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September 1V26, vormittags 10 Uhr öffentliche Vezirksausschußsitzung im amlshauptmannschaftlichen Sitzungssaals veffenlliclie griffoi'drl'rmg ror gdgabe -er SeMerbesieoer-kelHSriilig löt' öas ^ecknungsjalii' 192S. Die Steuererklärungen für die Gewerbesteuer sind in der Zeit vom 1. September vis 30. September 1920 unter Benutzung der vorgeschriebenen Vordrucke abzugeben. Letztere können von der unterzeichneten Beranlagungsbehörde bezogen werden. I. Die Verpflichtung zur Abgabe einer Gewerbeskeuererklärung besteht für alle diejenigen Betriebe, a) deren Ertrag im Durchschnitte der letzten drei Belriebsjahre den Betrag von 8000 RM. überstiegen hat oder d) deren Ertrag auf Grundlage des Anschlusses der Bücher zu ermitteln ist oder c) deren Unternehmer zur Abgabe einer Steuererklärung be sonders aufgefordert worden sind. In den Fällen unter a und d besteht die Verpflichtung znr Abgabe einer Steuererklärung auch dann, wenn ein Vordruck nicht zugesandk worden ist. Sind mehrere Unternehmer an demselben Gewerbe beteiligt, so genügt es, wenn einer die Gewerbesteuererkläruna abgibl. Für mehrere selbständige Gewerbe desselben Unternehmers sind getrennte Steuererklärungen abzugeben. II. Personen, die unter Pflegschaft oder Vormundschaft oder elterlicher Gewalt stehen, sind die Gewerbesteuererklärungen von dem Pfleger, Vormund oder Träger der elterlichen Gewalt, für juristische Personen und selbständig steuerpflichtige Personen- vcreinigungen oder Vermögensmassen sowie für Betriebe und Verwaltungen von Körperschaften des öffentlichen Rechtes von deren gesetzlichen Vertretern, Vorständen oder Geschäftsführern abzugeben. Wer durch Abwesenheit oder sonst verhindert ist, die Ge werbesteuer-Erklärung abzugeben, kann die Erklärung durch Be vollmächtigte abgeben lassen. Die schriftliche Vollmacht ist der Steuererklärung beizufügen, sofern sie nicht bereits zu den Akten des Finanzamts gegeben ist. III. Wer die Frist zur Abgabe der ihm obliegenden Steuer erklärung versäumt, kann durch Geldstrafen zur Abgabe der Steuererklärungen angehalten werden: auch kann ihm ein Zu schlag bis zu 10 v. H. der festgesetzten Steuer auferlegt werden. Die Hinterziehung oder der Versuch einer Hinterziehung der Gewerbesteuer sowie fahrlässige Vergehen gegen die Steuergesetze sSteuergefährdung) werden bestraft. Die Finanzämter Dippoldiswalde und Heidenau, den 16. September 1926. Das im Grundbuchs für Reinhardtsgrimma Blakt 191 auf den Namen des Fleischers Friedrich Hermann Bruno Vogler in Reinhardtsgrimma eingetragene Grundstück soll am S. November igrS, vormittags h-io Mir — an der Gerichtsstelle — im Wege der Zwangs vollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuchs 6,2 Ar groß und auf 6200 RM. geschäht. Es liegt in Reinhardtsgrimma, besteht aus masssivem Wohnhaus mit angebautem massiven Stall und einem Wagenschuppen aus Holz. Am Grundstücke, das zur Brandkasse mit 6600 RM. nehst Teuerungszuschlag eingeschähl ist, befindet sich ein 6 Ar großer Garten. - Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamls sowie der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, Ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 19. Februar 1926 verlaut- barten Versteigerungsvermerks aus dem Grundbuche nicht er sichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Auf forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berück- sichligk und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeseht werden würden. Wer ein der Versteigerung enkgegenstehendes Recht hat, muh vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widrigen falls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt._ Dippoldiswalde, den 6. September 1926. llmtsgei'Ickt. Am 22., 23. und 24. d. M- wird in der Stadt Dippoldiswalde durch einen Konlrollbeamten der Landesversicherungsanstalt eine WW litt MklWlkistW M 3im- liiieil- Mi» WerMMN-BMllW slatlfinden. Dem Kontrollbeamten find die Quittungskarten und sonstigen Unterlagen unweigerlich vorzulegen. Arbeitgeber, die Aufforderung erhalten, die Quittungskarlen dem Konlrollbeamten im Rathaus, Zimmer Nr. 19, vorzuzeigen, sind verpflichtet, dieser Aufforderung nachzukommen. Säumige haben Zwangsmaßnahmen Und Strafen zu erwarten. Auch den freiwillig Versickerten wird empfohlen, die Richtig keit ihrer Quittungskarlen bezw. der eingeklebten Beitrags marken prüfen zu lassen. Dippoldiswalde, am 17. September 1926. Der Stadlrak. peldveppacRiing. Die städtische Teilparzelle Nr. 63 der Wolframsdorffelder (1-/s Scheffel groß) wird pachtfrei. Bewerber wollen sich bis züm 25. d. M. im Rathause — Zimmer Nr. 14 — melden. Dippoldiswalde, am 16. September 1926. Der Stadtrat. Der 2.Nachtrag zur Gememdeverfassung der Stadt Dippoldiswalde liegt vom 20. d. M. ab im Nathause, Zimmer Nr. 14, vierzehn Tage lang zur Einsicht aus. Dippoldiswalde, am 16. September 1926. Der Skadlrat. Herr Bürgermeister Adalbert Herrmann Ist gestern auf weitere 6 Zähre als Bürgermeister der Stadt Dippoldiswalde In Pflicht genommen worden. Dippoldiswalde, am 18. 9. 1926 Der Stadtrat. Unter dem Schwelnebestande des Molkereibesitzers Otto Nath, hier, Markt 22, ist der Ausbruch der Schweineseuche festgestellt worden. Dippoldiswalde, am 18. 9. 1926. kiel' Stadtrat. OcrttiHes und Sächsisches. Dippoldiswalde. Gestern abend '/,7 Uhr fand im Rats sitzungszimmer des Rathauses die Wiederverpflichtung unseres am 16. Juni auf weitere 6 Jahre wiedergewählten Bürgermeisters Herrmann durch Kreishauptmann Buck statt. Amtsyauplmann v. d. Planitz wohnte der Feier bei: Seiten des Rates waren zur Teilnahme daran abgeordnet worden die Stadträte Or. Arnold, Gieholt, Hach, Jäckel und Voigt, vom Stadtverordnetenkollegium die Stadtverordneten Schumann, Erfurth, Heeger, Kretzschmar, Schwind, von der städtischen Beamtenschaft Kommissar Burkhardt, Inspektor Schubert und Betriebsleiter Undeutsch. Als Proto kollant war Inspektor Heil tätig. Nachdem die Herren Kreis- Hauptmann Buck vorgestellt worden waren und Platz genommen hatten, begrüßte der KreiShauptmann die Erschienenen und be tonte zu Bürgermeister Herrmann gewendet, daß durch die Wiederwahl ihm die Verpflichtung auferlegk worden sei, sein Amt unparteiisch und gewissenhaft zu führen, und daß in seinem Ein verständnis zur Wiederwahl das Versprechen dazu bereits ent hülsen sei. Die 6 Jahre seit Dezember 1920, seit welcher Zeit er an der Spitze der Stadt stehe, gehörten nicht zu den leichtesten, sie brachten eine Fülle von Ausgaben, die bedingt waren durch die Umwandlung in Staat und Wirtschaft, und die die körperliche und geistige Tätigkeit von Bürgermeister und Sladlvertretern in hohem Maße In Anspruch nahmen. Entbehrungen und Leidenschaftlich keit stellten weitgehende, nicht