Volltext Seite (XML)
Deranlworlllche» Nedakleur: Settr Iekne. - Druck und Verlag: Larl Jevne in DivvolvlSivalve. 92 Jahrgang Nr. 243 Anzeig-npreN: Ivi. « lMlltmet« d-r^t« Pettkzril« ra «lmg«f<mL1 mch «Mamen 50 Wekchrpf-mM«. Dieses Bla» enlhStt die amllichm BekanMmachun-r« -er Amlshauplmannschafl, -es Amlsgertchls mr- -es Sla-lrals zu Dippol-iswal-e » 8 V-ZugSprell: Für «Inen Monat 2 Reichsmark Z z Mit Hutragen, «ringeln« Rammern 15 Reicht- 2 z Pfennige. GemeinL« - Verbands - Girokonto Z r Rümmer ». Fernsprecher: Aart VippoMt- - »M« «r. k Pvstfcheckont» vret-«, irv^ Weitzeritz Zeilung UN» Anzeiger Mr DWMiswalte, Schmiedeberg 1.1t V r» «ettesle Zerrung-es Bezirks Montag, am 18. Oktober 1926 Stadtverordnetenwahl Die Stadtverordnelenwahl findet Sonntag, am 14. llovembev d. ). statt Es find 15 Stadtverordnete zu wählen. Die wsblvoi'- „kiüae müssen rpLtertens am aS. -. M. beim Demeindewahlleiler ,Stadtrat) etngrrelcht sein. Die Bestimmungen über den Inhalt der Wahloorschiäge und die sonst zu beachtenden Vorschriften ider neuen Gemeindewahlordnung vom 15. Oktober 1926 (S. S. 'Bl S 397) können Im Rathaus« Zimmer Nr. 14 eingesrhen werden. Weiteres ist aus dem Anschlag am Ralsbrett ersichtlich. Dippoldiswalde, am 18. Oktober 1926. - DerStaütrat. 1. > k «MM Landtagswahl Sonntag, am zi. d. lst. vormittags 9 bis nachmittags 6 Uhr. Näheres Ist aus dem Anschlag- °m Ratsbrette ersichtlich. Dippoldiswalde, am 18. Oktober 1926. Der Stadtrat. Oertliches mW Sächsisches. Dippoldiswalde. Als „Deutschen Abend" gestaltete die Iung- deutsche Schwesternschaft Dippoldiswalde ihre Veranstaltung am gestrigen Sonntag abend aus. Daß sie damit dem Gefühl vieler gerecht geworden war, das bewies der große Zuspruch, den der Abend sand. Schon -/.8 Uhr war der Reichskronensaal wie man ! sagt „gestopft voll" und kurz nach 8 Uhr schon kein Stuhl mehr zu haben. Man konnte daher nicht recht begreifen, warum erst Kur, vor >/>9 Uhr die Veranstaltung begann. Das Programm, dessen erster Teil unter dem Leitwort „Besinnliches und Beschau liches" stand und dessen zweiter Teil die Ueberschrift „Frohes und Erstaunendes" trug, stand auf bedeutender Höhe. Schon dadurch, i daß Frl. Edeltraud Kettner sich bereit erklärt hatte, Sologesänge >zu übernehmen, war ihm der Stempel hoher Kunst aufge-rückt worden. Die wunderschöne, Helle und klare Stimme und deren glänzende Schulung ist uns schon zu bekannt, als daß man hier ! noch Worte verlieren brauchte. Frl. Kettner sang Lieder von , Richard Wagner und Hugo Wolf und zum Schluß das Guten Abend, gute Nacht. Von Klaviervorlrägen zeigte der von Frl. Weinhold—Pirna, früher in Dippoldiswalde, «Ine ganz vorzüg- s liche Technik und besondere Fingerfertigkeit. Die Großmeisterin, Frl. Annemarie Reichel, betonte in ihrer Eröffnungsansprache, daß der Abend ein Familienabend sein solle gleich den regelmäßigen Gästeabenden und führte aus, daß ein ideeller und ein materieller Gedanke bei der Veranstaltung die Schwesternschaft leite. Tä tiger Liebesdienst, soziale Fürsorge ist selbstverständliche Pflicht jeder Schwesterneinheit, so stehe es im Ordensstatut, und wenn die hiesige Schwesternschaft diesen Pflichten bisher gerecht geworden