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«ettep» Jett»»« Oe« Le,»«»» DeranworSiS« «edakteMr «ewe Setz«- - Druck und Verla« r «ar» S«O« i» VtV»»ltzt«v«lS«. Donnerstag, am 23. Mat 1929 95. Jahrgang Nr. 117 Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petitzetl« 2V RotchSpfennlge. Eingesandt und Reklamen 60 Reichspfennige Bezugspreis: Für «inen Manat 2.20 RM. mit Zutragen, einzelne Nummern IS ReichS- pfennige :: Gemeinde - Verbands - Girokonto Nr. 3. :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 12S48 Wirse« Lia« «MM »le amMche« BekanutmachaaUr« '»er «M»OaW«mmfchast. Oe» «mlsgertch,» mU» Oe» Ste-lral» AU DippeUirmalOe Weitzeritz-Jeitung rageszeilmg an» Anzeiger siir DWoMswalöe, Schmieöeberg ll.Il. Am 24. Mai 1929. vormittags 41 Uhr, sollen in Ruppendorf 1 Grammophon, 1 Damensahrrad, 1 Nähmaschine (Viktoria, versenkbar) meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter: Gasthof Ruppendorf. 2-1 86/20. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Dippoldiswalde. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Eine schöne Erinnerung für die Teil nehmer am Wiener Sängerfest -war am Mittwoch im Schützenhaus der Film abend, den der «Männergesang verein' und die ,-Eintracht' in gemeinschaftlicher Sanges brüderlichkeit veranstalteten und zu dem sich viele Gäste auch von auswärts eingefunden hatten- so daß der Gaal saft voll besetzt war. Der 1. Teil führte lebhafte Bilder vom Wiener Sängerfeste, besonders vom Festzuge und von hervorragenden Persönlichkeiten, wie die Chorleiter und die österreichischen RegierungSvertreker vor und brachten die Begeisterung während des Festes so recht" deutlich zum Ausdruck. Eine von Mitgliedern der oben genannten Vereine zusammen gesetzte Kapelle spielte dazu schneidige Märsche. Die drei folgenden Teile boten herrliche Bilder aus dem Leben des Minnesängers Walther von der Bvgelweide, veranschaulich ten Lieder vom Rhein von verschiedenen Volksliedern und von deutschen Märchen. Auch! Weihnachten fehlte nicht. So recht zeitgemäß schloß die Bilderreihe mit Wanderliedern im Mai. Das war ein lieblicher Blütenkranz vom deutschen Lied. Ilnunterbrochen spielte die Kapelle die dazu gehörigen Liedermelodien, bezüglich Musikstücke, die dem Charakter -er einzelnen Filmaufnahmen angepatzt waren. Die vorgeführken Landschaften waren prächtig, die dargestellten Personen in Lebensgröße, das Spiel lebhaft, die Musik exakt, und so war es kein Wunder, daß am Schluffe nach! den 2V- stündigen Vorführungen ein dankbarer Beifall der Zuschauer einsetzke. Dippoldiswalde. Die Unterhaltungsgenossenschaft für die Rote Meißeritz hielt am 22. d. M. im Gasthof „zur Post' in Schmiedeberg ihre Jahreshauptversammlung ab, die nur schwach besucht war. Nach Kenntnisnahme vom Kassenbericht wurde die 1928er Rechnung geprüft und richtiggesprochen. Der in der vorausgegangenen Vorstandsfihung aufgestellte Haushaltplan für 1929 sand Annahme. Darnach werden auch für dieses Jahr die Beiträge wieder nach 5 Pf. für eine Beitragseinheit erhoben. Ueber die im Vorfahre bewirkten Unterhaltungsarbeiten wurde ausführlich berichtet. Es sind dafür rund 13060 AM. Kosten aufgewendet worden, wozu Slaatsbeihilfen zur Verfügung gestellt worden sind. Die im Vorjahre zurückgestellten sowie die von verschiedenen An liegern neu beantragten Arbeiten sollen nach vorheriger Be sichtigung zur Ausführung kommen unter der Voraussetzung, Latz der Staat dazu wieder einen Zuschuß in Aussicht stellt. — Der Verkehr während des Pfingstfestes war trotz des Regenwetters am Freitag und Sonnabend und der empfind lich kalten Witterung am Sonntag sehr