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d<k W14X Domeritag. de« 2». I«m, abend« 1893 Dres-nerAMmal Belgrad, 28. Juni. Die u,70. k!or<»> Kunst und Wissenschaft. r 7,z* i b,r«. »3 7,17. Züge I. ahrzeil >.ss*. k,L0. kl-,ZS. r. K. I. Slohn Grössel n Lim- , I mit Polditz; s Koch lit Frl. Ceorg iöber in L: Hr. i Ober- ^reSden. Richard >l. sä rs. Lrolten- Pauliue n Biock- s ekreiär ntz eine . Oskar > Obcrst- Westera- lie verw. ipp L>y- l(vugo). Skuptschina genehmigte in zweiter Lesung den Handelsvertrag und die Beterinärkonvention mit Oesterreich Ungarn mit 112 gegen 1 Stimme. nach Aufklärung wuchs, verstärkte sich in ihr der Ent schluß unverbrüchlichen Schweigens, aber auch mit um so größerer M cht überkam sie das Gefühl eines unnatürlichen und unhaltbaren Zustandes. tschechentumS zu Gunsten der deutschen Partei in Böhmen beschlossene Gesetzvorlage großen Schwierigkeiten bei ihrer Durchführung im Wiener Reichsrate begegnen dürste, und daß die durch dieselbe bezweckte Eindäm mung der zügellosen JungtschechentumS nur erzielt werden kann, wenn die Regierung, sowie auch die dabei beteiligten ReichsratLparteien bei der parlamen tarischen Behandlung der Trautenauer Gesetznovelle mit der größten Umsicht und Mäßigung Vorgehen werden. Neuerung der Bestellungen, da wir sonst die Lieferung vollständiger Exemplare ohne Mehr« tosten für die geehrten Abnehmer nicht gewähr leisten können. Lömgl. Expedition -es Dresdner Journals. (Zwingerstraße Nr. 20, in der Nähe des neuen Postgebäudes.) Fernsprech-Anschluß Nr. 1295. rar äeQ Mmm eioor 2«tlo ktsi»« LevriN 10 kk. Unter „ t^ngsErUt" al« Teil« 50 kl. Lei D»d«Uei»- uml entehr. Xuk»ok1»L. Lr»ev«l»e»r mit Xo«n»kin8 ä«r 8cm» u. keiert»^« »deixla. k«D»precl»-Xo»oUu»sr ttr. 1LVL. Für die Geiamtleitung verantwortlich. Hofrat Gtto Banck, Professor der Litteratur- und Runstgeschichte. N«u^»r«t»r vreick» vi«rttIäLkrtick 3 Umk 50 kl, Kei leüert. 6eut»cken k»»t»»,t»lte» vlartti- jLKrUoi» 3 »u««rk»ld äe» «ieuteck«» Ueioke« tritt koet- onä 8tewpel»u»ckle^ krn»a. Lia»«lo« Komnler»: 10 kl Dresden, 29. Juni. Die Trautenauer Gesetznovelle und die österreichischen ReichSratSParteien. lü Die österreichische Regierung scheint sich nun mehr, wie zuverlässige Wiener Blätter berichten, in allem Ernste mit der Eindämmung deS jungtschechischen Übermutes zu beschäftigen, um das Ausgleichswcrk wenigstens in Bezug auf die nationale Abgrenzung der Gerichtsbezirke in Böhmen gegen weitere Ver gewaltigungen im böhmischen Landtage sicherzustellen. Graf Taaffe unterbrach feine Sommerferien, um zu nächst im Ministerrate über die dahin führenden Schritte schlüssig zu werden. Als Ergebnis der bis her gepflogenen Ministerberatungen ist der Beschluß zu verzeichnen, dem Wiener ReichSrate sofort nach seiner Zusammenkunft im nächsten Herbst eine Vor lage zu unterbreiten, die den Justizminister ermächtigen soll, bei der Errichtung neuer GerichtLbezirke selbst ständig in den Fällen vorzugehen, wo der um die Abgabe seines Gutachtens angegangene Landtag ent weder sich weigert, dieses Gutachten zu erstatten, oder wenn er daran durch gewaltthätige Störungen von Seite der gegnerischen Minderheit gehindert wird. Die Ministerberatungen, welche nach einer zeit weiligen Unterbrechung am letzten Freitag in diesen Tagen wieder fortgesetzt worden sind, waren der Abfassung dieser Vorlage gewidmet, die allerdings nach der Lage der Dinge nicht unerhebliche Schwierigkeiten