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Dresdner Journal : 09.12.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189312095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18931209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18931209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-12
- Tag 1893-12-09
-
Monat
1893-12
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 09.12.1893
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Zweite Beilage zu 286 des DttMUkk Sonnabend, den 9. Dezember 189S, abends Telegraphische Nachrichten. Wildparkslati ov, 9. Dezember. (Tel. d. Dresdn. Journ., <L« Majestät der Kaiser br- qabcn Allerhöchstfich heute früh 7 Uhr 32 Minuten mittelst Sondrrzuges nach Barby zur Jagd. Paris, 9. Dezember. (Tel. d. Dresdn. Journ.) In parlamentarischen Kreisen wird es für mög lich gehalten, tast die Kammer am Montag trotz brr ablehnenden Haltung der Regierui g einen Teil drS Antrages Butly, welcher eine Enquerr über allgemeine Bestimmungen, betreffend die Grubenarbeiten, verlangt, aunebmen wird. Melilla, 9 Dezember. (Tel. d. DreSdn Journ.) Der Bruder deS Sultans von Marokko, Araaf, v rlangt einen Aufschub der Unterredung mit dem General Martinez CampoS bis zu dem Empfang der Antwort aut dir Depesche, welche er nach Tanger geschickt hat. Maa glaubt, daß Martinez Eampos diesen Aufschub bewilligen wird. Re« Aork, 9. Dezrmbrr. (Tel. d DreSdu. Journ) sOttvOO Dollars Gold sind für worge» znr Versendung nach Europa bestellt. Waffm ausgestellt, »eich« «in deutliches Bild von dem schon hochentwickelten Gewerbfleiße der Bewohner der Kolonie Togo boten und über welche der Vortragende Er läuterungen gab. Lon viel Geschmack und Kunstfertigkeit legten namentlich die einheimischen Gewebe- Flecht- und Schnitzarbeiten Zeugnis ab - Morgen vormittag um 11 Uhr wird in der Kreuzkirche der letzt« Gottesdienst in wendischer Sprache für dieses Jahr stattfinden Die Predigt wird Hr. Pastor Walter au« Oßling, die veichtred« Hr. Pastor Dio tbool. Immisch aus Göda halten. An Stelle der Abendpredigt wird Hr Archidiakonu« Rüger morgen abend um 6 Uhr in der Martin Lutherkirche eine Mis sionsstunde abhalten. - In der Frauenkirche wird morgen nachmittag um 4 Uhr das JahreSfest der KindergotteSdlenste gefeiert werden. Aus diesem Anlaß wird da« Gotteshaus in der Regel mit mehreren brennenden Christbäumen au»« geschmückt, um die Kinder in die Festfreude der nahenden Weihnacht einzuführen. Die Ansprache hat Hr. Pastor Zimmerwann übernommen. -8. Um das Interesse an den Bestrebungen de» Allgemeinen deutschen Schulvereins zur Erhaltung des Deutsch'um» im AuSlande lebendig zu erhalten, den Kreis der Freunde für die gute Sache zu erweitern und die Mittel de« Vereins zu vermehren, hatte die Orts- gruppe Dresden gestern abend im „Tivoli" einen Deut schen Abend veranstaltet. DaS Programm war ein reichhaltiges und fast zu umfangreiche-, sodaß man gegen den Schluß hm Kürzungen vornahm Die Kapelle des Hauses leitete das Fest mit einem Marsche ein. Hierauf hielt der Vorstand, Hr Pastor Gamper, eine Begrüßungs ansprache, in der er die Ziele des Vereins darleqte und die Notwendigkeit der Vereinigung zur Abwehr tschechischer Übergriffe und zur Kräftigung des nationalen Bewußt seins urter den Deutschen in den bedrängten Gegenden betonte, sowie berichtete, daß die Aufgaben des Verein» immer mehr wachsen Mit ehrenden Worten gedachte er des kürzlich verstorbenen Stadtrats Grabowski und wünschte, daß die entstehenden Lücken duich immer neue Kämpfer auSgesüllt werden möchten Im Ver trauen auf die Zukunft brachte er der gesamten Deut schen Nation ein lebhaften