Volltext Seite (XML)
zum Kebruar 1894 keiurrlei 8o-»herabsetzuvg stattfinbeu werde London, S Dezember (Tel. d. DreSdn. Journ.) Im Oberhaus wurde bei der Beratung der Bill betreffend die Haftpfl cht, ein Amendement Dud- ley», wonach den Arbeitern gestattet wird, sich durch Kontrakte mit den Brotherren vo» der Bill freizumacher, mit 148 gegen 28 Stimmen an genommen. Der Staatssekretär der Kolonien, MarauiS of Ripon, hatte daö Amendement be kämpft. Kopeg Hagen, 8. Dezember. (D. B. Hd.) Im Kolkething fand rin weiterer Antrag der Agrarier, daß der Staat vorläufig einen Zuschuß von 2400000 Kronen jährlich an die AmtSrepartitionS- fondS gewähre, um so die Struerbürde der Land besitzer zu erleichtern, bei dem Ainanzminister keinen Beifall. Der Minister führte auS, daß die Lage der Staatskasse eine solche Ausgabe nicht gestatte; die Einnahmen auS den SchiffSabgabea würden sich bald um eine Million Kronen ver- riugern, die Zuschüsse zu der Altersversorgung»« kaffe von 1895 ab um eine Million steigen, die Biersteuer habe statt der berechneten 4209000 nur 1k Millionen Kronen eingebracht, und höherer Ertrag auS dieser Steuer sei auch durch deren bevorstehende Erhöhung nicht zu erwarten. ES sei zu untersuchen, schloß der Minister, auf welche andere Weise den zur Grundsteuer herangezogenen Landwirten eine Erleichterung zu verschaffen sei. Nach einer Meldung auS Kjöge ist das Bark schiff ,,Carl" auS Barth, Kapitän Beyer, auf der Reise von Savanna nach Riga mit Harz auf Kjöge Sönahke gestrandet; eS wurde die Rettung der Ladung begonnen. St. Petersburg, 9. Dezember. (Tel. d. DreSdn Journ.) An Cholera erkrankten bez starben vom 5. bis 7. d. M. in St. Petersburg 7 bez. 5, am 26. v. M. in Kronstadt 0 bez. 1, in den Gouverne ments: vom 26 v M. biS 2. d M. in Kowno 25 bez. 11, Livland 3 bez 0, Minsk 7 bez. 4, Radom 40 bez. 15, St. Petersburg 7 bez. 2, Sjedlez 4 bez 2, vom 19. biS 27. v. M. in Podolien 95 bez. 33. Athen, 8. Dezember. (D B Hd.) Der hierher abgesandte Fachmann deö Lloyd gab sein Gut achten dahin ab, daß der Kanal von Korinth, wenn derselbe allgemein benützt werden solle, viel- fach verbessert werden müsse. Die Häfen am Wrst- ende müßten vertieft und beleuchtet und außerdem müßte ein regelmäßiger Lotsendienst eingerichtet werben. Melilla, 8. Dezember. (D. B. Hd.) Die Krirdensbedingungen, welche General Martinez Campos den Kabylen gestellt hat, sind folgende: Zeitweise Besetzung eines Teiles von Marokko durch spanische Truppen, Auslieferung von 12000 Gewehren, Stellung von Geißeln und Bestrafung der aufrührerischen Häuptlinge. Dresden, 9. Dezember. Die Arbeiterfrage im österreichischen Reichsrate. x Die neue Koalitionsregierung hat, indem sie auS dem Vermächtnisse des Ministeriums Taaffe noch dem bereits auf der Tagesordnung des ReichSrates vor gefundenen Landwehrgesetze zunächst den Gesetzentwurf über die Erweiterung des Unfallversicherungsgesetzes vom Jahre 1883 der parlamentarischen Erledigung znführte, gezeigt, daß eS ihr voller Ernst war, als sie m ihrem Aktionsprogramm die allseitige Förderung der Arbeiterinteresscn in Aussicht stellte. Die so fortige Inangriffnahme des weiteren Ausbaues der sozialen Gesetzgebung muß ihr um so höher an gerechnet werden, als eS in dem immer noch vor wiegend ackerbautreibenden Österreich eine große Zahl anderer Aufgaben der Gesetzgebung giebt, die nach unverzüglicher Durchführung drängen und denen man eigentlich vor dem in Rede stehenden Gesetzentwürfe den