Volltext Seite (XML)
bahnwagen zusammen. Zwei Fahrgäste de« letzteren „hielten dabei leichte Verletzungen Der Droschkenkutscher trägt die Schuld an diesem Vorfälle » Kunstnotiz. In der Buch- und Kunsthandlung wn Turga» Nachf, Wilhelm Friedrich (Waisenhaus, straße 22) stehen aegenwäitig zwei Ölgemälde von hulin (Hofmaler« de« Ku,fürsten Friedrich August H.) ^um Verkauf; eS sind zwei Pendant», Masken, und Ball, sch im Freien darstellend Die beiden Bilder, welche in Nachahmung des Watteaustile» gemalt sind, zeichnen sich aus durch die sorgfältige Ausführung der Kostüme und tue zum Teil auffallende Portratühnllchkeit verschieoener vorgeführter Personen der damaligen Zeit. Gezeichnet jft da» eine der Pendant»: Untio Keg ? lut. t piklt. 1769.» * Der Verein „Volk»wohl" bringt beim Heran« nahen des Wohnungswechsel» der Bewohnerschaft Dresdens in Erinnerung, daß Bücher, wie Jugendschristen „Buch der Welt", Erzählungen von Hofmann, Nieritz, Franz Kühn und Christoph Schmidt, Töchteralbum«, ferner ältere Jahrgänge der „Gartenlaube" re., die al« beim Umzuge hmdcrttch häufig auSgeslbieden zu werden pflegen, dem Vereine für seine Bibliothek al» Geschenke hochwillkommen sind. Ebenso nimmt der Verein „Volkswohl" Kinder» spielzeug, gebrauchte Turngeräte, Fangbälle, alle Arten von Spielen u. s w. für seinen Herdepark und sein Lehr- lingsheim stets dankbar entgegen. Eine kurze schriftliche Notiz an die Geschäftsstelle de» Vereins, Wasserstr. 7, I gmügt, um die Abholung zur angegebenen Zett bewirken zu lassen. * Im neu und geschmackvoll hergerichteten Saale der „Philharmonie" gab am gestrigen Abend vor Mitgliedern der „Dresdner Presse" und deren weiteren Angehörigen, sowie zahlreichen Ehrengästen, unter denen sich mehrere angesehene Persönlichkeiten unserer Stadt befanden, Ben- Äli-Bey Produktionen der indischen und ägyptischen Zauber und Wunder. Seine Vorstellungen, alle sehr ge schickt ausgeführt, rranche neue Effekte erzielend und von dem Künstler mit gewandten Erklärungen begleitet, fanden die lebhafteste Anerkennung seitens der Zuschauer. Heute beginnen die öffentlichen Vorführungen, die allabendlich um Uhr ihren Anfang nehmen. Wir werden da nach auf da« in teilweiser neuer Form sehr ansprechend Gebotene zurückkommen. * Im Monate August wurde die Feuerwehr 22 mal alarmiert, und zwar zu 13 wirklichen und 6 mutmaßlichen Bränden in der Stadt, 2 Bränden (Wald) auf dem Lande und 1 mal zur Hilfeleistung beim Herausheben eines in einen auSgeschachteten Heimschleußengraben gestürzten Pferdes. Außer einem Brande, bei welchem die städtische Wasser leitung mit einer Schlauchleitung gegen 10 Minuten in Anwendung kam, waren alle übrigen Brände nur gering fügiger Art Außerdem wurden der Feuerwehr noch nach träglich 14 Brände zur Kenntnis gebracht, sodaß in der Stadt überhaupt 27 Brände stattgefunden haben. Die übrige Thätigkeit der Feuerwehr für Behörden, Private im Interesse des LöschwesenS rc, einschließlich 17S Stunden bei Bränden, beziffert sich auf 35217 Stunden. — Der Gesamtauflage unseres heutigen Blattes ist oer am 1. nächsten Monats auf den König! Sächsischen StaatS- und mitverwalteten sonstigen Eisenbahnen in Kraft tretende Winterfahrplan