geboten haben dürfte. ES handelte sich dabei zunächst um die Beseitigung der Bedenken, die man auf Seite der autonomen ReichSratSparteien, also der Polen und des Hohenwartklubs, zu gewärtigen hat, und die sich vor nehmlich gegen die in der Trautenauer Gesetznovelle Aeftelkungen auf da- „Dresdner Journal" für das nächste Vierteljahr werden zum Preise von 2 M. 50 Pf. angenommen für DreSbe«: bei der unterzeichneten Expedition (Zwingerstraße Nr. 20), für a»S- WartS: bei den betreffenden Postanstalten zum Preise von 3 M. . io,«. (S,LS 6,ZS. »n- und F«snag».) l. 6,ZS. 4,17. S.s. ». un> »UtS 54» «.. 0« , grübe do., gauer lktien o «., hader Orls- lania« ugtw. 1891) ».». 6,47 <0 M-ff« »ten, al« »11,30 11,43. U nicht.) p nicht.) !) S,ZS. 1,40. Esube) ^.18* . r,b7. « UN» P0.4S. In demselben Grade, wie bei ihm das Begehren daß Alexander sich am Ende doch nicht zu einem Ver- - zicht auf Enthüllung meines Geheimnisses verstehen, daß mein Schweigen ihn mir entfremden wird. Das ist meine unruhige Furcht und Sorge!" Sauer ückcn- > G, cheine Ober- nbau- <2r-. M.G llugust R. iS. .. per Juli- Lktbr. K 70er - Juli 3S,tw , st^. Juni 49 80 - M. 1, per malt. Retcn: ,2ä B. »naabi,« ro» Li»>lit»alx«»x«>n aa^eLrwr />. Lra>«lt«tetter, Itoa>wi»ic>nLr äo» I)r«»Uo«r Zuurnai«; Sambar» I«rU» V»«o Uripiiz la—l kr»»Kt»re «. U.: //au»ex.^c>» <t »'»Ater, »«rlin Vt»a Namdar^- kr»U l.»tp»>, -rr»ulltunt ». U. NLued«»! 7tu<t. L/o««,- kart, Loaao» Lorltu ». » »tutt^»r-t: Da^b« <7 <7o., 3«rli»: 7>«t aN<tenltanL, -t'abat^, Naaaorar: (7. N»U« «. Larct F 6». Ueraaoxederr LSai^I. Orpsäitioa äo» vreolloer Zournal». Oroeäen, Tviozerstr. 90. korusxrocit-^arcklu»»: Ur. 1295. Margots Träume. Bon Hermann Heiberg. 20 (Fortsetzung). Von ähnlichem Verlangen, sich auSzusprechen und dadurch ihre Zusammengehörigkeit zu befestigen, waren Alexander und Luisella erfüllt. Aber während Henry und Morgot einander die tiefsten Falten ihrer Seelen entdeckten, jeden Gedanken enthüllten und keinen Tag beschloffen, an dem ihr Innerstes nicht offen vor des anderen Augen lag, gab eS zwischen Alexander und Luisella einen Punkt, den sie mit ängstlicher Scheu umgingen. Sie empfanden allmählich diesen wunden Punkt immer mehr, obgleich sie sich einredeten, daß derselbe nur in ihrer Vorstellung beruhe. Was hatte die Vergangenheit mit ihnen zu thun? Und doch, wenn sie berührt ward, legte nur der eine Teil offen und willig alles auf dieselbe Bezügliche dar. Wie ein aufgeschlageueS Buch breitete sich Alexander- Leben vor Luisella auf, während sie die Geschehnisse vieler Jahre deS ihrigen umging und dadurch in ihm das Verlangen nach Enthüllung verschärfte. Hatte ihr Vertrauen nur seiner Mutter gegolten, waren in ihr keinerlei Bedenken be treff» seiner Auffassung der Sachlage emporgrstiegen, weshalb konnte sie sich ihm nicht ebenfalls an vertrauen? Sie sah, daß er etwas entbehrte, und eine bange Furcht packte sie, daß seine Zweifel dennoch ihr Glück zerstören würden. In ihrer Ratlosigkeit er öffnete sie sich Frau v. Schulenburg bald nach ihrer Rückkehr von dem kleinen AuSfluge nach N . . . . Alexanders Mutter hörte ihr aufmerksam zu und erschrak. Aber sie wußte sich äußerlich zu beherrschen, sprach beruhigend auf Luisella rin und verstand e?, ihr ihre Bedenken auSzureden. Besonders aber schlug sie die Bedenken der Braut ihres Sohnes, indem sie ihr folgendermaßen urredete: „Du mußt Dir klar machen, mein Kind, daß Tein Lebensweg