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Aetteft» Zetr«», »er Bezir»« veraniworkich«, Ne-akteum Sekr Sedne» — Dm» und Verlag? Sxrl Sehx* i« Vkvosl-irwalö«. SS. Jchrgang Freitag, am 30. August 1929 Nr. 202 die jungen Kirchen noch -er Bevormundung der alten Mis sion bedürfen, über das Problem des Rassenkonfliktes unL über die künftige Gestaltung der internationalen Arbeits gemeinschaft. Feinde -er christlichen Mission sind -er Bud dhismus, der Islam, Ler Hinduismus, Ler Korfucianismus und der moderne Säcnlarlsmus, der ganz weltlich materiali- Dresden. Bor einigen Tagen hatten die Kommunisten bekanntlich beim Präsidenten Weckel die sofortige vorzeitige Einberufung des Landtages beantragt, der zu den Plänen der Reichsregierung über die Reform der Arbeitslosenver sicherung Stellung nehmen sollte. Wie die Sächsisch-Böh mische Korrespondenz von zuständiger Seite erfährt, hat der Stellvertreter des Präsidenten Weckel, Vizepräsident l)r. Eckardt, den Antrag der Kommunisten abgelehnt mit der durchaus zutreffenden Begründung, daß es sich bei der Erwerbslosen versicherung um eine Reichsangelegenheit handele, auf deren Erledigung der Sächsische Landtag keinerlei Einfluß habe. Freiberg. Oberförster Heinicke, Vorsitzender des Erzgebirgs zweigvereins Freiberg e. V. teilt mit: Wer jetzt unser säch sisches Erzgebirge in Richtung Fichtelberg besucht, der wird mit Schrecken wahrnehmen, daß unsere schönen Erzgebirgs- Fichtenwälder ein gänzlich ergrautes Aussehen haben und das sämtliche Maitriebe ähnlich wie von der Fichtenblattwespe befressen worden ist. Ganze Schwärme eines kleinen grauen Falters beleben den Wald. Nachdem die kleinen, etwa einen Zentimeter langen grünlich-grauen Raupen im Frühjahr die Mattriebe der Fichtenbestände aller Altersklassen befressen und sich dann verpuppt haben, ist nun der Faller ausgeschlüpft und hat jetzt Nugzeit. Die Hauptstelle für forstlichen Pflanzen schutz an der Forstlichen Hochschule Tharandt hat ihn als den stisch eingestellt ist, Lem in Amerika zwei Drittel Ler Bevöl kerung, in England die Hälfte ergeben ist. Südamerika ist fast atheistisch, vor allem Rußland. So wurde fleißig gear beitet nach einem bestimmten Plan. Es war eine Höhenschau Ler Weltmisston, wie sie noch nicht Lagewesen war. Der Wert lag darin, wie die einzelnen Kirchen von einander ler nen konnten, ohne ihre Eigenart zu verlieren, wie man ge willt war, die Rassengegensätze zu entgiften. Schade, -aß in Liesem Rahmen Lie hochinteressanten Einzelheiten -er Be richte aus aller Herren Länder nicht ausgeführt werden kön nen, ein anschauliches Bild von der Kultur- und Seelenarbeik, aber auch sozialen Tätigkeit der Mission, Lie ja viel zu we nig bekannt und darum geschätzt ist. Das zeigt sich auch Larin, -aß von der Weltpresse damals von diesem weltgeschichtlich bedeutsamen Ereignis so gut wie gar keine Notiz genommen worden ist. Darauf gab Oberkirchenrat Michaelsen Kassen bericht, der in Len Einnahmen der letzten drei Jahre ein ge sundes Wachstum der Kollekten, im vorigen Jahr freilich einen Rückgang sonstiger Gaben zeigte, was wohl mit Ler Sammlung für Innere Mission zusammenhing. Die Rechnung war von Pfarrer Porstendorfer geprüft und richtig befunden worden. Zum Sammeln wurden Missionsbüchsen und Aehrenlese warm empfohlen. Schiehlich wurde herzlich ein- > geladen zum Mifsionsfest, das nächsten Sonntag nach mittag 2 Uhr in Poffendorf stattfindet. Das Schlußwort wies noch hin auf das misstonsärzkliche Institut und Las Tropen genesungsheim in Tübingen, wo man sehen kann, was Lie Mission auch der ärztlichen Wissenschaft für wertvolle Dienste leistet. Mit einem Segenswunsch wurde die Sitzung ge- Anzelgenprett: Die 42 Millimeter breite