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Scherz und Ernst. tk. Wie ma» einen geizigen Ehemann kuriert. Lindboms waren jung verheiratet, und Herr Lind- bom war sehr sparsam. Als er eines Tages eine Ge schäftsreise antreten mutzte, lictz er seiner Fraü sehr wenig Geld zurück, versprach aber, in Kürze mehr zu schicken. Eines Tages erhielt er nun folgendes Tele- gramm: „Wirt fordert Miete. Schicke telegraphisch ' Geld!" — Lindbom antwortete: „Selbst ohne Geld. Sckücke aber bald. Tausend Küsse." Verzweifelt drahtete die Fran zurück: „Kein Geld nötig. Gab Wirt statt dessen einen der Küsse. Er ist zufrieden." Herr Lind bom schickte umgehend Geld. Er soll auch seine Frau > nie mehr ohne Barmittel zurttckgelassen vaben Ein seltsames Manuskript. Der alte Gruber, Aus- Hilfsgeiger in der Lanuerschen Kapelle, satz eines Nachts , mit dem bekannten Walzerkomponisten Lanner zechend s im Stammwirtshaus „Zur Glocke". Lanner geriet j immer tiefer in die Weinlaune, als er plötzlich wie ; geistesabwesend wurde und dem Gruber eilig zurics: j „Bleiben S' noh a wengerl da, ih komm glei!" — Dann j sprang er auf, lief auf die Gasse, zog mit dem Blei- I stift fünf Notenlinien aus die Hauswand und kratzte j schnell ein paar Notenköpfe hin. Dann kam. er er- s leichtert zurück und zechte ganz munter weiter. Beim ' Fortgehen fanden die Gäste das „Manuskript," das die i -r"-" des ..Abendüern-Wakers" enthielt. Caruso im Vogelbauer. Kanarienvögel, die zu vpernsäitgern ausgebildet wer- > WM. — Die 800 Gesangsstndcnten des Ehepaares Me. : Wöh. — Zucht von Kanarienvögeln, eine Grossindustrie, j Während man sich in der alten Welt damit be- ! MvAt, die stimmliche Naturanlage der Kanarienvögel ' A «rtwickeln, hat man im Lande der unbegrenzten ' Füglichkeiten den Ehrgeiz, die gefiederten gelben Sän- «r in den Dienst des Operngesanges zu stellen. Das m San Francisco lebende Ehepaar Mc. Coh hat es Ach in zwanzigjähriger unermüdlicher Arbeit angelegen j Dm lassen, die Intelligenz der stimmbegabten Tiere Dir die künstlerische Veredlung ihres Gesanges auszu- ! »LAn. Diesem Zweck dient eine der Brutanstalt ange- AiAerte Hochschule für Musik, die rund 800 Zöglinge j Die kleinen Gesangsstudenten sind in grotzen lufti ge« Käfigen untergebracht, die gegen jedes von außen Kommende Geräusch abgedichtet sind. Hier erfolgt die WnÄese und Klassifizierung der Schüler. Hat die , Stimme genügend Kraft und Volumen gewonnen, so wird der für die höhere Ausbildungsklasse herange- i veMe Bogel in einen anderen verdunkelten Käfig ge-- Aathb, in dem er so lange verbleibt, bis er soweit W, Ane Opernmelodie, die ihm ein als Virtuose ausge- Ndater Meistersänger vorsingt, fehlerlos nachsingen M Wunen. Herr und Frau Mc. Coh versichern, daß M Kursus von acht Monaten ausreiche, um den An- ßWger zur Meisterschaft zu bringen; sie wollen sogar eine Gruppe von Kanarienvögeln zusammenstellen, die fähig sein soll, ein ganzes Opernenfemble wiednzw- geben. Der Stolz des Ehepaares ist ein Vogel, der aus den Namen Caruso hört und kürzlich für fünfhundert Dollar an eine reiche Dame verkauft wurde, die den „Star" in einem Rundfunkkonzert gehört hatte. Ame rikanische Gcsangsautoritäten erklären die in Anbe tracht der kleinen Lungen bemerkenswerte Fähigkeit der Kanarienvögel, den Ton auszuhalten und wie die grotzen Mcnschensänger „auszuspinnen", damit, daß die Vögel im Gegensatz zu den singenden Menschen sowohl beim Ein- wie beim Ausatmen singen können. Sie sind überdies dadurch vor dem Menschen begünstigt, das; sie in der Höhlung des Flügelknochens eine Lufb- reserve für die Atemführung zur Verfügung haben. Wie alles in Amerika sich zu