Vorrang hätte zugestehen dürfen. Die Gesetzvorlage, die Ausdehnung der Unfall versicherung auf eine Reihe von Betrieben betreffend, die bisher derselben nicht unterstellt waren, wurde vorgestern von der Mehrheit des ReichSrates ge nehmigt, nachdem die Wortführer der einzelnen parla mentarischen Gruppen die Stellungnahme nicht allein zu diesem Gesetzentwürfe, sondern überhaupt zu der Arbeiterfrage dargelegt hatten. Die ReichSratsver- „Also das war kein Irrtum?" stieß sie mit stocken dem Atem hervor. „Du reisest also wirklich?" „Nach Ostafrika. Es giebt dort im Augenblick allerlei Arbeit. Vielleicht können sie meinenArm gebrauchen, wenn nicht, nun, so organisiere ich eine kleine Expedition in das Innere, spüre einem großen Vermißten nach, oder entdecke etwas zu meinem eigenen Ruhm. Wer weiß — wozu mich das Schicksal noch ausersehen hat!" „Und Du reisest gern?" Sie war ihm einen Schritt näher getreten. „Ich kann Dir nicht sagen, wie gern!" „Verlässest Neuland — Esdorf — Nnnaberg?" „Mit tausend Freuden!" „Annaberg?" beharrte sie, noch einen Schritt näher tretend, mit verzehrender Angst an seinen Lippen hangend Sie erhielt keine Antwort. Waldstedt hatte sich hastig vorgebeugt, unruhig forschend haftete sein Blick an ihr. Auf einmal, bevor sie wußte, wie ihr ge- schehen, hatte er ihr Antlitz zwischen seine beiden Hände genommen und eS voll dem Lichte zugekehrt. Da zuckte er zusammen, ein SchreckenSlant ent fuhr ihm. „Um GotteSwillen," schrie er, „wie — wie siehst Du aus? So blaß, so schmal, so hohläugig — ich kenne Dich nicht wieder! WaS ist mit Dir vorgegangen, Sibylle? Sprich — antworte mir, ich beschwöre Dich! Du warst — Du bist doch nicht —" „Ich — ich war ein bißchen krank", murmelte sie und senkte zitternd die Lider. Seine Berührung, sein noaeheuchelteS Entsetzen brachten ihr die Thränen zu nahe. Handlungen boten daher ein auch über die Grenzen der Westhälste der habsburgischen Monarchie hinaus reichendes Interesse, sofern sich aus denselben erkennen läßt, in welcher Richtung sich sowohl die neue Regierung al» auch die Parteien zu bewegen gesonnen sind, um an da- geckeinsame Ziel der Lösung der sozialen Fragen zu gelangen. WaS das Ministerium betrifft, so hat es im Regierungsprogramm und nun auch durch die Vor lage des vorgenannten ArbeitergesetzeS seinen guten Willen bekundet, in der Wahrnehmung der Interessen der arbeitenden Bevölkerung nicht hinter der früheren Regierung zurückzubleiben. Im ganzen und großen dürfte eS sich hierbei von den Erfahrungen leiten lassen, die das Deutsche Reich auf dem Gebiete der fozialpoliti'chen Reformen gemacht hat, und unter Rücksichtnahme auf die eigenartigen sozialen und volks wirtschaftlichen Verhältnisse des eigenen StaateS Deutschland auf der Bahn der einschlägigen Gesetz gebung allmählich Nachfolgen. Die weitere Aus gestaltung der sozialen und volkswirtschaftlichen Re formen hängt allerdings auch von der Auffassung der sozialpolitischen Fragen von seilen der großen Mehr heitsparteien im Reichsrate ab, die, wie wir es eben bei der Verhandlung über die Ergänzung deS Unfall- versicherungSgesetzes kennen gelernt haben, diesbezüglich in ihren Meinungen und Ansichten auseinander- gehen. Während die neue Regierung sich vorläufig ebenso wie die frühere mit der Ausdehnung der Un fallversicherung auf die Arbeiter in Verkehrsanstalten, Baggerten, bei Unternehmungen, die sich gewerbs mäßig mit der Reinigung von Straßen und Gebäuden befassen, ferner auf