Petttzell« 20 Reichtpfenntg«. Eingesandt und Reklamen M Reich-Pfennige blicken kann, feiert Sonnabend und Sonntag sein 25 jähriges Bestehen in der „Reichskrone". Hierzu haben 14 Bruder vereine mit 350 Sängern ihr Erscheinen zugesagt. Für den Begrüßungsabend ist ein reichhaltiges Programm vorgesehen, zudem auch die Ortsvereine ihre Mitwirkung zusagten. Auch an Solisten wird es nicht fehlen. Gleichzeitig mit der Feier findet am Sonntag nachmittvg ein Gruppensingen der Gruppe Dippoldiswalde im Sächsischen Elbgausängerbunde statt. Alles Nähere siehe Inserat. Für Sonntag vormittag 1/2 l I Uhr ist eine Gedächtnisfeier in der Nikolaikirche zu Ehrer der gefallenen und verstorbenen Mitglieder vorgesehen. — 2m Müglitztal in Flur Oberschlottwitz geriet ein Motorradfahrer gegen das Geländer der Müglitzeinfriedigung. Er zog sich dabei erhebliche Verletzungen zu und mutzte in das Johanniterkrankenhaus nach Heidenau überführt werden. Eine Mücke war ihm in ein Auge geflogen und hatte so das Unglück verursucht. MppolbiswalLe. Der Zwe lgm iss lonsve r e in Dippoldiswalde hielt am Donnerstag nachmittag eine Aus- schußsitzung im Bahnhotel Dippoldiswalde ab, zu dem «ine Anzahl geistliche und weltliche Bertreter aus Ler hiesigen unL -er Frauensteiner Gegend erschienen waren. Oberkirchenrat Michael eröffnete sie mit einer kurzen Begrüßungsansprache auf Grund des Losungswortes: Dies ist mein Knecht, an Lem meine Seele Wohlgefallen hak. Der Jahresbericht erstreckte sich über zwei Jahre, in denen zwei Misstonsfeste in Kipsdorf stattgefunden haben, außerdem war auf Kirchenvisitationen in Reinhardtsgrimma und Seifersdorf über Mission berichtet worden. In Lrei Gemeinden war -er Andreas-Film gelau fen, der so anschaulich in dieArbeit -er Mission einführt. Der Frauenmissionsverein hielt außer seinen Abenden drei öffent liche Abende, wobei u. a. auch Pfarrer Michel vor seiner Reise nach Ostafrika Abschied nahm. Der Hauptmissions- verein in Dresden, zu dem unser Zweigmiftionsverein gehört, wird am 15. und 16. September in Schneeberg tagen, wo auch ein indischer Pastor sprechen wird, die Haupttagung der sächsischen Missionsarbeik ist die in der Pfingslwoche in Leip zig. Dann hielt Pfarrer Richter, Kreischa, Bortrag über .Die Bedeutung der Missionskonferenz in Jerusalem." Diese hatte vom 24. März bis 8. April 1928 stallgefunden. Es war die Tagung Les erweiterten internationalen Missionsrates, an Lem auch acht Herren des deutsch-evangelischen Missions- dundes teilnahmen. (Besonders wurde bemerkt, daß die Mittel zur Reise nicht aus gesammelten Geldern, sondern aus einem besonderen Fonds stammten.) Die Reise ging mit dem Triester Lloyd von Triest nach Alexandrien, von Aegypten mit dem Schnellzug durch Li« Wüst« nach Jerusalem. Dort sind außer v. Schnellers bekanntem Syrischen Waisenhaus noch viele andere Anstalten, wo deutsche und evangelische Kulturarbeit geleistet wird. Das große Krankenhaus LerOel- bergstiftung war lelLer durch das furchtbare Erdbeben so be schädigt worden, daß die Teilnehmer in Zelten und Baracken untergebracht werLen mutzten. Den Borsttz hatte der Ameri kaner John Mott, die Teilnehmer waren aus aller Welt ge kommen, Europa, Amerika, Afrika, Indien, China, Japan, Korea usw. und zwar geistig so hochstehende Persönlichkeiten, -ah Mitteleuropa recht deschet-en werden muß, wenn es sich bisher anderen Raffen gegenüber geistig überlegen dünkte. Etwa 70 Misstonskirchen waren vertreten. In den Sitzungen wurden fünf Gruppen von Fragen behandelt: Recht und Ziel ! der Mifsionsarbeik, wie das Evangelium zu verkünden sei, ob Meller für morgen: Nachdruck uerbsteal Gewitterneigung, im übrigen heitere» bis wolkige«, warmes Wetter,- schwache Lustbewegung veränderlicher Richtung. Oertliches und Sächsisches. MppolttSrvalde. 