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AeNesle Zeilung -es Bezirks :inma! Nr. 90 92. Jahrgang l Iehn^ :r, dah habe!" - und «erlend !mberg de am r Rei; ihrem Frau - und WeraS, Sorge, ch eine § Dippoldiswalde. Eine stattliche Anzahl von Losen zu der am 17. d. M. stattgefundenen Lotterie zum Neubau eines städtischen Hallenbades in Fr> Hauptgewinn f1 W Gemäß 8 23 Abs. 1 der Neichsverordnung vom 5. 12. 25 wird der Verkehr mit Kraftfahrzeugen aller Art auf folgenden Strafen in Flur Zinnwald untersagt: 1. Straße vom Sachs. Reiter nach der Pelswäsche, 2. Straße von der Staatsstraße Dresden—Teplih nach dem Sägewerk Grumbt, 3. Straße von der Landesgrenze nach der Pelswäsche. Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 14. April 1926. reiberg hat auch hier Absatz gesunden. Der Wohnhaus) siel auf Nr. 102 751, der 2. Gewinn <1 Auto-Viersitzer) auf Nr. 105 819, der 3. (1 Dreizimmer-Woh- raaner wieder rn Sie : ein- Meses Blak enlhSN -le amMchen BeknuulmachungeL -er Amlshauplmmmschasl, -es Amtsgerichts unS -es Sla-trats Zu Dippol-iswal-e Anzelgeuprel«: Die 42 Millimeter breit« Petitzeil« 20 Reichspfennige. Eingesandt und Reklamen 50 Reichspfennlge. uf der id mit Haute, !e rich- einer Eich« inauS- Tier- lachsen ersten te der is den dahin, m sich n ein- g an deren glühte. Pfiffen ) nicht senden r und schliche raßen- l Töne unter- Weitzeritz-Zeilung Ageszeitung mrS Anzeiger sür DippoMswal-e, Schmie-eberg «.K doch auch von hohem Werle ist, ja, für diese in erster Linie be- I stimmt ist, die Arbeiterschaft, nur in verschwindend geringem I Maße an den gestrigen Veranstaltungen beteiligte. Schon die I Besichtigung der Ausstellung ist für sie bei aller Geld- und Woh nungsnot von außerordentlichem Werke. Es läßt sich ja so vieles I ohne jedewede Geldkosten sür die Gesunderhaltung, für die Ent- I Wicklung unserer Kinder tun. Und auch die Vorträge bieten so I vieles, dah man nur hoffen und wünschen möchte, daß die wei teren Veranstaltungen auch von jener Seite aus mehr Beachtung ! finden. Dippoldiswalde. In der letzten Hauptversammlung der Frei willigen Feuerwehr war beschlossen worden, dieses Jahr wieder einmal wie früher in wirtschaftlich besseren Zeilen ein I Stiftungssest abzuhalten und der vergangene Sonnabend als Tag l der Abhaltung bestimmt worden. Der große Schützenhaussaal war allerdings nur zur Hälfte besetzt, immerhin waren es weit über 100 Personen, die an der festlichen Tafel Platz genommen hatten und von Schießhauswirt Börner gut bewirtet wurden. Di« Reihe der Ansprachen eröffnete Kommandant Reichel mit Gruh I und der Hoffnung auf einen recht schönen Verlaus des Festes. Adjutant Hörl hielt Rückblick auf di« zurückliegenden schweren Jahre, in denen der Freiwillige Feuerwehrdienst angeseindet wurde, wie man aber doch die Disziplin aufrecht erhielt — und bei allen Wünschen Entgegenkommen fand bei der Stadtverwal tung und dem Feuerlöschausschuß. Er begrüßte besonders Bürger meister Herrmann und Stadtrak Jäckel, den Dezernenten des städtischen Feuerlöschwesens. Sei die Feuerwehr auch manchmal ein Sorgenkind gewesen, so seien sie doch sicher jetzt stolz auf sie. Er dankte ihnen mit dreifachem „Gut Wehr". Mit den Frühlings blumen verglich Hauptmann Heinrich die anwesenden Damen und weihte ihnen sein Glas. Bürgermeister Hermann dankte im Namen der anwesenden Gäste für die Einladung und Hörl für die