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Weckel soll zurücklreten. Nach de« letzte« Tumulten im Landtag. Im Anschluß an die am Mittwoch gescheiterte Plenarsitzung des Landtags tagte am Donnerstag der Aeltestenrat, um zu dem neuerlichen Verhalten des Landtagspräsidenten Weckel Stellung zu nehmen. Alle nichtsozialistischen Fraktionen forderten mit Rück sicht auf die Vorgänge der letzten Wochen und Tage Len Rücktritt des Präsidenten Weckel. Präsident Weckel erklärte am Schlüsse der mehr als zwei stündigen Aussprache, in der Vertreter aller anwesenden Frak tionen zu Worte kamen, daß er die Antwort erst nach Rück sprache mit seiner Frakiion erteilen könne. Zur demnächsiigen Landtagsarbeit gab er bekannt, bah er vor den Gemcinde- wahlen eine weitere Plenarsitzung nicht anberaumen werde. Die Mehrheit entschied nach dieser Erklärung für den 26. No vember als nächsten Sitzungstag. Auf die Tagesordnung dieser Sitzung sollen die Vorlage über die Aushebung des Revolutionsfeiertages nebst diesbezüglichem deutschnationalen Antrag sowie die Ausschutzberichte über die Arbeitsbeschaffung gesetzt werden. Die demokratische Landtagsfraktion beschäftigte sich ebenfalls nach der Plenarsitzung mit dem Verhal ten des Landtagspräsidenten Weckel. Es wurde fest gestellt, daß der Präsident von der Möglichkeit, mit Hilfe der Geschäftsordnung einen ordnungsmäßigen Verlauf -er Sitzung zu sichern, keinen Gebrauch gemacht hat und dadurch die Durchführung der sach lichen Arbeiten des Landtags verhindert habe. Der kommunistische Abgeordnete Opitz hat dem Präsidenten Weckel einen Einspruch aeaen '-tuen Ausschluß übersandt. Anekdoten. Das Dier im Mansche«. Dtt große französische Bildhauer Rodin, so er zählt Hans Ostwald in seinem köstlichen Buch „Ver gnügte Tiere", leistete sich öfters den Scher-, wenn « «ne Porträtbüste anfertigte, dieser Büste irgend ein« Verstecklie Ähnlichkeit mit einem Tier zu geben. ^Wenn ich einmal heraus batte," so erzählte er einem Freunde, ..welchem Tiere sie glichen, so brauchte ich nur die Bestie aus dem Marmor hervorzuholen. So habe ich einen südamertkanischen Staatsmann, der einem Kondor glich, als Geter modelliert, ein ame rikanischer Milliardär besaß einen Schweinerüssel, und ich habe ihn auch so verewigt." — „Wer haben sich denn die Leute nicht beschwert?" fragte erstaunt der Freund. „Sie müssen sich doch beleidigt gefühlt ha ben?" — „Beleidigt? Wieso?" erwiderte Rodin la chend. „Bei den hohen Preisen, die ich ihnen machte, konnten sie gar nicht anders, als die Bilder wunder, voll findend Lavier und der Teufe». Der berühmt« französische Naturforscher Euvter konnte an dem geringsten Merkmal eines Tieres, einem Zahn und dergleichen nicht nur das Geschlecht und die Klasse, in die es gehörte, sondern auch seine Lebens- gewohnkeiten und andere Eigentümlichkeiten erkennen. Einst ging er mit jemand in di« Gemäldeausstellung und sand dort unter anderem auch ein Bild, auf dem der Teufel so natürlich und abschreckend gemalt war, daß der Begleiter CuvierS unwillkürlich ausries: „Man sollte meinen, er wollte einen verschlingen!" — „Ver schlingen?" erwiderte der berühmte Mann und sah den abgebtldeten Teufel mit den Augen der Wissenschaft an. „Hörner? Huf? Gehört zu den grasfressenden Tieren. Sie brauchen sich vor ihm wirklich nicht zu fürchten!" „Ist Vas ihre Frau?" Der alte Menzel saß eines Tages im Huthschen Weinrestaurant, als ihn ein Ehepaar aus der Provinz, das man auf den berühmten Gast aufmerksam gemacht hatte, durch ziemlich ungeniertes Anstarren belästigte. Menzel nahm ruhig sein Skizzenbuch aus der Taicke und begann lebhaft zu zeichnen, wobei