Widerhall findendes drei maliges Hoch aus In dankenswerter Weise füllte der Dnsdner Lehrergesangverein unter Leitung des Hrn. Zumpe den Abend durch den Vortrag mehrerer Lieder aus, die mit höchst lebhafter Anerkennung ausgezeichnet wurden. Die Festrede hielt Hr. Professor Thiergen über „Die Entwickelung des Deutschtums in Amerika" Redner mußte sich bei der Fülle des zu behandelnden Stoffes und der bemessenen Zeit in der Hauptsache darauf beschränken, die Entwickelung der deutschen Lilleratur auf amerikanischem Baden und deren Einfluß aus die Sicherung deutschen Wesens und deutschen Geistes jenseits des Ozeans zu be sprechen. Die deutsche Lckteratur sei in Amerika so alt wie die Einwanderung der Deutschen dortselbsl; mit den verschiedenen religiösen und politischen Wandlungen mr Mutterland« habe sie auch über dem Weltmeere manche Veränderung erfahren, jederzeit aber habe die Entwickelung derfelden in innigem Zusammenhänge gestanden mit der Gestaltung der Veihälmisse im alten Vaterlande. 166 Namen deutscher Dichter habe er, Redner, bis zum Schluffe des virgangenen Jahres gezählt, die sämtlich in Amerika das Deutschtum hochgehalten und deutsches Wesen, Fühlen, Sitte, Liede und Treue uns ein Sehnen nach der Heimat m mehr oder minder wertvollen Dicht, ngen zum Ausdruck gebracht haben. Mit einigen Proben der letzteren würzte der Vortragende seine Ausführungen, die ihm mit Beifall gelohnt wurden. Freundliche Aufnahme fand auch die Rezitation des Hrn. Moritz Pröe „Die Stimme des Blutes", eine Geschichte aus Böhmen aus Karl Piölls Kalender aller Deutschen. Ewige von auswärtigen Freunden und Vereinen emge- ganpene schriftliche und telegraphische Begrüßungen kamen sodann zur Verlesung und wurden mit Jubel entgegen- genommcn. Der Festspruch des Hrn. Oberlehrers Enkel auf die deutschen Frauen war eine Verherrlichung der Tu genden des deutschen Weibes, ein Loblied auf die deutschen Mütter. Gleich wie dieser Redner, so ließ auch Hr Stadt verordneter Kaufmann Behrens, welcher die deutsche Ju gend als die Tiäaerin der Zukunst feierte, seine Worte ausklingen in begeistert aufgenommene Hochrufe Den weiteren Teil des Programms füllten gemeinschaftliche Gefänge und Konzertstücke der unter Hrn. Hachenbergers Leitung anerkennenswert spielenden Kapelle aus. o In der Nacht zum 13. Dezember d I. — Diens tag zum Mittwoch nächster Woche — verkehrt ein Sonderzug von Klotzsche nach Königsbrück im An schluße an den 11 Uhr 25 Min nachm. vom Böhmischen und um 11 Uhr 45 Mw. vom Schlesischen Bahnhof ab gehenden Personenzua nach Bauten. Die Abfahrt ad Klotzsche «rfolgt 12 Uhr 3 Mw. vorm, die Ankunft in Königsbrück 1 Uhr 7 Min. vorm Dieser Sonderzug, der den Besuch der Theater uns des Eirkus ermöglicht, hält unterwegs überall an « In Wien findet vom 1. März bis 31. Mai 1894 eine internationale Kunstausstellung statt: die säch sischen Staatsbahnen gewähren hierm für ihr Bereich für di« unverkauft gebliebenen Gegenstände frachtfreie Rück beförderung, wenn die Rücksendung innerhalb zweier Monate nach Schluß der Ausstellung erfolgt. a Während der Weihnachtstage Haden im Bereich der sächsischen StaaiSbahnen diejenigen Rückfahrkarten und 3 tägigen Rundreifekarten, Lie am 24. und 25. De zember gekauft worden sind, eine verlängerte Giltig keit bis mit 28. Dezember d. Js. Die gleiche Vergünstig ung genießen die 3 Tage gütigen Rückfahrkarten zwischen sächsischen Stationen einerseits und Stationen der preu- fischen Staatsbahnen, der thüringischen Privatbahnen und der Dahme-Uckroer Bahn andererseits, indem die am 24. Dezember gelösten Rückfahrkarten Giltigkeit zur Rück fahrt bis mit 27. Dezember behalten. — Die