als Sonderbeilage angefügt * Von dem in der Lößnitz bei Dresden lebenden und dort- felbst sowohl wie auch in hiesiger Stadt mit Erfolg unter richtenden Klavierlehr r Benno Jeremias sind einige neue Kompositionen für Klavier kürzlich im Berlage von Adolph Brauer (F. Plötner) erschienen, und zwar: op 6 Valss brillant«, op. 7. Stalakiiten, op. 8. Valk« brillant« und ov. 9. Frühlingsbändchen. Während op. 7 und S mehr den Wünschen jüngerer Klavierlernenden Rechnung trogen und technisch bei anmutiger Melodie keine wesentlichen Schwierigkeiten in der Ausführung bieten, treten un- in den beiden Walzern gut durch gearbeitete Kompositionen entgegen, die selbst dem fertigen Spieler Interesse abgewinnen und Freude bei der Wiedergabe bereiten werdet; ganz besonder- gilt dies vom Walzer op. 6 m Veo-äur. Nachrichten aus üen L'an-estrUen. ' Leipzig, 13. September. Die Eröffnung der Michaelirausstellung de» Mitteldeutschen Papier vereins erfolgt am nächsten Montag vormittags 10 Uhr im hiesigen kaufmännischen Vereinsyause (Schulstraße 3). Auch sür diese Ausstellung sind sämtliche verfügbaren Räume vollständig belegt Nach den bisherigen Mitteil ungen sieht man einer reichen Mustervorführung von Er zeugnissen des Papier- und Schreibwarenfaches entgegen; es sollen hervorragend praktische Neuheiten zur Anmel dung gelangt sein. Die Möglichkeit, in zusammenhängenden Hellen Räumen bequem Umschau zu halten und nach Be lieben persönliche Fühlung mit den ausstelle, den Fabri kanten zu nehmen, hat schon gelegentlich der Ostermeß ausstellung des Mitteldeutschen Papiervereins ihre An ziehungskraft auf die einkaufenden Meßbesucher im vollsten Maße geübt. Die Dauer der Ausstellung ist auf Mon tag, Dienstag und Mittwoch der EngroSwoche beschränkt. Leipzig, 14. September. Der Besuch der Her bergen zur Heimat in unserer Stadt ist so bedeutend, daß der Verein für innere Mission eine dritte Her berge am Täubchenweg zu erbauen und zu diesem Zwecke eine Bodenfläche von 1100 qm für den Preis von 39 320 M. zu erwerben beschlossen hat — In einer heute abgehalt, nen Versammlung des Vereins Leipziger Gastwirte wurde mit geteilt, daß der Sächsische Gastwirtsverbanv eine nochmalige Prüfung der Ergebnisse der im Jahre 1892 abgehaltenen Ausstellung für das Rote Kreuz ver anlaßt habe — Das Richtfest de» Reichsgerichts neubaues wird noch im laufenden Jahre, am Ende der diesjährigen Bauperiode stattfinden Die Einweihung des Gebäudes ist für September 1895 vorgesehen. * Glauchau, 13. September. Die am 9., 10. und 11. September in den Räumen des Gasthofe» „Grüner Baum" hier abgehaltene Gartenbauausstellung des hiesigen Gärtnervereins hat heute mit einer Verlosung ihr Ende genommen. Es hatten, dem „Chemn Tgbl." zu folge, hiesige Handelsgärtner, ferner einige Gärtner hie siger Herrschaften, sowie ein Gärtner aus Meerane Blumen ausgestellt. Außerdem waren noch Obst, Gemüse, Papier» und Wachsblumen und Gärtnergerätschaften vorhanden. Die Ausstellung darf al« gelungen bezeichnet werden; sie bot mit ihren großen Gruppen prächtiger Palmen und Blattpflanzen einen herrlichen Anblick Für die schönsten Pflanzen u. s. w. war ein« Anzahl Ehrenpreise gespendet worden, und zwar