sei, so sei das kein Perdienst, sondern nur Pflichtersüllung. Das kommende Weihnachtsfest stelle wieder hohe Anforderungen und die Kaste sei leer. Sie solle gefüllt werden, um zu Weihnachten armen Kindern Freude zu bereiten. Und zum andern sollten die Anwesenden mit erleben, wie die Schwesternabende verlaufen. Das Ziel der Ordensgemeinschaft sei Erziehung der Frau zum be wußten Dienst am Vaterlands. Welche Wege die Ordensgemein- fchaft darin gehe, welch hohe Ziele ihr weiter vorschwebten, führte dann Frl. Reichel noch weiter aus. Ordensbrauch und allge meiner Gesang des Ordensliedes schlossen sich der Ansprache an. Des weiteren bot das Programm eine Reihe Vorträge von Dich tungen In Versen und In Prosa, deren Inhalt jedem etwas gab. Ganz besonders schön wirkten aber die Tänze, Reigen und Auf führung zweier Volkslieder. Im ersten Teile war es ein Menuetk- walzer unter dem Titel „Als der Großvater die Großmutter nahm", der In altväterlichen Kostümen vorgeführt außerordent lichen Beifall fand und wiederholt werden mußte. Frl. Dora Hahmann im ersten allein, im zweiten mit Frl. Liesel Beyer führte die zwei Volkslieder „Ietzt gang i ans Brünnele" und „Der Hans schleicht umher" auf. Diese Aufführung, die sehr anmutig und nett war, wie auch die Tänze und die Reigen wurden durch Ge sang des Schwesternchores unterstützt. Nach jener Aufführung war die Aufmerksamkeit des Publikums aber wesentlich zurück- gegangen, so daß das Spiel mit Gesang und Tanz „Ein Männ lein steht Im Walde" nicht zu voller Wirkung kam. Es war frei lich auch kein Wunder: denn die elfte Abendstunde war schon fast zu Ende. Die Tombola, deren Lose leider bei weitem nicht reich ten, wollte doch jeder gern das Glück versuchen, einen der schönen Gewinne zu erhalten, vor allem aber die Gewinnverteilung, die wohl bester am Schluffe des Abends hätte stattfinden können, kostete außerordentlich viel Zeit. Im ganzen aber kann die Iung- dcutsche Schwesternschaft den Abend als einen Gewinn verbuchen, nicht nur allein In materieller Hinsicht, ganz besonders in ideeller. Der Abend war voll von deutschem Fühlen und Denken und deuk- Icher Innerlichkeit, voll von warmer Liebe zu unserem deutschen Vaterland«. Dippoldiswalde. Tanzfrohe Iugend, bunte Mühen füllten am Sonnabend den Reichskronensaal, galt es doch das 5. Stiftungs- fest der Vereinigung ehemaliger Handelsschüler „Hansa" zu feiern. Die Sonnabend-Arbeit in Haus und Geschäft zwang zwar, den Beginn des Festes etwas hinouszuschieben, als dann aber die Kapelle zum Eröffnungsmarsch anhob, Katte sich ein stattlicher Damenflor eingefunden. Obengenannte Kapelle bot e n sehr gutes Konzert, vor allem fand auch ein Diolin- solo ihres Dirigenten Kurt Rauschenbach außerordentlichen Bei fall, der nur durch eine Zugabe zu beschwichtigen war. Vorstand e -ine größere Zahl Vertreter von Brudervereinig ungen willkommen heißen, so von der wissenschaftlichen Abiturien- Rmicitia"-Dresden, von den Vereinigungen „Blau- bbenehemaliger Schüler und Schülerinnen der Klemich- Nrna ehemaliger Handelsschüler „Suevia"— - ^^„^^19« Handelsschülerinnen Pirna, welker der Ver- „Saxonia" und Gesellschaft lckende mi, Seine Begrüßungsansprache schloß der