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stets unter der Voraussetzung, daß die Futter pflanzen reich an Kohlenhydraten, besonders an Zucker, sind. Solche Pflanzen besitzen große Silicr- fähigkeit und sind, wenn die obengenannten Vor aussetzungen guter Silobereitung vorhanden, die denkbar besten Silierpflanzen. E—w. Zunge Mastschweine sind nicht ausschließlich mit Kartoffeln zu mästen. Die Schweine muffen bei der Kartosfelmast unbedingt täglich bis 1 kg Schrot und mindestens 4 Liter Magermilch dazu bekommen. An Stelle von Magermilch kann 300 g Eiweißbeifutter gegeben werden. Das Körnerschrot braucht dann nur 700 g täglich zu sein vr. L. Vorteile der Torfskreu. Die vielen Vorteile der Torfstreu find immer noch zu wenig bekannt. Sie sind gegenüber der Strohstreu so groß, daß sich >eder Viehbefitzer darüber unterrichten muß. Jede Streu hat nun wohl in erster Linie die Aufgabe, den Tieren ein gutes, reines und bequemes Lager zu bieten. Ruhe und Rast ist halbe Masti Das Wohlbefinden der Tiere hängt nicht allein vom Futter ab, es kommen noch viele Faktoren hinzu. Die Vorteile, die z. B. der Weidegang bietet, sind allen Viehzüchtern begannt. Diese Vorteile find hauptsächlich in der Bewegungsfreiheit in der frischen Lust zu suchen. Die Stallhaltung dagegen hat ihre besonderen Nachteile im Mangel an Be wegung und in der schlechten Luft, die durch Ammoniak und Kohlensäure verdorben ist, dann aber auch in der starken Anhäufung von Krankheits keimen. Durch Verwendung von Torf als Streu können wir nun viele dieser Nachteile, wenn auch nicht ganz ausschalten, so doch stark mindern. Die Torfstreu gewährt den Tieren ein warmes, trockenes Lager, vor allem aber wirkt sie luftreinigend. Torf bindet Ammoniak und andere Gase und ver hindert die Zersetzung der Exkremente. Das ist bei einer Streu mit Stroh nicht der Fall! Torfstreu verhindert aber auch die Entwicklung der Krank heitserreger in hohem Maße und kann daher als Vorbeugemittel gelten. Torsstreu ist namentlich dann zu empfehlen, wenn eine Seuche aus gebrochen ist. Die Torfstreu bietet aber auch einen an Stickstoff reichen Dünger, der sowohl aus schwerem wie auch auf ganz leichtem Sandboden mit großem Vorteil verwendet werden kann. Dazu kommt noch, daß Torfstreu sehr sparsam und daher auch billig ist. Die Handhabung ist nur leicht: die Ställe sind leicht reinzuhalten. Torsstreu braucht beim Lagern keinen großen Raum. Sie kommt aber nicht allein bei der Großvieh- Haltung in Betracht; ganz besondere Dienste erweist sie auch den Ziegenhaltem und dem Geflügel- und Kleintierzüchter. Kl. Hühnerflöh« find von den Flöhen der Menschen und Säugetiere verschieden. Die eigentu. Brutstätte dieser schädlichen Para siten ist das Legenest bzw. dessen Inhalt. Betritt ein Huhn das Nest, dann fallen die Flöhe darüber her und saugen Blut, wodurch die Legetätiakcit stark herabgemindert wird. Der Geflügelhalter hat also allen Grund, die Flöhe zu vernichten. Es empfiehlt fich, den Inhalt der Nester von Zeit zu Zeit zu oer- brennen und die Nester selbst gründlich mit einer ISprozentiaen Mordaxlösung zu streichen. Mit einer solchen Lösung pon 10 Prozent behandle man auch die Hühner selbst. Man streicht die Lösung unter die Federn auf die Haut, Die mit neuem Stroh ausgestattetcn Nester werden Mit Iucksin ausgcstreut. Sie erhalten am Grunde eine Lage Torfmull, dem man Iucksin beimengt. Kl. Neues aus Feld und Garten, Treibhaus und Blumenzimmer. - Gesunde Gruvdwasserverhällnisse sind die aller erste und wichtigste Voraussetzung zur Gewinnung eines gehaltreichen Futters auf den Wiesen und Weiden. Die meisten Grünlandslächen leiden an stauender Nässe. Das Futter ist infolgedessen nur minderwertig, und Unkräuter machen sich dann in unliebsamer Weise breit. Wo Hahnenfuß, Wiesen- schaumkraut, Kälberkropf, Butterblume, Wiesen knöterich, Binsen, Seggen, Simsen, Schachtelhalm und andere vorkommen, ist eben der Boden zu naß und bedarf der Entwässerung. Das Vieh frißt der artiges Futter