erfüllbare Forderungen, die finan ziellen Schwierigkeiten, die sich überall bemerkbar machten, seien In einer Stadtverwaltung besonders hervorgetreten und hätten mit dazu beigetragen, daß nicht allenthalben Zufriedenheit geherrscht habe. Keine Behörde, keine Verwaltung sei von der Kritik ver schont geblieben. Aber die Kritik müsse gewürdigt werden und man müsse versuchen, die Schwierigkeiten zu meistern. Wenn ihm sdem Bürgermeister) das gelungen sei, könne er mit Befriedigung auf seine 6 jährige Tätigkeit zurückblicken und wenn ihm das in gemeinsamer Arbeit mit der Beamtenschaft gelungen sei, sei es doppelt erfreulich. Kreishauptmann Buck sprach dann seine Freude aus, daß Amtshaupkmann v. b. Planitz mit anwesend war und daß auch Vertreter der städtischen Kollegien und Beamten schaft erschienen waren. Er wies darauf hin, daß er nach H 99 der Gemeindeordnung Bürgermeister Herrmann durch Handschlag als Bürgermeister bis 15. Dezember 1932 zu verpflichten habe und und daß dieser durch den Handschlag bekräftige, seine Amks- gcschäftc nach bestem Wissen und Gewißen zu führen und Amts verschwiegenheit zu üben: er betonte weiter auch, daß Bürger meister Herrmann bereits vor 6 Jahren den Eid auf die repu blikanische Reichs- und Landesverfassung geleistet habe, weshalb "sich dieses jetzt erübrige. Er nahm Bürgermeister Herrmann als dann den Handschlag ab und wünschte ihm im Verein mit den Herren der städtischen Kollegien ein ersprießliches und gedeihliches Arbeiten in den nächsten Jahren. Möchte eine günstigere Zeit über unser Vaterland kommen und auch Dippoldiswalde an dem Aufstieg teilhaben. Er habe die Auffassung, daß wir über die schwierigste Zeit hinweg seien und wenn man hier und da von dem „silbernen Streifen am Horizonte" spreche, so teile er als unverbcsscrUcher Optimist diese Auffassung. Das Deutsche Volk sei jetzt in die Reihe der Völkergemeinschaft eingetreten und cs werde den Beweis erbringen, sich Ansehen und Achtung zu er ringen und das werde auch den wirtschaftlichen Aufstieg im Ge folge haben. Was ein Weltkrieg zerrissen habe, müße langsam wieder geknüpft werden. Er glaube, daß die Türen auf dem Welt märkte jetzt wieder geöffnet würden, und davon werde auch die Industrie von Dippoldiswalde ihren Vorteil haben. Es werde wieder Arbeilsfreudigkeit in der Wirtschaft Platz greisen. Möchten sich alle Mitarbeiter milverpflichket hallen zur gemein- j samen Arbeit, dann werde man in 6 Jahren mit Befriedigung auf das Vergangene zurückblicken. Möchten die kommenden 6 Jahrs s Erleichterung bringen, Handel und Wandel belebt werden. Möchten die Aufgaben im Gemeindewesen, die selbst beim besten l Willen zur Ausführung nicht ohne Schwierigkeiten zu erfüllen > sein würden, an realen Tatsachen gemessen, und gute Gedanken in s oen Vordergrund gestellt werden. Wenn darnach gehandelt werde, , werde es aufwärts gehen. KreiShauptmann Vnck schloß mit besten Wünschen an Bürgermeister Herrmann und die Stadtge- s meinde. — Im Namen und Austrag des Rates sprach stellver- j tretender Bürgermeister AmtsgcrichtSrat Dr. Arnold herzlichste Wünsche aus. Noch lebten wir in ernster Zeit und schwer werde es sein, alle harrenden Ausgaben zu günstiger Lösung z» bringen. > Er denke besonders an die finanziellen Schwierigkeiten, von denen Dippoldiswalde nicht verschont bleibe. Der Finanzausgleich sei noch nicht dnrchgesührt: möchten die