von dem Grasen v Schönburg, von der Stadt Glauchau, vom Gärtnerverein, vom Gewerbe- verein, sowie von einigen hiesigen Herrschaften. Al« Preis» lichter waren die Gärtner Handrik-Meerane, Mehlhorn- Echweinsburg b. Crimmitschau und Tillich-Altenburg ge wählt worden. * Helleudorf, 13. September Noch ist e» Sommer, uno schon hat ein harter Frost in der vorgestrigen Nacht großen Schade» bei un« angerichtet. Bohnen, Kürbisse und verschiedene starksaftige Blumen sind, wie der „Pirn. Anz" berichtet, gänzlich erfroren und gewähren mit ihren herabhängenden Blättern, Blüten und Früchten einen traurigen Anblick. Auch die letzte Hoffnung unserer durch schlechte Ernte- und Futterverhältniffe schwer geschädigten Landwirt« auf ein« auSgitbige Kartoffrlernt« dürste nun dahin sein, da da» Kartoffelkraut durchweg bi» zur Erde vollständig erfroren ist und die Knollen we er vollständig auswachsen, noch reifen können. 6. Bautzen, 13. September. In Kleinwelka fand am Sonntag unter sehr reger Beteiligung da« Mission«- fest der dortigen Brüdergemeinde statt Die Festrede hielt Hr UnttätSdirektor Bauer au« Berthelsdorf Den Jahre«bericht über die transatlantischen Missionsprovinzen der Brüdergemeinde erstattete der Präses der Brüder mission in Südafrika, Hr. Padel Die Kollekte ergab 170 M In der Nachmittag-versammlung schilderte Hr. Missionar Ziock von der Moskitoküste die Leiden eines Missionar- beim Schiffbruch aus offener See. Er selbst war einer von den drei Missionaren, die vor etwa drei Jahren den Untergang de« Missio,>s>ch>n<ü „Meta" mit erlebt hatten Im Anschluß daran berichtete Redner über die neu in Angriff genommene Mission in Nicaragua. Hr Padel berichtete hierauf über die Entwickelung der Kaffernmission in Südafrika. Die Kollekte der Nach mittagsversammlung ergab 110 Mark — Am Abend fand dann noch eine gesellige Vereinigung im Gasthosssaale statt, wobei Hr. Missionar Ziock ein Brld über das täg liche Leben und Treiben der Indianer an der MoSkito- küste entwarf. Hr. Padel legte dann eine Anzahl süd afrikanischer Photographien vor, gab die nötigen Erklärungen dazu und machte sodann noch andere interessante Mit teilungen. Die Abendkollekle ergab 47 M, sodaß im ganzen 327 M. an diesem Tage gesammelt worden sind. StaMK un- Volkswirtschaft — Einer vom „Deutschen Ökonomist" veröffentlichter Statistik der deutschen Baaken im Jahr« 189« enm.hm ' wir folgende Angaben Im Besitze der von der Statistik aus geführten 1«4 Jnsmu'e brsaadrn sich an eigenen Mitteln 1 «5280»'00 M. Aktienkap lal nnd »».7« Pro, Rejerven; die Summe der Verbi dlichkeiten betrug 188» 4 «87 Milli nen Mark nnd stieg bi» Ende 1808 ans 7717 Millionen Mark, am« sich ha»ptsächlich au« dem gesteigerten Zumach« der Pfand Vermischtes * Die Weinlese im Mödoc. Aus Bordeaux, 10. September, wird der „Franks. Ztg" geschrieben: Wie ein weiter, grüner Ocean breiten sich in der begna deten Landschaft Mödoc, nordwestlich von Bordeaux, die Weingärten mit ihren Hunderttausenden und aber Hundert tausenden von Weinstöcken vor dem erstaunten Blicke aus, und von dem Sonnenfeuer des Südens durchglüht, leuchten uns hier die goldigen Trauben verlockender, als anderswo, aus dem grünen Weinlaube