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Dresdner Journal : 29.06.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189306298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930629
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930629
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-06
- Tag 1893-06-29
-
Monat
1893-06
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 29.06.1893
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Erste Beilage zu ^7148 de- AvUVNÄA. Donnerstag, den 29. Juni 1893, abends. - - - j j - —---i , M. . . — lt»«. US» In»«, «io« den jU« ktr«. bevd« 4 e». »er« I Uhr !r. SM. Pf- t«. istiikL 1bSL Nt ng g de« l Lari iräfig. »euter« ' ftei lkrüger. Büller. 1 ferner » für auder»- ir gern ik-at,." LSVS «r- 6ez niu LV- - z is»»a l> »n 'N, ll l»44 ' »U und statt. I i« l»4« körpers in der Stärke von 1060 Mann errichtete Ba rackenkaserne ment, wozu die Stadtgemeinde das Areal unentgeltlich überließ, fertiggestellt ist, wird dasselbe zur Vornahme von Schießübungen auf dem in dem Laußnitzer Staatssorstrevier etablierten Jnfanterie-Gesechtsschieß- stande, zu dessen teilweiser Herrichtung die Arbeiterabtei lung unter Führvng des Hrn. Hauptmann Müller ü la 8vits des 1 Jäger bataillons Nr. 12 bis 25. d. M. hierher kommandiert war und für welchen ein besonderes Kom mando in der Stärke von 80 Mann unter Führung des Hrn. Premierlieutenants Schmidt vom 1. Jägerbataillon anbieten, oder selbst wenn sie im Irrtum sind und an bieten, was sie für den richtigen Fahrpreis hielten. Die Gesellschaft habe nur ein Recht auf 1'/,, nicht aber auf 2 Pence gehabt. Zu einem strafrechtlichen Verfahren zu greift», um einen Civilanspruch zu erzwingen, sei nichts anderes als Erpressung. (Schles Ztg) andererseits des härtesten Gesteines Bekanntlich gilt von zwei Stoffen derjenige «ls härter, welcher eine glatte Fläche de» anderen sichtbar einritzt, während umgekehrt der weichere mit seinen Kanten nicht im stände ist, eine Fläche des ersteren zu ritzen. Hiernach hat man zehn Härtestufen gebildet, deren letzte durch den Diamanten, deren vorletzte durch Korund (rn pulverisierter Form unser Schleifschmirgel) gebildet wird. Es waren nun kleine Würfel von 1 em Kantenlänge aus Korund und ebenso aus gehärtetem Gußstahl bis zur Zerstörung -u belasten. Die Härte der Stahlwürsel lag nur zwischen 6 und 7, es konnte also der Stahl leicht mit dem Korund geritzt werden, aber nicht umgekehrt. Der Korund zerbarst bei 6000 kg Belastung. Hier sei erwähnt, daß die höchste bis jetzt experimentell festgestellte Festigkeit von Gesteinen zwischen 3- und 4000 bg liegt; dies gilt für Granit und Basalt. Jener Stahl wurde jedoch erst bei mehr als 43000 Kg zerstört, und es war interessant, in welcher Weise diese Zermalmung vor sich ging. Unter kanonen- schußartiger Explosion zerstäubte der ganze Würfel, indem wie ein Feuerregen Tausende von Funken nach allen Seiten sprühten. Die bei der Explosion nach oben und unten geschleuderten Splitter waren wie Geschosse in die Druckflächen der Maschine gedrungen und konnten nicht leicht entfernt werden Dank den getroffenen Schutzvor kehrungen, war den experimcntierenden Ingenieuren, Hrn. Professor Kirsch und dessen Assistenten, nichts geschehen, obwohl die Splitter doch teilweise die Schutzhütte durch löchert hatten. Die oben genannte Tragkraft v n 43000 kg des zentimetergroßen Stahlwürfels dürfte wohl die höchste bis jetzt beobachtete Materialftstigkeit sein Man stelle sich dies annähernd dadurch vor, daß man eine der schwersten Lastzugslokomotiven samt dem mit Wasser und Kohlen be ladenen Tender auf einem solchen kleinen Stahlwürfel balanzieren könnte, ohne ihn zu zerdrücken. Von besonderem Interesse ist aber der Umstand, daß der viel härtere Korund sieben Rial weniger Belastung als der Stahl ertrug. * Über