finanziellen Leistungen deS i Reiches so ausfallen, daß es möglich werde, Dippoldiswalde einer > günstigen Entwicklung entgegen zu führen. Er verspreche die Unterstützung des Rates. Die Glückwünsche des Stadtverord- neten-Kollegiums überbrachte dessen Vorsteher, Inspektor Schu mann, der den Wunsch anknüpfte, daß die kommenden 6 Jahre fürs deutsche Volk im allgemeinen und für die Stadt Dippoldis walde im besonderen eine Zeit wirtschaftlichen Ausstiegs be deuten möchten und daß Bürgermeister Herrmann berufen sein möchte, diesen Aufstieg mit fördern zu helfen. Für die Beamten schaft sprach Inspektor Schubert. Eine Wiederwahl bringe nicht nur Befriedigung denen, die sie getroffen, sondern auch dem Wiedergewählten und seiner Umgebung. Zu dieser Umgebung gehöre die städtische Beamtenschaft. In deren Auftrag über bringe er Gruß und Glückwunsch. Möchte des Bürgermeisters und der Beamtenschaft Tätigkeit Anerkennung finden. Letztere werde ihre ganze Kraft einsetzen für das Gemeinwohl und die Stadt Dippoldiswalde. Ein Glück auf für die Zukunft. Nun mehr nahm Bürgermeister Herrmann selbst das Work und sagte etwa folgendes: „Zunächst danke ich allen Anwesenden, daß Sie diesen für mich an sich schon weihevollen Augenblick meiner Wiederverpslichtung durch Ihre Gegenwart zu einem so feierlichen gestaltet haben und für Ihre wohlgemeinten Glückwünsche. Auf richtiger Dank sei der Staaksregierung, die heute durch die per sönliche Anwesenheit unseres Herrn Kreishauptmanns repräsen tiert wird, sowie ihm selbst abgestattet für das Vertrauen, das sie durch die anstandslos erfolgte Bestätigung meiner Wiederwahl und meiner bisherigen Wirksamkeit zum Ausdruck gebracht hak, und die tatkräftigste Unterstützung, die ich bisher stets, nament lich auch in den schweren Zeiten des Jahres 1923 von dieser Seite gesunden habe. Selbstverständlich soll mein Dank sich auch erstrecken auf die freundlichen Worte der Anerkennung und An regung, die soeben an mich gerichtet wurden. Ich bitte, überzeugt zu sein, daß ich auch weiterhin immer bemüht sein werde, ein gutes Verhältnis mit der vorgesetzten Behörde zu pflegen. Des gleichen werde ich aber auch stets daraus bedacht sein, daß das Verhältnis und Zusammenarbeiten mit dem Bezirke auch in Zu kunst ein gleich reibungsloses sein wird, wie es erfreulicherweise bisher zu verzeichnen gewesen ist. Insosern möchte ich auch nicht verfehlen, meiner ganz besonderen Freude über die Anwesenheit des Herrn Amtshauptmann Edler v. d. Planitz Ausdruck zu ver leihen. Hoffe ich doch, aus seiner persönlichen Anwesenheit schlie ßen zu dürfen, daß er von -en gleichen Empfindungen hierher geleitet worden ist. Wenn Sie, meine Herren Mitglieder des Ratskollegiums, auch nicht mehr so wie nach der außer Kraft ge setzten revidierten Städteordnung durch Stimmabgabe mit zu meiner Wiederwahl persönlich haben beitragen können, so drängt es mich doch, Ihnen allen als meinen hochgeschätzten Mitarbeitern, aufrichtigst und herzlichst zu danken für das Vertrauen, das Sie mir enkgegengebrachl und die treue Mitarbeit, die Sie alle zum Wohle unserer Stadt geleistet haben: insbesondere aber auch für die freundlichen Glückwünsche, die mir durch Sie, hochverehrter Herr Kollege Dr. Arnold, dargebracht worden sind. Ebenso auch den Herren Vertretern unserer allzeit bewährten, tüchtigen Be amtenschaft. Ich bitte, dieser übermitteln zu wollen, daß