Arbeiter in Warenlagern, Theatern, auf Feuerwehr, Kanalräumer, Rauchfangkehrer, Stein metzgehilfen, Zimmerleute, Brunnenmacher, Pflasterer und Eisenkonstrukteure begnügen will, fordert die deutschliberale Partei, daß die Unfallversicherung auch auf die landwirtschaftlichen und überhaupt auf alle im Kleingewerbe beschäftigten Arbeiter ausgedehnt werden solle. Inzwischen bescheidet sich diese Partei aber, um die sofortige Annahme deS RegierungSgesetz- entwurfeS nicht in Frage zu stellen, bei dieser „Ab schlagszahlung", verlangt jedoch, daß die im Post- und Telegraphenbetriebe Angestellten jetzt schon in den Kreis der Versicherten gezogen werden. Diesem unzweifelhaft gut gemeinten Eifer der Teutschliberalen gegenüber verhielten sich die Polen und die Konservativen nicht nur passiv, sondern ge radezu abwehrend. Tie beidm Parteien stellten sich auf den bereits lange schon überwundenen Standpunkt unserer gewerbsmäßigen Arbeiteranwälte, indem sie bemüht waren, die als fragwürdig gekennzeichneten Segnungen der Unfallversicherung von den ihrem Schutze anvertrauten BevölkcrungSklasfen fernzu- hallen. Die Wortführer der Konservativen, Ebenhoch und Morsch, begründeten ihren Einspruch gegen die von der Linken gewünschte weitere Ausdehnung der Unfallversicherung mit dem Hinweis aus die vielen Schattenseiten dieser Einrichtung und namentlich auf die Unzufriedenheit der beitragleistendcn Arbeiter und auf den unverhältnismäßig bedeutenden Kostenauf wand der Geschäftsgebarung. Durch ihre ablehnende Haltung in dieser Frage laufen die sonderbaren För derer deS allgemeinen Volkswohles allerdings wenig Gefahr, mit ihren ländlichen Wählern in Konflikt.zu geraten, da das Bedürfnis nach der Unfallversicher ung in diesen Kreisen weniger empfunden wird als unter den übrigen Arbeitermassen. Die Polen verschanzten sich bei der Ablehnung der Vorschläge der Deutschliberalen hinter die — Autonomie der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, indem sie die ganze soziale und volkswirtschaftliche Gesetz gebung den Landtagen zugewiesen sehen wollten. Merkwürdigerweise haben die Jungtschechen, so sehr sie bis dahin den Mund mit der grundsätzlichen Be kämpfung aller Regierungsuntecnehmungen vollge nommen haben, dem Gesetzentwürfe derselben sowie auch den weiteren AusdehnungSplänen der Deutsch liberalen sihre Zustimmung erteilt, obzwar auch sie sich im übrigen dem Einwande der Polen gegen die Behandlung der Arbeiterfragen im Reichsrate an schloffen. Es verdient hervorgehoben zu werden, daß der Gang der Verhandlungen und die Schlußabstimmung die parlamentarische Lage in einem für das Koali tionssystem weniger ungünstigen Lichte gezeigt haben, als die in der letzten Zeit im Hohenwartklub zu Tage tretenden Schwankungen befürchten ließen. Die Parteigegensätze sowohl im Koalitionslager als auch zwischen der Regierungsmehrheit und der Opposition scheinen trotz allen äußeren Anzeichen ihrer Unüber brückbarkeit doch nicht so schroff zu sein, um die par lamentarische Behandlung und Austragung von Fragen, die ein allgemeine» Interesse zum Untergrund haben, ernstlich zu gefährden Tagesgeschichte. Dresden, 9. Dezember Se. Majestät der König zeichneten das gestern, Freitag, abend im Saale deS Gewerbehauses abgehaltene Konzert des Tonkünstler vereins mit Allerhöchstseinem Besuche aus. Heute wurdeerne Königl. Jagd auf Moritzburger Revier, die sogenannte Bildchen-Jagd, abgehalten. An derselben nahmen Se. Majestät der König und