eine neue Art der Verfälschung von Brillanten wird dem „B. T." aus Antwerpen ge schrieben: In der letzten Sitzung des Syndikates der Uhr macher und Goldschmiede von Antwerpen hielt der zweite Vorsitzende Hr. Morrens einen sehr interessanten Vortrag über die künstliche Befestigung von Brillanten auf weißem Saphir Diese Manipulation, so bemerkte Hr Morrens, kann in ökonomischer Hinsicht als eine schöne Erfindung bezeichnet we den, während rn anderer Hinsicht die Gefahr nahe liegt, daß von ihr ein sehr bedenklicher Gebrauch ge macht werden wird. Die neuen Brillanten, wenn man sie überhaupt noch Brillanten nennen darf, werden nämlich auf die Weise hergestellt, daß man einen echten Diamanten als den oberen Teil mit einem unsichtbaren Klebstoffe auf einen weißen Saphir als den unteren Teil (den sogenannten eul»88«) klebt und hierauf die beiden aneinander befestigten Steine zu einem Brillanten ab schleift. Der ökonomische Wert der Erfindung besteht darin, daß ein ordinärer Diamant durch die Beifügung des un gewöhnlich Hellen Saphir seine gelbe Farbe verliert und als ein hell glänzender und sehr wertvoller Stein erscheint, auf jeden Fall liegt indessen eine Verfälschung vor, mitdereinun- glaudlicher Mißbrauch getrieben weiden kann Sind die neuen Brillanten z. B. in Gold oder Silber gefaßt, so ist es selbst für Fachleute unmöglich, sie von vollkommen echten zu unterscheiden, aber selbst wenn sie nicht gefaßt sind, kann auch der Fachmann nur sehr schwer die Fälschung entdecken, so außerordentlich geschickt ist dieselbe bewerkstelligt Das Syndikat beschloß zuletzt, olle Fachvereine und Syndikate des Landes auf diese neueste Methode der Brillantenver fälschung aufmerksam zu machen, die übrigens auch bei uns nach Wert beachtet zu werden verdient, da die Aus fuhr von Diamanten und Brillanten von Antwerpen nach Deutschland bekanntlich eine sehr erhebliche ist. * Der bekannte amerikanische Millionär Nir. Cornelius Vanderbildt läßt sich jetzt einen Eisenbahnzug bauen, der in jeder Beziehung alles auf diesem Felde Vorhandene übertreffen soll. Der Zug wird aus 8 Wagen bestehen, von denen jeder in der luxuriösesten Weise auSgestattet sein wird. Der Millionär wird mit 20—30 Freunden, unter denen sich ein englischer Herzog befindet, in diesem Train de Luxe Chicago einen Besuch abstatten * Ein Nichterspruch wird gegenwärtig in London viel besprochen. Eine Putzmacherin benutzte täglich eine bestimmte Strecke der großen Süd-Londoner Pferdebahn. Das Fahrgeld betrug 1 Penny, wurde aber im Sep tember v. I auf 1'/, Pence erhöht Am 23. September besing die Putzmacherin, ohne von der Preiserhöhung etwas zu wissen, wie gewöhnlich den Wagen, zahlte 1 Penny unv erhielt eine Fahrkarte, au» »' aber die Strecke, für welche sie giltig war gegeben war. Nach einiger Zeit erschien ein . ..rrolleur, forderte die Karte und erklärte, daß sie 1 Penny nachzuzahlen habe. Das Mädchen weigerte sich, bot aber, als sie von der Preiserhöhung hörte, den fehlenden halben Penny an. Schlnßlich wurde ihr Name notiert und sie verließ den Wagen, ohne zu zahlen, worauf die Gesellschaft sie v»r den Polizeigerichtshof zitierte, der sie aber freisprach Die Putzmacherin, die nicht auf den Kopf gefallen war, er kannte, daß sie nun an der Reihe fei, klagte gegen die Gesellschaft wegen „böswilliger Verfolgung", forderte Schadenersatz und erhielt 3000 M zugesprochcn, was für sie ein kleines Vermögen war. Richter Grandham erklärte in seinem Urteil, das Gesetz wolle nicht, daß Personen Statistik und Volkswirtschaft. — In der heutigen öffentlichen Sitzung der Gewerbe- kammer, Dresden, welcher Hr. Gewcrbekammerprüsident Schröer präsidierte, wurde daS «tefuch der Schneiderinnung zu Pirna um Verleihung ter Rechte des 8 lOOo der R G. O. mit der Beschränkung befürwortet, daß sich die Bewährung