anerkennenden Worte. Das gemeinnützige Wirken der Frei willigen Feuerwehr sei bekannt: werde mit dem Worte „Gemein- flnn" Heuzutage viel Unfug getrieben und verberge sich dahinter oft krassester Egoismus, so zeige ihn unsere Feuerwehr aus idealen Gründen. Er begrüßte die Wiederwahl des Komman danten Reichel in der letzten Hauptversammlung, der streng im Dienst und gemütlich außerhalb desselben sei. Er wünschte der Wehr alles Gute für die weiteren Jahre. Nachdem stell vertretender Führer Kothe die anwesenden Ehrenmitglieder der Wehr und den stellvertretenden Oberführer der Pflichtfeuerwehr begrüßt hatte, fprach dos Mitglied deS Ausschusses, Kaufmann Fischer, noch auf das Kommando, als die besten der Wehr, die Führer zum Ziel und gelobte ihnen Vertrauen und Gefolgschaft zum Segen der Stadt und der Allgemeinheit. In Ermangelung eines Tafelliedes wurden aus den der Wehr von ihrem Gründer Thurm gestifteten Liederbüchern einige allgemeine Lieder gesungen, dann räumte sman die Tische zur Seite und gab sich dem Tanz« hin, der durch humoristische Vorträge und Scherztpuren unter brochen wurde. Mit der Gewißheit, ein schönes Stiftungsfest verlebt zu haben, ging man in später Stunde (oder warS nicht viel mehr recht früh?) nach Haus. den Abend eröffnete, den Redner des Abends, Dr. Schadendorf, Dresden, begrüßte, auf die Ausstellung hinwies und dann das Programm aller Veranstaltungen nochmals bekannt gab. Möchte der Anlauf, den wir jetzt nehmen, zum Ziele führen, zur kräf tigen Gesundung unseres Volkes. Dr. Schadendorf sprach dann zunächst über die Entwicklung der Krankenpflege bis zu unserem Wohlfahrtsgesetz. Dem Naturgesetz Erhaltung des Individuums folgend, setzten die Spartaner ihre schwächlichen Kinder aus, morden noch heule Bewohner kleiner Inseln des Stillen Ozeans ihre Kinder, die sonst keinen Platz bei ihren Volksgenossen hät ten. Wir erkennen das Recht jedes Staatsbürgers, gesund an Körper und Geist zu sein, an, und haben im Mohlfahrtsgeseh eine Einrichtung gesch«sfen, wie sie kein andrer Staat hak. Jetzt gilt eS nicht mehr, nur Krankheiten zu heilen, vorzubeugen ist oberster Grundsatz und unsere neuzeitliche Gesundheitspflege be tont dies ganz besonders. Was nützt aber alle objektive Gesund heitspflege, wenn sie nicht getragen ist vom Verständnis des ein zelnen. Ist jeder einzelne gesund, ists auch die Gesamtheit. So ist Gesundheit nicht mehr Privatsache: und hier seht die RGW. ein. Andre Staaten kennen ähnliche Einrichtungen, das Gute wollen wir dort entlehnen. Daraus folgend soll die RGW. nicht ein Versuch bleiben, man will weitergehen. Die Lauen, Abseits- stehenden müssen herangeholt werden. Daß Lufk, Licht, Wasser die besten Faktoren zur Gesunderhaltung sind, war 1794 schon bekannt, mit der Erkenntnis der Bazillenkrankheiten begann eine neue Zeit. Persönliche Gesundheitspflege muß hier ein- setzen, und das will die RGW. vermitteln. Wie wird, so meinte Redner, doch vielmals das Messing in der Wohnung geputzt, aber die Zähne zu putzen, daran denkt man dort nicht. Hinaus in Lust und Licht. Die englische Krankheit ist ja nur eine De generationskrankheit, weil wir uns entfernt haben von Luft, Licht und Wasser. Alles auf Erden bewegt sich im Rythmus, dem Sommer folgt der Winter, dem Tag die Nacht usw. So muß auch in der Körper-, in der Gesundheitspflege Rythmus liegen, der Anspannung Abspannung folgen, die