Ihre Königl. Hoheiten der Prinz Georg und der Prinz Friedrich August in Begleitung des Generals L la 8uit« Sr. Majestät, Generalmajors v. Treitschke und die persönlichen Adjutanten Rittmeister Krug v. Nidda und Keil teil. Als Gäste waren nachgenannte Herren mit Einladungen beehrt worden: Se. Excellenz der General d. Inf. v Montbö,die Generlamajore v Minck witz und Freiherr v. Hausen, Oberzeremonienmeister v. Metzsch, Oberst Freiherr v. Hausen, Major v. Sanders leben , Major Direktorder Militärreitanstalt v. Carlowitz, Hauptmann Götz v. Olenhusen und Vizelandstallmeister Graf zu Münster. Nach Beendigung der Jagd findet im Königl. Schlosse zu Moritzburg Jagdtafel statt. Berlin, 9. Dezember. Se. Majestät der Kaiser unternahmen gestern vormittag in Gesellschaft Ihrer Majestät der Kaiserin einen Spaziergang in die Um gebung des Neuen PalaiS. — In der am Donnerstag, 7. d. Mts. abgehaltenen Plenarsitzung des Bundesrates gab zunächst der Vorsitzende, Vizepräsident des preußischen Staats ministeriums deS Innern I)r. v. Boettiicher, unter Zustimmung der Versammlung dem Gefühl der Trauer über den Verlust Ausdruck, welchen der BundeSrat durch das am 6. d. MtS. erfolgte Ableben des Königl. würltembergischen Bevollmächtigten, StaatsministelS des Innern v. Schmid, erlitten hat. Sodann wurde in die Tagesordnung eingetreten. Von der Denkschrift über das Patentgesetz und über da-Muster schutzgesetz wurde Kenntnis genommen. Die Denk schrift über die Anwendung des Mililärtarifs für Eisenbahnen bei der Beförderung von KriegSbedürf- nissen wurde den Ausschüssen für Eisenbahnen rc. und für das Landheer und die Festungen überwiesen. Den von dem >11. und V1I. Ausschuß vorgeschlagenen Beschlüssen, betreffend die gemeinsamen Einnahmen von Zöllen und Verbrauchssteuern sowie die in An rechnung zu bringenden Verwaltungsausgaben für 1890/91, wurde die Zustimmung erteilt. Endlich wurde über eine Reihe von Eingaben in Zoll- und Steuerangelegenheietn Beschluß gefaßt und der Ent wurf von Bestimmungen wegen der Nachmittagspausen der in Spinnereien beschäftigten jugendlichen Arbeiter genehmigt. — Gestern hielten die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Justizwefen eine Sitzung ab. — Die „B. P N" schreiben: Bei der Neuorgani sation des Patentamtes, wie sie durch da« Gesetz voM 7 April 1891 beabsichtigt war, hat sich die Hoffnung, eine allmähliche Beseitigung der Hilfskräfte herbeizuführen, nicht erfüllt. Es hat vielmehr nach und nach auf eine Vermehrung dieser Beamten Bedacht genommen werden müssen, sodaß neben den hauptamtlichen 32 technischen Mitgliedern noch 44 technische Hilfsarbeiter im Patent amte beschäftigt werden. Diese Maßregel hat einmal ihren Grund darin, daß die Prüfung der Anmeldungen zu einem Teil Ermittelungen mechanischer Natur voraussetzt, welche den Mitgliedern ohne Gefährdung anderer wichtiger Ausgaben nicht auferlegt werden dürfen und sodann darin, daß die Mitglieder infolge Überlastung mit Arbeiten ohne Unterstützung auch das eigentliche Prüfungsgeschäft nicht zu bewältigen vermögen. Dagegen hat sich die Hoff nung, welche man auf die Einrichtung mündlicher An hörungen der Patentsucher gefetzt hat, voll bewährt. Die Praxi« hat gezeigt, daß die mündliche Verhandlung mit dem Erfinder das beste Mittel der Aufklärung zweifel hafter Fragen ist. Auch Ausländer haben in letzter Zeit mehrfach die Ladung vor das Patentamt nachgesucht. Vor dem Vorprüfer kann der Patentsucher ohne Ladung er