dieser Rechte nur aus die Stadt Pirna nicht aus den Landbezirk er strecken solle. — ES folgte nun eine gemeinschaftliche Sitzung der Handels, und Gewerbekammer unter Vorsitz des Hrn. Handelskammerpräsidenten, Kommerzienrat Hultzsch. Aus lern Regiflrandenvorirage sind folgende Punkte von allgemei nerem Interesse hrrvorzuheben: Zu Revisoren dehus- Prüfung des EiründungShergangeS bei ») der deutschen Litho, lritaktiengefetlschast in Arnsdorf; d) der Aktiengesellschaft Lhampagnersabrik Niedrrlößnitz in Meißen und o) der deulfchen Müll- und Aschebrhältersabrik in DreS- den ernannte der Lo,stand für Len kausmännifchenTeil überall Hrn. Kaufmann Jul. Wifchke und für den technischen zu ») Hrn. « Lar stent, Prokurist der Dresdner lynamitsabrik, zu b) Hrn. Edmund Grahl, Weinhändler, und zu e) Hin. Jul Barnewitz, Eifevgießerribrsitzer hier. — Anläßlich von RechlSstteitigkeiten er. stattete der Vorstand u a. ein Eulachten über den Begriff Econto und Umsatzprovifion dahin, daß Diicon« die Vergütung für vermischtes. * Lie festesten und härtesten Körper der Erde. Hofrat W F Exner schreibt der „N. Fr. Pr." folgendes: In der Versuchsanstalt für Bau- und Maschinen material am k. k. Technologischen Gewerbemuseum fanden vor einigen Tagen hochinteressante Experimente mit den technisch festesten und härtesten Materialien statt, die über haupt bi« jetzt bekannt sind. Wegen der Schwierigkeit, solche Experimente zuverlässig und gefahrlos auszuführen, zum Teile auch deshalb, weil bisher selten unmittelbares Bedürfnis zur Untersuchung solcher Materialien »orlag, sind derartige Experimente d,S heute noch nicht auSgesührt worden In mancher Beziehung sind die hierbei zu Tage getretenen Erscheinungen auch für jeden gebildeten Laien rnteresfant. Es handelte sich um die Bestimmung des Widerstande« gegen Zrrdrückung einerseits härtesten Stahles, bert nach hier versetzt wurde, eröffnet ist, nunmehr belegt. Am 30. d. Mts. rückt das 7. Infanterieregiment „Prinz Georg" Nr. 106 hier ein; diesem folgen in der Zeit bis Ende August das 10. Infanterieregiment Nr. 134, das 8. Infanterieregiment „Prinz Johann Georg" Nr. 107, das 4. Infanterieregiment Nr. 103, das 3. Jägerbataillon Nr. 15, das 2. Jägerbataillon Nr. 13, das (Leib-) Gre- nadierregiment Nr. 100. Vom nächsten Jahre ab dürften die Schießübungen schon im Mai beginnen und bis in den Spätherbst dauern Dem wohlwollenden Entgegen kommen der Militärbehörden verdanken die hiesigen Ge schäfte lerne die Übertragung der Lieferung sämtlicher Ver- pflegungsbedürfniffe Dresdner Nachrichten vom 29. Juni * Se. Excellenz der Hr. StaatSminister v. Metzsch hrt da« Protektorat für die Ausstellung von Textil» mustern übernommen, welche in ter Zeit vom 16 Juli bis 13 August in den Räumen der hiesigen König!. Kunst» Gewerbeschule (Antonsplatz) stattfinden wird --- Wegen Raummangels wurden im Jahre 1886 die Vorklaffen der Königl. Kunstgewerbeschule mit der ZeichcvlehrerblldungSanstalt von der Kunstgewerbeschule abgetrennt, in das Gebäude der Gewerbeschule gelegt und bis auf weiteres unter die Leitung des Hrn Direktor Clauß gestellt Jehl sind in unmittelbarer Nähe der Kunstgewerbeschule (Marienstraße 42) zunächst für die Abendzeichenschule Lokale gewonnen worden, die am Tage auch von der Vorschule benutzt werden können. Die Gewerbeschule, w lche wegen Platzmangels Ostern d IS. schon eine ihrer Vorklaffen und 3 Klassen der Buchdrucker- innungSschule aufgeben mußte, hat nun Gelegenheit, sich weiter auszubreit»n und mehr Fachklaffen für Bauleute, Maschinenbauer, Elektrotechniker u. s w einzurichten - Die hinter der Böhmischen Bahn gelegene Süd vorstadt erhält durch die Umgestaltung der Bahn anlagen ein wesentlich verändertes Ansehen Ga z be deutende Umwandlungen bringt die Erhöhung des Bahn körpers, an welchem die Arbeiten einen raschen Fortgang