nicht fo sanft geebnet ist, wie e» sonst wohl der Fall sein mag. Du trägst eine Last, die Dich schwer drückt, über deren Bürde Du Dich aber nicht beklagen darfst. Je stärker Deine Seele, um fo sichere Anwartschaft hast Du, Dir ein vollkommenes Glück zu erobern. Du mußt um Deiner Liebe willen kämpfen und überwinden. ES wird Dir erleichtert durch die Umstände Bedenke, daß auch andere Menschen Schweres auf ihre Schultern nehmen müssen, als Not, Entbehrung, Krankheiten und sonstiges Leid, ohne daß die Verhältnisse im übrigen so günstige, glückliche sind, wie sie Dich umgeben" Luisella pflichtete bei. „Du hast recht!" erwiderte sie. „Ich danke Dir von ganzem Herzen Sei über- zeugt, daß ich mein Herz stark zu machen suchen werde. Aber die Sache hat noch eine andere Seite; ich fürchte, Lagesgeichichte. Dresden, 29. Juni. Das 9. Stück deS Gesetz- und Verordnungsblattes für das Königreich Sachsen gelangte gestern zur Ausgabe und enthält: Verordnung, die Enteignung von Grundeigentum für Umwandlung der Eisenbahnhaltepunktes Neundorf in eine Haltestelle für Personen- und Wagenladungs verkehr betreffend; Bekanntmachung, einen anderweiten Nachtrag zu den Statuten des AlbrechtSordenS be treffend; Verordnung, die Abtretung von Grundeigen tum zur Erbauung einer Eisenbahn vom Bahnhofe Reichenbach nach Mylau betreffend; Verordnung, die Abänderung der Verordnung über die Verschmelzung der amtstierärztlichen und bezirkstierärztlichen Prüfung betreffend; Bekanntmachung, die Genehmigung der neuen Satzungen des erbländischen ritterschaftlichen Kreditvereins im Königreiche Sachsen betreffend, sowie Bekanntmachung, die Eröffnung des Betriebes auf der normalspurigen Spreethal-Zweigeisenbahn betreffend. * Berlin, 29. Juni. Se Majestät der Kaiser begaben Sich, wie aus Kiel gemeldet wird, mit Sr. König!. Hoheit dem Erbgroßherzog von Oldenburg gestern um HlO Uhr auf der Jacht „Meteor" und mit Sr. König!. Hoheit dem Prinzen Heinrich auf der „Irene" zur Teilnahme an der Segelregatta des kaiserlichen Jachtklubs. Um 10 Uhr starteten die Jachten bei leichter Brise. Ihre Majestät die Kaiserin folgten mit Sr. Kaiser!, und König!. Hoheit dem Kron prinzen den Seglern auf der „Hohenzollern". — Die vereinigten Ausschüsse des BundeSrats für Zoll- und Steuerwesen, für Justizwesen und für Rechnungswesen, sowie die vereinigten Ausschüsse für Zoll- und Steuerwesen und sür Handel und Verkehr hielten heute Sitzungen. — Dem BundeSrate ist, den „B. P. N." zufolge, der Bericht der ReichSschuldenkommifsion zu gegangen, welcher sich über die Verwaltung des Schuldenwesens des norddeutschen Bundes und Deut schen Reichs, über den Reichsinvalidenfonds, den Reichstagsbaufonds, den ReichSkriegsfchatz und da» ReichSbanknotenwesen erstreckt. — Der „Kreuzztg." wird mehrfach bestätigt, daß der Erlaß eines Verbotes der Ausfuhr von Futtermitteln aus dem Reiche erwogen wird. Doch gehe die bezügliche Verordnung nicht dem Reichstage zu, vielmehr bedürfe dieselbe noch den Bestimmungen der Zollvereinsverträge nur die Zustimmung de» Bundesrates und w.'rde darnach ohne weiteres erlassen. — Über die in politischen Kreisen erörterte Frage, wie der Reichstag sein Präsidium bilden wird, schreibt die „Köln. Ztg": Tie beiden Vizepräsidenten Graf Ballest rem und Baum bach, von denen der letztere sich ohnedies durch sein Ver halten dem französischen Botschafter gegenüber unmöglich gemacht hatte, sind nicht wiedergewählt. Die