scheinen. So sehr ein solche» Verhör auch zur Beschleunig ung der Angelegenheiten beiträgt, so hat e» doch auch einige Schattenseiten aufzuweisen gehabt Die Beteiligten oder sogar deren berufsmäßige Vertreter erscheinen häufig ohne genügende Vorbereitung, sie haben sich vielfach auch nicht klar gemacht, worauf es in der Sache ankommt. Auch ist eS möglich, daß der Anmelder zu einer Zeit ge hört werden will, zu der der Vorprüfer seinerseits die Anmeldung noch nicht nach allen Seiten durchgearbeitet hat. Um den sich hieraus ergebenden Störungen zu be „Ein bißchen?" sticß er außer sich hervor. „Sag» totkrank — sag, D» hast mit einem Fuß im Grabe gestanden! Ich weiß es ja — ich seh' Dir'» an! — Mein Weib, mein Lieb, mein alle- — tolkrank, nnd ich ahnte eS nicht!" Das waren HerzenStöne. „Richard!" schrie sie auf. Da hielt er sie schon in seinen Arinen, zog sie, sich setzend, auf seine Kniee, bettete ihr Haupt an seine Brust und streichelte sie unter zärtlichen Liebe»- worten. Und sie ließ eS nicht willenlos geschehen, sie schlang voll Leidenschaft die Arme um ihn und weinte und schluchzte an seinem Halse, „Du liebst mich noch — Richard, mein Richard, Du liebst mich noch?" ,Das weiß Gott", rief er au», „daß ich Dich liebe I" Eine lange selige Weile hielten sie einander um schlungen. Al» sie endlich ihr Antlitz hob, war eS noch thränenüberströmt, aber eine freudige Zuversicht leuch tete ihr auS den Augen und ohne Zittern wagte sie sich an ihre nächste Frage: „WaS hattest Du ihr zu schreiben, Richard?" „Wem?" „Fräulein v. Hatzleben. Du weißt, ich — nein, Du wirst nicht wissen, daß ich nach Northampton kam -" „Sibylle!" „Ja, Richard, ich kam von Thoopc, um Dir zu sagen, daß Du mich wieder hinnehmen möchtest, daß ich keinen Tag länger leben könnte ohne Dich." „Mein geliebte» Weib! Also ich brauchte nicht krank, nicht tolwund zu liegen, nm Dich zu der Ein sicht zu bringen?" „Richard, ich wußte eS, bevor wir uns trennten, aber mein Stolz wollte eS Dir nicht eingestehen und mir selber auch nicht." „Endlich aber siegte die Liebe — und Du kamst! Doch — wie ist's möglich, daß wir einander nicht trasen?" „Es war gerade Essenszeit und Dein Zimmer leer. Ich ging ungeduldig wartend auf und ab — entdeckte auf Deinem Schreibtisch ein Häuflein Briefe — einen für mich darunter! Mit welcher Seligkeit ich ihn aufriß, aber — ach! Die Enttäuschung hinterher! Richard, eS war ein schrecklicher Bries!" .Zusammengedrechselte Phrasen, ich weiß eS. Ich hatte Mühe genug daran gehabt." (Fortsitzung folgt.) Neue Mufikalien und musikalische Schriften. IV. Sieben Klavierstücke von Robert Kahn. op. 18. Leipzig, F. E. C. Leuckart (Const. Sander). Die in einem Heft vereinigten Klavierstücke Kahns, der sich durch mannigfache Arbeiten schon einen guten Namen unter den jüngeren Komponisten gemacht hat, zeigen in Erfindung und Ausführung ein starkes Be streben nach Selbständigkeit und nach feineren Wirk ungen. Besonders tritt da» in dem Nocturne (Nr. 3), in der hegende" und im „Impromptu" als den ein- gänglichsten Stücken hervor, während da» „Capriccio" und das „Scherro" mehr durch rythmische» wie durch musikalische» Leben interessieren. Beifall dürste inde» Ev ess. gel 1! a d un di« du sw sti vc lit ei di di de D bi L I st bi L h rr gebenh des Ai wägur entschl seines heute 1'/, 1! ZUHr „Nat.