nehmen, mit sich Das Material zum Damme wird in der Hauptsache vom Abbruch der Zschertnitzer Schanze ge wonnen, von wo die SchüttungSmasse in Lowries durch 2 Baulokomotiven auf der Strehlener Straße nach dem Bauplatze befördert wird, der sich von Strehlen bis an den Böhmischen Bahnhof und von hier zunächst auf einen Teil der Verbindungsbahn erstreckt Die Erweiterung der Südoorstadt schreitet durch die Verlängerung mehrerer Straßen nach dem Süden zu gleichfalls vorwärts Sobald die Schanze gefallen fern wird, steht dem weiteren Aus bau der Franklinstraße kein Hindernis mehr entgegen; von der Weiterführung der Uhlandstraße, welcher eine größere Gärtnerei im Wege liegt, verlautet noch nichts. Eine Be sichtigung dieses Stadtteiles bietet jedenfalls gerade jetzt vielfaches Interesse * Ter unter dem Protektorate Sr. Königl Hoheit des Prinzen Friedrich August stehende „Dresdner Negatta- verein" hält, wie schon mitgeteilt, seine dies;äh igen internationalen Ruderwettfahrten ain Sonntag, den 2. Juli, auf der Stromstrecke Pirnaer Elb- brücke-Heivenau ab. Die Vorkehrungen werden im all gemeinen dieselben sein wie im Vorjahre. Der Start befindet sich an der Brücke, das Ziel am Fabrikgrundstück der Firma Hoesch u Co, woselbst am Ufer das von der Pirnaer Schützenpilde zur Verfügung gestellte große Zelt errichtet ist. — Daselbst konzertiert das Trompeterchor des Königl. Sächs Feldartillerieregiments Nr 28 unter Leitung des Königl. Musikdirigenten Hrn C. Philipp; das Restau rant im Zelte und auf dem Festplatze hat Hr. Schützen- Hausbesitzer Heintze übernommen. Die Strecke wird wiederum durch eine von der Firma Pöschmann u Co, Dresden, hergestellle Fernsp:echanlage verbunden sein. — Zur Ausgabe gelangen erste Platz- und Uferkarten, die an den Vorverkaufsstellen zu ermäßigten Preffen zu haben sind; an der Tageskasse treten erhöhte Preise ein. Das rechte Elbufer ist in diesem Jahre für allen Verkehr ab gesperrt, die Zutrittskarten haben ausschließlich nur für das linke (Pirnaer) Elbufer Giltigkeit — Für die Richter und Honorationen stehen wiederum kleine Dampfer zur Benutzung b.reit; dies lben sind auch in diesem Jahre von den hiesigen Schiffahrtsgesellschaften „Kette" und „Österr. Nordwest" überlassen worden. Alles Nähere über die sonstigen Einrichtungen besagt das Programm. * Konzert. Der gestern im Wiener Garten vom Dresdner Lehrer-Gesangverein veranstaltete Lieder abend, zwischen dessen verschiedene gesangliche Darbietungen sich Jnstrumentalvorträge der Kapelle des Königl. Sächsi schen Schützenregiments „Prinz Georg" Nr. 108 ein reihten, war trotz des zu Beginn des Konzertes herrschen den Gewitters gut besucht und nahm nach Eintritt besserer Witterung seinen programmäßigen Verlauf. Die Einleitung bildeten die Ouvertüre zur Oper „Die sizilianische Vesper"' von Verdi und Prolog aus „Dec Bajaizo" von Leon- cavallo, welche Kompositionen gleichwie ernige später in Zwischenräumen folgende durch die genannte Kapelle eine anerkennenswerte Wiedergabe fanden. Die Gesangsvor- träge des erwähnten Vereins wurden diesmal an Stelle des früher n Dirigenten Hrn. Professor Wermann, unter Leitung des Hrn Bürgerschullehre-s G. Zump: auSgesührt und fanden den wohlverdienten Beifall der Zuhörer. Neben Chorkompositionen von Nofsi, Hegar, Kremser, Zumpe, Wermann, Kretschmer und Friebenberg kamen auch ein Soloquartett von Kücken „Du schöne Maid", auSgesührt von den Herren Anders, Grumbt, Männel ll und Spranger, sowie in der Reissigerschen Komposition „Blücher am Rhein" ein Solo, vorgetragen von Hrn. Göckeritz, zu Ge hör. Die Gesangsdarbietungen des gestrigen Liederabends rechtfertigten von neuem das Interesse und die Anerkenn ung, die man in hi sigen musikliebenden Kreisen den Leistungen des Dresdner Lehrer-Gesangvereins seit längerer Zeit entgegenbringt. * Ter