Vor- alle Anmo ^ a'.f unser deutsches Vaterland. ,n das alle Anwesenden elnstimmlen. Kaufmann Feller überbrachte im Auftrage des Landesverbandes ehemaliger Handelsschüler als dessen Vorsitzender Grüße und Glückwünsche und trank auf das Wohl und ein weiteres Blühen der „Hansa". Welker überbrachten Gruß und Wünsche die Mehrzahl der Vertreter obengenannter Brudervereinlgungen, „Blaugold"—Freital als Angebinde außer dem eine Schleife in ihrer Verbandsfarbe, wofür Vorsitzender Werner erfreut dankte. Im 2. Teile des Programms trug Frl. Wild mit ihrer schönen, wohlgeschulken Stimme zwei Lieder vor. Sie wurde von Frl. Schönfelder tadellos auf dem Klavier begleitet. Daß sich die Anwesenden mit Anhören der beiden auf dem Pro gramm verzeichneten Lieder nicht zufrieden gaben, ist wohl jedem klar, der Frl. Wild schon hat singen hören, und dankbar wurde darum auch die Zugabe quittiert. Der allgemeine Gesang von „O alte Burschenherrlichkeit'^ beschloß das Programm, der Tanz, ein- qeleltet durch einen Rundaang, hielt die Iugend beisammen bis Gesehesvorschriften den Schluß verlangten: einem jeden Teil nehmer werden die rasch verflossenen frohen Stunden noch lange in der Erinnerung bleiben. . — Der Verein „Glück zu!" bietet seinen Mitgliedern Gelegenheit, Vorträge über freigewählte Themen zu halten. So berichtete Kommilitone Blankenbichler in der letzten Vereinsknelpe unter dem Thema: „Der Oktober als Schicksalsmonat Napoleons I." über das wechselvolle Geschick des Korsen, wie er in Len Ok tobertagen 1806 nach den Schlachten beb Saalfeld, Iena und Auer- städt am 27. Oktober als Sieger in Berlin einzog. Darauf folgte der Feldzug nach Ruhland. Der Brand von Moskau bildete den Auftakt zu dem kläglichen Rückzug und zu -er enlscheidungsvollen Niederlage hei Leipzig am 18. Oktober 1913. Im Iahre 1898 hatte Napoleon auf der Höhe seiner Macht gelegentlich des Erfurter Kongresses in einem Gespräche mit Goethe den Ausspruch getan: „Die Politik ist das Schicksal". Ieht mußte er an seinem eigenen Leibe ole Wahrheit dieses Ausspruches erfahren. Eine schöne Ab wechslung zwischen den forschen Kneipliedern boten auch die klas sischen Vorträge der Hauskapelle (2 Violinen und Klavier). — Das Herbstquartal der Schmiede-Innung Dippoldis walde am vergangenen Sonntag in „Stadt Dresden" beschäftigte sich lange mit Durchberaten von Staluten-Aenderungen. Man heschloh, die umgearheiteken Satzungen nunmehr der Kreishaupt mannschaft zur Genehmigung vorzulegen und dann Druckstücke Herstellen zu lasten. Die Innung wird auch weiter Mitglied des Landesverbandes bleiben. Weiter wurde an Hand des Protokolls Bericht vom Obermeistertag am 2. Oktober erstattet, der eine lebhafte Aussprache hervorrief. Nach Aufnahme zweier Lehr linge in die Lehrlingsstammrolle wurde beschlosten, noch In diesem Herbst eine Lehrlingsprüfung abzuhalten, selbst wenn sich nur ein Lehrling meldet. Ein etwa entstehendes Defizit soll aus der In nungskaste gedeckt werden. Ein Gesellenausschuh soll errichtet werden. Baldige Bekanntgabe der Namen -er Gesellen an den Obermeister ist daher nötig. Der Haushaltplan wurde vorgetragen und genehmigt, die Steuern nach dem Vorschläge festgesetzt. — Wir