in unbestellbaren Postsendungen auf gefundenen Gegenstände, darunter Kleidungsstücke, werden nächste Mittwoch, den 13. d. Mts., von 9 Uhr vor- mittags ab im Kellergeschoß des Oberpostdirektionsgebäudes (Annenstraße 7, Eingang vom Posthof, am See) öffentlich meistbietend versteigert. * Im Seitengebäude des Grundstücks Freiderger- straße 14 entstand gestern nachmittag in der 4. Stunde Feuer,durch welches nicht unbedeutender Schaden angerichtet wurde. Die Feuerwehr benutzte eine Schlauchleitung vom Stroßenhydranten und mußte reichlich 1^ stunde thätig fein. — Heute früh 's, 7 Uhr fand Sedan straße 5 ein da» Erd und Kellergeschoß betreffende" Balkcnbrand statt Tie Feuerwehr war ziemlich eine Stuird« lang ihätig mit Aufheben de« Fußboden«, der Wegnahme eine« Badeofen» und Ablöschen der brennenden Baltenteile. * Der 46 Volktunterhaltunpsabend de» Verein« „Volkswohl" findet Sonntag, den 10. Dezember, abend« 4. 8 Uhr in der Turnhalle de« Neu- und Antonstädter Turnverein«, Alaunstraße 40, statt Den Vortrag wird Hr. ProfHor vr Scheffler über das Thema: „Die Brüder Grimm al« Vertreter deutschen Volks tum»" halten Die Chorgesänge hat der Männergesang' ^Vrrs-ver Nachrichten vom 9. Dezember. » Die 40. öffentliche Sitzung der Stadt verordneten wurde am 7. Dezember ad«nd» 7 Uhr ab- gehalten. Den Vorsitz führte der Stadtverordnetenvorsteher Hr Geh. Hofrat Ackermann. Am Rat»üsche wohin-n mehrere der Herren Stadträte den Verhandlungen bet — Lor Eintritt in die Tagesordnung widmete der Vorsitzende ^dem in voriger Woche verstorbenen Stadtrate Kaufmann Martin Wagner einen ehrenden Nachruf und e« er hoben sich die Anwesenden zum Gedächtni» de« Ver storbenen von den Sitzen. — Unter den Registrandenein- gangen befand sich eine Eingabe de» Dresdner Kanivchenzüchterverein«, welcher e« sich zur Aufgabe gemacht hat. durch Hebung der Zucht großer Kaninchen eme grsurde und wohlfeile VolkSnahrung zu schaffen, und bat, ihm von selten der Stadt einen Preis sür seine zu Ostern 1894 zu veranstaltende Ausstellung zu gewähren. Da« Gesuch wurde durch Hrn. St.-V. Mertig, welcher ZOO M. zu Preisen vorschlug, und von mehreren Seiten lebhaft befürwortet und dann auf Antrag de« vr. Oster loh dem Finanzausschuß überwiesen — Den ersten Punkt der Tagesordnung bildete die Abstimmung über da« Ausrücker, der dem verstorbenen Stadtral Grabowski im Dienstalter folgenden Stadträte in die nächsthöheren Stellen. Dem Gutachten de» Vorstandes und des Wahlausschusses — in deren Namen der Vorsitzende Bericht erstattete — gemäß rücken die vor kurzen, in die dritte di» neunte Stadt ratsstelle gewählten Herren Stadttäte in die nächsthöheren Stellen auf, während die Wahl eines neunten Stadt- rates in einer der nächsten Sitzungen vorgenommen werden soll Dasselbe wurde angenommen. — Auseinen durch 16 Stadt verordnete mitunterzeichneten Antrag de« Stadtv. Heinze wurde beschlossen, den Rat zu ersuchen, dafür Sorge zu tragen, daß der durch de» Abbruch der Häuser an der Ecke der Ostraallee und der Zwingerstraße geschaffene unschöne Anblick thunlichst bald beseitigt werde. — Ebenso wurde ein genügend durch Unterschriften unterstützter An ttag de» Stadtv. Emmrich angenommen, den Rat zu er suchen, im Winterhalbjahre die Bezirksschulen mindestens '/,8 Uhr öffnen zu lassen, damit die Kinder in der Winterszeit nicht auf der Straße stehen müssen. — Die Eingabe der Herren Prätorius und Genoffen, welche wie die früher erwähnte Eingabe des Fleischermeister» Hausmann sich auf die Wiederbesertigung des zweiten Pfervebahngleises in der Wilsdruffer Straße bezieht, wurde an den Rat mit der Bitte um Mitteilung ferner Entschließung abgegeben — Auf den durch Stadt» Kammsetzer erstatteten Bericht des Ver- waltungsausfchuffe« beschloß das Kollegium, sich mit der infolge der Unterführung der Residenzstrahe nötig werdenden Tieserlegung mehrerer Wasserrohre einverstanden zu er klären und außer der Summe von 2710 M., welche aus der von der StaatSeisendahnverwaltung gewährten Pauschal summe gedeckt werden soll, noch 2080 Ri. zur Her stellung emer Verbindung zwischen dem aus oem Wiener Platze und in der Residenzstraße bis zur Kreuzung mit der Strehlener Straße liegenden Wasserrohre zu Lasten de« Erweiterungsfonds des Wasserwerkes zu bewilligen. — E« solgte hierauf der Bericht des Stadtv Hartwig I über die Errichtung einer Ausstellungshalle. Es waren zahlreiche Zeichnungen und Pläne im Saale aus gestellt und es lag folgendes ausführliche Gutachten ge druckt vor: — „Kollegium wolle beschließen 1) sich mit der Errichtung dc« geplanten AuSstelluiit,s und Saalgebäubes unter folgen den Bedingungen eiinerstandett zu erltären: a) die an der Lunaischen L-ndstrahe gelegene Ausstellungshalle samt den beiten Eckbauien, mit Ausnahme jedoch deS luppelgekrSnten Mittelbaues, ist nach dem »um Natsichreiben vom 27. Sep iemder >893 gchöugen Abänderungsprojekte ä 3, nämlich unter Weglassung der früher geplant gewesenen zwe» Ber waltungSgebäude, >m übrigen aber n. ch der den Stadt verordneten zugegangenen gedrucklcn Baubeschreibung vom >2. Mai l8«3, soweit dieselve noch Anwendung finden kann, auSzusuhren, r>) die sür den kuppelgekrönlen Mittelbau vor liegenden und von einander ibweichenden zwe, Projekte find zur Lrmög ichung eines sicheren Urteils über ihre perspekti vische Wirkung vor enogiltiger Beschlußfassung über dieselben durcd Modelle im Maßftabe von I : 25 anjchaul.ch und dem Siadtoervrdiietenkollegium zugänglich zu machen, während die cndgiltige Beichlugfassuvg hierüber und die Bewilligung der dann noch erforderlichen Mittel Vorbehalten bleibt; 2) die zu den somit genrhn igten Teilen des GesanttdaueS er forderlichen Mittel an 1 188 774 Mqzk 92 Pf., wie si« nach den Anschlägen, welche dem Natsschreibrn vom 24. Mai I8S3 beigeleg-n haben und bei einstweiliger Weglassung der auf 18400 - M. bez'sserten Kosten sür den kuvpelgekrünien Mit'el bau erforderlich sind, auS der neuen Anleihe zu bewilligen; 3) sich damit einverstanden zu erkläre-, daß nach dem Vor schläge deS Rates die früher gcplanl gewesenen BerwaltungS- ränme, für welche die Stadtverordneten unter dem 6 Juli ,S»3 d e Errichtung eines besonderen Verwaltungsgebäudes zur Bedingung gemacht haben vorläufig nicht zue AuSfübr- ung kommen und deren Errichtung so lange ausgeschoden bleibt, bis über die Notwendigkeit derselben Ettahrungen gesammelt worden sein werden; 4) den Rat zu ersuchen, all! dekorativen Bauteile, deren Herstellung von Zink g plant ist, und auch diejenigen Dachrinnen, be« welchen die Niparatur oder totale Erneuerung nicht ohne kostspielige Einbrüche ru die Dächer oder auch nicht ohne umständliche und kostspielige Rüstungen möglich ist. anstatt von Zink von Küpser herst-llen zu lassen; 5) drn Rat zu ersuchen, über die Einfriedigung, tue Plaßregulierung und Platzgestaliung. ingleichen über alle sonst noch erfordeiUchen Nedenantagen baldmöglichst Projekt und An chlag an die Siadiverordneten gelangen zu lasten, hierbei eventuell in Aussicht zu nehmen, daß der Nep m S- drunnen im Stadtkrankenhause an der dem Eroßen Guten zogekchtten Grenze und in der Achse des tzaalbaueS strhend, Ausstellung finde und darüber ern Spezialprojekt nebst An schlag aufzustellen und 0) den Rai zu ersuchen, dat eadgiltig feststehende Projek' deS Gesamtbaues eine Zeitlang