Bürgerverein für Neu- und Antonstadst hielt am 27. Juni im Saale des Ballhauses eine Monatsver- sammlung ab Nach Erledigung verschiedener geschäftlicher Angelegenheiten, insbesondere der Aufnahme 16 neuer Mit glieder und der Zuwahl des Vorstandsmitgliedes Hrn. Fabrikant Reindel, wurde Bericht über das am 4. Juni im Linckeschen Bade abgehaltene Commerfest erstattet. Die in allen Teilen wohlgelunoene und gutbesuchte Ver anstaltung hat auch in finanzieller Beziehung einen beach tenswerten Erfclg gehabt; es wurden 1127,04 M als Reingewinn erzielt. Den Damen und Herren, welche durch wertvolle Geschenke für die Gabenverlosung und durch aufopferungsvolle Thätigkeit zum Gelingen de« Festes mit beigetragcn hatten, wurde Ler Dank des Vereins zum Ausdrucke gebracht Eine rege Debatte knüpfte sich an 3 eingegangene Fragekastenzettel an. Dieselben betrafen die Ermäßigung der Dampfschiffahrtspreise nach den Vororten, die Erhaltung der großen Kastanien auf der äußeren Bautznerstraße und LasDOffenhalten der verschiedenen Thore zu den Neustädter Friedhöfen für die Besucher derselben. Es wurde beschlossen, im Sinne der abgegebenen Frage kasten zettel an den zuständigen Stellen vorstellig zu werden * Während des gestrigen Gewitters fanden verschiedene Alarme der Feuerwehr statt Zunächst wollte man kurz vor 8 Uhr einen Blitzschlag in einem Grundstück der Trabantengasse beobachtet haben. Die rasch herbei geeilte Löschmannschaft konnte Spuren eines Blitzschlages nicht aufftnden; der Fall wird sich wahrscheinlich mit einem heute morgen angezeigten kalten Blitzschlag in einer Gärtnerwohnung an der Herzogin-Garten decken — Einige Zeit später war blinder Lärm die Ursache zu einem AuS- rücken nach der Marschallstraße. — Kurz nach 8 Uhr meldete der Kreuztürmer da» Aufgehen von zwei Land, feuern, und zwar in der Geoend von Renn«r«do»f- wohin jedoch der großen Entfernung wegen nicht au«- dcn Zinsenverlust sei, d. h. ein Abzug vom Fakturenwert für die Zeit, um die man früher, als man verpflichtet ist, zahlt, während Ums -Provision eine Prämienleisiung des VerkäuferS entweder an den Käufer oder den BeikausSvermiitler sei — Infolge einer Eingabe der H u G-K Zittau ersuchte die l Kommission die Königl. Äencrald rcknon der sächsischen CtaaiScijenbahnen, aus die Einrichtung genügender Räume für Nichtraucher überall und zwar auch in den Wagen der Schmal spurbahnen hinzuwirlen Der Vorstand beschloß, dem Ersuchen de» Vereins ter Weißerih Wasser-Interessenten ent sprechend, den Beitritt der Kammer zu diesem als körperlichc« Mitglicd. — Weiter berichtet Ler Vorsitzende, daß das ReichS- postamt ein weiteres Gesuch um Errichtung einer Fernsprech- einrichtung zwischen Dressen und Bodenbich abschläglich be- schieden habe und dies mit dem Hinweise auf die geschäftlich n Ergebnisse der anderen Dresdner Fernsprechverbindungen mit Leipzig, Chemnitz, Freiberg u j. w. begründe, welche keines wegs den geheg.en Erwartungen entsprächen. Es werde des halb eine solche Fernsprechverbindung nur dann eingerichtet werden können, wenn ein Minimum des Ertrages von den Interessenten garantiert werde. Vom Königl. Mini sterium des Innern ist die Handels- und Gewerbe - kammer ausgefordcrt worden, sich über die von dem ReichS- postamte angeführten Motive für ihren ablehnenden Bescheid zu äußern bez. dieselben zu leleuchten. Es werde sich diese Änderung daraus zu beschränken haben, daß das Reichspostamt mit der Aufwerfung der S acantiesr ige ein Moment wieder ausnehme, welches man als endgiltig beseitigt angesehen habe. Außerdem muff'! sich jede neue E nrichiung eist ein! den und wenn das Reichspostamt, wie jeder andere Geschäftsmann, Geduld habe, so werde es auch bessere Ergebnisse zu verzeichnen haben. Von anderer Seite wurde konstatiert, daß die Einnahmen aus den Dresdner Fernsprechverbindungen gar