er aber immer wieder scharfe Blicke auf die Frau des Fremden warf, so daß es aussah, als ob er sie abzeichnete. Schließlich erhob pch der Herr und trat zu Menzel hin mit den Worten: „Mein Herr, ich verbitte mir, daß Sie hier meine Frau abzeichnen!" Menzel reichte ihm ruhig sein Skrzzenbuch hin, auf dem eine behäbige Gans ge zeichnet war, und fragte: „Ist das Ihre Frau?" Di« Würmer. Der Münchener Zoologe Professor Riederer war besonders versessen auf die Würmer. Das wußten die Studenten natürlich, paukten sich besonders gut aus die Würmer ein und versuchten beim Examen, ihn Kenntnisse an den Mann zu bringen. Der erste Kandi dat, Herr Weisberger, kommt herein, der Herr Pro- sessor fragt: „Was wissen Sie von der Schnepfe?" „Die Schnepfe ist ein Waldvogel und nährt sich von Würmern. Die Würmer zerfallen in Regenwürmer, Bandwürmer, Spulwürmer, Madenwürmer — —" „Gut", sagte der Professor, „ich bin sehr zufrieden. Sie können gehen." Den nächsten Kandidaten fragt« der Professor, was er vom Elefanten wisse. Der hat sich aus den Elefanten nicht vorbereitet und stammelt in größter Verlegenheit: „Der Elefant ist ein großes graues Tier, sehr groß, sehr grau und hat vorne einen Rüssel. Der Rüssel ist gekrümmt wie ein Wurm. Di« Würm« -«fallen in Regenwürmer, Spulwürmer, Mo denwürmer, Bandwürm« — —„Gut", sagte d« Professor, ,/mch mit Ihnen bin ich sehr zufrieden." «un kommt der Kandidat Siegfried Morgenstern. Ihn kaat d« Herr Professor, was « vom afrikanischen WMenhund wisse. Morgenstern hat natürlich rein« Klasse Ahnung, daß es solch ein Tier überhaupt gibt, legt aber frisch daraus los: „Der afrikanische Wüsten- HMtd lebt in Afrika. In Afrika ist ein anderes Klima wie bei uns, da ist es bedeutend wärmer. Die Würmer verfallen tn Regenwürmer, Madenwürmer, Spulwür- Ml tttv» Usw. " und er war gerettet Aus Stadt und Laud. tk. Dauerbäder. Nimmt man die Gesamtzeit, die der Kurgast im Heilwasser verbringt, als Maßstab für die Wirkung, dann können die gewöhnlichen Badekuren i mit fünf bis sechs Stunden in vier Wochen nicht ! viel Wirkung haben. Wie Levi in der „Münchener Me- i dizinischen Wochenschrift" berichtet, gehen da die Be sucher von Leukerbad viel energischer ins Zeug. GS ' gibt dort viele natürliche, gipshaltige, radioaktive § Quellen, von etwa 51 Grad, die über Nacht in aro- , ßen Schwimmbassins auf 40 Grad abkühlen. Schon ' um 5 Uhr früh ziehen die Kurgäste aus den un« ' mittelbar mit der Halle in Verbindung stehenden ! Hotels in das Bad ein, vertreiben sich bis 8 Uhr - im Wasser die Zeit mit Gesang und allerlei Allo- , tria, dann frühstücken sie, im Wasser aus Bänken sitzend,-und verbleiben bis 10 Uhr im Bad. Beson- ' ders Äadewütige können auch nachmittags noch drei i Stunden baden. Wer diese Methode, die sehr an- - strengt und nur für Herzstarke geeignet ist, nicht ver- ! trägt, dem stehen auch Teil- und Wannenbäder zur - Verfügung. Daneben werden auch noch and«« Kur- ! mittel verwendet. So können die Badegäste in drei Badewochen etwa fünfzig Badestunden absolvieren. Die Wirkung des Wassers ist eine viel kräftig«« und be freit die Kranken bald von neuralgischen und rheu matischen Schmerzen. Wie Gräberfunde bewerfen, kannte man die Bäder schon tn prähistorischen Zetten. löockienmarkt vippolRswcilcke am 8. November 1929. Bon den aufgetriebenen 63 Ferkeln sind 53 zum Preise von 30-57 Mark pro Stück verkauft. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Am Mittwoch hielt bie Ortsgruppe Dip poldiswalde im Deutschnationalen Hanblungs- geh ilfen verband in ihrem Vereinshelm .Goldene Sonne' eine Monatsverfammlung mit Llchtbilberoortrag ab. Vertrauensobmann Karl Heinrich eröffnete V-9 Ahr mit be grüßenden Worten die von 40 Mitgliedern besuchte Ver sammlung. Nach Aufnahme von fünf neuen Mitgliedern in die Ortsgruppe erteilte Dertrauensobmann Karl Heinrich dem Bildungsobmann Malter Kloppmann das Mort zu einem Llchtbildervortrag über Holland. An Hand von zirka 100 Lichtbildern wurden von dem Vortragenden in einem einstün- digen hochinteressanten Vortrag die wichtigsten Industrie städte und Hafenanlagen sowie die Sitten und Gebräuche der Bewohner der Niederlande erläutert. Am Schlüsse seiner Ausführungen erwähnte der Bildungsobmann noch, daß der DHV. seine Mitglieder aber nicht nur im Bilde, sondern auch Lurch die vom Verband im kommenden Jahre veranstalteten sehr vorteilhaften Sonderfahrten durch die Niederlande (Holland) zeigen könnte. Kaufmann Dietzel erläuterte ein gehend das Thema: .Was habe ich zu beachten, wenn ich stellenlos werde?' Für den 4. Dezember ist ein Lichtbilder vortrag .Im sonnigen Süden' geplant. Anfang nächsten Jahres soll ein Mochenenblehrgang in Durchschreibebuchfüh rung adgehalten werden. stlppol-lswal-e. In vergangener Nacht ist in das Fabrik gebäude der Firma H. H. Reichel eingebrochen worden. Der Täter ist über den Zarin gestiegen und dann durch ein Abort fenster in das Gebäude gelangt. 3m Kontor im !. Stock hat er alle Bücher, Schriften usw. durchwühlt. Ob und was gestohlen wurde, mutz erst die Untersuchung ergeben. Der Spürhund verfolgte eine Spur, die er aber infolge des vielen Begängnisses bald wieder verlor. Dippoldiswalde. Am 31. Oktober und 1. November fand in Hamburg eine Zusammenkunft Ler schlesischen und sächsischen Passogeoerlreter der Hamburg-Amerika-Linie statt. Die Tagung, die eine engere Fühlungnahme zwischen Ler Reederei und ihren Vertretern bezweckte, bot den Teilnehmern einen umfassenden Einblick in die großzügigen Verhältnisse des bedeutendsten deut schen Uederseehasens und insbesondere in die Passageorganisalion der Hamburg-Amerika-Linie. Unter den zahlreichen Besich tigungen, die zu diesem Zweck veranstaltet wurden, sand die der umfangreichen Anlagen des Uebevseeheims Hapag besonderes In teresse. Auf einer Fahrt nach Cuxhaven mit dem Äoppelschrauden- dampfer „Reuyork" lernten die Gäste eines der grössten Ozean schiffe der Hapag, den Betrieb und das Leben an Bord näher ken nen. Auch der Hapagvcrtret« in unserer Stadt, Fritz Oswald, nahm an der Tagung teil. — 3n der Reichskrone konzertiert am Kirmesmontag die Kapelle des I. (Jäger-) Ball, des 10. (Sachs.) Infanterie- Regiments unter Leitung von Obermusikmeister Thiele. Am gleichen Tage findet im Schützenhause die l. große Bubi kopf-Konkurrenz statt, ausgeführt von Film-Regisseur Gäbler unter Mitwirkung der Tanzkapelle Danziband Wien—Berlin. Die 10 schönsten Bubiköpfe werden prämiiert. — Handwerks-Gesellenprüfung. Die jungen Hand werker, die Ostern ihre Lehrzeit beenden, müssen sich zur Ab legung der Gesellenprüfung rüsten. Das Gesuch um Zulassung zur Prüfung ist, wenn der Lehrherr einer Innung angehört, bei dieser, sonst bei der Gewerbekammer einzureichen. Von den Nichtinnungslehrlingen ist zu dem Gesuch an die Ge werbekammer ein von dieser herausgegebener Vordruck zu be nutzen. Gesuch und Unterlagen müssen bei der Gewerbekammer spätestens bis Mitte Dezember 1929 eingehen. Heickstgök. Nächsten Montag wird aus Anlaß der Kirmes im Schusterschen Gasthofe ein Militärkonzert stattfinden. Aus- führendes ist das Trompeterkorps der 4. (Sächsischen) Nach richtenabteilung unter Leitung von Obermusikmeister Buhlmann. stelcMZdk. Hier ist eine Posthilfsstelle und eine gemeind liche öffentliche Fernsprechstelle im neuerbauten Hause des Postschaffners Mai Voigt eingerichtet worden. (statt«. 