öfsent- lich ausst llen zu lassen. Diese« Gutachten wurde zum Beschlusse erhoben. Unter teilweiser Berücksichtigung von verschiedenen Seiten emge- gangrner Petitionen, welche sich auf das Orts gesetz über die Sonntagsruhe im HandelSgewerde beziehen, wurden die folgenden Anträge de« Stadtv. Stein einstimmig angenommen: den Rat zu ersuchen, 1. di« nach den Beschlüssen de« Rates vom 27. Juni 1892 für den Handelsverkehr an Sonntagen freigegebenen Verkaufe gegen stände aus sämtliche Geschäft« der Nahrung«- und Genuß- Mittelbranche ausnahmslos und einheitlich auszudehnen und 3. in tz 2 ter Bekanntmachung hinter den Worten „Tabak und Cigarren" Heizung«- und Beleuchtungsmaterial" em- mschalten. — Der Verkauf-Vertrag de» zur „Agathe verw. Ainanzrat Simon-Stistung" gehörigen Grundstück«, Wölfnitzstraße 10, mit dem Fleischermeister Sulzberger wurde angenommen und mit vollzogen. — Die von dem Porträt maler Schneider aus Dresden errichtete Faimliensttftung wurde unter dem Namen „Friedrich.Benedikt Sch nerd«r- Stiftung, d-m Beschlusse de« Rates gemäß m städtische Ver waltung übernommen — E« wurdr von einem Schreiben de« Rate? Kenntnis genommen, mittelst dessen derselbe nutte,lt, daß er den Beschlüssen der Stadtverordneten bezüglich der Er- Höhung der Gehalte der RatemugUeder beigettettn sei, daß er aber di« V«rabschi«dung de« neunten Ruchnage» zum Ottsstatute bi« dahin zu verschieben gevenke, wo d,e Be- schlaff« der Stadtverordneten auf die ihnen demnächst zu- gehend« Vorlage wegen Erhöhuna der Gehalte der Stadt- bauräte vorliegen würden — Zwei weitere Punkte der öffentlichen Sitzung wurden der sehr vorgerückten Zeit wegen von der Tagesordnung abgesetzt. * Am nächsten Montag, den 11. d. Mt»., vormittag« *»11 Uhr w>rd auf dem Hofe de« hiesigen städtischen Feuerwehrdepot« am Postplatze eine Brandprode ab- gehalttn werden, durch di« ein von Hrn. Conrad Gautsch in München (Besitzer eine« chemo-technischen Labo ratorium« daselbst) erfundener flammensicherer Holzanftrich in seiner absoluten Feuersicherheit gezeigt werden soll ' Gestern abend fand in Memholvs Sälen eine sehr zahlreich besuchte Versammlung der Deutschen Kolonial- gesellschaft, Abteilung Dresden, statt, die von dem Vorsitzenden Hrn. Fabrikbesitzer Kretzschmar geleitet wurde. Derselbe bewillkommnete den Vortragenden Hrn Hauptmann Herolo, Compagniechef im Schleswig-Holsteinschen Fuß- artrllerieregiment Nr. 9, mits warmen Worten. Letzterer sprach über „Deutsch Togoland und seine Leute". Nach einem kurzen geschichtliche» Überblicke über die Gold- und Sklavenküste, auf der diese Kolonie gelegen ist, er örterte Redner die Verhältnisse, welche diesen Ländern ihre Namen gaben, sowie die Entdeckungsgeschichte derselben und die Entwickelung der Kolonisation, die, soweit Deutschland in Frage kommt, bi» auf den Großen Kurfürsten zurück reicht. Als semer-eit Vr. Nachtigall an dieser Küste die Flagge hißte und das Land unter deutschen Schutz gestellt wurde, geschah dies nach dem alten Prinzip: „die Flagge folgt dem Handel", denn im Togolande waren schon lange deutsche Handelshäuser ansässig und i-rteressiert, während in dem viel größeren ostafrikanischen Gebiete solche Interessen bei der Erwerbung desselben noch nicht vorhanden waren und erst geschaffen werden mußten. Das allgemeine Inter*sie wende sich aber auch jetzt noch mit Vorliebe dem ostafrikanischen Gebiete zu und doch stehe das räumlich viel kleinere Togo nicht an Bedeutung hinter Ostaflika zurück, das be weise schon die Einwohnerzahl, die diejenige des genannten Landes fast erreiche. Auch seien die Volksstämme, welche es bewohnten, in der kulturellen Entwickelung viel