nicht so gering seien und daß die Benutzung derselben auch nurch die Höhe der Gebühren wesentlich beeil flußt werde — Uder den Jabresbericht re ferierte Handelekammermitglied Buchcr-DippoldiSwalde Di« Diskussion beschränkte sich aus einen Punkt, betreffend die Beschwer den der kleinen Gefchäftsleu e «n der Sächsischen Schweiz hinsicht lich d°r Sonntagsruhe. Lurch dieselbe werde den kleinen Händlern, die hauptsächlich auf Lie Sonntage angewiesen seien, das Ge schäft fast ganz unmöglch gemacht. Das erzeuge vielfach Un- zusrrcLenheit zumal man in jenen Kreisen wisse, daß die Sonn tagsruhe z B in Bad Elster weniger streug durchgesührt werde. Er wurde beschlossen, die Lage dec Geschäftsleute in der Sächsischen Schweiz im Jahresbericht zu berücksichtigen. Die Kammer genehmigte im Übrigen den Bericht — Hr Vize präsident Konsul Lüder berichtete hieraus über die Behand lung deS Geschäftsreisenden in Schweden und Däne mark. Hierüber liegen vieljoch Beschwerden vor, die sich na mentlich ans die Hohe Besteuerung -1-0 Kronen sür den Monat — langsame Abserti ung bei den Steuerbehörden und abnorm hohe Strafen bei etwaigen Übertretungen beziehen. Die Kammer hat brr einer Anzahl v.n Firmen über diesen Punk angsiragt und es hat sich hierbei bestätigt, daß diese Klagen namentlich hinsichil-ch Schwebens begründet sind; der Referent beantragt namens der ersten Kommission, die Kammer wolle beim Königl. Ministerium dahin vorstellig zu werden, bei der Reichsregicrung dahin wirken zu wollen, daß dieselbe eutwedcr auf dem W-ge diplomatisch-r Bei Handlungen oder bei Gelegenheit des Abschlusses eines Handelsvertrags mit Schweden-Norwegen eine Herabfctzung dieser Steuern, bei deren Erhebung auch ein ausgedehntes Spionagesystem sich herauSgebildet hat — zu erlangen. Nachdem der schwedische Generalkonsul Kammermilglied Rosenkranz zur Insormation Ler Kammer mitgeteilt hatte, daß Schweden diese hohe Besteuerung nur eingesührt habe, um einem lästigen Hausierhandel der unter der MaSke von Handelsreisen sich verstecke habe, enigegentrelen zu können, trat die Kammer dem Anträge des Reserenien der ersten Kommission, welchen auch Hr. Konsul Heuschkel befürwortete, bei. Punkt 4 de- Tagesordnung betraf die Einsetzung eines stehenden Handelsvertragsausschusses. Hr Vizepräsi dent Lüder referierte über dieie seit längerer Zeit schwebende Frage und teilte mit, daß der Handclstag belchlosscn habe, sein Bureau zu einem solchen Ausschüsse ümzugestalten, welcher geeignet sei, die Wünsche des Handelsstandes vor dem Abschluß von Handelsverträgen an maßgebenden Stellen zum Ausdruck zu bringen Der Handelslag hat sich nun an Vie Handels kammern gewendet mit dem Ersuchen, ihm ihre Mitwirkung zur Durchführung seines Planes zuzusagen, die sür ihren Be zirk in Bctiacht kommenden Industriezweige namhaft zu machen und Industrielle zu bezeichnen, die geeignet und geneigt seien, sich an dcn Arbeiten des Ausschusses zu beteiligen. Rescrcnt empfiehlt diesem Ersuchen, zu entsprechen, welchem Antrag dre Kammer zustimmle. — Über die Absicht, eine kommunale Besteuerung des Weins in Dresden herbeizujühren, resericrlc Kammermitglied Kommerzienrat Eollenbusch Derselbe bemerkte, daß die Gcf-xgeLung einer solchen Besteuerung enl- gegensteye. Die Weinhändlcr Dresdens haben gegen die Absicht des Rats und der Stadtverordneten den hier zum Berkaus gelangenden Wein mit 3 M pro Irl zu besteuern eine Eingabe an d e Königl. Staatsregierung gerichtet, in welcher sie aussühren, daß der in Aussicht genommene Steuersatz gegenüber der Thaifache. daß hier nur billige Weine verbraucht werden, zu hoch sei und daß Lurch eine solche Besteuerung das Weingesääst nach außerhalb unmöglich gemacht werde. Sie bitten deshalb, von jeder Verorderung der Gesetzgebung in di ser Richtung Absimd nehmen zu wollen Reserent empfahl