entgegen. Die außerordentliche Wärme dieses Sommers hat in der Gironde das Signal zur Eröffnung der Weinlese in diesem Jahre weit früher, als in anderen, gegeben, so daß letztere jetzt schon beinahe beendet ist. Die Weinlese oder der Weinberg-„Bann" fällt hier gewöhnlich in die ersten vierzehn Tage des September und zieht sich in weniger warmen Jahren oft sogar bis in den Oktober hinein. Diesmal jedoch gab es in der berühmten Heimat des Mödocweines Gemeinden, wo die Lese schon am 20. August begann — ein auch für diese Gegend seltenes Vorkommnis. Es ist ein rettendes Bild, die langen Ketten der Winzer sich, wie eine bunte Raupe auf grünem Blatt, durch den weiten, grünen Plan der Weingärten hin schlängeln zu sehen. Die Zahl der Einwohner der Wein gemeinden reichte Heuer nicht aus; es mußten noch Hilfs truppen aus der Nachbarschaft herangezogen werden, um die Arbeit der Lese zu bewältigen, und das Heer der Traubensammler bot diesmal daher einen besonders statt lichen und anziehenden Anblick. Wie leider auch anderswo, so ist in fast allen Gegenden Frankreichs die schöne, alte Bauerntracht fast ganz verschwunden, aber einzelne Reste davon haben sich doch noch sowohl bei Männern wie Frauen der I-auäss in Kopfputz und manchen Kleidungsstücken erhalten. Die Baretts der Landaiser, die Strohhüte der Landaiserinnen, die weißen Hauben der Gascognerinnen und ihre bunten Halstücher geben den weitgedehnten Weingärten eine originelle Physiognomie und üben aufs Auge jenen sympathischen Eindruck aus, den die Betrachtung einer hübschen Scenerie im Theater auf uns macht. Unter den Sammlern der kostbaren Beeren, die einen guten Teil des Wohlstandes Frankreichs ausmachen, herrscht viel Humor und Fröhlichkeit, denn hier zu Lande wird die Weinlese noch als eine Festzeit betrachtet. Auch die Art und Weise, wie im Mödoc die Weinlese vor sich geht, ist interessant. Die abgeschnittenen Trauben kommen zunächst in einen geflochtenen Korb (Auch der Gebrauch der Butten führt sich langsam in der Gironde ein.) Ist dieser Korb voll, so werden die Trauben in einen Holz kübel geschüttet, der „Baste" heißt und ungefähr 80 l faßt. Die Basten fährt man auf einem Karren nach dem Kelter raume. Die erste Arbeit hier ist das Abbeeren, das mit einem Kamme geschieht und das Eintreten mit den Füßen Die Flüssigkeit läßt man aus der schrägen, d. h. leicht nach einer Seite geneigten Kelter in eine bereitstehende große Kufe abfließen, und überläßt sie, wenn diese gefüllt ist, dem Gärungsprozesse, der bis zu 3 Wochen Zeit erfordert. Zu letzterem gehört vor allem Wärme. Ist das Jahr kalt oder die Weinlese verspätet, so wird der Raum, wo die Kufen aufbewahrt werden, geheizt und dadurch die Gärung beschleunigt. Von dem Vor wärtsschreiten der letzteren überzeugt man sich aus zweierlei Weise Hört man beim Anlegen des Ohres an die Wand der Kufe ein langgezogenes, dumpfe«, gleichsam aus der Ferne kommende« Sieden und Brausen, so ist die Gärung der Flüssigkeit noch nicht beendet. Man kann auch ein brennendes Licht an das Spundloch ver Kufe halten. Hat die ausströmende Kohlensäure Kraft genug, dieses auszulöschen, so ist dies gleichfalls ein Zeichen, daß die Flüssigkeit noch nicht