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59. Jahrgang erledigt. am die hat und Inserat, werden bis Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommcn und kosten: die Ispall.Zeile «5Pf. Unter Eingesandt: 30 Ps. anzukündigen.' Na, eS ist bisher auch ohne Neuß ältere Linie im deutschen Reichsbund gegangen! — Be- merkenSwerth find noch die Worte, welche die osficiSse „Leipziger Zeitung' an die Feier knüpft: „Nutzbar möchten wir diesen Tag für unser Volk machen. Denn e- werden der Jubiläen nachgerade zu viel und je mehr ihrer werden, desto mehr verfällt unser Volk jener Flachheit der Gesinnung, die nur an dem äußeren Glanz solcher Festtage hängt, aber nicht- Bleibende- davon sür sich mit nach Hause nimmt, weil man mi Politische Weltschau. Deutsche- Reich. Der Reichstag Mittwoch den Rest de- Marine-Etat- DuneMnIs-IMung. Auf da- mit 1. April beginnende zweite Quartal der „Sächsischen Dorszettung", „Yeunundfünfzigker Jahrgang", nehmen alle kaiserlichen Postämter, Postexpeditionen und Landpostboten gegen Vorausbezahlung von 1 Mark 50 Pf. Bestellungen an ; auch kann da- Blatt, wenn e- verlangt wird, den geehrten auswärtigen Abonnenten durch die betreffenden Postanstalten gegen Botenlohn von nur 25 Pf. pro Quartal jeden Dienstag, Donnerstag und Sonn abend pünktlich in'- Hau- gesandt werden. Diejenigen Pränumeranten in Dresden und Umgegend, welche ihre Bestellungen direkt bei uns (Neustadt, kl. Meißner, gaffe 4), oder bei den von uns angestellten Boten machen, erhalten die Zeitung jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend ohne irgend eine Preiserhöhung zugeschickt. Dringend ersuchen wir aber, die AbonnementS-Bestel- lungrn gefälligst sofort machen zu wollen, indem wir bei späteren Aufträgen für die Nachlieferungen der bereit- erschienenen Nummern nicht einstehen können. Inserate finden bei der bedeutenden Auflage der „Sächsischen Dorfzeitung' durch dieselbe sowohl in Dresden und dessen Umgegend, als auch im ganzen Lande die aus gedehnteste Verbreitung. Die Verlag-»Expedition. Juseratln- Annahmestclen: Die Arnoldische Buchhandluna, Jnvalidcndant, Hassenstein LVvqler, Rudolf Mosü-, G. L. Daube « (lo. in Dresden, Leipzig, Frankfurt a/M, G. Sohl, Kcsselsdorf u. s. w. iich Uche DorheitukA Lin unterhaltendes Blatt für den Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-AtlN° s. täinter Dresden für die Ortschaften de« kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgt. 6 Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Herrmann Zklülter in EtatSbcrathung überhaupt in zweiter Lesung Die Debatte, welche anfang- sehr still zu verlaufen begründet zurückgewiesen wurden; zu einem a Theil mußte die Erörterung verschoben werden, der Verwaltung von den Vorgängen keine Ke v gegeben worden war. Gegenüber diesen ^sald kratischen Klagen wurde aber von anderer Sette, von dem Abg. Rösicke (bei keiner Partei) daran er. innert, wie wenig die Soctaldemokroten d.e orely Anderer, z. B. nichtsocialdemokratischer Arbeiter, achten. Zu einer interessanten kleinen Debatte kam e-, a Abg. v. Stumm (ReichSP) der Marineverwaltung den Rath ertheilte, jeden Socialdemokraten von ver kaiserlichen Werft zu entfernen. Admiral Hollmann, offenbar von dem Bestreben deS Abg. v. Stumm, die Marineverwaltung socialpolitisch zu bevormunden, sehr unangenehm berührt, versicherte, daß die Verwaltung ganz genau wisse, was fie zu thun habe. Du- Schicksal der Marinevorlage dürste nach diesen beiden ersten Lesungen im Plenum wohl auch für die brüte Lesung bereits jetzt befigelt sein. — Die nächste Sitzung deS Hause- findet am Freitag statt. „ Zur kretischen Frage wird dem „Hamb. Korr, au- Berlin gemeldet, daß sich die Meldungen von einem bevorstehenden Zerfall de- europäischen KonckrtS als ungerechtfertigt erweisen dürsten. Der Pessimismus sei völlig gegenstandslos, e- werde auf ein fernere- Zusammenarbeiten der Mächte gerechnet. Die Besorgmß vor einer tieferen Verwickelung Deutschlands in die Orientwirren erscheine unbegründet. Da- Entfalten der deutschen Flagge auf