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Der am 1. 11. 95 in Radewell, Kreis Halle, geborene, in Breslau, Galihstrahe Nr. 3, wohnhafte Pferdehänd ler Ferdinand Pohl ist heute hier festgenommen und in das Amtsgerichtsgeftingnis eingeliefert worden, weil er für das Amts gericht Breslau eine Gefängnisstrafe von « Tagen zu verbüßen hat. Dippoldiswalde. Das Arbeits- und Wohlfahrtsministerium hat im Sächsischen Gesetzblatt eine Verordnung über Aus nahmegenehmigungen für Sonntagsarbeit vom18. 9. 29 erlassen. Danach sind seit dem l. Oktober d. I. für die Er teilung von Ausnahmegenehmigungen zur Sonntagsarbeit nach § 105 c Abs. 4 und § l 05 k der NGO. nicht mehr die Polizeibehörden (Amtsh., Stadträte), sondern die Gewerbe aufsichtsämter zuständig. Zur Vermeidung von Verzö gerungen wird darauf aufmerksam gemacht, daß entsprechende Gesuche rechtzeitig und unmittelbar an das Gewerbeaufsichts amt zu richten und schriftliche Einverständniserklärungen des Eewerkschaftskartells, der Betriebsvertretungen oder bei kleinen Betrieben der für die Sonntagsarbeit in Aussicht genommenen Beschäftigten selbst beizusügen sind. Ausnahmegenehmigungen nach dem Gesetz über Sonntagsruhe vom 24. 12. l92l er teilen auch weiterhin die Polizeibehörden. — Wohlfahrtsmarken. In der Zeit vom I. November 1929 bis 15. Januar 1930 werden durch die Postanstalten und die Deutsche Nothilfe Wohlfahrtsmarken mit Länder wappen zu 5, 8, 15, 25 und 50 Pf. zum Preise von 7, 12, 20, 35 und 90 Pf. sowie eine Wohlfahrtspostkarte zu 8 Pf. zum Preise von 12 Pf. vertrieben werden. Die Wertzeichen sind bis Ende Juni 1930 zum Freimachen von Postsendungen im Inland- und Auslandverkehr gültig. Dippoldiswalde. Dem am 10.4.02 in Kreischa geborenen Dachdeckergchilfen Walter Strobel in Kreischa war durch den Eemeinderat in Kreischa im Grundstücke des vormaligen Guts pächters Cchmiedgcn eine Wohnung zugewiesen worden. Da Cchmiedgen Wert auf eine Kammer dieser Wohnung legre, weil er seine Möbel infolge anderweiter Verpachtung des Gutes in der ihm überlassenen Wohnung nicht unterbrachte, wurde Strobel anheimgegeben, Schmiedgen eine der Kammern zu überlassen, bis er selbige später selbst benötige. Wegen Uebernahme der anteiligen Miete Strobels kam es am 29. 6. d. I. zu einer Auseinandersetzung zwischen Str. und der Ehefrau Cchmiedgen. Indessen Verlauf Frau Schm. Strobel bedeutete, in dieser Angelegenheit mit dem Bürgermeister selbst zu verhandeln. Strobel entgegnete hierauf, der Eemeinderat machte noch ganz andere Sachen, er verkauft Wohnungen. Strobel hatte somit den Mitgliedern des Gemeinderates Be stechlichkeit vorgeworfen. Wegen dieser Verleumdung erhielt er vom Amtsgericht Dippoldiswalde am 4. 9. 29 einen Straf befehl über 30 NM. Dagegen legte er Einspruch ein und beantragte gerichtliche Entscheidung. 2n der gestrigen Haupt verhandlung hielt das Gericht die Geldstrafe von 30 NM., hilssweise 6 Tage Haft aufrecht. Dippoldiswalde. Nach einem Beschluß des Kirchenvor- standcs vrm 10. September 1900 ist das Kirchweihfest Montag nach dem 4. November zu feiern. Da dieses Jahr der 4. November auf einen Montag fällt, findet das Kirch weihfest Montag, den 11. November statt. — PostaWent König beim hiesigen Postamte kann morgen, 19. Oktober, sein 25jähriges Dienstjubiläum begehen. — 2n den Ar-Ni-Lichtspielen läuft als Hauptfilm an den nächsten Spieltagen ein Drama „Die heilige Lüge". Die Hauptrolle verkörpert Otto Gebühr. Sonntag