Anstrengung Lockerung ablösen. Schon beim Kinde beginnts. Im Rythmus muß der Ruhe tüchtige Bewegung folgen, in der Schule dann dem Stillesitzen das Turnen, im Lehrlingsalter der Arbeit der Urlaub. Viel geschieht in Erholungssürsorge des einzelnen. Le digenheime, Volkshochschulen, Ferienheime erstehen. In Eng land ende Sonnabends die Arbeitszeit um 2 Uhr, dann betätige man sich in Leibesübungen, der Sonntag bleibe aber vollkommen der Erholung und frisch gestärkt beginne man die neue Wochen arbeit. Hier in Dippoldiswalde wüste der günstige Moment der landschaftlichen Schönheit ausgenuht werden. Dr. Schadendorf las dann vor, was der Landesverband zur Gesundheitswoche sagt und führte am Schlüsse auS, daß die Arbeit, die geleistet, das Material, das gesammelt worden ist, in späterer Zeit Früchte I bringen werden. Die RGW. solle ein Markstein für jeden ein- I zclnen werden. Dieser Gedanke möchte festen Fuß fassen. Nach I einer kurzen Pause, in der der Posaunenchor wieder mit Vor- I trägen erfreut hatte, ging Dr. Schadendorf noch auf die Aus- I stellung etwas näher ein und gab anschließend Erklärungen zu I dem folgenden Theaterstück „Die 5 Großmächte". Er betonte, daß durch Beispiel und Gegenbeispiel das Richtige erst fest ver- I stündlich werde, sprach zur Kindererziehung, der schlimmen Sitte I des Schnullers, zur Wohnungspflege, die mit Liebe und Hin- I gebung versorgt werden müsse und behandelte die Gefahren des I Cholera-, Tuberkel-, Diphterie-, GärungS- und Fäulnis-Bazillus. I Dann begann das Theaterstück, das nach einer populär-wissen- I schaftlichen Abhandlung von Ewald auf Veranlassung von Wohl- I fahrtspflegerin, Frl. Günther, von stud. theol. Michael, dem I Sohne unseres Herrn Sup. M. geschrieben worden ist. In fri- I fchen Worten, denen auch der Humor nicht fehlt, behandelt es I die Geschichte, die Fortpflanzung, die Lebensbedingungen jedes einzelnen Bazillus und zeigt wie Sauberkeit und Trockenheit, I Licht und Luft ihre ärgsten Feinde, der Menschheit Bundesge- I nosfen im Kampfe mit diesen kleinsten Lebewesen sind. Das I Stück fand lebhaften Anklang und viel Beifall, möchte es auch I die nötige Nachahmung finden, dann würde die viele Mühe des I Verfassers und der Mitwirkenden nicht vergebens sein. Im I Schlußwort sagte Gewerbeoberstudienrat Meller: Mir haben ge- I zeigt, durch Beispiel, wie man auch in bescheidenen Verhältnissen ! gut wohnen kann, wohnen muh, wenn man sich gesund erhalten I will, wie wir den Nachwuchs erziehen sollen, um aus Ihm kräf- I tige Menschen zu machen und scheinbar scherzhaft gezeigt, wie unsre ärgsten Feinde sich über unS lustig machen. Wir wollen den Ernst daraus nehmen. Möchten die vielen Bazillen immer I mehr Widerstand bei unS finden, uns immer weniger nach dem I Leben trachten. Die Gesundheit ist ein Geschenk des Welten- I lenkers, baS man als solches bewerten und täglich neu erwerben soll, um es zu besitzen, die man als höchstes Gut betrachten soll. I Wir wollen nicht oloS nehmen, sondern auch geben, unsern Volks genossen geben von dem Inhalt dieses Abends, ihnen sagen, waS nötig ist, um unser Volk einer bessern Zukunft zuzusühren. Möch ten die guten Lehren und die reichen Beisoiele, die in der RGW. I gegeben werden, an alle Volksgenossen herankommen zum Se- I gen des einzelnen, zum Segen des deutschen Volkes. Der Po saunenchor schloß mit einem musikalischen Vortrag den