Kreta bedeute eine That zum Zeugmß der Anwesenheit, wozu Deutschland in der Voraussetzung einer gemeinsamen europäischen Friedensaktion bereit war und bi- auf Weitere- bereit ist, ohne daß ein Aufbieten stärkerer Machtmittel deutscherseits ersorder. lich wäre. — Die socialdemokratische Fraktion deS Reichstages hat beschlossen, in der orientalischen Frage in der Art Stellung zu nehmen, daß da- Selbst bestimmung-recht der Kreter anerkannt und gegen jede gewaltsame Einmengung Deutschlands Protest erhoben wird. Von der Centenarfeier sei heute noch Folgen des nachgetragen. Nach dem Fackelzug der Stud enten. schäft am Dienstag Abend empfing der Kaiser eine Deputation derselben, an welche er nachstehende Worte richtete: „Meine Herren! Ich danke Ihnen herzlich für die Ueberraschung, die Sie mir bereitet haben. Sorgen Sie dafür, daß da-, was der alte Herr Ihnen ver macht hat, stets treu bewahrt werde. Sorgen Sie vor Allem auch dafür, daß im Volk nicht so genörgelt werde, wie eS jetzt leider so viel der Fall ist." — Die russischen Soldaten, die zur Centenarfeier nach Berlin entsandt waren, find während ihre- dortigen Aufenthalte- mit allen nur Wxptd u. Redaktion Ure-dkN-Nrufta»» v. Meißner Waffe 4. Dir Zeitung erscheint Tteufta«, Dsnuerfta, und Eonnaben» früh. UH»nne»eM-- Drei». »terteljahrl. M. IFO. Zu beziehen durch d,e kaiserlichen Post- Anstalten und durch unsere Boten. Bei freier Lieferung inS HauS erhebt die Posi noch eine Ge bühr von 25 Pf. schien — das Haus war wieder öde und leer — nahm später einen etwa- lebhafteren Ton an, als die social demokratischen Abgeordneten Metzger und Auer über angebliche ungehörige Behandlung der Arbeiter auf den Wersten Klagen erhoben, die von den Ver. tretern der Marine-Verwaltung zum Theil al- un- Sonnabend, den 27. März 1897 SN-TiLL aründlich kennen lernen. Sie hatten immer Nn?-rossic^ Gefreite zur Begleitung, die ewige ^uttr sfi ^stündigen konnten, da zu diesem °"^n7bm n Dienst solche Leute au-gewählt wurden, m^iasiens einige Kenntniß der russischen Sprache b.U n w Ä inMchin .Iwa, D.U.!» st-b-n. DI« Ruff.n «chi-d-n m» dm °"g-"-»m»m Srinn-runaen von Berlin und nahmen auch eine solche süße", «N mit nach dn H-im-'d. dmn der «aism dal jedem der Soldaten di- Erinn,rungim-da.I- «er- liedm die sie wahrend der Festtage am orangtsarbenen »L »ügen. - ».sonder, h- üch naMrttch -.M-r da- Fürftenthum „Reuß allere L r n l e bet der Feier ausgezeichnet. Das „Greizer Tagbl. meldet solgen- den Vorfall vom 23. d. M.: „Ein hiesiger EmwHner preußischer Nationalität hatte am Festtage am Mon tag mit einer schwarz-weißen, also preußischen Fahne, aessaaat Als er mittag- nach Hause kam, war die Aabne verschwunden. Nachdem ihm seine HauSwtrthin mitaeM daß die Sladtpolizeibebörde auf Ver- anlassunq deS fürstlichen Landrath-amt- die Entfernung der Fahne angeordnet habe, erbat er sich im sürstlichen Landrath-amt Ausschluß und dort wurde ihm vom Regierungsaffessor v. USlar-Gleichen eröffnet, daß er die Entfernung der Fahne angeordnet habe, weil das HerauShüngen derselben eine politische Demon- stration(!'.)sei." Weiterhin wird der „Post" au-Greiz berichtet: Die von privater Seite hier veranstalteten Centenarseierlichkeiten gingen ohne jede Mitbetheiligung fürstlicher Beamten vor sich. Eine Festfeier fand in den Kirchen deS Landes nicht statt. Bezeichnend war eS, daß das fürstliche Konsistorium auf das vor Wochen gestellte Gesuch um Gestattung einer kirchlichen Feier nicht einmal geantwortet hat. Konsistorium und Landes regierung bestehen aus Anhängern der wrlfisch-hesfischen Reichspartei. Nach dem Tode Kaiser Wilhelm'- I. wurde in Greiz allerdings ein TrauergotteSdienst, auf Ansuchen des Bezirkskommandos, gestattet, zugleich aber dem Superintendenten untersagt, diesen Gottesdienst in der Kirche oder unter den kirchlichen Nachrichten vorher Ieuitkekon. Die Erbschaft. Kriminal-Roman von Ludwig Habicht. (Nachdruck verboten.) (15. Fortsetzung.) Er begleitete sie bis an die Wilsdruffer Straße, ging aber nicht mü bi- an da- von ihr bewohnte Haus, sondern