stark. Alle Ungunst des Wetters hat -och das Verlangen nach der üblichen Pfingstreise yicht unterdrücken können. Obwohl der recht trübe Morgen des 1. Feiertages keine große Hoffnungen auf einen besseren Tagesabschluß aufkommen lassen konnte, setzte der Ausflugsverkehr schon frühzeitig sehr lebhaft ein. Bis in die Mittagsstunden hielt er sich in recht ansehnlichem Umfange. Der Rückreiseverkehr am Abend -es 1. Feiertages war dagegen verhältnismäßig schwach. Der schöne Sonnen schein am 2. Feiertag lockte wieder Tausende in die nähere und weitere Umgebung Dresdens, wobei die Reichsbahn wieder stark in Anspruch genommen wurde. Der Rückreise verkehr hielt sich infolge des schönen Wetters anfangs in mäßigen Grenzen, vom späten Nachmittag ab bis in die späten Abendstunden war er aber außerordentlich stark. Am 3. Feiertag lockte das schöne Wetter erneut sehr zahlreiche Ausflügler hinaus. Ueber den gewaltigen Verkehr auf den beiden größten Dresdner Bahnhöfen, DreSden-Haupkbahnhof und DreSden-Neustadt, geben folgende Zahlen Aufschluß: Es wurden in den Tagen vom 17. bis mit 21. Mai abgefertigt in Dres-en-Hauplbahnhof 176 ankommende und 172 ad- fahrende, in Dresden-Neustadt 116 ankommende und 133 ab fahrende Entlastungspersonenzüg«. An Fahrkarten wurden in der gleichen Zeit verkauft in Dresden-Haupkbahnhof 250 791 (im Vorjahre 227 126), in Dresden-Neustadt 64 212 (im Vorjahre 45 822) Stück. — Gegen Ende des letzten Schuljahres hat der Sächsische Skenographenverband mit ministerieller Unterstützung in 11 sächsischen Gauen Schülerwettschrelben in Einheitskurzschrift Lurchgeführt, die bei strenger Wertung nach der Wettschreib ordnung des Deutschen Stenographenbundes sowohl hinsicht lich -er Schreibgeschwindigkeiten wie auch hinsichtlich der Preiswürdtgkeit ein sehr gutes Ergebnis hakten. Geschrieben wurde In Geschwindigkeiten von 86—246 Silben in der Minute. Einige Gaue hatten die Beteiligung bereits bet 60 Silben zugelassen. Insgesamt wurden beim Schnell schreiben 2191 von 3416 Arbeiten — 64,20 H, beim Richtig schreiben 837 von 1910 Arbeiten — 43,77 ausgezeichnet. Berücksichtigt man, dah sich eine ganze Anzahl Vvlksschüler nach noch nicht einjährigem Unterricht beteiligt haben, so stellt dieses Ergebnis den Teilnehmern wie auch der ausschließlich verwendeten Einheitskurzschrift das beste Zeugnis aus. Reinhardtsgrimma. Der Männergesangverein «Lieder tafel' will am nächsten Sonntag seine neubeschaffte Fahne weihen. Um 12 Uhr findet die Weihe in der Turnhalle statt, ein Festzug schließt sich an. Von 4 Uhr ab ist Sänger- Kommers in der Turnhalle, später Ball auf den Sälen unseres Ortes. Seyde bei Hermsdorf. Ein schweres Radlerunglück (das zweite binnen kurzer Zeit) ereignete 'sich am 2. Pfingstfeiertag nachmittags dadurch, daß eine junge Dame aus Dresden, die sich in Begleitung eines Herrn befand, auf der steilen Straße nach Hermsdorf zu vermutlich die Gewalt über ihr Rad verlor und zu Fall kam. Außer schweren Zahnverletzungen trug die Gestürzte einen Nafenbruch und wahrscheinlich eine Gehirn erschütterung davon. Außerdem wurde ihr Rad schwer demoliert. Dresden. Zum Regierungsproblem nimmt nunmehr auch der bisherige Landtagspräsi-ent Schwarz in der Dresdner Volkszeitung das Mork. Auch er entpuppt sich als ein An hänger der großen Koalition. Er schreibt u. a.: «Sind wir allein nicht stark genug, um eine Regierung zu übernehmen, dann haben wir uns um Partner umzusehen, die willens sind, mit uns gemeinsam die Geschicke des sächsischen Volkes zu leiten ... Es ist ziemlich naiv, wenn verlangt wird, wir brauchen ja nur unsere Wahlforderungen dem Koalitions