freisinnige Partei, die 1890 den zweiten Vizepräsidenten gestellt hatte, hat im neuen Reichstag ihren Anspruch aus diese Stelle an die nationalliberale Partei verloren, die jetzt die drittstärkste Partei geworden ist. Daß Hr. v. Levetzow, der schon von 1881 bis 1884 und seit 1888 als Nach folger des Hrn. v. Wedell-Piesdorf den Vorsitz geführt hat, wiederum zum ersten Präsidenten gewählt werden wird, unterliegt k.inem Zweifel. Er erfreut sich bei allen kühnste Hoffnungen zu erfüllen und bewirkte, daß der ernste und vorsichtig prüfende Henry seinem Freunde eines Tages nach seiner Wiedergenesung zurief: „Vermöchte man ein Geschlecht zu erziehen, da» Margot und Luisella gleich, so könnten wir unsere Lehrtempel abbrechen In den schönen Hüllen stecken vornehme Geister mit feinen Seelen und unergründ lich tiefen Herzen." Nach den geschilderten Ereignissen waren Monate verstrichen. Luisella hatte sich nach anderthalbmonat- lichem Aufenthalt in Herrenhof nach Hamburg zurück- begeben und folgte dabei sowohl dem Wunsche ihrer Eltern als ihrem eigenen, da sie selbst Hand an die Aussteuer zu legen wünschte. Auch Thora war, und zwar in Begleitung ihre» Onkels und Alexanders abgereist, da die Hochzeit ihrer Schwester Margot sie nach Granitzhof zurückrief. DaS Mädchen hatte sich die Herzen aller erobert, umsomehr, da sie nur durch eine größere Ruhe im Sein und zeitweiliges, gedankenvolles Wesen verriet, was in ihrem Innern vorging, aber die Äußerungen ihrer offenkundigen Neigung für Alexander mit be wunderungswürdiger Kraft zu beherrschen gewußt hatte. In diesem jungen Herzen glühte jene reine hin gebende, sich selbst entäußernde Liebe, die schon glück lich ist durch die bloße Nähe dcS Geliebten. Und da» empfand Alexander, und diese bescheidene Treue wirkte trotz seiner auSschlicßlichen Beschäftigung mit Luisella so sehr auf ihn ein, daß er jedeSmal Einspruch er hoben hatte, wenn von Thora» Abreise die Rede ge wesen war. angeblich geplante Beeinträchtigung der Autonomie der Landtage richten. Diese Parteien haben aller dings die von den Jungtschechen am 17. Mai im Prager Landtage in Scene gesetzte Vergewaltigung der MehrheitSparteien fast ebenso entschieden ver urteilt, wie die Regierung und die deutschen Partei lager, und sie scheinen auch bereit zu sein, ihrerseits dazu beizutragen, diesen Unfug in den Vertretungs körpern m Zukunft unmöglich zu machen, aber die seitherigen Auslassungen ihrer Organe lassen keinen Zweifel darüber aufkommen, daß sie da» Heilmittel nicht in der Schmälerung der Verfassungsrechte der Landtage gesucht wissen wollen. ES heißt zwar, daß die Trautenauer Gesetzvorlage das Recht der Landtage, bei der Neueinteilung und Errichtung der Gerichtsbrzirke ihren Einfluß zur Geltung zu bringen, deutlicher und bestimmter, als es das Gesetz vom 20 April 1873 gethan hatte, zum Ausdruck bringen soll. In sofern würden die autonomen Parteien dem neuen Gesetze sicherlich auch freundlich entgegenkommen und darin wäre auch die E klärung sür das Gerücht zu suchen, daß es dem Grafen Taaffe bereit» gelungen sein soll, die Führer jener Parteien sür die Annahme der Trautenauer Gesetznovelle gefügig zu machen. Der Widerstand, der sich in der Presse dieser Parteilager gegen diese Regierungsvorlage neuerdings bemerkbar macht, ist indessen gegen die Bestimmung gerichtet, daß die Weigerung des Landtages, das ihm regierungs seitig abverlangte Gutachten abzugeben, den