—177 (167-177). Hafer Märk. 149-157 (150—158). Mais loko Berlin — (-,-). Weizenmehl 29-34,75 (29-34,75). Roggenmehl 23,50-27 (23,50-27). Weizenkleie 11-11,50 (11 bis 11,50). Roggenkleie 9,75-10,25 (9,75-10,25). Wei- zenkleie-Melasse —(—,—). Raps —(—,—). Lein saat (-,-). Biktortaerbsen 29-38 (29-38). Klein« Speiseerbsen 24—28 (24—28). Futtererbsen 21—22 (21 bis 22). Peluschken 20-21 (20—21). Ackerbohnen 18,50 bis 20 (18,50-20). Wicken 23-26 (23—26). Lupinen blaue 13,75-14,75 (13,75-14,75), gelbe 16,50-17,50 (16,50-17,50). Serradella 26-32 (26—32). Rapskuchen Deutscher Pravimz-Verlag, Berkin W 8. am um. In dem Wagen herrscht er. ' Er zuckte d e Achstln. In dem Wagen herrschte fast vollständige Finsternis. -Die kleine Oellampe zeich nete nur schwache schaukelnde Reflexe auf die Ge sichter der Schlä Balder aber sah in dem Halbdunkel noch größer aus, als er war. Sein Großvater war von Schweden cingewandert; dessen hohe Figur hatte er geerbt, dazu das weiche, empfängliche Herz seiner Münchner Groß es. Fortsetzung.) ES war eine wundervoll klare Mondnacht. Auf dem Bahnhof herrschte erst ein Chaos sondergleichen, bis die letzten Vorbereitungen beendet und alle glücklich untergebracht waren. Zum Schluß kamen noch NaH- .Kgler und es stellte sich heraus daß man nicht für aenüoend Raum Sorge getragen hatte Also wurde in aller Eile in Ermangelung eines besseren Wagens ein Gepäckwagen requiriert, in dem Gabriele und Balder Ohmen mit einigen Malern Platz fanden. Die letzteren machten es sich gleich bequem und waren alsbald in tiefen Schlaf versunken, während der Zug durch die Herbstnacht ratterte. „Ich muß Luft schöpfen," sagte Gabriele und trat an die Tür, die offen stand und nur durch eine Querstange versperrt war. Im Tau des Nebels lagen verschlafen die Wiesen. Die Gipfel der Berge tauchten dürstend in die Flut des Mondlichts. Es nahm den 'zackigen Felsen alle Härte und ließ die Linien des gewaltigen Gebirgs zuges weich in den stahlblauen Aether verlaufen. Schwarz und finster aber standen die Wälder. Ihre Samtbänder schmiegten sich, wo sie zur Höh« gingen, um die starren Riesenleiber zu schmücken, zärt lich an die Berge. Durch die schwarzen Tinten leuch teten manchmal wie weiße Lampen die Mondstrahlen und zitterten flüchtig um die Silhouetten des Laub walds, dessen letzte Bäume ihr träumendes Geäst in die blaue Nacht hineinschoben. Balder stand hinter Gabriele. Sie fühlte es, ohne sich umzuwenden. Sein Atem streifte über ihre Wan gen, als sie beide in die Landschaft spähten. Bor einem Ahornbaum stand der Zug eine Weile. Der Kondukteur rief mit verschlafener Stimme eine gleichgültige Station aus. Früh hatte der Ahorn sich dem Herbst ergeben. Ein Dust Von rostbraunem Raster lag auf all seinen Blättern; wenn der Mond sich niedersenkte gleich einer Weißen Taube, die ihre Schwingen breitet, dann war der Baum wie ein Kunstwerk aus Alt-Gold. „Wenn man so etwas malen könnte," sagte Bal der. „Aber wo die Kunst der Natur recht eigentlich anfängt, da hören doch alle unsere Fähigkeiten auf!" „Daß Sic nun bei all Ihrem starken Können ein solcher Verneiner sind!" entgegnete Gabriele und Wandte sich lang 18,40-18,90 (18,40-18,90). Leinkuchen 23,80—24 (23,80 bis 24). Trockenschnihel 8,10-8,40 (8,10-8,40). Soja- schrot 17,50-18 (17,50-18). Kartoffelflocken 14,50 bis 15,10 (14,50-15,10). Kartosfelpreifi. * Amtliche Kartoffelerzeugerpreise je Zentner waggon- frei ab märkischen Stationen (amtlich ermittelt durch die Landwirtschaftskammer für die Provinz Brandenburg und Berlin): Weiße 