2n vergangener Nacht um 3 Uhr weckten grelle Blitze und heftiges Donnerrollen die Schläfer. Gewitter, die am Nachmittag nicht zur Entladung gekommen waren und den ganzen Abend drohend am Himmel gestanden hatten, zogen herauf. Ringsum am Horizont leuchtete der Himmel auf, doch bis über die Stabt kamen die Wetter nicht, nur Regen siel, vom Winde gepeitscht, doch schon gegen >/r4 Uhr war wieder Ruhe in der Natur eingetreten. Kurze Zeit war die elektrische Stromzuführung unterbrochen. Von der Schwere der Gewitter zeugten Feuerscheine aus verschiedener Richtung. Besonders hell loderte ein Feuer in Richtung Obercunnersdorf, ein zweiter Schein stand nach Hennersdorf zu, ein dritter in Richtung Seifersdorf. Durch die Stille der Nacht in den Pausen des Donnerrollens hörte man von Ferne her aus mehreren Orten das Stürmen der Kirchenglocken, die Hilfsbereite zum Löschen der Schadenfeuer riefen. Der große Feuerschein in westlicher Richtung rührte von dem Schadenfeuer in Pretzschen dorf her. — Gestern konnte das Werner/Wesselysche Haus an der Gietzolt-Stratze gehoben werden. Mppoldiswald«. Der Männergesangverein „Ein tracht", der auf eine sehr ersprießliche Vereinstätigkeit zurück- Oiefe« Blatt eulhüll -le amMche» Lekanulmachaxge« -er Amlshauotmanxschast, -er Amtsgericht» «l- -es Sla-lral» zu Dip-ol-iswal-e grauen Lärchenwickler (8tagsnopücka timanch bestimmt. Der I Falter ist aus der Tschechoslowakei in die sächsischen Erzgebirgs- I Waldungen übergewandert und richtet da großen Schaden an. Krippen. Als beim Königsschießen der Bogenschützen die I Böller gelöst wurden, wurde ein in der Nähe befindlicher ! junger Mann, der mit Aufbauarbeiten fürs Feuerwerk be schäftigt war, von einer Ladung eines Böllers getroffen und ! ihm ein faustgroßes Loch in die rechte Wade gerissen. Er I mußte ins Sebnitzer Krankenhaus gebracht werden. Großröhrsdorf. Seinen 70. Geburtstag feierte am 27. I August der in weiten Kreisen als Heimatdichter bekannte Oberlehrer i. R. Korn in Großröhrsdorf. Er stammt aus Löbau und hat länger als 40 Jahre in Großröhrsdorf seine I Lehrertätigkeit ausgeübt. Heimatliebe zu wecken und zu pflegen I ist immer sein eifrigstes Bestreben gewesen. Sagen der Heimat I hat er dramatisiert, wie „Die versunkenen Glocken von Rührsch- dorf" und „Frau Bornmatz, hilf!". Großröhrsdorf verdankt ihm auch sein Heimatmuseum, daß er noch heute verwaltet. Eollebaulle. Donnerstag gegen d Uhr abends war im Eisenwerk Meurer in der Schleiferei vermutlich durch Selbst- ! entzündung in einem Abzugsschacht Feuer entstanden, das rasch an Ausdehnung gewann und auch den Dachstuhl jenes Gebäudes bereits zum Tell ergriffen hatte. In kurzer Zeit gelang es, das Feuer zu lokalisieren und völlig niederzukämpfen. Eine Betriebsstörung tritt durch den Brand, der nur erheb lichen Schaden verursacht hat, nicht ein. Leipzig. Am Donnerstag stütz verunglückte auf der Leipziger Landstratze bei Serbitz ein Motorrad mit zwei Personen. Der Führer Otto Göring und sein Mitfahrer WAy Zwirnmann, beide aus Leipzig, wurden vom Rade geschleudert und schwer verletzt. Zwirnmann stürzte so unglücklich, daß er einen Schädelbruch erlitt und auf der Stelle tot war. Göhring wurde dem Krankenhaus in Altenburg zugeführt. Chemnitz. 