Ich auch Ihr gegenüber so wie bisher nicht als Regierender, sondern als PrimuS Inter pares, d. i.: als Erster und Gleichen fühlen werden: arbeiten wir doch alle zum Wohle und Segen unserer Stadkgemeinde. In vermeintlich schwerster und ernstester Zeit habe ich im Dezember 1920 die Leitung übernommen. Der noch schwierigere Verlauf des Jahres 1923 insbesondere hak aber be wiesen, daß all unser menschliches Vorausschauen nur Stückwerk Ist. Inzwischen sind wir zwar wenigstens wieder zu einer stabilen Währung zurllckgekehrt, die sich auch als solche sür die Zukunft erhalten wird. Herr Kreishauptmann hat geäußert, daß unsere schwierige wirtschaftliche Lage sich bald wieder bessern wird, an dere meinen, daß die finanzielle Lage der Gemeinden durch daS Steuerzuschlagsrechk sich bessern wird. Ohne als Pessimist vor Ihnen erscheinen zu wollen, vielmehr gestützt aus die tatsächlichen, leider nur allzu wahren Ausführungen deS Syndikus Dr. Haeckel des deutschen Neichsstäütebundes auf dessen letzter Tagung in Königsberg, steht jedoch, leider, den deutschen Städten bis zur Wiedererlangung der freien Selbstverwaltung, insbesondere ihrer eigenen Finanzhoheit, noch ein langer, beschwerlicher Weg bevor. Diese Angewlßheik über di« Entwicklung der Zukunst wird noch vergrößert durch die Ungewißheit über den Ausfall der uns am Ende dieses Jahres noch bevorstehenden Landtags- und Gemeinde ratswahlen. Ich bitte daher auch heute wiederum davon absehen zu dürfen, Ihnen ein besonderes Programm für meine weitere Amtsführung entwickeln zu sollen. Aber, wenn wir auch in Zu kunft mit Schwierigkeiten rechnen müssen, so darf bei uns des wegen doch nicht das Gefühl der Furcht eintreten: denn fest den Schwierigkeiten ins Angesicht geschaut, heißt sie schon halb über wunden haben. Wenn ich mich nunmehr zu Ihnen, meine hoch verehrten Herren Mitglieder des Stadtverordnekenkollegiums, wende, die Sie durch die erfolgte Wiederwahl zum Ausdruck ge bracht haben, daß Sie in Ihrer Mehrheit meiner Amtsführung für die Zukunft das erforderliche Vertrauen entgegenbringen, so geschieht es nicht nur, nm Ihnen hierfür meinen aufrichtigsten und herzlichsten Dank auszusprechen. Ich hoffe vielmehr, diese Wiederwahl auch Ihrerseits als das Bekenntnis Ihres festen Wil lens anfsassen zu dürfen, daß Sie allezeit einmütig zusammen stehen und mit mir vereint an die Lösung der mannigfachen schwie rigen Aufgaben herantreten wollen, die in der kommenden Zeit unserer Stadtverwaltung harren. Ich bitte, mir das entgegenge brachte Vertrauen auch weiterhin zu erhalten und dabei überzeugt zu sein, daß ich auch In Zukunft ohne Voreingenommenheit mit meiner ganzen Kraft allezeit für das Wohl unserer Stadt und ihrer Einwohnerschaft eintreten werde. Mögen die Wege dann auch manchmal rauh und schwierig sein, so soll uns doch immer daS Wort leiten: „Per aspera ad astra!" --- „Durch Nacht zum Licht!" Das walle Gott!" Mährend dann die Niederschrift fertig gestellt wurde, zog KreiShauptmann Buck die Teilnehmer an der Feier inS Gespräch und erklärte dann nach deren Verlesen die Niederschrift sür vollzogen. Bald nach 7 Dhr erreichte die Feier ihr Ende. Chemnitz. Die Ministerien deS Innern und der Finanzen haben der Stadt Chemnitz die Aufnahme einer Inlandsanleihe von 16500000 M. genehmigt. Die Anleihe Ist mit 7 Prozent zu ver zinsen. Der Zeitpunkt der Begebung steht noch nicht fest.