2,00-2,30, Rote 2,30-2,60, Golbstetschige 2,60-2,90, Nieren 3,50-4,00 Mark. Fabrikkartoffeln 8 bis 9 Pfennig Pro Stärkeprozent. Fisch-GroßhanvelSpreis«. Amtlicher Marktbericht der Städtischen Markthallen- Direktion Berlin. Lebende Fisch« für 50 Kilo: Hechte unsortiert 115—125, groß 80—88, groß-mittel 90, mittel 100; Schleie unsortiert 130—135, groß 110, groß-mittel 115-125: Aale stark 180-185, groß-mittel 200; Bleie unsortiert 60—65, groß 74—85; Karpfen, Spiegel-, 15- bis 30er 113-115, 40-50er 108-110, 50-100-r 108 btt 110, Schuppen- 98—100. i Eierpreise. Bericht der Berliner amtlichen Notierungs-Kommission: ' Deutsche Eier: Trinkeier: Sonderklasse über 65 Gramm 20, Klasse A 60 Gramm 18V», Klasse B 53 Gramm 16V», ' Klasse C 48 Gramm 13; frische Eier: Sonderklasse über ! 65 Gramm —, Klasse A 60 Gramm 15V», Klasse B 53 Gramm 14, Klasse C 48 Gramm —; aussortierte Neine und Schmutzeier: 10V»—11 Pfennig je Stück. — Aus land Seier: Belgier: 17,5—18; Russen, große 13V« bis 14V-, normale 13V«—13V»; Polen: größere 12V», nor- male 12: Abweichende: 12—13; kleine und Schmutzeier: 10V»—11; in- und ausländische Kühl haussier: extra- große 14V»—15, große 13V»—14, normale 10V»—12V», klein« 10—10V», Chinesen und ähnlich« 11—14; Kalkeier: normale 10—10V- Pfennig je Stück. — Tendenz: Ruhig. Milchpreis«. Die Berliner MilchnotierungSkommission hat den Er- zeuaer-MilchpreiS für die Zeit vom 20. bis 26. Dezember auf 17 Pfennig je Liter frei Berlin festgesetzt. Der letzt« Preis betrug auch 17 Pfennig. vutterpreise. Amtliche Berliner Notierungen für Butter im Verkehr zwischen Erzeuger und Großhandel. Fracht und Gebinde zu Lasten de« Käufers: 1. Qualität 166, 2. Qualität 151, ab- fallende War« 135 Mark je Zentner. — Tendenz: Ruhig. Magerviehhos verlin-KrievrichSfelde. j (Amtlicher Bericht vom 19. Dezember.) Auftrieb: 338 Rinder (darunter 298 Milchkühe, 1 Zugochse, 39 Stück Jungvieh) und 97 Kälber. Es wurden je nach Qualität gezahlt für das Stück: Milchkühe und hochtragend« Mihir: 290—600 Mark. Tragende Färsen: 270—480 Mark. Fungvkeh zur Mast: Bullen, Stiere und Färsen 38 btt 44 Mark für einen Zentner Lebendgewicht. Marktverlauf: Ruhiges Geschäft, Preise etwa« gedrückt. Pfcrdemarkt: Auftrieb: 350 Stück. Preise je nach Qualität 150 bil 1100 Mark, Schlachtpfcrde 40-150 Mark. Marktverkauf: Ruhiges Geschäft. ! Schweinemarkt. Auftrieb: 216 Schweine und 317 Ferkel. Es wurden gezahlt im Engroshandel für das Stück: mutter; aber auch den zerfahrenen Zug seines Vaters, , der im Balkan zur Zeit der mazedonischen Banden ¬ kämpfe mit türkischen Truppen ein nie ganz aufge klärtes Ende gefunden. — Sein dunkles Auge sah angestrengt nach Gabriele ' hin. Sie merkte es und lehnte sich mit einer ver lorenen Bewegung gegen die Querstange, welch« die TÜr zusammenhtelt. Er legte plötzlich beide Arm« um ihre schlanke hohe Gestalt: „Fräulein von Reuth! Wenn Sie aus dem Wagen stürzten!" Sie lächelte seltsam und entwand sich ihm rasch. „Da sehen Sie, wohin man kommt, wenn man die Lebensvernetnung oder den Pessimismus, wie Sie Ure Philosophie nicht ganz richtig nennen, in die Praxis umsetzt! Es war nur ein Versehen von mir . . . und hat Ihnen solchen Schrecken eingejagt, daß Sie blaß geworden sind!" „Sie treiben Ihren Scherz mit mir," sagte er mit erregter Stimme. „Nein, das liegt mir ferne. Ich möchte nur, Sie sollten endlich einsehen lernen, daß es ohne klaren, bejahenden Willen keine Innere Erlösung gibt. Und darnach streben Sie doch, nicht wahr?" Leiser setzt« sie hinzu: „Danach streben wir