3m Kolonialwarengeschäst Martin Reuther findet „Amtlicher Verlaus von Freimarken" statt. stiedepfpauendopk. Zum Kirchweihfest findet außer dem üblichen Festball am Sonntag am Kirmesmontag ein Gesangr- konzert des Männergesangvereins Reinhardtsgrimma statt unter Leitung seines Liedermeisters Kantor Schneider. Mit wirkende ist außerdem die Gattin des Liedermeisters als Solistin. Oberfravendorf. Sonntag und Montag seiert auch unsre Gemeinde das Kirchweihfest. Außer dem Festball am Sonn tag veranstaltet Gasthossbefitzer K. Flemming das so beliebte Milttürkonzert, diesmal ausgeführt von der Kapelle des 3. Bataillons l. 3nf.-Reg. Nr. IO unter Leitung des Ober- musikmeisters Schmidt. Reinhardtsgrimma. Zur Kirmes wird der Männergesang- ' verein „Liedertafel" unter der Leitung seines Liedermeisters ! Kantor Schmidt im Goldenen Hirsch am Sonntag ein Kon- zert veranstalten. Zum Vortrag kommen Männerchöre, Doppel quartette, Sologesänge und Klaviersoli. Frau Margarete Schneider wird als Sopran-Solistin mitwirken. Schmiedeberg. Hier haben die Wähler bei Ler Gemelnbe- verordnetenwahl Lie Auswahl unter drei Borschlägen: 1. Sozial- bemokvatifche Partei mit Len Nomen Georg Grahle, Herm. Heber, Paul Hofmann, Franz Wolf usrv.: 2. Bereinigte bürgerliche Parteien mit Len Namen Alfred Arnold, Paul Weschke, Alfred Gräber, Max Krumpolt usw.: 3. Kommunistische Partei mit Len : Namen Otto Dietrich, Paul Fischer, FerL. Kunert, Karl Böttcher ufw. vönkstten. Zu einem Jubiläums- und Musiker-Ball ladet Th. Otto für Sonntag nach dem Gasthof „Waldesruh" ein. (Siehe Inserat). Kipsdorf. Am Sonntag weiht« Las Gtaatsgymnasium - Dresden in feinem Kipsdorf« LaüLheim Las neuerbaute Un- ! terrichtsgebäude ein, Las dem feil brei Jahren am Staats- i gymnasium erprobten Landheimunterricht in Zukunft Lienen > soll. Das milde Herbstwetter erlaubte, Lie Feier auf dem schmucken Platze abzuhalten, Len Las Wohnhaus, Las Anter- > richtShaus und ein Liese verbindender Gang umschließen. ! Nachdem Amtsbaumeister Schimmel, der Lie Planung Les i Baues entworfen hatte, zugleich im Namen Les ausführenden Baumeisters, Architekt Grüner, Dresden, Len Schlüssel zum Neubau überreicht hatte, begrüßte GtuLIenrat Dr. Zipfel, Ler Vorsitzende Les Vereins «Schülerheim Les Staatsgymna- stums', Lie Gäste unb gab einen kurzen Rückblick über Lie Geschichte des Landheims. Labei Les ehemaligen Schülers, Rechtsanwalt Dr. Großmann in Neuyork, LaNkbar geben- kenL, besten tatkräftige Fürsorge Lie Erwerbung Les Grund stücks aus einer Spende Les Vereins «Amerlkahllfe Sachsen- Thüringen' in Neuyork im Jahre 1921 ermöglichte, sowie zweier verstorben«, um Las Helm besonders verdient« Leh rer. OberstuLienrak Pflugbeil gab Len pädagogischen Hoff nungen Ausdruck, Lie Lie Schule an Len Lon-Heimunterrichk knüpft und Lie der bis jetzt «teilte Heimunterricht schon zum größten Teile erfüllt hat. Für Las Vvlksbilüungsministerium sprach Ministerialrat Dr. Menke-Glückert Lie Befriedigung über das Geschaffene aus und brückte Lie Erwartung aus, -aß bas Gymnasium an seinem Teil an Ler Verwirklichung -er im Lanbheimunterricht ruhenden Zukunftsibeale Mitar beiten werde. Ministerialrat Dr. Hörig gab im Namen -er Elternschaft Lie Versicherung ab, Laß Liese Len Landheim- bestrebungen Ler Lehrerschaft stets helfend und zustimmend zur Seite stehen werben. Für Lie ehemalige Schülerschaft, bie die Möbel für Len Anterrichtsraum gestiftet hat, beglück wünschte Regierungsrat Dr. Hahn, indem er bedauert«, daß frühere Schülergenerationen dieses Heim und den Hcim- unterricht nicht schon gekannt hätten. Das