Abend. Verdient gemacht um ihn und ganz besonders um die Ausstellung I hat sich Frl. Günther, die die ganzen letzten Wochen schier un ermüdlich war in immer neuen Gedanken, Plänen und in der Arbeit. Welch riesige Arbeit besonders in der Aufstellung der beiden Wohnküchen steckt, erkennt man beim Anschauen gar nicht. Sie wurde hierbei lebhaft unterstützt von Dir. Meller und von Schülern der Mllllerschule und der Volksschule, aber auch von Tischlermeister Strubes, der in bereitwilliger Weise die Möbesstücke dargeliehen hat. Während der Pause vor dem Theater wurden Hegen freiwillige Spenden verschiedene Schriften verteilt, deren Inhalt außerordentlich viel Wissens- und Be herzigenswertes bringt. Wie mitgeteilt wurde, werden durch Be- zirksarzt Reg.-Obermedizinalral Dr. Hofmann Führungen durch die Ausstellung stattfinden und zwar am DienStag norm. 11 Uhr für die Oberklassen der Volksschule und am Donnerstag für di« Fortbildungsschule, '/,3 für die Mädchen, um 4 Ahr für die Kna ben. Für Erwachsene sind Führungen vorgesehen am DienStag nachm. 2 Ahr und am Sonntag vvrm. 11 Ayr. Bedauerlich war eS zu sehen, daß sich die, sür die die Rcichsgesundheitswoche Bezugspreis: Für «inen Monat 2 Reichsmark H mit Zutragen, einzeln« Nummern 15 RelchS- Z Pfennige. Gemeind« - Verbands - Girokonto § stummer 3. Fernsprecher: Amt Dlppoldis- ; rvalde Nr. S. Postscheckonko Dresden 12 548. Lokales mW Sächsisches. Dippoldiswalde. In einer Zeit Harker wirtschaftlicher Kämpfe und großer Notlage fast aller Glieder unseres deutschen Volkes ist eS doppelt wichtig für jedermann, sich seine Gesundheit, das höchste Gut, das der einzelne noch besitzt, zu erhalten, um sich den Lebensunterhalt zu schaffen, um mithelfen zu können am Wiederaufstieg unserer Volksgemeinschaft. Darauf hinzuweisen, Anleitung zu geben zur Erhaltung oder Wiedererlangung der Ge sundheit, ist der wichtigste Zweck der ReichSgesundheikswoche, die in diesen 8 Tagen, vom 18.—25. April im ganzen deutschen Vater sande abgehalten wird. Auch in unserer Stadt sind Vorberei tungen zur Durchführung der RGW. getroffen worden und die Veranstaltungen nahmen gestern ihren Anfang. Bereits seit Donnerstag wiesen an den verschiedensten Stellen, an Plakat säulen, in Schaufenstern usw. die offiziellen Plakate auf die Reichsgesundheitswoche hin, in verschiedenen Schaufenstern wa ren besondere Ausstellungen getroffen worden. Allen voran geht hierin die Firma Hermann Lommatzsch, Drogerie zum Elefanten, Inh. Erich Macheleit, die mit Plakaten am Geschäftshaus« und in den Fenstern, mit entsprechenden Bildern und Hinweisen dem Zweck und Ziel der RGW. gerecht wird. Am gestrigen Sonntag Morgen leitete der Posaunenchor mit musikalischen Vorträgen auf verschiedenen Plätzen der Stadt und ihrer nächsten Umgebung die Veranstaltungen ein. Im Vormittagsgottesdienste gedachte Sup. Michael des großen Merles der Gesundheit und ihrer Er haltung, wie des ganzen Zweckes der RGW. Für vormittags 11 Ahr waren turnerische Vorführungen des Allgemeinen Turn vereins Dippoldiswalde (DT.) auf dem Marktplätze angesetzt. Von der Vereinsturnhalle aus, voran der Trommler- und Pfeifer zug, marschierten Turner, Turnerinnen und Iugenbturner durch Garten- und Bahnhofstraße und Schuhgasse nach der oberen Stadt. Hier teilte sich der Zug in drei Teile, die zu gleicher Zeit durch die Kirchgasse, die Herrengasse und die Mittelgasse