doch alle — darum irren und leiden und dulden wir." Er blickte sie nachdenklich an. Das Mondlicht goß einen magischen Schimmer über sie. In dem gol denen Haar gleißten silberne Lichter. „Sie haben recht . . . aber ich bin nun einmal so . . . und mir fehlt, wonach ich ewig schon suche, und ohne da« ich nichts Bedeutendes werde schaffen können . . . nein, nie . . . das Modell ... ein Modell wie Sie — lächeln Sie nicht, Fräulein von Reuth — solch ein Modell kann den Funken der Kunst im Herzen zu flammender Lohe gestalten . . . und Sie sind doch auch eine komplizierte Natur . . . wenn Sie es auch nicht gestehen wollen . . . eine Natur aber, in der die höchsten Schätze künstlerischer Inspirationen schlummern!" „Also das Muster PolyhymniaL, sie selbst viel leicht in eigener Person, die sich auf einem Ausflnge von Thesptä nach München verirrt hat und nun ver geblich den Rückweg zum Helikon sucht." i „Den wir gemeinsam suchen sollten," entgegnete Balder Ohmen. Sie warf ihm einen schnellen Blick zu. Ihre Augensterne schimmerten wie milchige Perlen. „Wissen Sie, woran Sie mich erinnern, mit wem Sie überhaupt eine auffallende Aehnlichkett besitzen?" fragte er Plötzlich, nachdem er eine Weile in die Ferne gestarrt. ,Sie machen mich neugierig." : „Mit Caterina Cornaro, die Tiziano Vecelli ge- i malt hat. Ich habe das Bildnis in den Uffizien in Florenz förmlich studiert, und als ich Ihnen zuerst begegnet bin, ging es unwillkürlich durch meine Ge- danken: Das ist Caterina Cornaro! Wenn Sie mich räuf«rschw<tt«: 6—8 Monate alt —, 5—6 Monat« alt 65-85 Mark. PSN«: 3—4 Monate alt 45-65 Mark. Ferkel: 9—13 Wochen alt 35—45, 6—8 Wochen all 25-35 Mark. Marktverlauf:Ruhig, Preise unverändert. In der Weihnachtswoche fallen die Märkte aus. Nächster Markt am DcnnerStag, den 2. Januar 1939 Schlachtviehmarkt. (Preise für 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark.' Hamburg, 19. Dezbr. Ochsen und Färsen (879) Al btt 62, Bullen (154) 32-57, Kühe (646) 16-52, Schaf« (598) 1. 64-66, 2. 52—57, 3. 40-48, 4. 20-30. - Marktverlauf: Rinder mäßig rege, Schafe mittelmäßig Dresden, 19. Dezember. Preise für 50 Kilo Lebend gewicht in Reichsmark: Kälber (1508) 70-95, Schweins (1688) 78—83. — Marktverlauf: Kälber gut, Schweine langsam. Leipzig, 19. Dezember. Preise für 50 Kilo Lebend-, gewicht in Reichsmark: Rinder (284) 25-55, Kälbvr (936) 70-92, Schafe (170) 50—56, Schweine (1867) 68—81. — Marktverlauf: Rinder schlecht, Kälber güt, Schafe langsam, Schweine mittel. Gevenktage für den 24. Dezember. 1804 * Der englische Staatsmann Benjamin Dttrasst, Earl of Beaconsfield, in London (f 1881) — 1853 * Die Schriftstellerin Isolde Kurz in Stuttgart — 1870 Vergeb licher Ausfall der Franzosen aus Paris bei Le Bourget. Sonne: Aufgang 8,3, Untergang 15,53. Mond: Aufgang 22,17, Untergang 11,52. Gedenktage für den 22. Dezember. ^848 * Der Sprachforscher Ulrich von Wilamowitz- Moellendorff in Markowitz i. P. — 1891 s Der OrientaW «nd Politiker Paul Anton de Lagarde in Göttingen (* 1827) — 1900 1 Der Generalfeldmarschall Leonhard Graf von Blumenthal in Quellendorf (* 1810) - 1915 -j- Der G«. ,eral Otto v. Emmich in Hannover (* 1848). Sonne: Aufgang 8,3, Untergang 15,54. — Kürze ster Tag. Mond: Aufgong 23,40, Untergang 12,7. MM<W«»1fch«r liuodfm»». Sonnabend, 21. Dezember. 14L0: Bastelstunde für die Jugend. Sprecherin: Susanne Sach. * 15.15: Gchallplattenmus». * 16.00: Stunde der schul- rntlassenen Jugend. * 1«L0: Soliftenkonzert. Mitwirk.: Cläre oon Conta, Erfurt (Gesang), Marianne Theiner (Bioliner, Meta Hagedorn (Klavier). Am Flügel: Alfred Simon. 