weiter vorgeschritten, als die Ostasrikaner. Die Haufsa-, Sudan- und Bantuneger treiben Ackerbau, Handel und Gewerbe und feien ein entschieden kultursähiges Element. Redner schilderte hierauf die ethnographifchen Verhältnisse eingehender und gab eine klare Skizze der Topographie des Landes und der sich aus derselben ergebenden Gestaltung der Ver- kehrsverhältmsse, soweit sie die vorhandenen Hauptwafser- straßen betreffen, die in einem Lande, in dem andere Ver kehrsmittel als die Menschenkrast und das Wasser nicht zur Anwendung gelangen können, von besonders hervor ragender Bedeutung sind. Diese Wasserwege werden ge bildet durch die Lagunen und von den Flüssen WoUa mr Westen, dessen Mündung sich in englischem Besitz befindet, und Mono im Osten, nebst einigen kleineren Flußläusen. Für den Verkehr mit dem reich kultiviert n Hinterland« kommen aber nur die beiden genannten großen Flüsse in Frage Der Vortragende fügte hier eine interessante Schilderung einer Totenfeier m einer kaiholischen einge borenen Familie ein Die Festlichkeiten mit Musik und Tanz erforderten große Summen, sie dauerten drei Wochen, während welcher unglaubliche Mengen Palmwein, Rum und andere Flüssigkeiten vertilgt wurden Die Musik bestand in der Hauptfache aus der nationalen großen Trommel, während die Gesänge viel musikalisches Talent verrieten; aber ihre Weisin schienen indischen Ursprung« zu sein. Redner schilderte eingehender die Entwickelung der Kolonre, seitdem sie unter deutschem Protektorat steht. Die anfangs niedrigen Zölle, welche das Deutsche Reich erhoben habe, hätten sehr bald den Verkehr von Len das englische Ge biet durchsck neidenden Karawanenstraßen und von den eng lischen Küslenplätzen nach den deutschen gezogen, so daß besonders die Station Lome rasch aufgeblüht fei Man habe das aber iu der englischen Kolonie sehr bald mit Mißvergnügen bemerkt und die außerordentlich energische Regierung der englischen Goldküste habe den Bewohnern des Hinterlandes, das sie sür sich in Anspruch nahm, ohne hierzu irgend ein Recht zu besitzen, verboten, ihren Bedarf an anderen Orten als an den englischen Küstinplätzen einzukauf'n und habe auch gewaltsam lurch ihre Haussa- soldaten die Verkehrswege nach den deutschen Plätzen ge sperrt, so Lag in der That der Karawanenverkehr fast ganz ausgehört habe und die Stadt Lome wieder zu ver Bedeutung eines Fischerdorfes herabgesunken fei. Nachdem fpätec Deutschland die Zölle erhöht habe, hätten die Eng länder die ihrigen sofort herabgesetzt und so den ganzen Verkehr nach ih>em Gebiete gezogen. Seit 1 April 1890, als die Zölle an der Goldlüste und >n Togo gleichmäßig festgestellt worden seien, hätten sich die Verhältnisse wieder wesentlich gebessert. Der Vortragende schilderte nunmehr in anschaulicher Weise Land und Leute am rechten — reuischen — Ufer und am oberen Laufe des Wolta. Das Land ist gut angebaut und bewässert Die ältesten Leute erinnerten sich nicht, daß die von den Gebirgen am Wolta und Deinefluß herab- kommenden Gewässer jemals versiegt seien. Am Abhange dieser Gebirge ist die deutsche Station Misahöhe errichtet, welche der Vortragende längere Zeit geleitet hat Am oberen Lause des Wolta liegen die jetzt deutschen Plätze Kpandu und Kratsch,. Letzterer ist ein Haupthandelrplatz sür Len Verkehr mit dem Inneren, namentlich für den Handel mit Salz und Fischen. Die Station Misahöhe liegt an dem K' olenpunkte der großen nach dem Inneren, namentlich rach dem Sudan führenden Karawanenstraßen und bietet Gelegenheit, fast alle Völkertypen de« Hinterlandes kennen zu lernen Der Vortragende bemühte sich, mit den Ein geborenen ein freundschaftliches