auSgegoren ist. Wenn das Licht nicht ausgeblasen wird, so kann man den Wein ohne Besorgnis auf Fässer füllen. — Die Weinbauern des Medoc sind darin einig, daß die diesjährige Ernte eine ganz vorzügliche sein wird Wenn wir „wird" sagen, so geschieht dies aus dem Grunde, weil die Weingutbesitzer augenblicklich infolge von absolutem Mangel an Fässern und Gefäßen die Lese haben unterbrechen müssen Leere Fässer werden zu fabelhaften Preisen gekauft Anfangs fürchtete man, daß die große Hitze dem Resultat der Ernte schädlich sein möchte, indem dieselbe die Schalen der Beeren zu sehr entwickelt haben werde Da« ist jedoch nicht eingetroffen und alles geht ganz nach Wunsch — Wie bekannt, versteht man unter Msvoc die Landzunge unterhalb Bordeaux, welche die Gironde (Garonne), nach ihrem Zusammenflüsse mit der Dordogne, mit dem Meere bildet („in msäio aqua«" - ASäoc"). Die Weingärten erstrecken sich hier in einer Längenausdchnung von 75 Lm und einer Breite von 8—20 Km auf dem linken Ufer der Gironde stromabwärts bi» nach St. Vivien, wo Moräste an ihre Stelle treten. Die besten Lagen und Marken sind die von Margaux (Chüteau-Margaux, ChLteau- Rouzan rc.) und Chateau-Laffitte, St. Julien, St. Estsphe, Chateau-Latour rc. Da» Terram ist in dieser Gegend dem Weinbau besonders günstig, weil es sehr steinig rst. Der Girondestrom hat im Laufe der Jahrhunderte dort Kiesel steine und Quarz angeschwemmt, die er von den Pyrenäen herunteraebracht hat. Diese konservieren di« Wärme in hohem Grade, die ja der Weinstock in erster Linie braucht. brtefe der Hypothek, nbauken erklärt, deren Umlauf von l 739 Millionen Mark im Jahre 188» aus »721 Millionen Mark sich gehoben hat. Auch der Banknotenumlaus hat seit 10 Jahren ziemlich stetig zngenommrn von lv»o Millionen Mart ans 1887 Millionen Mark Luch die Verbindlichkeiten d r Kredit banken stad unter mehrsachen durch die Konjunkturen bedingten Schwankungen erheblich gestiegen und zwar von 1858 Mil lionen Mark aus »««8 Millionen M Die in Betracht ge zogenen l»4 Bankinstitute haben eine H.iamlvermögensmafsi von 9691 Millionen Mark in Berwaltung, gegen 5921 Mil lionen Ende '888 Bon den Kassenbeständen entstllt der größte Teil mit 865 080000 M aus die ReickSbavk. Wr-n man die Summe der Außenstände bei Debitoren al« Maßstab für die Bturteilung de« Kommissionsgeschäfte- betrachten kann so hat da«selbe eine säst ununterbrochene Entwickelung auszuweiseu von 107» Millionen Mark aus l800 Millionen io dem Ende 18SL verflossenen zehnjährigen Zeiträume. Diese ganze Summe ist jedoch nicht al» kommerzieller Kredit zu betrachten, sondern sie hat zum Teil den Zweck, einen gewissen Esfektenbestand zn halten. Auch die Wechselbestände haben sich seit 188» von 1803 aus 1650 Millionen vermehrt Der Umsang diese« Verkehr« ist mit Eintritt der Bö senkrist« erheblich gestiegen und hat sich auf dieser Höhe gehalten Die Lombardsorderungrn erreichten 1889 die Höhe vou 79l Millionen Mark, gingen 1891 auf 508 Millionen zurück, wuchsen aber 1898 wieder auf 580 Mil lionen an. Hypotheken und Immobilien sind angewachsen von 1957 auf 4018 Millionen Mark Die Rentabilität der Banken ist fett 1889 stetig gesunken, die Unkosten dagegen