berichteten früher schon, daß der in Freital-Döhlen festgenommene 23 jährige Arbeiter Kubenz aus Bannewitz In star kem Verdachte war, den Blitzableikerdiebstahl hier in Dippol diswalde ausgeführt zu haben. Ieht ist es gelungen, ihn dessen zu überführen, ebenso eines Diebstahls von zwölf Spitzen in Hinter gersdorf bei Tharandt. — An unserer Volksschule begann Heuke früh nach den Herbstferlen der Unterricht wieder. — Die Diebstähle auf dem Lande häufen sich In letzter Zelt in bedenklicher Weise. Besonders werden Bauernhäuser heim- gesucht, deren Besitzer und Bewohner gegenwärtig mit der Herbstbestellung der Felder lebhaft beschäftigt sind. So wurden in den letzten Tagen In Rippien bei Postendorf und In Herms dorf bei Dippoldiswalde, sowie in Seeligsstadk bei Meißen ver schiedentlich Landwirte bestohlen. Die unbekannten Spitzbuben waren entweder von den Kuhställen aus oder durch Einsteigen zum Fenster in di« Bauernhäuser eingedrungen, um dann zu stehlen was verwertbar erschien. In Hermsdorf wurden über dies in der Nacht zum 13. Oktober noch drei Einbrüche eben falls bei Landwirten verübt, und dabei zumeist Kleidungsstücke enlwentek. — Gefährliche Spitzbuben, die seit langer Zeit im Grenz gebiet, vornehmlich aber bei Geising und Altenberg und Im Gebiete der Sächsisch-Böhmischen Schweiz ihr Unwesen getrieben, konnten kürzlich In der Tschechoslowakei festgenommen werden. Es sind dies der Elektromonteur Bärll aus Deutschkralupp und der Arbeiter Strack aus Greiffenberg In Schlesien. — Neue Briefmarken. Die iReichsdruckerei wird in den allernächsten Tagen mit der Lieferung der seit geraumer Zeit angekündigten neuen Postwertzeichen beginnen, di« bekannt lich Bildniste berühmter deutscher Männer tragen. Für die nie deren Wert« bis zu 20 Pf. wurden Bildnisse Goethes, Schillers. Friedrichs des Großen, Kants und Beethovens bestimmt. — Untersucht die H e im s p a r b üch se n. ES sei noch mals darauf erinnert, daS die Ein- und Zweimarkscheine mit dem 30. September ihre Gültigkeit Im Verkehr verloren haben, aber von der Reichsbank jetzt noch zum vollen Werk eingelöst werden. Da eS nicht ausgeschlossen ist, daß sich in den Heimsparbüchsen der Kinder noch solche Scheine befinden, wird es angebracht sein, die Sparbüchsen daraufhin zu untersuchen, bevor die Elnlösungs- pslicht der Neichsbank abgelaufen ist. — Am Sonntagabend wurde in der Scheune des Pfarrgutes zu Leubnih-Neuostra -er Bräutigam der Tochter des Gulspächtsrs schwer gefesselt ausgefunden. Der Betreffende ist von Beruf Maler und hatte die Scheune aufgesucht, um Futter für die Pferde und Kühe zu holen. Da der Ueberfallene ganz erschöpft war, ordnete der herbei gerufene Arzt die Aeberführung nach dem Krankenhause an. Rach dessen Angaben sollen zwei noch unbe kannte Männer als Täter in Frage kommen, die sich in der Scheune befanden, sie sollen auch dessen Briestasche mit Inhalt geraubt haben. Schmiedeberg. Mit der letzten Singestunde des Kirchenchor- gesanavereins Schmiedeberg, Freitag, den 15. Oktober, war eine besondere Ehrung von Mitgliedern verbunden, die über 10 Iahre lang ununterbrochen ihre Dienste dem Kirchengelang gewidmet haben. In Anbetracht dieses spricht der