Verlust de» Einspruchsrechts gegen die eigenmächtigen Ver fügungen deS JustizministerS in Angelegenheit der Abgrenzung der Gerichtsbezirke nach sich ziehen soll. DaS wäre nach Ansicht der Verfechter der autonomen Rechte der Landtage eine Beeinträchtigung der ein schlägigen AktionSfreiheit der Landtage, gegen welche man sich nicht entschieden genug verwahren müßte. Auf diese Einwände der publizistischen Vertreter der autonomen österreichischen Parteien ist der Wider spruch zurückzuführen, der gegenwärtig zwischen den amtlichen Wiener Meldungen und den gegenteiligen Berichten der polnischen Parteiorgane bezüglich der Haltung der Polenführer auSgefochten wird. DaS leitende Organ deS Polenklub» „Czas" hält es für unmöglich, daß der Präsident dieses Klubs, Jaworski, wie das „Fremdenblatt" bereit» gemeldet hatte, sich in dieser Angelegen- h"it für die Annahme der Gesetzvorlage durch den polnischen ReichSratSklub bereits verpflichtet habe, und fordert Hrn. Jaworski auf, eine Erklärung über die Gründe abzugeben, die ihn zu einer solchen voreiligen Stellungnahme in dieser Frage veranlaßt hätten, wenn diese wirklich erfolgt sei. Diese Erklärung wird nicht lange mehr auf sich warten lassen, und dürfte allem Anscheine nach in dem Hinweise auf die in der frag lichen Vorlage vorgesehene Klarstellung der Befugnisse der Landtage, b.i der Organisation der Gerichtsbezirke mitsprechen zu dürfen, bestehen. Sollte aber dies der Fall sein, dann liegt wieder die Befürchtung nahe, daß die Trautenauer Gesetzvorlage im Reichsrate auS eben diesem Grunde von der Vereinigten Linken an gefochten werden wird. Denn, so sehr diese Partei den lärmenden Widerstand der Jungtschechen gegen die Abgrenzungsvorlagen im Landtage gebrochen sehen will, wird sie dennoch gegen jede Erweiterung des Einspruchsrechtes der Landtage Stellung nehmen müssen, weil im gegebenen Falle der böhmische Landtag an gesichts der eigenartigen Stellungnahme der Groß grundbesitzer zu der nationalen Abgrenzung der Ge richtsbezirke in Böhmen von diesem Einspruchsrechte einen Gebrauch machen dürfte, der eine Hintanhaltuug dieser in den Wiener Vereinbarungen vorgesehenen Abgrenzung bezwecken würde. Aus drm Gesagten wird cS klar, daß die von der Regierung gegen die weiteren Übergriffe des Jung- London» 28. Juni. (W. T. B) Ihre König!. Hoheiten der Gro-Herzog und die Großherzogin von Mecklenburg-Strrlitz feierten beute im engsten Familienkreise im St. Zamespalaste da» Fest der goldenen Hochzeit. Unter den ersten Glückwunsch telegrammen befand sich eine» von der Königin Viktoria Die Familie de» Jubelpaare» hatte reiche Geschenke gesandt. London, 28. Juni. (D. B. Hd.) Zu dem Resultat der deutsche» Reichstagswahlen äußern sich die hiesigen Blätter Deutschland gegenüber äußerst sympathisch, die „Time»" erwartet »i»e solidere Gestaltung der deutschen Politik, „Daily Graphik" und „Globe" beglückwünschen Deutsch land wegen der günstigen Aussichten für die Militärvorlage. London, 28. Juni. (D. B Hd.) In der nächsten Session de» englischen Parlament» wird eine Gesetzesvorlage gegen die Einwander ung der Chinesen in die Kapkolonie eivgrbracht werden. St. Petersburg, 28. Juni. (W. T. B.) Ler Zar und die kaiserliche Familie sind heute nach den finnländischen Schären abgereist. Kopenhagen, 28. Juni. (D. B Hd) Bon dem hiesigen JngenirurcorpS sollen 15ft Mann, die in voriger Woche in demonstrativer Weise die Teilnahme an den verlängerten