Verhältnis auf echt zu er halten, was ihm auch gelungen sei. Der Sklavenhandel bestehe im Inneren noch immer In Kratschi und dem in der neutralen Zone liegenden Salaga würden, wie an der ganzen Karawanenstraße, Sklaven gegen Salz uno Waffen u. a m. eingehandelt. Tie Haussklaoerei sofort auszuheven, sei nicht möglich, wohl aber müßie den Sklavenjagden, d. h den vielen Kämpfen Ler kleinen, in sich selbst ganz gut organisierten Staaten mit einer inlelligen en und relativ hoch ent wickelten Bevölkerung ein Ende gemacht werden. Die selben könnten auch mit militärischem Eingreifen allein nicht unterdrückt weiden, denn die Sklaven bildeten so lange den Hauptreichtum der Leute, als der Transport von Waren aus und nach dem Innern nur auf Neger- köpsen möglich ser. Würde man einen großen modernen Verkehrtweg, d h eine Elfenbahn, schaffen, so würde man damit einen raschen Kulturfortfchntt erzielen und die Sklaverei am wirksamsten bekämpfen können. Außerdem würde e« damit möglich, den Handel de« reichen Hinter landes nach unseren Küstenplätzen zu ziehen Was im Westen m dieser Beziehung vom Thale de« Wolta gelte, da» gelte im Osten von demjenigen de» Mono, m dessen Hinterlande wir der französischen Konkurrenz begegnen müssen, wie im Westen der englischen Redner verwendete sich mit großer Wärme für die Ausführung von Ver kehrswegen dieser Art und schloß mit dieser Anregung feinen mit lebhaftem Beifall ausgenommen«» Voitrag. Es war von dem Vortragenden eine reick ha tige Samm lung von Gegenständen de» häutlichen Gebrauches und verein „Eschebach" unter Leitung seine» Dirigenten, Hrn. Musiklehrer K Pretzsch, übernommen. Außerdem wird noch ein Trio für Violine, Cello und Klavier, sowie ein Cello solo zum Vortrag kommen Die Mitglieder des Verein« „Vollswohl", wie diejenigen de» „Bezirksverein« gegen den Mißbrauch geistiger Ertränke" haben gegen Vorzeigung ihrer Mitgliedskarte freien Eintritt Königl. Konservatorium. In dem Schauspiel- abend de« Konservatorium« mit Hrn. Friedrich Haase im Gewerdehause am 13 Dezember kommen zur Auf führung: „Der Besuch im Karzer" von Eckstein und „Mariensommer" von Meilhac und Halövh (deutsch von Walther.) In letzterem spielt Hr. Haase den Briqueville. Vor den beiden Stücken wird ein Prolog von Senff- Georgi durch den Verfasser, den Schauspiellehrer der Anstalt, vorgetragen Dann folgen Dichtungen von Dahn, Hamer- ling und Allmer« al« Schülervorträge. Den Beschluß der Deklamationen bringt Hr. Haase mit Goethe« „Erlkönig." Auf diese Weise erhält der Ausführungsabend noch den besonderen Rei», vaß er Hrn. Haase; erste« Auftreten al« Rezitator hierorts vermittelt * Am Freitag, den 15 Dezember, wird die Ökono mische Gesellschaft im Königreiche Sachsen ihre 2 ordentliche Vortragsversammlung >m laufenden Winterhalbjahre in Ler veulschen Schänke zu den „Drei Raben" (Dresden-A, Marienstraße Nr. 20, weißer Saal abhalten HerrProsessorvr. Werner-Bcrlin wird einen Bortrag halten: „Ueberdie landwirtschaftlicheAbtheilungder Chicagoer Weltausstellung"; die Berichte de« Vor- tragenLen, der die amerikanischen Verhältnisse an Ort und Stelle studirt hat, werden sicher viel des Interessanten bieten Zudem wird eine von einem Augenzeugen gegebene lebendige Schilderung alles dessen, was die deutschen Landwirte auf der Chicagoer Weltausstellung besonders interessieren konnte, gegeben werden Eintrittskarten für Nicbtmitglieder sind in der Kanzlei der Ökonomischen Ge sellschaft i K S — Wienerstraße 13.11 — während der Vormittagsstunden von 9 bis 12 Uhr kostenlos zu entnehmen. Durch Mitglieder eingeführte Gäste sind jederzeit will kommen. Aus dem Polizeiberichte. In der