nachmittag ist Vorstellung zu halben Preisen. — 2n der Nacht zum Donnerstag wurde auf der Verg- straße in Dresden ein Hausmädchen von einem Mann an- gesprochen. Als es den Unbekannten nicht beachtete, entriß dieser ihm die Handtasche mit über 50 Mark Bargeld und flüchtete durch die Reichsstraße stadtwärts? Durch die Hilfe rufe der Bestohlenen wurden Straßenpassanten, Beamte der 10. Stadtbezirks-2nspektion und der Cchutzpolizeiwache auf den Vorfall aufmerksam, die sofort die Verfolgung ausnahmen, die Jagd ging durch die Reichs-, Bismarck-, Winkelmannstraße nach der Cchweizerstraße. Der Dieb feuerte auf der Flucht dreimal aus einer Pistole auf die Verfolger, jedoch ohne jemand zu treffen. Auf der Cchweizerstraße gelang es, den Täter so in die Enge zu -treiben, daß ihm kein Ausweg offen blieb. Mit den Worten: „2ch werde Euch was zeigen"! richtete er seine Waffe gegen sich selbst und schoß sich durch die rechte Schläfe. Er wurde von den Beamten schwer ver letzt aufgehoben und als der 26 Jahre alte Arbeiter Felir Freudemann aus Freital festgestellt. Er wurde nach dem Krankenhaus Lbergeführt. Sein Zustand ist bedenklich. Dem Dieb wurde eine Mehrladepistole, eine Tüte mit Pfeffer, ein Scheckheft der Adca und die gestohlene Handtasche abgenom men. Ob er noch weitere ähnliche Straftaten verübt hat, wird noch erörtert. — 2n einem Dresdner Kaufhaus wurden eine 42 Jahre alte Witwe aus Oelsa und deren 17 jährige Tochter beim Diebstahl ertappt. Sie hatten einen Koffer und Einkaufs taschen bei sich, in die sie allerhand Waren verschwinden ließen. Der Tochter gelang es zunächst zu flüchten, sie wurde aber schon nach kurzer Zeit in einem Kaffee festgenommen. Die Beute eines Tages (3 Damenhüte, Wäsche und andere Kleidungsstücke, Wäscheleinen, Nippfiguren u. a. m.) im Werte von etwa 150 Mark wurde ihnen abgenommen. Schmiedeberg. Eine recht stattliche Anzahl seiner Mit glieder und deren Angehörige vereinigte am Dienstag abend der Eewerkschaftsbund der Angestellten (GdA.) im Gesell schaftszimmer des Fremdenhofes zur Post. Lehrer Engel mann-Schmiedeberg, der 4 Jahre lang in Chile an einer deutschen Schule tätig war, hatte sich in liebenswürdiger Weise zu einem Vortrag bereit gefunden. Das Thema des Vortrages lautete: „Vom Calbuco zum Tronador, Reiseerinnerungen aus den Hochkordilleren Südamerikas". Außerordentlich fesselnd gab der Vortragende eine Schilderung von den Bodenverhält nissen sowie über Land und Bewohner. Die Eingeborenen, meist träge und schmutzig, taugen weniger zur Arbeit, als mehr zum Viehdiebstahl. Falsch und mißtrauisch sind die Indianer, sie werden den Ansiedlern und Fremden ost ge fährlich. Darum geht man ihnen am liebsten aus dem Wege. Zur Ansicht herumgereichte Photographien zeigten charakte ristische Typen dieser Norhäute, von denen man auch silberne Gehänge, die den Frauen als Schmuck dienen, sehen konnte. Gewebte Decken ließen große Geschicklichkeit erblicken. Die Wanderungen durch Flußgebiete, in fast undurchdringlichen Urwäldern, auf äußerst beschwerlichen Gebirgspfaden bis hin auf zu den Gletschern stellten die höchsten Anforderungen an menschliche Kraft und Ausdauer. Aber belohnt durch die schönsten Erfolg auf geographischem und etnographischem Ge biete ließen die Reisenden all die Mühsale bald wieder ver gessen. So hat der Vortragende während seines 4 jährigen Aufenthalts in Chile vier solche Reisen unternommen, von denen er eine reiche Sammlung von