sind gestiegen. Die neueste Steigerung der letzteren ist auf d'e neue preußische Einkommensteuer zurückzusühren — Einer Berliner Betreidefirma, welche im Juni 500 Mispel russischen Hafer aus Septemberlieserung bestellt hatte, ist dessen Einfuhr zum alten Zollsätze nicht gestattet worden — Die neue 4prozrntrge russische (Konversion« ) Bold anleihe wird den Besitzern von 6 flh l88»er Anleihetiteln beim Umtausch derselben mit 97^ sth in Anrechnung gebracht. In der Berechnung der letzteren mit 523,»g FicS liegt bereit- eine Konversion-Prämie von 8,30 FrcS., da eigentlich nur 500 Frc«. und 15 Frcs. sür den Coupon zu zahlen wäre». Die neuen Stücke werden mit 486,25 Frc«. mit lausenden Zinsen vom 80 Oktober berechnet; eS werden aber die Zinsen vom Tage des Umtausche« bi» zum 20. Oktober miivergüiet, was 1'^ 9H ZinSprämie darstellt. Die gesamte Konveitierungs Prämie stellt sich somit einschließlich de» Kur.'gewinne« auf 5,90 9i> -- 29,55 FrcS. pro Stück Man muß zugeben, daß die russische Finanzverwaltung sich große Mühe giebt, die Kon vertierung mundoerecht zu machen, trotzdem werden sich die deutschen Besitzer der alten Titel sragen, ob sie unter den ob waltenden Verhältnissen nicht besser thun, es bei der Kündigung bewenden und die alten Stücke in bar einlösen zu lassen. — Die von der letzten Versammlung der Aktionäre der Sächsischen Lederinduftriegesellschast (Beck> in Döbeln ernannte Kommission zur Prüfung der Verhältnisse des Unter nehmens hat die Fabrik besichtigt und konnte sich, wie da- „Leipz. Tagebl." berichtet, von der Bitte de« Fabrikate« und dem preiswerten Einkaus roher Felle überzeugen. Bon solchen sind etwa 400 vorhanden, ein Vorrat, der bald erschöpft sein wird Ein größerer konnte nicht angeschafft w.rden, weil der Bussichtsrat schon im Juli der Direktion den weiteren Einkaus von Fellen untersagt hat. Es wird dies damit erklärt, daß der Vorsitzende des Aussichtsrates zugleich Ches d» Bankhauses der Gesellschaft ist, mit welchem letztere jedoch einen Kreditvertrag nicht abgeschlossen hat. Es sei also das Hauptaugenmerk aus eine Besserung der Kreditverhättnisse zu richten. Zur koften- sreien Vertretung der Aktionäre in dr am 22. d. Mts. nach mittags 4 Uhr in der hiesigen Börse stattfindenden General versammlung erklärt sich Hr. Rech'Sanwalt Deumer in Leipzig bereit. Aktien sind bei diesem oder bei den Bankhäusern BreS- lauer u. Co. in Leipzig und Koppel u. To in Dresden sür diesen Zweck zu hinterlegen. — Einem Bericht über den Außenhandel Japans ent nehmen wir nachstehende Mitteilungen: Der Anteil Englands an der Versorgung Japans mit europäischen Artikeln ist im Zurück ehe» begriffen und zwar betrifft dies in erster Reihe Baumwollenwarea und Seide, was namentlich mit dem Empor- kowmen der heimischen japanischen Industrie erklärt wird Der Hauptz "g, der in der japanische» HandelSstatiftik in den letzten Jahren zu Tage getreten ist ist der, daß die Aussuhr stetig zugenommen hat, während die Einfuhr aus ihrem Standpunkte so ziemlich stehen geblieben ist Eine Abnahme des Import» von Eisenbahnmaterial und Maschinen kommt aus Rechnung des im allgemeinen schlechteren Geschäftes, aber ein gri her Teil der Abnahme der