Mesendimensionen auswächst, hat sich auch die Zucht der Kanarienvögel jenseits des großen Wassers zu einer GroßindusMe entwickelt. So hatte beispielsweise die Grotzzüchterei Stulick bei Chicago, die die großen Vogelhandlungen der Vereinigten Staaten versorgt, im vergangenen Jahr einen Absatz von 18 000 Kanarienvögeln zu ver zeichnen. Wie beliebt der kleine gelbe Sänger in Amerika ist, geht auch aus der Tatsache hervor, daß alljährlich in den Bereinigten Staaten Spezialfutter für Kanarienvögel im Werte von 60 Millionen Dollars verbraucht wird. Mtielveuifcher Rundfunk. Leipzig Welle 361,9. — Dresden Welle 387,r. ' Donnerstag, 9. Mai (Himmelfahrt). 8.3V: Orgelkonzert aus der Matthäuskirche. Organist: A. Fest. * 9.0V: Morgenfeier. Mttwirk.: Ludwig Vayde (Gesang), Paul Podehl (Viol.), Thilo Heuck (Horn). Am Flügel: Fr. Sammler. * 11.00: Dr. Martin Härting, Leipzig: Die nutz baren Lagerstätten der Erde. * 11.30: Dr. Walter Lange, Leipzig: Ernstes und Heiteres aus dem musikliebcndcn Leipzig: Pom heiligen Thomas und Thomanern, 4- 12.00: Konzert. Das Leipz. Funkorchester. 4- 13.00: Prw.-Doz Dr. R. Völker, Leipzig: Rinderkrankheitcn beim Übergang zum Weidcbetrieb. * 13.30: Gartenbauinsp. Ewald Ernst: Blumenfchmnck am Fenster und Balkon, 4- 14.00: Schallplattenkonzert. 4- 15.00: Heitere Mnsc. Mitwirk.: Cläre Gerhardt-Schulthctz und Reinh. Gerhardt (heitere Lieder und Duette), Greic Dörpclkns (heitere Prosa), Claire Schmidt-Guthaus (Violine). Am Flügel: Älfr. Simon. 4c 16.30: Orchesterlonzert. Das Leip ziger Sinsonieorchestccr. 4- 18.30: Otto Jenssen, Gera: Lassalle. * 19.00: H. Pcus, Dessau, M. d. N.: Das Eigenheim aus eigenem Lande. 4c 19.30: Deutsche Minne und Liebeslieder aus fünf Jahrhunderten. Gesungen von Richard Klewitz. Er läuterungen nnd Begleitung: Dr. Felix Günther. Minnc- lieder aus dem 15. und 16. Jahrhundert. 4- 20.30: Zum Ge dächtnis Friedrich von Schillers (gcst am 9. Mai 1805): 1. An die Freude. 2. Die Nütliszene. Aus „Wilhelm Teil", 2. Aufzug. 4- 22.00: Funkprangcr. — Anschl.: Funkstille. Freitag, 10. Mai. 12.00: Schallplattenkonzert. 4- 15.15: Stunde der Haus frau mit Funkwcrbung. 4- 16.30: Konzert aus der Leipziger Funkausstellung. Das Leipziger Funkorchester. Aus italie nischen Opern. 4- 18.05: Sozialverstcherungsrundfunk. 4c 18.30: ! Englisch für Fortgeschrittene. 4- 1S.V0: Prof. Dr. ErichsMM. ! Leipzig: Neues vom Radium, 4c 19L0: Prip.-Doz. ' Rudolphi, Leipzig: Stanley und seine Bedeutung M oft Afrtkaforschung. 4- 20.00: Drei Melodramen ttvender Komponisten. Mitwirk.: Dr. Leonhard Blatz ynd Elsa Rauschenbach-Blatz. 4- 21.00: AeitgenMsche Violinensonate«. Gespielt von Licco Amar, Frankfurt (Violine), und Dr. Erlist Latzko (Klavier). 4c 22.40 bis 24.00: Tanzmusik. ZeuM- Freudenberg-Orchelter. Ter Radiot. l „Haben Sie einen Apparat für kurze Wellen?' I „Wieso?" „Mein Zimmer ist so klein." > Grund. ! „Bobby, wo kommst du her?" : „Von einem Wiegenfeste." „Darum schwankst du auch so Kolleginnen. „Ich gelte für eine der erstell Schauspielerinnen - oer Welt." „Dem Alter nach kann es stimmen." ! Wie die Frage, so die Antwort. Der französische Schriftsteller Alexander Dumas ! oer Aeltere stammte von einem Mulatten ab. Nur un- , gern mochte er an diese nun einmal nicht abzuleug- > nendc Tatsache erinnert werden. Irgendein adels- stolzer Mann beabsichtigte den Dichter einmal zu > ärgern. j „Ist es wahr, mein Herr," fragte er, „daß Ihr ' 6>err Vater ein Mulatte gewesen?" „Stimmt!" gab Dumas zur Antwort. : „Also war ihr Großvater . . .?" Ein Neger." > „Und Ihr Urgroßvater, wenn ich fragen darf?" „War ein Affe, mein Herr. Mein Stammbaum beginnt eben da, wo der Ihre aushört."