auch nur ungern und leistet dem entsprechend auch nur wenig an Milch, Fleisch und Zugkraft, Das erfordert dann einen Zukauf von Kraftfutter und verteuert dadurch die Viehhaltung ganz erheblich. Es kommen demnach solche zu nassen Wiesen und Weiden dem Landwirt auf die Dauer recht teuer zu stehen. Wollen wir aber auf den Grünlandslächen nicht nur mehr, sondern auch ein hochwertiges Futter gewinnen, das alle Kraft futtergaben überflüssig macht oder sie zum wenigsten ganz erheblich vermindert, dann muß eben der Grundwasserstand geregelt werden. K. Schneider- Kleeberg, ein bekannter Wiesenwirt, hat festgestellt, daß der Milchertrag je Hektar Dauerweide allein durch die Dränage von 1600 Liter auf 3300 Liter im Jahre gesteigert wurde. Wenn nun auch die Entwösserungskosten heute 400 bis 600 kdi je Hektar betragen, so macht sich diese Ausgabe denn doch reichlich bezahlt und bedeutet eine recht ein trägliche, sehr gut verzinsende Kopitalsanlage. K. Schneider-Kleeberg faßt seine langjährigen Er fahrungen in bezug aus Futterbeschaffenheit in den Satz zusammen: „Je trockner ein Futter gewachsen ist, um so bester nährt es, und um so lieber wird es vom Vieh gefressen." W—e. Ein sicherer und zuverlässiger Wetterprophet, besonders für die Heuernte, der wohl niemals trügt, ist die Bogel- oder Gartenmiere, ZtsllLria msäia oder Gisins msäiL. Als weit verbreitetes Unkraut ist sie jedem Gärtner und Landwirt bekannt: wenn sich nämlich diese Pflanze des Morgens gegen neun Uhr aufrichtct und bis nachmittags vier Uhr ihre weiße Blumcnkrone offenhält, ist am nächsten Tage trockenes, heiteres Wetter zu erwarten. Wenn die Vogelmiere aber ihre Blüten noch nach neun Uhr vormittags geschlossen hält, ist mit Sicherheit noch an demselben Tage Regen zu erwarten. Da diese Pflanze beinahe das ganze Jahr hindurch grünt und blüht, ist reichlich Gelegenheit gegeben, sie auf ihre Zuverlässigkeit über Wettervorhersage zu prüfen. Sz. Der Anbau von Pferdebohnen zwischen Kartoffeln. Namentlich in Mitteldeutschland ist es vielfach üblich, den Ertrag von Kartoffel schlägen noch dadurch zu erhöhen, daß Pferde bohnen zwischen die Reihen gesteckt werden. Das ist natürlich nur in kleineren Betrieben möglich, in denen die Kartoffeln ausschließlich mit der Hand bearbeitet werden. Diese ver hältnismäßig weit voneinander stehenden Bohnen reihen setzen meistens sehr gut an und wagen oft ungewöhnlich reichlich, wenn sonst das Land, zum Bohncnbau geeignet und dung- kräftig ist. Der Kartoffelertrag scheint unter dem nebenbei betriebenen Bohnenanbau nickt zu leiden. Also versuche man es einmal mit diesem Doppelanbau. Das Risiko ist ja nicht qroß, schlimmstenfalls hat man die kleine Bohnenmenge vergeblich ausgelegt. Vielfach um grenzen die Gutsarbeiter ihr Deputat-Kartoffel- land mit Bohnen und bezeichnen dadurch gleich zeitig dessen Grenzen. W. Lohnen Erdbeeren Kunstdünger? Nach den Ergebnissen fünfjähriger sorgfälngst in Weihen- stcphan durchgeführter Dllngungsoersuche brachte bei der Hansa-Erdbcere die Volldüngung mit allen Nährstoffen die höchsten Erträge. Be sonders erwies sich die Erdbeere für den Stickstoff sehr dankbar. Mangelte es an Stick stoff, dann sank der Ertrag ganz erheblich. Daneben muß auch ausreichend Kali und Phos phorsäure gegeben werden. Bei Neuanlage einer Erdbeerkultur darf selbstverständlich eine ausreichende Düngung mit Stallmist, auch mit Kompost, nicht unterbleiben, um diese Frucht für die nächsten beiden Jahre ausreichend zu versorgen. Gr. Neues aus Haus, Rüche und Reller. Weichgewordrne Teppiche zu steifen. Nicht nur zum Leimen von Holzgegenständen ist der Tischler leim zu gebrauchen, er leistet vortreffliche Dienste zum Steifen wcichgewordener Teppiche. Gerade Bettvorleger wollen nach längerem Gebrauch nicht mehr fest aufliegen, so daß sie häufig Veranlassung zum Stolpern geben. Man bereitet sich zum Steifen einen dünnen Tischlerleim, kehrt den Teppich links um und bestreicht ihn auf der Rückseite mit dieser dünnen, leimigen