Eivsuhr dieser Artikel aus England ist Deutsch land zu Bute gekommen, das gilt sowohl hinsichtlich der Loko motiven- als auch der Schienenlieferungrn In Dampfkesseln und Maschinen haben Frankreich und die Bereinigten Staaten von Nordamerika ihre Einsuhr verstärkt In Roheisen und Blei hat die deutsche Einfuhr zu Gunsten der englischen ver loren, dagegen steht Deutschland als Lieferant von eisernen Nägeln mit 63 sitz des Gesamlimports diese» Artikels an der Spitze. Auch die Einsuhr deutscher weißer Shillings, bäum- wollener Taschentücher und baumwollener Sammete Hal genommen. — Rach „Poors Manual" betrug die Länge sämtlicher Eisenbahnen der Bereinigten Staaten von Nord amerika Ende 1892 28l 934 hm Der Zuwachs betrug 7126,26 dm. Die gesamten Passiven der Bahnen betrugen 11 089 Mill Dollar», die Aktiven 11 482 Mill. Dollar«. Die Bahnen, von welche» vollständige Ausweise Vorlagen, hatte» eine Einnahme von 1805 Will. Dollar- und Ausgaben von 847 Mill. Dollar«, also einen Überschuß von »58 Mill. Dollar«, von welchen 83 Mill Dollar- al« Dividenden zur Verteilung gelangt sind. Die Zahl der Lokomotiven betrug Ende 1892 35 754, die der Personenwagen »42 210, die der Güterwagen 1 168 867. — Der Aufsicht-rat der Kulmbacher Exportbrauerei- gesellschaft (Rizzi) beschloß, der doiläufig auf den 21. Ok tober angesetzten Beneralmrsammlung die Berteilung einer Dividende von 9 Proz (wie im Vorjahre) vorzuschlageu, bei wesentlich höheren Abschreibungen al» im Vorjahre und niedrigerer Einstellung der Vorräte in die Inventur. * Bon der von Theodor Martin in Leipzig heraus- gegebenen Fachzeitschrift „Leipziger Monat-schrist sür Textilindustrie" erschien soeben Nr 8 de- Vlll. Jahr gang-, welche wiederum viel Interessantes und Lehrreiche» bietet. Im allgemeinen Teil bespricht Georg Bötticher die Leistungen der deutschen Musterzeichner aus der jüngst in Dresden abgehaltwttn Ausstellung von Mustern sür die Textil- induftrie, währenv vr Kielmeyer einen recht lesenswerten Essay über den Chemikerkolorift PliniuS veröffentlicht. Der rein technische Teil enthält Originalaussätze aus dem Gebiete der Spinnerei, Weberei, Färberei, Appretur rc. und die Rund schau berichtet über die in allen Ländern und Erdteilen wich tigsten ncwerblichen und handelspolitischen Vorkommnisse der letzten Zeit. Patentberichte, Nachrichten über Fachschulen und Litteratur beschließen die vorliegende Nummer der Monats schrift, welcher noch gewebte Stoffproben von „Neuheiten" bei gegeben sind. Essen a. d. Ruhr, 14 September. (Tel. d. DrrSda. Journ.) Der Siegener Bankverein meldete der , Rheinisch West fälischen Zeitung" zufolge den Kor.lur« an. Der Mühlen besitzet: Franz in Siegen wurde angeblich wegen Teilnahme an der Herstellung von Scheinwechseln, welcher der Vorstand de- Siegener Bankverein» acceptierte, verhaftet. 