Landeskirchenchorverband (Vorsitzender Pfarrer Löscher—Zwönitz) den betreffenden Mst- , gliedern für ihre treuen Dienste seinen Dank aus und verleiht ihnen je eine Anerkennungsurkunde. Unter herzlichsten Glückwünschen vollzog Kantor Große die Uebereichung -er Urkunden an folgende Mitglieder: Frau Gertrud Stenzel, Frls. Dora Kegel und Dora Noch für 14 jährige Dienste, Frls. Marie Schröter und Liesbeth Schröter für 12 jährige Dienste. Von den anwesenden Vertretern des Kirchenvorstandes überbrachte Kaufmann Krönert, da der Orlspfärrer dienstlich verhindert war, den Dank und die Glück wünsche der Kirche. Darauf erfolgte die Aufnahme des Naun dorfer Männergesangverins, -er sich mit dem Kirchenchor In deq Weise verbinden will, als zunächst Kantor Große die musikalisches Leitung übernimmt. Ieden Freitag finden im Gasthause „zur Post" die Singestunden, davon aller 14 Tage gemeinschaftlich mit dem Kirchenchore statt. Beide Vereine werden sich künftighin bei Konzertveranstaltungen unterstützen. Rabenau. Um -le Spartätigkeit hauptsächlich bei Kindern an zuregen und zu fördern ist in -er hiesigen Schule ein Svaraukomak aufgestellt worden. Der Automat ist für den Einwurf von 10- Pfennig-Stücken eingerichtet. Er erteilt selbsttätige Quittung aus besonders dazu angefertiMen Ouittungskarten. Di« voll quittierte Sparkarte besitzt einen Wert von 1 M. und wird von der städti schen Sparkasse zur Verrechnung und Verzinsung angenommen, Sparkarten kann jedes Schulkind bei seinem Klassenlehrer in Emp- > fang nehmen. Hartmannsdorf. Ein tlefbedauerlicher Unglücksfall ereignete sich am Freitag. Der Sohn des Heuhändlers und Wirtschafts besitzers Illgen verließ mit einer Fuhr Heu das elterliche Gehöft, um nach rechts in die Dorsstraße einzubiegen und in der Richtung Friedersdorf abzufahren. Aus unbekannten Gründen stürzte der vollbela-ene Wagen plötzlich um und begrub Illgen unter sich. Illgen hak schwere Verletzungen davongekragen und vermutlich den rechten Oberschenkel gebrochen. Der sofort herbeigerufene Arzt, der Vertreter von Dr > Ullrich in Frauenstein, ordnete die Ueber- sührung des Verunglückten in ein Krankenhaus an. Klingenberg. Wegen Scharlacherkrankungen wurde das Kinderheim auf unbestimmte Zeit geschlossen. Dresden. Am 13. Oktober gegen 2 Uhr vormittags Ist auf dem Ellasplah ein 64 Iahre alter Laternenwächter von einem Personenkraftwagen umgefahren un- von dem Kraflwagenführer in schwer verletztem Zustande hilflos liegen gelassen worden. Erst später hinzukommende Skrahenpassanten und Polizeibeamke haben sich um Len Verletzten bemühk und seine Ueberführung In das Krankenhaus in -le Wege geleitet. Der Krafkwagenführer konnte von -er Kriminalpolizei ermittelt werden. — Das am 14. Oktober 1926 unter Vorsitz des Landesschlichters für Sachsen, Oberregierungsrat Brand in Dresden, abgehalkene Lohnschiedsgericht für den sächsischen Steinkohlenbergbau hak mit einem Schiedsspruch geendet, der eine allgemeine ürelprozentige Lohnerhöhung ab 1. Oktober 1926 vorsieht. Die Lohnregelung ist unkündbar bis Ende März 1927. Die Annahme des Schieds spruches durch die Parteien Ist nicht unwahrscheinlich. Dresden. Gegenüber den in der Großskadlpresse