- den 2 vor, Die entsch griffe die e Offizi nicht Lerlc Inha Habel und so da verla S m A aus Mar durck des ' Kabt und dem erfül wäg! von wirk der schäl mati untc mat tere, täri Aut wir der de» Aus wiö Mc dur > am Mc Tasimir i tegenh I sich be i Zourna 1 diededc I dieselbe s den un k gang z -rr uni Lis 3 am 5. bekann' ' nach d Ri s Schw eine Li ' setzung x stärken k,c der «»I t» E »Ire di« wrusk». aber die mllsahrrr ! mb er au , »e Lalais Kenn r» s Laut siat » sihr g Parlamen .Ralivna Pden in dt» sozial Lie Berg die Soph sie e» ih> i „Unlnsu die «e» t nur eitle auch das die Sequenz kräftig verwertende Präludium finden, schon weil eS seinen Effekt von geringerer Spielfertigkeit abhängig macht, als da» bei den anderen Kompositionen der Fall ist. Der Gesamteindruck der Sammlung gravitiert durchau» nach der günstigen Seite hin und erlaubt unS eine warm; Empfehlung derselben, in welcher mehrere Stücke soviel Gehalt haben, um auch vor einem Konzcrtpublikum bestehen zu können. Zwei Stücke für Violoncello mit Pianoforte begleitung komponiert von LouiS Lübeck. Leipzig, Otto Junnr. Sowohl die Valse- Caprice als das ä näantv «erioso, beide auf dankbare Spielmanieren angelegt, verdienen eine freundliche Beachtung. Sie sind gefällig im melodischen Ausdruck, bringen angenehme Vortrag;- steigerungen und dürften schon al» musikalisch anstän dige Vermehrung der nicht eben reich angebautcn Violoncell-Littrratur Vielen willkommen sein. Die Klavierbegleitung ist einfach. Lieder für eine Singstimme mit Pianofortebegleit- ung von Erik Meyer-Helmund, vp. 121. Leipzig Otto Junue Schon dem vorhergehenden Liederhest des Kompo nisten haben wir eine wohlwollende Anzeige gewidmet. Eine solche gebührt auch den in op. 121 vereinigten Gesängen, unter denen „Sehusucht" und „FrühlingS- märchen" da» nicht gewöhnliche Geschick de» Verfasser» bekunden, mit melodischer Erfindung und einfach warmer Behandlung de» Stimmung»au»druck» den Volkston sehr ansprechend zu treffen. Die beiden übrigen Lieder stehen hinter diesen znrück, am weitesten das wohlfeil effektuierende „Sommerlied". segnen, ist «» neuerdings zur Regel geworden, den sucher auf einen rm voraus bestimmten Termin zu und die Ladung davon abhängig zu machen, daß uu2U eme schriftliche Erwiderung auf den vorhergehenden VMM de« Patentamtes eingerercht wird. Drese« Bersahreu^W zu emer glatten und sachlichen Erledigung der Brrh^W lungen erheblich beigetragen. Auch gewährt dasselbe Möglichkeit, den künftigen Berichterstatter der Anmäh, M Abteilung zu der Verhandlung zuzuziehen. München, 8. Dezember. Der KriegSmimKaW Frhr. v Asch zu Asch auf Oberndorfs erhielt HM Großkreuz deS Königl. Sächs. AlbrechtSordens. -W Der „Deutschen Reichspost" geht aus Bayern vach-W stehende Mitteilung zu: „Der Aufruf der „Kons. Eon " an die ParteigenoßqW zur Gründung selbständiger deutschkonservatmM Organisationen hat auch m Bayern lebhaften Widerh«« gefunden, und eS ist zu hoffen, daß man die Beifallewon! W in Thaten umsetzen wird. Die alte liberale Fabel, daß dyW Konservatismus ein preußisches Gewächs sei, da» qD Bayern nicht gedeihen könn >, haben die letzten Reichs» I wählen glänzend widerlegt. Während 1890 nur 9178 lau m servatwe Stimmen in Bayern abgegeben wurden, brtrrz I die Zahl diesmal rund 20 000, hat sich also mehr ost I verdoppelt. Wenn die Agitationsarbeit an richtiger Stell, m einsetzt, dann wird sich aber nicht nur die Zahl unsere, W Stimmen, sondern auch unserer Mandate erhöhen. In ga«, I besonderem Maße muß hier auf den Wahlkreis Ambach D hingewirsen werden, der ein sehr dankbares Feld st, I organisatorische Arbeiten