diese Eingabe zu befürworten; deinen sp echcnd sprach sich die Kammec m-t allen gegen 7 Stimmen gegen die Einsührung einer kommunalen Besteuerung des Weines in Dresden aus. * Ta der Preisstand des Heues und anderer Futterkräuler eine außerordentliche Höhe erreicht hat, nimmt der übersee ische Import von Heu zu. Aus Nordamerika si d berei's zah reiche mit Heu beladene Dampfer an ihren Bestimmungs orten eingelroffen. In Hamburg haben mehrere lausend Ballen amerikanische- Preßheu flotten Absatz gesunden. Dem Eintreffen zahlreicher weiterer Heuftachtcn aus Amerika wird «nlgegen- gefehen. Übrigens dürfte d r Bcdais an Futterstoffen, zum Teil wenigstens, au- inländischen Beständen gedeckt werden können, da in den Ostprovinzen die Ernte einen Überschuß des Ertrages über das rig«ne Verbrauchsquantum der Besitzer in Aussicht stellt. Insbesondere wird aus der Weichselniederung berichtet, daß dort die Heu- und Kleeernte sich recht zufriedenstellend anläßt »ich von dem Proviantamt Thorn augenblicklich sür gutes Pserdeheu aus der diesjährigen Ernte frei Magazin 3 M ge zahlt werden. Da in Süd und Westdeutschland die Preise schon aus 1» und 12 M. gegangen sind, so beabsichtigen viele Landwirte der Weichselniederung ihre Erntevorräte auf dortige Märkte zu bringen. — Ja Bulgarien wurde aus Anregung der Regierung eine große Gesellschaft für Bergwerks- und Eisen industrie in Samakow gegründete. Man scheint sich also auch in dem jungen Staate so rasch und so viel wie möglich von den ausländifchen Industrien emancipicren zu wollen. — In Argentinien scheinen auch unter der neuen Re gierung die FinanzskanLale aus der Tagesordnung zu bleiben. Nach einer Meldung deS Reuierschen Bureaus au» BucnoS- Ayres sind zwei Diiektoren der Hypothekarbank, welche «in Defizit von mehreren Millionen hat, ihres Amtes enthoben worden; eine strenge Untersuchung soll eingeleitet word.n fein. * DaS griechische Amtsblatt veröffentlicht ein zwischen der griechischen Regierung, der Nationalbank, der Bank voa Konstantinopel und dem Lvidoner Bankhaus« Hambro and SonS abgeschlossenes Übereinkommen, welches bezweckt, den Kurs der gri chifchrn Anleihe von 1823 zu halten. Die Kontra henten verpflichten sich, an den Börsenplätzen, an welchen die Anleihe eingesührt wird, dir Obligationen bi- zum Betrage von 220003 Psd. Sterl, zu einem Preise gleich Sü Proz. in London anzukausrn. — Die Generalversammlung der Neuen sächsische» FlußversicherungSgesellskvast in Leipzig genehmigte die Vorlagen der Verwaltung. LS wurde demgemäß die Verteilung von »8 M pro Aktie als Dividende und 20 «h Rückprämie des hloffen. * Die Generalversammlung der Weißthaler Aktien- Spinuerei in Weißthal-Kockisch bei Mittweida ge nehmigte Lie TageSoidnung gemäß den Vorschlägen der Ver waltung einstimmig. Ter Direktion wurde, nachdem diese»-« auf eine diesbezüglich« Anfrage erklärt hatte, daß auch da« Nachrichten aus dcn Landcstcikn. * Schwarzenberg, 27. Juni An der Reichstags stichwahl haben sich in Rittersgrün sämtliche 328 Wähler beteiligt, ebenso war dies in Blauen- thal (48) und Er la (40) der Fall. * Lommatzsch, 28 Juni Se. Excellenz der Hr Staats Minister v. Metzsch weilte gestern in hiesiger Stadt und besichtigte unter Führung des Gewerbevereins vorstehers LederhünLler Sichre, des Bürgermeisters vr. Zahn und des Amtegericht rats Gottschald die Gewerbeaussteüung. In Begleitung Sr Excellenz befanden sich die Herren Geh. Rat Vodel-Dresden und geh. Regierungsrat v Kirch- bach-Meißen. * Freiberg, 28. Juni. Am vergangenen Sonntag vormittag ist, wie das „Leipz. Tagebl." berichtet, im Muldenthal ein alter Schacht plötzlich zusammen gesunken. Derselbe war in der oberen Hälfte verschüttet und überwölbt gewesen. Kurz bevor die Katastrophe ein trat, waren noch drei kleine Kinder über dcn Schacht hin weggelaufen, und es ist