über den Marktplatz zogen, sich vor der Apotheke aufstellten und von dort aus in Zwöiferreihen nach dem Rathaus zu aufmarschierten. Anter Oberturnwart DonatHS Leitung, von den beiden Turnwarten Börner und Echiehel vorgeturnt, wurden Freiübungen gezeigt, Aebungen, bei denen alle Teile des Körpers drst:chgearbeitet, be ansprucht wurden. Die Aebungen wurden unter Musikbegleitung recht sauber und exakt geturnt, sie fanden bei der großen Zu- schauerzahl, die die ganze südliche Markthälfte umstand, unge teilte Anerkennung. Im Anschluß an die Aebungen hielt der Vorsitzende deS hiesigen Arbeitsausschußes für die RGW., Ge- werdeoberstudienrat Dir. Ing. Meller von der vor dem Rathaus errichteten Vorturner-Tribüne eine Ansprache an die zahlreich Versammelten. Währen- einer ganzen Woche werde gezeigt und gelehrt, wie man sich die Gesundheit erhalten könne. Das große Völkerringen habe viele unserer Volksgenosten uns entrissen, viele seien als Krüppel heimgekehrt. Amsomehr haben wir die Pflicht, uns gesund zu erhalten, unsere Jugend zu kräftigen Men schen zu erziehen. In der RGW. wollen wir sagen und zeigen, wie das geschehen kann. Die eben gesehenen Aebungen zeigen, wie jede Muskel beansprucht wird, wie jedes Glied in Bewegung gesetzt wird. Wir wollen lehren, wie der Körper durch Sport ge stählt werden kann, durch Vorträge aus berufenem Munde hören, was wir tun können, wenn Leidon sich melden, wie wir uns zu »erhalten haben. Gewerbeoberstudienrat Meller dankte allen, di« ihr« Kräfte in den Dienst der RGW. gestellt haben und sprach die Hoffnung aus, daß unser ganzes Volk im allgemeinen und unser Bezirk im besonderen Ersprießliches durch die RGW. erreiche. Wir alle wollen unS in den Dienst unseres Vater landes stellen. Er schloß mit einem Hoch auf unser deutsches Vaterland. Darauf formierten sich die Turner zum Zuge, mar schierten um den Marktplatz und durch die Mühlstraße zur Turnhalle zurück. Das schöne, auch leidlich warme Wetter war dieser Veranstaltung recht günstig. Für den Abend war eine Veranstaltung in der Reichskrone vorgesehen, eine Ausstellung und ein Vortrag. Die Ausstellung bot außerordentlich viel, zu nächst eine große Zahl medizinischer Bilder. Man sah da die Beanspruchung deS Körpers bei den verschiedenen Leibes übungen, Alkohol und Verbrechen, die Schädigungen des Kör pers durch die Elektrizität, graphische und bildliche Darstellungen über die Säuglingssterblichkeit, Haarpflege, Kinderpuder, Körper haltung und Berufsarbeit, Bilder über Aebertragung und Schuh vor Tuberkulose und vieles andere. Sehr interessant und auher- ordrntllch belehrend waren die Gegenüberstellungen von Richtigem und Falschem, sei es in Erziehung, Pflege oder wo sonst. Diese Gegenüberstellung brachte vor allem auch die Ausstellung der Wohnküche, die eine sauber, voll Luft und Licht, aufgeräumt, alles an seinem Platz», das Kindchen im Korbe mit zufriedenem Gesicht, alles nett, anheimelnd, wohnlich, die ander« unsauber, ummfgeräumk, Brot und Zigarrenasche in trautem Verein, Klei dungsstücke umherllegend, ein Kinderwagen voller Betten, daß mans Kindlein gar nicht sah. Mer soll sich da wohl fühlen, wie soll dort unser Nachwuchs gedeihen und . . . leider gibts solcher Wohnungen noch allzuviele. Und endlich hakte im Bühnenzknmer der Naturheilverein ausgestellt. Gute Lehren in Spruchform wa ren an den Wandflächen angebracht, gute Bücher