partner als Mindestforderungen vorzulegen, und falls diese Annahme fänden, könnte die Koalition steigen. Ich vertrete den Standpunkt, daß wir möglichst wenig aber grundsätzliche Bedingungen zu stellen haben . . . Alles in knappster Form, denn als alter Praktiker weiß ich ja nur zu gut, „daß die jeweiligen Umstände' alles anderes gestalten, als es die schönsten Vereinbarungen eigentlich gestatten sollten. Mit wem sollen wir in Verbindung treten? Oder sollen wir warten, bis die anderen kommen? Wir vergeben uns nicht das allergeringste, wenn wir Verhandlungen anzuknüpfen suchen . . . Also ran an den Feind und wenn es mit einer Koalition sein soll. — Mittwoch nachmittag rannte in der Dresdner Heide eine Limousine unweit vom Fischhaus mit großer Wucht gegen einen Straßenbaum und dann an einen starken Telegraphenmast, die beide umgebrochen wurden. Das Auto stürzte hierauf in den Straßengraben und Überschlug sich. Der Fahrer erlitt schwere Verletzungen. Durch diesen Un fall wurden eine ungemein große Anzahl Fernsprechdrähte, die an jener Straße nach Radeberg und Bautzen entlang führen, zerrissen. — Wie mikgeteilt wird, werden die fünf auf -er Land volkliste gewählten Abgeordneten eine eigene Fraktion bilden, die voraussichtlich dann mit der deutschnationalen Fraktion eine Arbeitsgemeinschaft eingehen wird. Nach der neuen Geschäftsordnung des Landtages gehört zur Bildung einer Fraktion die Mindestzähl von vier Abgeordneten. Infolge dessen werden die Aufwertler und die Altsozialisten eine Fraktion nicht mehr bilden können, während die National sozialisten Fraktionsstärke erreicht haben. Es werden dem nach im neuen Landtag acht Fraktionen vorhanden sein, während es im alten Landtage neun waren. Dresden. Gerhart Hauptmanns neue Einakter .Hexenritt" und „Die schwarze Maske", die im Herbst an den Berliner Reinhardt-Bühnen zur Aufführung gelangen sollen, sind auch von dem Staatstheater in Dresden zur gleichzeitigen Urauf führung vorgesehen. Dresden. Die Reichsbahndirektion Dresden hat eine weitere Broschüre „Der Kraftwagen am Eisenbahnübergang" herausgegeben, die die Beachtung aller Kraftwagenführer verdient. Dresden. Tot aus der Elbe gelandet wurde am Pfingstsonntag im Ostragehege ein neugeborenes Mädchen. Di^ Leiche, die in gelbliches Packpapier gewickelt und mit Bindfaden verschnürt war, dürfte etwa 24 Stunden im Wasser gelegen haben. Mitteilun gen über die Mutter des» Kindes werden nach dem Kriminalamt erbeten. — Vom Hohen Torstein, im Schrammsteingebiet, Mrzle am 1. Pfingstseierkag ein Mechaniker Erich Klieman- aus Dresden in die Tiefe. Der junge Mann, der kurz vor Voll endung -es 20. Lebensjahres stand- wurde mit zerschmetterten Gliedern tot aufgehoben. Einer seiner Freunde hatte bereits Aeußerungen getan, ebenfalls in die Schlucht zu springen, konnte aber davon abgehalten werden. — Kurze Zeit zuvor war unweit derselben Stelle ein aus Magdeburg gebürtiger und in Berlin wohnhafter 20 Jahre alter Kaufmann am Tal- wächter abgestürzt. Er zog sich einen Oberfchenkelbruch un- andere Verletzungen zu. Heidenau. Mm Dienstag vormittag sollte das zwelfpännige Pferdegeschirr eines Heidenauer Fuhrunternehmens an -er Birkwiher Fähre Gand holen. Die Pferde konnten Leu! schwer beladenen Magen an dem steilen Abhang nicht mehr aufhalten, so daß Ler Magen rückwärts in die Elb« fuhr. Ein auf dem Wagen sitzender zwölfjähriger Knabe fiel in -io Elbe und wurde von der Flut abgetrieben. Einem jungen Mann aus Dohna- der von einem rasch herbeigeeklten Motor boot aus in die Elbe sprang, gelang eS, den Knaben zu retten. Die Wiederbelebungsversuche hatten nach einiger Zeit