18.00: Sunkbastelstunde. * 18L0: «om Leipziger WeibnachtSmarkt. Eine Reportage. * 19.00: Prof. Dr. Weickmann, Leipzig: „Der Polarflug des .Graf Zeppelin' und seine Aufgaben.' * 19.30: »uS Berti,irr Operetten (das Leipziger Funkorchester). * 20.30: hier schreibt Berlin. Einleitung und Vortrag von Herbert Günther, Berlin, dem Herausgeber des Buches. * 21.00 Funk- brrttl: Von großen und kleinen Leuten, von Naschwerk und Spielzeug. Regie: Hans Peter Schmiedel, * 22.15: Bekannt gabe des SonntagsprogrammS. 4- 0L0—1.30: Nachtmusik (Schallplattcn.) Nur auf Leipziger Welle. —— — — w von oer Berre anvnaen — so, wie jetzt — dann» habe ich mir nur venezianische Tracht als Rahme» Ihrer Schönheit zu denken . . . das perlenreiche Dia dem und den fließenden Schleier und Becellis Modell ist aus der Vergangenheit zu neuem Leben erwacht!" „Nun denn, erwecken Sie sie auch in der Kunst zu neuem Leben, und ich bin sicher, Sie haben de» ersten Schritt zum Ruhme getan." „Ja. Sie haben recht, und ich fühle es. Doch wo fände ich dies Modell? Diese reine klare Stirne, die wie ein See ist, wenn er im Schlafe ruht, oder wie aus Elfenbein geschnitzt . . . diese klugen, über legenen und doch so leidenschaftlichen Augen, geadelt durch zarte und hinwiederum so maßlos kühne Brauen (man müßte Japaner sein, um mit einem Tuschestrtch das nachahmen zu können), die edle Nase (verleihen Sie, das ist banal! ES ist eine Nase mit dem Schwung des ausgeprägtesten Willens), zu dem die lebens freudigen Lippen wieder den prächtigsten Kontrast bil den. Es sind Sehnsuchtslippen ... ein Mund, auf dem das Geheimnis des Lebens leise angedeutet ist, dessen brennendes Rot hingehaucht schont von einem Meister der Farbe und der Natur zugleich . . ." Er war ihr so nahe getreten, daß sie ernstlich böse wurde. Aber sie sah wohl, daß er nicht daran dachte, sie irgend zu beleidigen. Wie er sie nun mit diesem Kinder'ölick ansah, da wurde es ihr wie nie zuvor klar, daß dieser Mann mit seinem starken, aber nach allen Seiten zersplitterten Können wirklich einer weichen und doch zielbewußten Hand bedurfte, wie sie Caterina Cornaro besessen haben mochte, als sie vom Palazzo della regina ihren von lebenslustigen Künstlern ver schönten Haushalt in die Burg Asolo verlegte. Balder, scheu wie ein Knabe und doch von eiyer unbändigen Leidenschaft geleitet, hatte leise seine Hand auf die rhre gelegt. So standen sie und ließen den suchenden Blick über die Landschaft schweifen. „Wenn Sie mir Modell sein wollten," bat er mit seiner einschmeichelnden Stimme . . . „dann müßte es aeltngenk Die Kraft und das Können sind da, pur fehlt es mir an Selbstvertrauen. Vielleicht an Ener gie .. . ich weiß nicht, was es ist. Nur, daß ich «in anderer in Ihrer Nähe bin . . ." Sie zog ihre Hand zurück; ein Mondstrahl brach sich in dem Diamanten des Mittelfingers, daß Balder einen Moment geblendet die Augen schloß „Wenn ich nun einwilligte . . . „Caterina!" ,Zch heiß« Gabriele, mein Freund. Gabriele von Reuth . . . doch lassen Sie mich aussprechen. Wenn ich also einwillige . . . sind Sie sich klar dar über, daß dies von meiner Seite ein bedeutendes Opfer wäre, daß ich Angriffen und falschen Vermutungen ausgesetzt sein könnte?" „Ja. Aber ich will ... ich werde . . alle Muskeln seines geschmeidigen Körpers spannten sich . . . „ich werde jeden . . ." „Nein, Balder Ohmen! Sie werden einfach tun, worum ich Sie bitte: Arbeiten!" „Das will ich . . . bet Gott, das will ich!" (Frrtfeduna f,»«'.)