lagen auS, «benfo Sachen zur Körper- und Gesundheitspflege, von Resorm- Nabrung und Kleidung. Außerdem sah man auch eine Reihe Bilder von Spielplätzen und Luftbädern, darunter auch den Plan zum neuen Luftbad des Vereins, doS hoffentlich recht bald auf dem beabsichtigten Platze am Plan, oberhalb des Spritzen- h«us«S erstehen kann. Es war '/,9 geworden, als nach einem Mufikvorlrag -es Posaunenchores Gewerbeoberstudienrat Meller nungseinrichtung) auf Nr. 112 562, der 4. s1 Speisezimmerein richtung) aus Nr. 48 461 und der 5. (1 Klavier) auf Nr. 104 148. Alle Losnummern mit der Endziffer 6 sind mit einem Gewinne von 1 M: gezogen worden. Die Gewinnliste werden wir in einigen Tagen zur Einsichtnahme aushängen. — Weichenwärter Emil Müller, hier, Freiberger Str. wohnhaft, konnte am 9. April sein 25 jähriges Dienstjubiläum bei der Reichsbahn begehen. Dippoldiswalde. Das Frühjahrsquartal der hiesigen Schmiede- Innung fand am Sonntag im Fremdenhof „Roker Hirsch" stakt. Eingangs ehrte man in üblicher Weise das Andenken des kürz lich verstorbenen Mitgliedes Meisters Jungnickel in Theisewitz und stellte auf Anfrage der Gewerbekammer hin fest, daß ar beitslose Meisterssöhne im Innungsbezirk nicht vorhanden sind. Als Meister wurde mit herzlichem Willkommen Kollege Ma- schinSky—Paulsdorf ausgenommen und weiter 4 Lehrlinge mit ermahnenden Worten durch den Obermeister in die Innung ein gereiht. Einen ausführlichen Bericht gab Obermeister Mende über einen am Karfreitag in Dresden stattgesundenen Ober meistertag, der sehr lebhaften Ausklang gehabt hat. Seiten der Landwirtschaft wird ein Preisabbau der Schmiedearbeiten ge wünscht. Das wurde dort verhandelt und führte zu dem Be schluß, die Preise nochmals im Sinne der Anweisungen des Landesausschusses nachzuprüsen. Für Husbeschlag ist ein Schmie den in der staatlichen Lehrschmiede veranstaltet worden. Di» dortigen Ergebnisse sollen der Preisberechnung zu Grunoe ge legt werden. Zum VerbandStag in Annaberg wird Obermeister Mende abgeorünet, auch werden die VergütungSsähe für di» Mitglieder des Prüfungsausschusses gut geheißen bez. festgesetzt. Zu der Frage über Zwangsinnung oder freie Innung, zu der schon zu Beginn eine Liste zur Eintragung der verschiedenen An sichten herumaereicht worden war, nahm der Vorsitzende des Landesverbandes, Obermeister Klatsche-Meißen, in einem Vor träge Stellung und wies darauf hin, dah Heuke ein fester Zu sammenschluß des Handwerks unbedingt erforderlich sei und daß dieser durch eine Zwangs-Innung am vesten erreicht werde. Zum Schluß des Quartals fanden noch Verhandlungen über PreiS- Herabsehung mit dem hiesigen Landbund, vertreten durch Ge schäftsführer Dr. Pinder—-Dippoldiswalde im Beisein des Landesverbands-Vorsitzenden Obermeister Klatsche—Meißen statt, bei denen gegenseitig die Meinungen ausgetauscht und enger» Beziehungen oesprochen, endgültige Beschlüsse aber nicht gefasst wurden, da auch noch weitere Unterlagen dazu beschafft werden müssen. — Wie aus Breslau gemeldet wird, hat vormals König Friedrich August eine Beleidigungsklage gegen di« kommunistisch» Press» in Schlesien erhoben, di« vor dem Abschluß des Volks begehrens Enthüllungen über die Art und Weise des Erwerbs des Gutes KSnigsfried durch das HanS Mettin gemacht hakte. Verantwortlicher Redakteur: Felix Jehn«. — Druck und Verlag: Earl Jebnr in Dlvvoldlswalde Montag, am 19. April 1926