blieb an der Ecke zurück und sah ihr nach. „War doch ein gefährliche- Spiel, daß ich mich mit dem Frauenzimmer emließ", murmelte er. „Sie sängt in ihrer tollen Leidenschaft an fürchterlich zu werden. Heirathenl Lächerlich, sollte mir einsallen. Muß darüber nachdenken, wie ich mich ihrer mit guter Manier entlediqe, sobald ich da- Geld habe. Bis dahin darf ich's aber nicht mit ihr verderben. Und Vie sich'- nur mit dem geschriebenen Bekenntmß ver halten mag? Jedenfalls muß ich zusehen, Uhr und Aimband wieder in die Hände zu bekommen." JustuS Röhricht war nicht der Einrige, der an diesem Abende Selbstgespräche hielt. Der Maler hatte nur scheinbar den Weg nach dem Bahnhofe eingeschlagen. Nach wenigen Schritten, al- er sich unbeobachtet sah, war er zurückgekehrt, Röhricht vorsichtig nachgeschlichen und Ohrenzeuge der Unterredung zwischen ihm und Franzi-ka geworden. Er hatte darüber zwar den letzten Zuq versäumt und mußte den Weg nach Wiejendurg tu Fuß zurückiegev, da er nicht in Dresden übernachten »achte. Er wurde ihm jedoch nicht lang, war er doch von dem Vernommenen so erfüllt, daß er sich mehr- mal- in lauten Au-rufen Luft machte. X. Wieder beschäftigte der „Wiesenburger Mord" die Bewohner Dresden- und der Umgegend, denn erst jetzt sollte eS gelungen sein, den wirklichen Verbrecher oder vielmehr ein Verbrecherpaar dingfest zu machen und nicht der Polizei, nicht dem Scharfsinne de- unter- suchenden Richter-, sondern dem geschickten und ein- müthigen Zusammenwirken einiger Privatpersonen soll e diese überraschende That gelungen sein. Hinfällig war der Verdacht gegen Kaspar Lomnitz, der auch bereit» entlassen worden war, ohne über die ihm wieder geschenkte Freiheit besondere Freude an den Tag zu legen; eS hatte ihm im Gesängmß gut gefallen er verließ e- mit dem Vorhaben, eS so einzurichten, daß er bald wieder komme. Geradezu beschämt waren Diejenigen, die noch immer an dem Argwohne gegen die alte Gräfin Kunitz festgehassen hatten und auch die zahlreichen Widersacher de- Referendars Ortler ze-gten sich kleinlaut, gaben sich aber noch nicht geschlagen, da Letzterer au- seiner Haft noch nicht entlassen war. Seine Freunde erklärten daS jedoch nur für die Frage einer kurzen Zeit und Justtzroch Friebe, der sehr trübselig umhergeschiichen war und -ch am Liebsten vor Niemandem hätte sehen lassen sina wieder an, da« Haupt zu erheben. ' ' D.e MärchenbUder im Schlosse zu W.esenburg hatten in den lrtz'en Tagen nur geringe Fortschritte gemocht. Lothar Seefeld war beständig in Dresden und schier unzertrennlich von seinem neu gewonnenen i Freund JustuS Röhricht. Zwischen beiden trat die Ueberernstimmung der Gesinnung immer stärker zu Tage, nur daß der Maler sich noch weit mehr al- „Herrenmensch", noch weit ichsüchtiger und rück sichtsloser al- Jener geberdete. Röhricht ließ denn auch im vertraulichen Verkehr mit dem Gleipgesinnten manche- Wort fallen, da- just nicht auf der Goldwaage gewogen war und würde sehr betroffen gewesen sein, wenn er gesehen hätte, daß Se«feld, nachdem er ihn verlassen, sich sorgfältige Auf zeichnungen machte. Noch viel betroffener würde er und Franzi-ka freilich gewesen sein, hätten sie von einem Besuche gewußt, den Antonie Weiler im Wiesen burger Schlosse abgestattet, während die Mutter und Franziska sie auf ihrer Wanderung von einer Musik- schülerin zur anderen wähnten. Zwischen ihr und Erika war bei deren einmaliger Anwesenheit in Antonien- Wohnung in Dre-den mehr durch Blicke und Händedrücke al- durch Worte ein Bündniß geschlossen worden. Schwer und widerstrebend nur hatte sie sich dazu bereit finden lassen, Späher- dienst- gegen die Freundin zu leisten, selbst nachdem der Verdacht gegen diese beinahe zur Gewißheit ge worden war und ein Grauen, da- sie nur schwer zu lie ersüllte, sobald sie mtt Fran- A okt «uch h»er hatte d.e stärkste gegeben^ »e,buchen Herzen endlich den AuSschlag liebte Albert Ortler, oder hatte ihn viel- wäk^ni^o« hoffnungslos, halb unbewußt, U ""«dete, -- s" 'nur die Empörung F anzi-ka s unwürdige« Betragen gegen den red-