Übungen ver weigerten, vor ein Kriegsgericht gestellt werden. Wiöby, 28. Juni. (D. B Hd.) DaS Bremer Aregattschiff „Roland", auf der Reise von Narva nach Cardiff, ist in der Nähe von Rute-Mißloper au der Ostküste von Gothland gestrandet. Auch diese Zweifel wußle Frau v. Schulenburg Luisella zu nehmen, sie versprach mit Alexander zu reden, ihn in seinem Vorsatz, nicht nachzusorschen, zu bestärken, und schloß, indem sie von neuem freund lichen Trost gab und heitere, hoffnungsvolle Zukunfts bilder vor Luisella aufsteigen ließ. Wie eines vertrauenswürdigen Arztes beruhigende Sprache wirkten ihre Worte auf daS junge Mädchen. WaS bisher ihr Herz qualvoll beschwert hatte, schien ihr jetzt lediglich ängstliche Vorstellung, und nur zu gern gab sie sich dem Rausche eines Glückes hin, das nur einmal in solcher Stärke die Brust eines Menschen zu erfüllen vermag, weil er meist nur ein mal sich seinen Gefühlen auf Kosten der Vernunft fo sehr hinzugeben im stände ist, wie in der Zeit der ersten jungen Liebe. Sie lauschte Alexander jeden kleinsten Wunsch ab, war heiter und gesprächig, bereit zum Tändeln und zu ernsterem Thun, überlegte mit ihm die Zukunft und nahm teil an feinen Arbeiten und anderem, was ihn sonst beschäftigte, erwies sich ihrer Umgebung als ein ungewöhnlich liebenswürdiges Geschöpf und berückte auch Alexander« Vater so sehr, daß er ein eifersüchtiges Schmollen an den Tag legte, als sie ein einziges Mal vergessen hatte, ihn in seinem Zimmer mit einem Morgenkuß zu überraschen. So verbreitete sie durch die Harmonie ihres Wesen- Glück und Frieden um sich her, schien Alexander- Nichtamtlicher Teil. Uekgrapyische und tetepyonische Nachrichten. Wien, 29. Juni. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Die Distanzradfahrt Wien-Berlin begann heute früh in Anwesenheit eines zahlreichen Publikums. Bon tzen 15V angrmeldeten Radfahrern starteten 117 in 15 Gruppen in Zwischenpausen von je 5 Minuten. Buda-Prst, 28. Juni. (W. T. B.) In der letzten Zeit find hier einige verdächtige Erkrank ungen vorgekommen, doch ist konstatiert wordeu, daß eS sich hierbei durchaus nicht um Cholera, sondern um Fälle von akutem Magenkatarrh bandelt. Montpellier, 28.Juni. (W.T.B.) Gestern find hier 2 Personen an der Cholera gestorben, beute kam «in Choleratodesfall vor. Toulon, 28. Juni. (W. T. B.) Heute sind hier 2 CholeratodeSfälle vorgekommen. Bern, 29. Juni. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Die Session der Bundesversammlung ist heute geschlossen worden. Im Oktober finden Neu wahlen statt. Rom, 28. Juni. (W T. B.) Die Kammer nahm mit 216 gegen 82 Stimmen den Loranschlag der Einnahmen an, womit das ganze Budget erledigt ist. Madrid, 28. Juni. (D. B. Hd.) Die Ver haftungen von Anarchisten nehmen täglich zu. Man will einem Plane zur Sprengung deS CorteS- grbäudeS auf tie Spur gekommen scin. Außer- . dem wurde in den lctzten Tagcn wieder eine Bombe mit brennendem Zünder in dem Garten deS Schlosses in Sevilla entdeckt, die noch rechtzeitig unschädlich gemacht wurde. Amtlicher Teil. Dresden, 23. Juni. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem bisherigen OrtS- richter Andrea» Schneider in LomSke bei Mittel das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen. Dresden, 29. Juni. Se. Majestät der König haben dem Finanzhauptkassirer Fmanzrath Moritz Schnauder das Ritterkreuz 1. Klasse vom Verdienst orden Allergnädigst zu verleihen geruht.