88 Dresden, 13. September. (Wildbret- und Beslüge » Marktbericht von F. W. Luca-, Dippoldiswaldaer Platz im Trompeterschlößchen und große Plauenlche Straße 38). Im Laufe der letzten BerichtSwoche war der Geschäftsgang im allgemeinen ein sehr befriedigender auch zeigte sich der Markt, wo- Wild und zahmes Geflügel anbetrifft, aus das Beste ver sorgt. Aus dem Wildbretmarkte war das Hauptgeschäft zu verzeichnen und i i erster Linie wurden Rebhühner gcsragt. Trotz der an den Markt gebrachten bedeutenden Vorräte war doch damit am Sonnabend so ziemlich geräumt, obgleich die Preise, gegen die vorhergehenden Wochen gerechnet, nur wenig abgeminderte waren. Recht lebhafter Verkehr machte sich namentlich auch sür Hasen geltend, doch trafen dieselben au» Böhmen so spärlich ein, daß die Käuser nicht immer besriedigt werden konnten In Hirsch- und Rehwild »erlies da» Ver« kuusSgeschäst völlig normal und vorwiegend wurden Rehkeulen, sowie HirschsrftandeauS abgesrtzt. Bon de» zahmen G-fiügel- sorten sanoen Prima Hafergänse und gutgemästete Enten den meisten Anklang, doch halten auch alle und junge Hühner gute» Umsatz. Die seine: en Beflügelforten, al« französische Poularde» und junge Truten, nicht minder die jungen Tauben, wurden diesmal weniger gefragt. Die Preise stellten sich wie folg»: ES galten pro Stück: Truthähne 4 bis 6,50 M, Trutdennen 3,50 bis 4 50 M , Hasergänfe 4,50 bis 6,50 M., Stopsgänse 6,50 bi» 8 M., Enten 2,50 bis 3,50 M, sranzösijche Pou larden 5 bi- 8 M. steyrischc Kapaunen 3 bis 4,50 M., Kochhühner 1,80 bi» 2,50 M., Brathühner 0,80 bis 1.50 M, junge Tauben 0,45 bis 0,60 M, alte Tauben 0,40 bis 0,45 M , Hirschrücken 18 bis 25 M, Hirschkeulen 15 bis 20 M, FrieanteauS 2,50 bi- 12 M., Rehrücken 7,50 bi- 14 M , «eh'eulen 4,50 bi- 8 M., Rehblätter 1,25 bi- 2 M , böh- mische Haien im Fell 4 bis 5 M., gespickte Hafen 3 bi- 4 50 M., böhmische Fasanen 3 bi- 3,5) M., Rebhühner 0,80 bi« 1,30 M 88 Dresden, 14. September. Aus dem heutigen Klein viehmarkle waren außer 910 Kälbern und 954 Schweinen auch 93 Hammel sowie 38 Rinder oder in Summa 1995 Schlacht stücke zum Berkaus gestellt, von denen 75 Hammel, 35 Rinder, 15 Landschweine und 14 ungarische Bakonier Überstände vom dieSwöchigeu Hauptmarkte waren. Sowohl Kälber al- Schweine hatten trotz de- schwächeren Austriebe- al- vor acht Tagen langsamen Geschäftsgang und in beiden Schlachttiergattungen ernelle nur beste Ware den Preis vom letzten Hauptmarlte, während geringere Sorten billiger abgegeben werden mußte» Der Umfatz iu Rindern war zu den bisherigen Preisen nur ein geringfügiger. Telegraphische Nachrichten. Prag, 14. September. (Tel. d. Dresdn Journ.' Eine Bekanntmachung deS Statthalters untersagt alle Vtrsammlunaen auf Plätzen und Straßen, zu da- truppweise Herumziehen und demonstrative Tragen von Abzeichen, das Führen und Au-Hängen von Fahnen, ausgenommen in den Reichs- und Lantesfarben. NllWkli« Am 1. Oktober d. I. tritt auf den Königlich Sächsischen StaatSeisenbahnen und den mitverwalteten sonstigen Eisenbahnen der in der Sondrrbeilage adgedruckte HU I in Kraft. Dresden, am 8. September 1893. Achliche -er WsWi AaMiskndahm. Uaßkmsnn. 8922 61 v0AP0N8-L1llIö81MA Sümtliebe um 1. Oktober 1893 fälligen Loupan», unägelo»4«n Wvnlpmpivn» losen vir van ZsstLß m d spesensrei resp. ru beutmöglicben Kursen ein. Oro säen, Lextember 1893. 2658 Nen?, ülotl litt rin ii L (0., Kisten-Verksut von l-iarnburger, öremel-L^ollänlke-LigZrren.lWIe 30- 150 » Direkt bezogene tt3VZNZ-0mpotten. fMe 110 - 2000 k^ai'k. siroben wercle^^sbgegebeo! dtieärig;te