Erfolg. Der Magen wurde mitsamt Len Pferden ebenfalls sork- getrieben. Die beiden Pferde konnten jedoch eine Streck« unterhalb der Änfallstelle Las Äser wieder erreichen. - Stadt Mehlen. Am Pfingstmontag fuhr ein mit zwei jungen Burschen und einem Mädchen besetztes Paddelboot gegen «ine der hiesigen Dampsschifflandungsbrücken. Hierbei schlug das Boot um und alle drei stürzten in die Elbe. Währen- das Book von der Strömung fortgekrieben wurde, konnten die so jählings aus ihren Träumen aufgeschreckten Insassen Lie starken Halteketten der Landungsbrücke er greifen, woran sie sich unter Hilferufen festhielten. Mit Unterstützung von herbeigeeilken Leuten retteten sie sich ans Land und bestiegen nach einiger Zeit das inzwischen geborgene Book zur Fortsetzung ihrer Reise. Außer dem Schreck hatten sie noch Len Verlust ihrer im Boote verstaut gewesenen Kleider und Schuhe zu beklagen. Leipzig. In ihrer Wohnung in der Emilienstraße wurde die 47 Jahre alte Frau Hedwig Schaaf in einer Blutlache liegend, tot aufgefunden. Die Frau hätte sich längere Zeit nicht mehr sehen lassen und die Nachbarschaft war aufmerk sam geworden. Die Kriminalpolizei hat aber keine Fest stellungen nach der Richtung treffen können, daß Frau Schaaf «in gewaltsames Ende gefunden hätte. Leipzig. In der Nacht zum 17. Mat wurden Sei einem Gutsbesitzer in Wöllmen Sei Jeßwitz zwei kleine schwarze Läuferschweine gestohlen. Es' wird vermutet, daß sie in Leipzig zum Berkaus gebracht werden sollen. Beim verdächtigen Anbteten lasse man den Verkäufer festnehmen. Leipzig. Der Flugtag am 2. Juni wird um 8 Uhr nachmittags eröffnet mit einem Brieftauben mass e n a u f st t e g, welcher von der Leipziger Brief- tauben-Reisezüchter-Vereinigung veranstaltet wird. Eine ganze Anzahl auswärtiger und etnheirnischer Brieftaubenzüchtervereine werden am Sonnabend vor dem Flugtag ihre Brieftauben nach Mockau leiten, um an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Großwelka. Am Pfingstmontag abend klettert« belm kindlichen Spiel der 7 jährige Schulknabe Rudi Seiler auf einen Geräteschuppen des hiesigen Rittergutes, wo er mit Ler elektrischen Stromleitung in Berührung kam und sogleich tot zurücksiel. Rätselhaft bleibt es noch, wie der Junge an die betreffende Stelle gelangen konnte. Ein Verschulden anderer Personen kommt nach Lage der Dinge nicht in Frage. Reinsdorf. Bei Glauchau wurde aus der Mulde die Leiche eines jungen Mannes gelandet, in dem «in feit An fang April vermißter, von hier stammender Lehrling er mittelt wurde, der bei einem Handwerksmeister in Zwickau in der Lehre gestanden hatte. Der junge Mann hatte Ostern nach Ablegung seiner Lehrzeit die Gesellenprüfung gemacht, diese auch bestanden, doch sollte er, ehe er das Zeugnis bekam, noch ein Probestück liefern. Das nahm er sich anscheinend sehr zu Herzen und fürchtete sich auch, zu Hause davon zu erzählen. Er zog aus übertriebenem Ehrgefühl den frei willigen Tod vor. Pentg. Ein 64 Jahre alter Maurer hat hier im Grundstück seines Schwiegersohnes mehrere Fenstern scheiben durch Steinwürfe zerschlagen, weil seine von ihm oft mißhandelte Ehefrau bst dem Schwieger sohn Aufnahme gefunden hatte. Da der Rohling immer wütender wurde und feine Frau u. a. mit einem Rasiermesser bedrohte, wurde die Polizei benachrichtigt, die den rabiaten Ehegatten festnahm und das Messer beschlagnahmte. wettei» tür morgen: Nachdruck verboten! Meist schwache Winde aus östlichen Richtungen, Keino wesentliche Aenderung der Temperatur- Verhältnisse, vor wiegend geringe Bewölkung, Neigung zu leichten Störungen, Insbesondere solchen von gewitterartigem Charakter.