verbreiteten sensationellen Meldungen über -le Verhaftung des früheren bul garischen Generalkonsuls Dr. h. c. Wilhelm Kaufmann wird uns von gukunkerrichketer Seite mitgeteilt, daß sie auf Kombinationen beruhen. Richtig ist nur, daß die wegen Verdunkelungsgefahr er folgte Verhaftung Kaufmanns auf Sie Anzeige seines früheren Angestellten Emmerich hin erfolgt ist. Freiberg. Eine nachahmenswerte Verordnung hat vor kurzem die Ämtshaupkmannschaft in Freiberg ergehen lassen. Sie ver bietet das zwecklos« Verweilen und Umherkreiben fortbildungs schulpflichtiger Personen auf öffentlichen Straßen und Plätzen nach 9 Uhr abends. Desgleichen verkieket sie den Besuch von Gast- und Schankwirkschaften, außer in Begleitung Erwachsener. Die Verordnung ist sofort In Kraft getreten. Neugersdorf. Gestern Sonntag feierten der Bierverleger Looke und seine Ehefrau je den 60. Geburtstag. Beide sind in Cunewalde geboren, am gleichen Tage In der dortigen Kirche ge tauft, dann konfirmiert und schließlich auch gekraut worden. Chemitz. In den Trautheimschen Werken In Altendorf stürzte bei Vornahme einer Oberlichtfensterreparakur «in 69 Iahre alter Glaser durch das Dach und erlitt so schwere Verletzungen, daß er besinnungslos ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Zschorlau b. Aue. Mittwoch bei Dunkelwerden wur-e auf der Straße von Neustädkel nach Eibenstock zwischen Kuchenhaus und Ziegelei Zschorlau die 46 jährige Händlerin Meier aus Äeu- städkel von dem 31 jährigen Schirmflicker und Gelegenhestscrbeiker Rakusny aus Eibenstock überfallen. Die Frau wehrte sich heftig und schrie um Hilfe. Der Fabrikant Georgi, der die Rufe hörte, eilte mit seinem Rad herbei und es entspann sich ein Kampf zwi schen Ihm und dem Räuber. Mit Hilfe anderer Personen wurde er endlich überwältigt und in der Zschorlauer Polizeiwache ab geliefert. Satzung. Der In den letzten Tagen über das obere Erzge- birg« hinwegbrausende Sturm bat die Im Rohbau befindliche Scheune des WirtschaftSbeflhers Emil Haustein umgeriffen. Zum Glücke ist bei dem mit donnerähnlichem Lärm erfolgenden Zu sammensturz niemand zu Schaden gekommen. — Der Bau des Ilnlerkunftshauses auf dem Hirkstein Ist dank der günstigen Witterung so gefördert worden, daß «S voraussichtlich In einem Monat dem Verkehr wird übergeben werden können. Die feier lich« Einwtihung soll allerdings bis zum Winter verschoben werden, da man sie mit einem großen Winkersportfest zu ver binden gedenkt. Zittau. Auf der Polizeiwache geboren wurde ein Mädchen. Die Mutter hatte sich nach der Wache begeben und wartete auf den Krankenwagen, der sie nach der Klinik bringen sollte, weil zu Hause kein Raum war. Der kleine Erdenbürger wartete aber den Weg dahin nicht ab, sondern stellte sich schon auf der Wache ein. Bernsdorf. Auf der Straße Kamenz—Bernsdorf ereignete sich ein schwerer Zusammenstoß zwischen einem Auto und einem Kohlengüterzug. Der Anprall war so heftig, daß ein vollgeladencr" Kohlenwagen aus dem Gleis geworfen wurde und das Auto voll ständig In Trümmer ging. Der Automobllbesitzer war sofort kok, sein Chauffeur und ein jüngerer Angestellker wurden mit lebens gefährlichen Verletzungen in das Krankenhaus transportiert.