Lortzinzsttaße stürzte gestern bei Anlegung einer Fensterverkleidung m einem Neubau ein Zimmerpolier von einer Leiter und erlitt einen Unterarmdruch — Auf der Maternistraße haben gestern abend in seiner Wohnung ein 23 Jahre alter Nadlergehilfe in Gemeinschaft mit seiner Geliebten, einer 17 Jahre alten Schneiderin, Morphium genoffen, um sich zu töten Da« Mädchen hat auch nach einiger Zeit ver Tod ereilt; der ju^ge Mann war noch am Leben, al« seine Geschwister, mit denen er zusammenwohnt, nach Hause zurückkehrten; er Hal sich jedoch nachträglich noch mit einem Messer in den Hals und in das rechte Hand gelenk geschnitten. Er wurde in das Stabtkrankenhau» gebracht. Nachrichten aus Leu L'andcsieüru. -tb. Großenhain, 8 Dezember. Heute wurde der frühere Tuckmachermeister jetzige Rentier Ernst Wilhelm Meißner zu seinem fünfzigjährigen Bürgerjubi läum durch die Stadträte Lehmann und Globig namen» des Ratskollegiums persönlich beglückwünscht. — Vom 10. d. Mts. ab ist den Teilnehmern an der hiesigen Stadt fernsprecheinrichtung unter Vorbehalt des Widerrufe« gestattet, mit den Teilnehmern an der Stadtfernsprechein- richtung in Berlin in Sprechverkehr zu treten; die Ge bühr für das gewöhnliche Gespräch bis zur Dauer von 3 Minuten beträgt 1 M. * Frankenberg, 8. Dezember. Die Frage: „Soll Frankenberg für die nächsten Jahre einer eigenen Ge» Werbeausstellung näher treten?" kam in der vorgestrigen Versammlung Les Gewerbeoereins zur Entscheidung Der Antrag zu einem solchen U nternehmen war >m Vorjahre im Bürgerverein gefaßt und dem Gewerbeoerein zur weiteren Beratung und Verfolgung übertragen worden Der letztgenannte Verein hat sich wiederholt mit der Frage beschäftigt, aber einen endgiltigen Entschluß erst soffen wollen, sobald die Schlußziffern von der Döbelner Ausst llung bekannt sein würden, welche jetzt dem Vor stände Les Gcwerbeoerems zugegangen sind. Danach be trugen bei der Döbelner Ausstellung die Einnahmen 65 500 M., die Ausgaben 60000 M., wobei betont wurde, Laß sich letztere eigentlich um 15000 M erhöhen mußten, da dem Komitee *ür Benutzung des Exerzierhauses nichts berechnet worden sei. Bei der günstigen Bahnlage Dövelns sei ein befriedigendes Ergebnis ernelt worden Ta nun im Jahre 1894 in Freiberg Lie Erzgebirgrsche Ausstellung, 1895 in Leipüg eine Ausstellung für Sachsen und Thüringen stattfindet, Frankenberg aber nur eine den hlesigen Amtsbezirk umfassende Auestellung veranstalten könnte, so wurde einstimmig beschlossen, für die nächsten Jahre von Veranstaltung einer Gewerbeausstellung in Frankenberg abzusehen Statistik unö Volkswirtschaft — Die neuen Aktien der Deulschen Cognakbren ne- rei (Üruner u Eo.) in Siegmar werde» den seitherigen Alttonären zur Verfügung gestellt derart, daß aus je 5000 M. Akiien nominal eme neue Aktie zu 10V0 M. entiällt Die Aktien fird in der Zeit vom 27. Dezember bis 10 Januar 1884 ohne Divideudenbogen von denjenigen Aktionären, die von dem BezugSrecht Gebrauch mach n wollen, ter dem Bank- Hause Horn u. Dinger hier einzureich n. Nach emem Beschlusse de- Vorstandls der LebenS- versichcrungSgesellschasi sür Deutschland in Eio:ha wird im Jahre 1894 der Überschuß des Geschäfts jahres 1889 an die vet essenden Mitglieder zurückgezahlt wer den. Derselbe beträgt K911 690,80M undemspricht einem Be ilage von 38gtz der im Jahre 1889 g-»a8It-n P Smien che, ltiglker ist ter, Tden hysikalilch-, zu b'lli,» 44« k26/sa. I i« »de Vag», rtckied Stück ««tg a (fi. lchla. dreisarbiq, », reize»», c Ka-arie,, 40«, orib»- -008»- leiod- , rum «reie- ung u. anron u«. »Ist» «r ob« u. n Knr- düb L« I«r»»u >aden
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