Mineralien, Pflanzen und Erzeugnissen der Bewohner mit heimgebracht hat. Für seine trefflichen Ausführungen wurde Lehrer Engelmann be sonderer Dank der Versammlung zum Ausdruck gebracht. Es ist in Aussicht genommen, während des Winterhalbjahres allmonatlich einen solch gemeinsamen Abend zu veranstalten. Seifersdorf. Donnerstag nachmittag 2 Uhr brach ein, der Deutsch-Amerikanischen Petroleumgesellschaft gehöriger, mit 4000 Liter Benzin gefüllter Kraftwagen an der neuerrichteten Tankstelle bei Kaufmann Fischer, wo Benzin übergefüllt werden sollte, bis über die Achsen in eine Schleuse ein. Ein sofort herbeigerufener Hilsswagen machte den Wagen bis 5 Uhr wieder flott, so daß er die Fahrt fortsetzen konnte Es ist nur Sachschaden entstanden. Oelsa. Gustav - AdoIf - Fest. Der Zweigverein Dippol diswalde der Gustav-Adolf-Stiftung feiert in diesem Jahre das Gustav-Adols-Fest in unserer Kirchgemeinde Oelsa, zum ersten mal in dem neuerbauten Kirchlein. Der Festgottesdienst be ginnt 2 Uhr nachmittags. Die Festpredigt hält Geheimer Kon sistorialrat v. Hempel—Dresden. Anschließend findet eines Nachversammlung im niederen Gasthofe statt. Propst Wege ner-Geising, ehemals in Rußland-Finnland, wird den Vor trag halten über „Aus dem Leben in der Diaspora (Ost und Nord)". Gottesdienst und Nachversammlung werden umrahmt von den Gesängen des Freiwilligen Kirchenchores. Kreischa. Gendarmerie-Hauptwachtmeister Roland, hier, wird unter dem 1. November zur Paßkontrolle im Haupt bahnhof Zittau versetzt. An seine Stelle tritt Gendarmerie- Hanvtwachtmeister Doberenz, z. Z. in Mülsen—St. Jakob. Dresden. 2n den Nachmittagsstunden des 9. Juni, als auf dem Hellergelände gerade eine große Flugveranstal- tung stattfänd, fuhr an der Grenze der Stadtteile Dresden- Plauen-Löbtau ein Etraßinbahnzug in einen anderen hinein Dabei erlitten >8 Fahrgäste zum Teil erhebliche Verletzungen' Der Führer des als/schuldig erachteten Straßenbahnzuges. der am 8. Mai ILP zu Borsberg geborene, in Dresden - Tolkewitz wohnhafte Ernst Albin Lehnert, hat sich am kom- menden Sonnabend wegen Transportgefährdung und Kör perverletzung vordem Gemeinsamen Schöffengericht zu ver antworten. Donnerstag nachmittag fiel am Grorgplatz in Dresden der Führer eines sogenannten Eoliathwagens infolge einer Erschütterung plötzlich vom Sitze, und das Fahrzeug sauste daraufhin über die Fußbahn in die Passage des Kaufhauses Böhme hinein. Dort gingen dabei die großen Windfang ¬ türen in Trümmer, auch wurden drei Frauen umgerissen und durch herabfaflende Glassplitter verletzt. — Der Dachdecker Franz Rietschel, Am See 52, lll, wohnhaft, wollte am Donners tag gegen Mittag am Dachfenster eine kleine Reparatur aus führen, stürzte dabei aber 15 Meter tief ab und zog sich sehr schwere Verletzungen zu. Pirna. Bei einer Erhebung über die durch den letzten Winter verursachten Frostschäden an Obstbäumen wurde fest gestellt, daß in Pirna an Obstbäumen überhaupt vorhanden waren: 19 029 Apfel-, 11330 Birn-, 10967 Kirsch-, 872 Quitten-, 5147 Pflaumen-, 281 Aprikosen-, 2393 Pfirsich-, 514 Walnußbäume, 312 Haselnußsträucher und 1923 Wein stöcke, insgesamt 52 768. Davon sind dem Froste ganz zum Opfer gefallen und eingegangen: 965 oder 5 o/a Apfel- 790 oder 7 o/o Birn-, 2991 oder 27,1 °/g Kirsch-, 96 oder 11 o/o Quitten-, 496 oder 9,64 o/o Pflaumen-, 118 oder 42 o/o Aprikosen-, 1524 oder 63,5 o/o Pfirsich-, 323 oder 64,8 o/o Walnußbäume, 4 oder 1,3 o/o Haselnußsträucher und 