2n der Nacht zum Mittwoch ist die hinter der Kirche in Ällchemnitz stehende, mit ungedroschenem Getreide gefüllte Rudolphsche Scheune niedergebrannt. Es liegt un zweifelhaft Brandstiftung vor. Es ist bereits das viertemal, daß die an dieser Stelle errichteten Scheunen durch Brand stiftung vernichtet worden sind. Während man mit der Be kämpfung des Feuers beschäftigt war, wurde festgestellt, daß auch in der benachbarten Scheune des Gutsbesitzers R. zwei Brandherde gelegt worden waren. Das Feuer konnte jedoch noch rechtzeitig unterdrückt werden. pftelt (Böhmen). In einem Hotel erkrankten, wie die Dresdner N.N. melden, vor mehreren Tagen nach dem Mittag essen etwa 20 Personen. An den folgenden Tagen traten neue Erkrankungen nach dem Genuß von Mittagsmayizenen ein. 2m ganzen erkrantten 78 Personen, darunter ^ Per sonen aus Prag, die einen Bereinsausflug nach Südbohmen unternommen hatten. Da- Befinden ^-g" der -r^ gibt zu Besorgnissen Anlaß Die ^ach- der EUrankungm, die sich in Vergiftungserscheinungen, Köw^ oder Ohnmächten äußern, konnte noch nicht festgestellt werden. Bezugspreis: Für «inen Monat 2L0 RM mit Zutvagen, einzeln« Nummern 1S Reichs pfennige :: Gemeinde - BerLanLS - Girokonto Nr. 3. :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 12S48 Weitzeritz-Zeilung Tageszeitung unö Anzeiger für Di-poMswal-e, Schmiedeberg n.L schloffen. Pretzschendorf. Bet dem beule morgen gegen 3 Ahr auf tretenden Gewitter schlug der Blitz in die Gebäude -es soge nannten Gethlerschen Rundhofes und äscherte das ganze Anwesen ein. Das Vieh und Mobilar konnte gerettet werden, aber die vollständig eingebrachte Ernte wurde ein Raub der gierigen Flammen. Neben den Ortssprihen waren die Spritzen von Röthenbach, Eolm- nih und Frledersdorf anwesend. Der Feuerschein war wettbln sichtbar. Schellerhau. Mittwoch vormittag gingen dem Landwirt Grahl die Pferde durch und rasten den Weg enüang. Der Gutsbesitzer Walther versuchte die Tiere aufzuhalten, kam aber dabei zu Schaden. Er wurde umgerissen und erlitt am Schlüsselbein und am Arme schwere Verletzungen, sodaß er ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. Die Pferde sind scheu geworden, als ein vorbeifahrendes Kraftfahrzeug größeren Lärm verursachte. PoffenLorf. Die Getreideernte ist in hiesiger Gegend ziemlich beendet und nahm bei bester Witterung einen guten Fortschritt. Die Grummeternte hat nun auch bereits begonnen und wird durch das sonnige Wetter wesentlich gefördert. Allenberg. Eine Kriegerswitwe hatte einen Gang zu machen und ließ während ihrer Abwesenheit den Schlüssel zu I ihrer Wohnung stecken. Während ihrer Abwesenheit wurde ein Diebstahl ausgeführt. Als die hennkehrende Frau in ihrer Wohnung später Nachschau hielt, gewahrte sie, daß ihr 200 I Mark gestohlen worden waren. Dresden. 2n einem Hause auf der Kleinen Frohngasse wurde am Mittwoch abend eine Frau von einem 15 jährigen Lehrling aus Kamenz i. Sa. mit einem Stück Eisen zu Boden s geschlagen und am Kopf verletzt. Hierauf wollte der Bursche das im Schranke verwahrte Geld rauben, wurde aber von >er Verletzten festgehalten. Durch den Lärm wurden die Haus- >ewohner auf den Vorfall aufmerksam und Übergaben den ugendlichen Räuber der Polizei. Die Verletzte mußte ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Bei der kriminalpolizeilichen Unter- uchung stellte sich bisher heraus, daß der durch das Lesen von allerhand Schundschristen beeinflußte Jugendliche den Plan gefaßt hatte, seine Lehrstelle aufzugeben und in Dresden in einem öffentlichen Hause ev. sich durch den Ueberfall Geld zu verschaffen. Mit dem geraubten Gelde wollte er dann ein möglichst ungebundenes Leben führens — (Ein Unfall trug sich am Donnerstag im"Stadtteil )resden-Leuben unweit vom dortigen Friedhof zu. Ein Zärbereibesitzer Oppitz kam mit seinem Krastdreirad au» Achtung Laubegast die Leubener Straße entlang gefahren. !or dem Grundstück Nr. 46 stand ein unbeleuchteter Hand wagen, auf den er heftig auffuhr. Das Krastdreirad stürzte infolge des Anpralles um und Oppitz geriet darunter. Er zog sich dabei verschiedenartige Verletzungen und eine Gehirn erschütterung zu.