eine glückliche Fügung zu nennen, daß keins von ihnen in die Tiefe hmabgerissen wurde. Der entstandene Schlund läßt am Grunde einen Wasser spiegel erkennen und ist bis dahin uvgesähr 50 m tief. Mit den Vorarbeiten zur WiederauSsüllung und Über wölbung des Schachtes ist sosort begonnen worden. * Nossen, 27. Juni. In letzter Woche sind, dem „Chemn. Tgbl." zufolge, hier und in der Umgegend überaus zahlreiche Crkraniungen eingetretcn welche die angespann- Kste Thätigkeit aller Ärzte m Anspruch nehmen. Un'er der Kinderwelt sind es Masern und Scharlachfieber, zum Teil mit Diphtheriüs verbunden, bei Erwachsenen namentlich Lungenentzündung und Influenza, die am häufigsten auftreten. * Aus dem oberen Elbthale, 28. Juni. Am Nach mittag und Abend des 26. Juni vollzog sich, wie das „Chemn. Tageblatt" schreibt, ein überaus lebhafter SchifsahrtSverkehr stromabwärts. Ursache dazu war die Wusserzunahme des Stromes, die von den befrachteten Schiffen in Aussig, Rosawitz, Tetschen-Laube u. a O. zu sofortigem Aufbruch benutzt wurde. Die Mehrzahl dieser Fahrzeuge erreichte noch am 26. Juni Krippen und Schandau; dort lag dementsprechend Schiff an Schiff, um sich der Revision zu unterwerfen. Während der Nacht trat abermals ein anhaltendes Regenweiter ein, das jedenfalls noch größere Wirkungen auf Flur und Strom hinterlassen hat. * Königsbrück, 28. Juni. Unser Ort steht gegenwärtig in freudiger Erwartung eines regen, die lokalen Verhält niffe merklich hebenden militärischen Lebens. Nachdem das im städtischen Gebiet zur Unterbringung eines Truppen- aerückt wurde, und nach Alt franken Nach letzterem Orte rückte die Landspritze aus, gelangte aber nicht mehr zur Thätigkeit, da die Ortsscuerwehr den in einem Neben gebäude entstandenen Dachstuhlbrand bereits bewältigt Halle. — Es sind außerdem nach verschiedenen Richtungen hin noch Feuerscheine wahrgenommen worden, welche meist auf Blitzschläge zurückzusühren sein dürsten; nähere Nach richten hierüber schien zur Zeit noch. * Am I. Juli d. I geht das bis jetzt im Besitze des Hrn L Schülke befindliche Wäschegeschäft an den frühe ren Inhaber Hrn. C. W. Thiel und Hrn. Richard Müller aus Plauen i. V über Dar Gefchäst wird in demselben Lokale (Prager- und MoScsin»kystraß«n»Ecke) unter der Firma Müller u. C. W Thiel weitergeführt werden. Hr. Thiel, welcher sich durch seine Lieferungen von Braut- und KinderauSstattungen, sowie durch mehrfache öffentliche Ausstellungen derselben bekannt gemacht hat, erhält in Hrn R. Müller einen mit tüchtigen Fachkennt- niffen auSgrstatteten Teilhaber, der lange Jahre in einem der größten WäscheauSstattungSgeschäste Berlins, haupt sächlich der Herrenhemden- und Bettwarenbranche, vor- gestanden hat. Die von Hrn. L. Schülke neu ausgenom menen Seidenstoffe werden von der neuen Firma zu denfelben außergewöhnlich billigen Preisen auch fernerhin verkauft werden. - Der gestrige Tag ist der heißeste dieses Jahres gewesen; die Schwüle war nahezu unerträglich und ließ aus da» Eintreten von Gewittern schließen. Nach 8 Uhr entluden sich dieselben, aus dem Westen und Noldwesten kommend, über der Stadt mit großer Heftigkeit und unter ge waltigem Sturm, welcher an Bäumen und Sträuchern, vielfach auch an Gebäuden Schäden verurfachte. Die Niederschläge währten eine halbe Stunde und waren so stark, daß die Schleußen das Wasser nicht zu fassen ver mochten und die Straßen teilwsis überschwemmt waren. Der Pflanzenwelt wird die Feuchtigkeit außcrorventlichen Nutzen bringen Nr. 12 hier garnisoniert, sowie eine Königl. Garnisonver- vor die Behörde geschleift und beschuldigt werden, unge- waltung, als deren Vorstand Hr. Kaserneninspektor Schu- setzlich und mit Willen sich geweigert zu haben, ihren ' ' ' Fahrpreis zu zahlen, wenn sie den richtigen Fahrpreis
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