804 oder 41,3 o/o Weinstöcke, insgesamt 8111 oder im Durchschnitt 15,3 o/o. Außerdem wurden aber durch den Frost auch noch stark und dauernd geschädigt 509 Apfel-, 433 Bim-, 1121 Kirsch-, 75 Quitten-, 244 Pflaumen-, 49 Aprikosen-, 435 Pfirsich-, 130 Walnußbäume, 11 Haselnußsträucher und 696 Weinstöcke, ingesamt 3793. Oschatz. Am Mittwoch wurde auf den Förster Kierth der Rittergutsverwaltung Großböhla bei Oschatz, ein Ueber- fall verübt. Ein Radfahrer schoß Kierth ohne jede Veran lassung an, verwundete ihn aber nur leicht. Der Radfahrer flüchtete unerkannt. Es scheint sich um einen Racheakt zu handeln. Leip^g, 17. Oktober. Nach zweitägiger Verhandlung und mehrstündiger Beratung wurden im Schlachthofprozeß ver urteilt«: Die Angeklagten Busch zu einem Jahr vier Monaten Gefängnis, Rawald und Rost zu je 12 Monaten Gefängnis, Holze zu 10 Monaten Gefängnis, Lange, Kretzschmann, Beyer, Böttcher und Müller zu je 8 Monaten Gefängnis, Weidner, Grune und Schmeißer zu je 6 Monaten Gefängnis, Frohne zu 4 Monaten Gefängnis, Seifert zu 2 Monaten Gefängnis. Die Angeklagten Matthes und Werner wurden freigesprochen. Die Untersuchungshaft wurde sämtlichen Angeklagten in An rechnung gebracht, dagegen von der Gewährung einer Be währungsfrist abgesehen. Sämtliche Verurteilte legten durch ihre Verteidiger gegen das Urteil Berufung ein. lrel-nlg. Die Ephorie Leisnig begeht am 27. und 28. Oktober die Feier ihres 400 jährigen Bestehens. Aus diesem Anlaß sind mehrere kirchliche Veranstaltungen vorgesehen. Chemnitz. Der vergangene heiße Sommer brachte für die vier städtischen Schwimm-, Luft- und Flußbäder mit 460983 Besuchern ein bisher noch nie erreichtes Rekordjahr, das das bereits sehr gute Jahr 1928 noch um 112599 Besucher über traf. Chemnitz. 2m Vorort Schönau stieß auf der Zwickauer Straße ein Straßenbahnzug mit einem Bauzug zusammen. Dabei legte sich der letzte Wagen des Bauzuges quer über die Straße und riß dabei ein Motorrad um, das unter ihn zu liegen kam. Zum Glück wurde der Fahrer nur leicht ver letzt, während die Fahrgäste der Straßenbahn mit dem Schrecken davonkamen. Der Materialschaden an Bauzug, Straßenbahnwagen und Motorrad ist beträchtlich. Durch den Unfall trat in der verkehrsstärksten Zeit eine längere Ver kehrsstörung ein. .. Attenkrieckersäork. Der hiesigen Polizei gelang es durch die Mitarbeit eines Polizeihundes zwei jugendliche Personen zu ermitteln, die dieser Tage bei einem hiesigen Gutsbesitzer ringebrochen und einen größeren Geldbetrag gestohlen hatten. Der Hund fand auch das außerhalb des Ortes von den hoffnungs vollen Burschen in einem Strauche versteckte Geld. kiuerswalcke. Die anhaltende Schulraumnot und die ständige Ausdehnung unseres Ortes, auf dem Schulwege über eine Stunde zurückzulegen waren, drängten seit längerer Zeit zu einem Schulhausneubau, mit dem begonnen werden konnte, als der Staat einen größeren Bauzuschuß bewilligt hatte. Die neue Schule wurde im oberen Ortsteile errichtet und wird ihre Jahrgänge von unten herauf aufbauen. Die Schule im Orte bleibt. . .. - . llautenlrranr i. B. Auf dem ehemaligen Sachsenrunder Revier unweit der böhmischen Grenze, erlegte der hiesige Forstmeister Dittrich einen Zwanzigenderhirsch. Ein Hirsch mit so hoher Endenzahl ist seit Menschengedenken in der hiesigen Gegend nicht erlegt worden. Nachdruck »erdotenr Wetter kur morgen: . NebeMwim« netzendes. «Vetter, ek- was kühler, schwach« Luftbewegung »emniderUcher Richtung.