neue Gebäude, durch das ein Rundgang folgte, besteht aus einem Lehrraum von 7X7 Meter Gröhe, mit nach Süden liegenden Fenstern und angebauter Bühne, und einem Raum im ersten Stock werk, ber für Fälle stärkerer Belegung als Schlafraum ge bucht ist. Die Verbindung zum Haupthause, in dem sich die Mohn- und Schlafräume für 30 Schüler befinden, bildet ein Gang, besten Dach als Terrasse ben hinter dem Hause anstei genden Berghang abschlieht. Anter bem Lehrraum liegt ein Holz- und Geräteschuppen. An bie Meihefeier schloß sich im Hotel zur Tellkoppe ein gemeinsames Essen an, bei dem mu sikalische, turnerische und szenische Darbietungen, darunter ein vom Konrektor des Staaksgymnasiums, OberstuLienrak Dr. Becher, für Len Tag verfaßtes Theaterstück bie Gäste unterhielten. Weitere Worte Ler Anerkennung und des Dankes wurden hier gesprochen. Erst der Anbruch der Däm merung führte die frohgestimmte Teilnehmerschar nach Dres den zurück. Glashütte. Der Spediteur und Krastfahrunlernehmer Paul Ahlemann aus Oberschlottwttz wollt« .den Anhänger eines Last- kraftwagenzuges rückwärts in .das bekannte Gasthofsorundstück Schüllermühle stoßen. Der 48 Jahre alte und noch sehr rüstige Spediteur benutzte hierzu einen starken Knüppel, «damit ber An hänger nicht ans seiner Richtung kommen sollte. Das Holzstück muß aber vermutlich infolge eines Stoßes abgemtscht und Ahle mann davon am Arm und Brnst getroffen worden sein. Er ver mochte noch ein Stück zu laufen, .brach, dann aber plötzlich zusam men. Mährend des Transportes nach, dem Johanniterkranucn- haus in Heidenau verstarb er an ben Folgen .dieses Anfalles. Allenberg. Die allgemeine schwere Wirtschaftslage wirkt sich auch in unserem Orte aus. Die schon bestehende starke Arbeits losigkeit wird wahrscheinlich noch eine Verstärkung durch eine vor übergehende Stillegung, des hiesigen Bergwerks erfahren. Die Zwitterstocks-Aktiengesellichaft hat bereits die Belriebsslillegungs- anzeige eingereicht und der Belegschaft gekündigt. Die Gründe für die zunächst zeitlich, beschränkte Arbeitseinstellung sind vor allen Dingen in mangelnder Rentabilität zu suchen, die in dem Tiefstand der Zinn-Weltmarktpreise ihre Ursache hat. Die totale Wasserknappheib wirkt sich gleichfalls aus. Hoffentlich gelingt es doch noch, eine vollständige Stillegung zu vermelden: denn es märe beklagenswert, wenn das viele hundert Jahre alte Altenberger Zinnbergwerk, dem die Stadt Altenberg ihre Entstehung ver dankt und auf das sie mit gewissem Stotz zurückblicken kann, der wirtschaftlichen Krise zum Opfer fallen würde. Dresden. In der Frühlingstr atze in Dresden-Antonstaüt würbe Donnerstag abend ber 52 Jahre alte Arbeiter Max Fiebler von einem in ber Mitte der dreißiger Jahre flehen den Gelegenheitsarbeiter überfallen, der ihm fein« Erspar nisse zu rauben versuchte. Ein« Nachbarsfrau hört« aus der Stube des Fiedler lautes Wehklagen. Nichts gutes ahnend trat sie dort ein und gewahrte eine große Blutlache. Ihr Nachbar selbst sah entsetzlich aus. Er blutete stark an einer Hänb, im Gesicht und am Hmterkopfe, und vermocht« noch einige wichtig« Angaben darüber zu machen, was sich vor we nigen Augenblicken abgespielt hakt«. Danach war er von Lem vorgenannten Freunde überfallen und mittels eines scharfen Gegenstandes niedergestochen worben. Der Versuch, seine Barschaft zu rauben, mißlang an bem verzweifelten Wider stand. Megen der lauten Hilferufe unsicher geworben, er griff er bie Flucht. Noch vor Mitternacht gelang es Len Täter, der mit fein« Geliebten einen Abenbspaziergang unternommen, vermutlich um sich «in Alibi zu verschaffen^ ausfindig zu machen und festzunehmen.