ist. In diesem Kreise haben sich I von jeher 4 Kandidaten gegenübergestanden, ein konser, I vativer, nationalliberaler, sozialistischer und demokratischer I 1887 und 1888 haben infolge des Kartells die Kons«. I vativen für den Nationalliberalen schon im ersten Wahl, I gange gestimmt 1890 bei der gesonderten Ausstellung «. I hielt der N«tionall,berale Tröltsch 5952, der Konservativ, I Beckh 1045 Stimmen In der Stichwahl siegte ton» I Tröltsch über den Demokraten. Diesmal änderte sich j«> I doch da» Stimmenverhältnis gewaltig. Während die Nationil« I liberalen von 5953 auf 2662 zurückgingen, stiegen di, I konservativen Stimmen von 1045 auf 3000, haben sich I also verdreifacht. Nur dem großen Vorsprunge und dem I Eintreten der Sozialisten dankt e» der Demokrat Kröba, i daß er heute statt eines Konservaiisen im Reichstage sitzt I Wenn aber der Aufruf der „Kons. Korr." getreu befolgt und in diesem Wahlkreis angestrengt gearbeitet wird, dam, ist unS 1898 der Sieg sicher." Buda-Pest, 8.Dezember. Die BischosLkonserenz setzte in ihrer gestrigen Zusammenkunft den endgiltige» Wortlaut des Hirtenbriefes in der Angelegenheit dn kirchenpolitischen Reformen fest. Der Hirtenbrief soll sofort gedruckt und an die Diözesen versendet werden. Paris, 7. Dezember. Der heute früh unter dem Vorsitze Carnots abgehaltene Ministerrat zog sich bis gegen 1 Uhr hinaus. Die Minister bespräche» ! sich über verschiedene Vorlagen in der Tagesordnung des Senats und der Kammer. Auch wurde über die von ihren Vorgängern verlangten Kredite für dat Budget von 1895 verhandelt. — In der heutigen Kammerfitzung hielt der neue Präsident der Kammer, Charles Dupuy, seine Antrittsrede. Er dankte für das Vertrauen, welches die Kammer durch seine Wahl an den Tag gelegt habe und schloß mit folgenden Worten: „Wenn es mir zuweilen im Kampfe der Ideen begegnet ist, daß ich zu lebhaft attackierte und zu schroff antwortete, so wird eS mir jetzt umsomehr am Herzen liegen, dem hohen Amte, zu welchem Lie mich berufen, seinen Charakter der Höflichkeit, Mäßigung und Billigkeit zu wahren. Das sind die Gesinnungen, unter denen ich Ihnen danke und Sie zu Beginn dies« Legislaturperiode begrüße, welche dem Vertrauen, dar die französische Demokratie ihr entgegen bringt, durch entschlossenes und fruchtbringendes Vorgehen und durch die Verwertung der Talente und der Kraft antworten soll, die seitens jedes Einzelnen dieser großen Versammlung nur auf die Gelegenheit warte», sich zu entfalten und bereit Äußerung — dessen bii ich sicher — die Hoffnungen der Republik iw des Vaterlandes in vollem Maße erfüllen wirk' — Die Sozialisten hatten die Absicht, das lm Kabinett über den Ausstand der Bergleute im Departement Pas de Calais zu interpellieren. Dach trat dasselbe zurück, bevor sie ihren Plan zur Aul-' führuog bringen konnten. Baily und seine Freund« haben nun auf ein anderes Mittel gesonnen, dieDir- kussion über jene Frage hcrbeizusühren. Sie wolle», wie es scheint, die Kammer ersuchen, eine „Unter- suchungSkommission"von33 Mitgliedern zu ernennen. .W>r hoffenschreibt da» „ Journ. des Lvbaw' hierüber, .das die Kammer dieses Ansinnen ohne Zögern verweisen wird, Loi» der Streik im Pas de LalaiS hat genug Unglück hrrvoraeruse» und stellenweise sogar die öffentliche Ordnung beemtrtchügt Er hat außerdem bewiesen, wie leicht die «rbeiierbrvölkerua» den Worten der sogenannte» Führer Gehör schenkt. Erreicht wurde durch den Ausstand nur das eine, nämlich die Rieder-