Flüssigkeit. Der Leim muß halb erkaltet sein, wenn er zum Steifen verwendet wird. Der Teppich muß darauf gut trocknen. Tr. Gefüllte HühNch«. Für ssths ^ü»„achk «chl onen. Zuberettungszeit eine Stu»». »Ä Hühnchen werden sauber gerupft, ausgeuoauiML abgesengt, rasch gewaschen und abgetrvckaet. Lß» Magen und die Herzen werden nebst einer Zwiebel und Petersilie fein gewiegt, mit M«i 8* drei eingeweichten und wieder Brötchen, ein bis zwei Eiern. Salz, einer Prise Muskat vermengt, das GekliiMl ad« mit gefüllt, zugenäkst und schön dressiert. In Ws Bratpfanne gibt man 60 g Butter, etwa» Speck, eine Zwiebel und legt, sobald da« Fett gut mW ist, die Hühnchen hinein. Man wendet st« im F« um und legt sie dann so in die Pfanne, daß Ws Brust oben ist. Während de» Braten» »M läufig begossen werden und ab und za ein LH» Machendes Wasser zugegeben weichen. Beim W»- richten schmeckt man die Soße nach Salz mrd Pfeffer ab und verfeinert sie mit einigen Tropfe» Maggi's Würze. Löse Holle. Weißkohl mit Paprika. Ein gewaschener, mehrmals geteilter und in Salzwasser leicht ad» gebrühter Weitzkohlkovf wird abgegossen. Dan» bereitet man eine Einorenne, tut etwas Fleisch» brühe daran, so daß es «ine sämige Soße gtM Nun legt man den Kohl hinein, fügt Paprika und Salz nach Geschmack hinzu und laßt ihn gar kochen. Der Wohlgeschmack wird erhöht, wen» man den Kohl mit Hammel» oder Schweine fleisch zusammen gar kocht und di« gewonnene Brühe verwendet. Hierzu mutz der Kohl vvtcha im Wasser abgekocht werden. Frau Ad. in K. Geslifielkes Maudel-Konsekl. 140 g Zucker wird mit dem Schnee von zwei Wektzeiera-verrübtt und beliebig viel grob geschnittme Mandeln, Zitronenschale und Schokolade beigemlscht, so daß man einen festen Teig schält. Nun setzt man auf Oblaten kleine Häufchen von dieser Mass«, Kißt st« im warmen Zimmer erst mit übertröckam und schiebt sie dann in einen mäßig warmen OfasmrM Uberbacken. - D. Bienenzucht. Die Königin als Seele und Triebfeder der Volksentwickelung läßt vom vierten Lebens jahre ab in ihrer Leistungsfähigkeit meisten- sehr bedeutend nach, weshalb man ein« KöMgilt nicht länger als höchstens drei Jahre auf »o» Stande dulden sollte. Der eine Zeitlang i« Mode befindliche Grundsatz: Jede» Jahr eine junge Königin! ist zwar auch nicht der rtchttz« gewesen, da man wieder etwas von ihm ab gekommen ist, jedoch sollte man es snh zur Regel macken, seine Königinnen du dritte« Jahre durch solche jüngeren Datums M er setzen. Zweckmäßig ist es deshalb, bei einem Stande von fünf Völkern aufwärts fkch immer einige Reserveköniginnen in kleinen Kästchen bereitzuhalten, um gegen widrtze Zu fälle bei Weisellosigkeit usw. gesSstitztzu^E. H. Neue Bücher. vr. pdit. Han» Freiherr von Berlepsch: Der M- iamte D^schutz-^^^ fübruug auf wissenschaftlicher natürlicher Gru»*- iage. 12. Auslage mit S Bunttafeln und 82 Text, abbildungen. Verlag von I. Reumaun-Neu» dämm, Bez. Ffo., 1928. Preis Halbleinen gebunden 6 KVl, Ganzleinen gebund« 8 kk«. Nachdem in den letzten Jahren der BogHchutz große Fortschritte gemacht hat und viel Neu« hinzugekommen ist, fft es lebhaft zu begrüß«, daß das Handbuch des Vogelschutzes von vr. Früh« von Berlepsch in neuer, zwölfter Auflage beraus- gekommen ist. Unmöglich läßt fich hier mm er schöpfende Kritik über das Berlepschsche Werk gH«. Dazu ist der Raum viel zu knapp. Es sei aber er- wähnt, daß in diesem BÄH ein Fachmann do» E» gebnis jahnehntelanger Studi« und Beobachtung« über den Vogelschutz niedergeschrirbrn hat. Am», was der Freund des Bogelschutze» uÄfen nach, findet er aufs eingehendste geschildert. So mtrd «i ausführlichen Kapiteln über Nistgelegenhette^ Vogelschutzgchölze, andere Maßnahme» zu» Schutze der Vögel, das Anbringen von NisWchchil und Reinigen usw., Dögelfütterung und Bö«» tränken, ausführlich alle» Wissenswerte kl« M läutert. Jedem Landwirt und Säg«, Ler fich-feW gefiederten Sänger, seine-Kampfgenossen g«M M» Pflanzenschädlinge in Wald und FM>, echiMst aM ktt diettsWuEMMKMpMe». Dipl-ShmM.