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6a Jugendobjekt - ein ent- EAus der scheidender Beitrag Parteiarbeit zur Kollektivbildung Aus einem für die Bezirksdelegiertenkonferenz vorbereiteten Diskussionsbeitrag der Genossin Sabine Spitzner, Studentin der Sektion FPM Ausgehend vom Beschluß der Be zirksleitung vom 3. Januar 1974, in dem unter anderem gefordert wird, die Effektivität des- Selbststudiums systematisch zu erhöhen und den Studenten Eigenschaften der Neue rer und Erfinder anzueignen, möchte ich darlegen, wie sich meine FDJ- Gruppe schon seit längerer Zeit be müht, sich diese Eigenschaften anzu eignen, und wie sie dabei als Kol lektiv gewachsen ist. Meine Gruppe arbeitete län gere Zeit am Jugendobjekt „Pro- grammierung von NC-Maschinen“, das an der Sektion Fertigungsprozeß und -mittel in Abstimmung mit dem Fritz-Heckert-Kombinat gebildet wurde. Dieses Jugendobjekt kam auf Anregung der Hochschullehrer und der FDJ-GOL zustande. In den Diskussionen ging es um die Frage, den Klassenauftrag — unser Studium als Auftrag der Arbeiter klasse •— zu erfüllen sowie an der Erfüllung des Volkswirtschaftsplanes aktiv mitzuwirken. Das Jugendob jekt gab uns die Möglichkeit, unser erworbenes theoretisches Wissen in der Praxis anzuwenden und bei der Lösung wichtiger volkswirtschaftli cher Aufgaben zu helfen. Alle Freunde entschlossen sich, daran teilzunehmen, weil sie sich der ge sellschaftlichen Bedeutung bewußt wurden. Natürlich gab es auch Freunde, die zuerst nur mitmachten, um nicht abseits von der Gruppe zu stehen. Uns ging es vor allem darum, daß nicht nur die leistungsstärkeren Stu denten an der Lösung dieser Auf gabe teilnehmen, sondern alle. So fühlte sich keiner aus dem Kollektiv ausgeschlossen. Das Jugendobjekt brachte für alle auch persönliche Konsequenzen mit sich, manche In teressen mußten zurückgestellt wer den. Mit Lust und Liebe und voller Op timismus gingen alle Freunde an die Arbeit, lernten manuell Programmie ren für die Anlaufwerkstücke von Prisma II, erlernten eine Program- miersprache, um, maschinell pro grammieren zu können, und entwik- kelten einen Vermaßungsstandard. Bei Cez Arkeit ezwiscten de: einzelnen Etappen gab es manche Schwierigkeiten zu bewältigen. Eines lernten wir jedoch sehr schnell, hier konnte keiner allein arbeiten, son dern es war jeder innerhalb der Ar beitsgruppe auf den anderen ange wiesen. Die Arbeit innerhalb der Gruppe entwickelte sich gut, und es entstand ein Wettstreit der Arbeits gruppen untereinander bezüglich Ar ¬ beitspensums und Termine. So ent stand auch ein guter Kontakt zu den Seminargruppenberatern, dem Lehr bereichsleiter und den Betreuern vom Kombinat „Fritz Heckert“ und dem Forschungszentrum. Um den Kontakt zu den Arbeitern und Technologen zu finden, bemühte sich unsere Gruppe um einen Paten schaftsvertrag mit einer Brigade. Viele gemeinsame Veranstaltungen auf politisch-ideologischem, fachli chem und kulturell-sportlichem Ge biet vertieften die Beziehungen zwi schen der Patenbrigade, einer Gruppe von Technologen, und mei ner FDJ-Gruppe. Wir lernten da durch viele ihrer Probleme besser verstehen. Kritisch müssen wir einschätzen, daß ein konstanter Einsatz von grö ßeren Studentengruppen im Kombi nat „Fritz Heckert“ Karl-Marx-Stadt nicht möglich war. Es sollte doch an- gestrebt werden, daß recht viele Stu denten ein solches modernes Werk zeugmaschinenkombinat unserer Re publik durch Exkursionen, Jugend objekte und Ingenieurpraktika ken nenlernen. Dieses Problem muß schnellstens von der Leitung der Technischen Hochschule mit dem Kombinat „Fritz Heckert“ geklärt werden. Je der Freund unserer Gruppe hat durch die Arbeit am Jugendobjekt seine konkrete Aufgabe und damit entsprechende Verantwortung über tragen' bekommen. Die Folge war eine positive Wirkung auf die Per sönlichkeitsentwicklung eines jeden. Die Mitglieder der Gruppe lernten, das Ganze zu sehen, bei Schwierig keiten den Kopf nicht zu verlieren, mit dem nötigen Ehrgeiz und der entsprechenden Konsequenz an die Aufgaben heranzugehen und an un gelösten Aufgaben zu knobeln. Wir diskutierten über aktuell-politische Fragen, fachliche, aber auch persön liche Probleme. Diese persönlichen Gespräche halfen der Gruppenleitung, schneller und genauer die Freunde kennenzulernen und einen guten Kontakt zu jedem einzelnen herzustel len. Dies alles beeinflußte entschei dend die Entwicklung der Gruppe zu einem sozialistischen Studentenkol lektiv. Zu den 4. Studententagen der Technischen Hochschule konnten wir den Titel erfolgreich verteidigen. Wir vier Genossen bemühten uns gemeinsam mit den aktiven FDJlern, als Vorbilder auf die Gruppe zu wir ken. Wir führten viele Diskussionen und Aussprachen und haben so zum Erfolg des Jugendobjektes beigetra gen. Eine besonders positive Entwick lung nahm der Jugendfreund Stefan Barthel. Wir wählten ihm zum Lei ter des Jugendobjekts.’ Stefan war sich der übertragenen Verantwor tung bewußt. Er bemühte sich sehr selbständig und mit Ehrgeiz um die Probleme des Jugendobjektes. Ange spornt durch die gute Entwicklung, die unser Kollektiv genommen hat, haben wir uns vorgenommen, unser Studium mit bestmöglichen Ergeb nissen abzuschließen, die gewonne nen Erfahrungen schöpferisch zu verarbeiten- und so eine fundierte Basis für den Einsatz in der Praxis zu schaffen und damit an der Lö- sung der Aufgaben des VIII. Partei tages aktiv mitzuwirken. Am 19. Februar 1974 wurde die Hochschulgruppe des Kulturbundes der DDR an unserer Hochschule gegründet. Gesprächspartner auf unserem Bild sind (von rechts nach links) die Bundesfreunde Girl (Mitglied des Vor standes der Hochschulgruppe) Prof. Dr. Weber (Rektor unserer Hochschule), Prof. Dr. Schirmer (Stellvertreter des Ministers für das Hoch- und Fachschulwesen), Bundesfreundin Quaas (Abteilungsleiter im Bundessekreta riat des Kulturbundes der DDR) und Dr. Reiners (Vorsitzender der Hochschulgruppe des Kulturbundes der DDR). Politische Überzeugung fördert Initiative Die Vorbereitung und Durchfüh rung der Parteiwahlen sowie die Auswertung der Delegiertenkonfe renz unserer Parteiorganisation wa ren Höhepunkte im Parteileben und trugen zur Stärkung der Kampfkraft der Ber. PO bei. Es gelang, die Kol lektivität in den Abteilungspartei organisationen und Parteigruppen weiter auszuprägen, die innerpartei liche Demokratie zu festigen, Be wußtheit und Disziplin weiter zu er höhen. Ausgangspunkt für die Bereichs parteileitung war und ist, die quali tativ höheren Aufgaben, die insbe sondere der Volkswirtschaftsplan 1974 auch der Sektion stellt, allen Genossen und parteilosen Angehöri gen der Sektion in erster Linie als ideologische Anforderung zu ver deutlichen. Gleichzeitig widmen wir in den Parteikollektiven, aber auch in der staatlichen Leitung und den Wissen schaftsbereichen der Kollektivität der Leitungstätigkeit verstärkte Auf merksamkeit, wie das Genosse Erich Honecker in seinem Interview an läßlich der Parteiwahlen forderte, in dem er die Leninsche Arbeitsweise umriß, die den Stil des VIII. Partei tages charakterisiert. Um ein politisch einheitliches und geschlossenes Auftreten des Partei kollektivs zur weiteren Klärung poli tischer Grundüberzeugungen zu ge währleisten, geben wir den APO- Leitungen orientierende Schwer ¬ punkte. Durch die intensive Aus wertung der Beschlüsse der 11. Ta gung des ZK der SED ist es der Parteiorganisation gelungen, den Mitarbeitern und Studenten der Sek tion Verarbeitungstechnik die große Rolle der Wissenschaft und Technik bei der Verwirklichung der vom VIII. Parteitag gestellten Hauptauf gabe noch deutlicher zu machen. Das kommt in den jetzt vorliegen den Aktivitäten im sozialistischen Wettbewerb der Mitarbeiter sowie im Studentenwettstreit zum Aus druck. In diesem ideologischen Reifepro zeß ergriffen die Genossen die In itiative, führten mit den Mitarbei tern und. Studenten zahlreiche per sönliche Gespräche und gingen bei den Verpflichtungen im sozialisti schem Wettbewerb mit gutem Bei spiel voran. So wurden z. B. die Lehrprogramme im Kollektiv der einzelnen Wissenschaftsbereiche im Beisein der Vertreter der Haupt praxispartner beraten und verteidigt. Zahlreiche Seminargruppen der Ma trikel 1972 und 1973 nahmen den Kampf um den Titel „Sozialistisches Studentenkollektiv“ sowie um den Ehrennamen „Kollektiv der Deutsch- Sowjetischen Freundschaft“ auf. Eine neue Aufgabenstellung in der Arbeit der Studentischen Rationali- sierungs- und Konstruktionsbüros ist zum Beispiel die Entwicklung und Konstruktion einer Thermokammer für ein Schrumpfkraftmeßgerät, von dem hoher volkswirtschaftlicher Nutzen sowie die Einsparung von Arbeitskräften erwartet werden. Mit der Erfüllung der eingegange-, nen Verpflichtungen wird der Mit arbeitern und Studenten immer deutlicher bewußt, daß sie damit einen unmittelbaren Beitrag zur all- seitigen Stärkung unserer sozialisti schen Republik sowie der sozialisti schen Staatengemeinschaft leisten. Die Ergebnisse der Arbeit bestätigen, daß, ausgehend von den Berichts wahlversammlungen und der Dele giertenkonferenz der Parteiorganisa tion der Hochschule, es immer besser gelingt, die führende Rolle der Par tei weiter zu erhöhen und die Ver bindung zu den. parteilosen Mit arbeitern und zu den Studenten zu festigen. Ein Problem ist für uns der Abbau der noch bestehenden großen Niveauunterschiede in der gesell schaftlichen Arbeit, weil wir der Auffassung sind, daß hier noch echte Potenzen freigesetzt werden können, die der weiteren Verbesse- rung der Arbeit in der Sektion dienen. Bei aller Differenziertheit und den noch vorhandenen Mängeln und Schwächen, vor denen wir keines wegs die Augen verschließen, kön nen wir mit vollem Recht sagen, daß in der Sektion Verartunt Is- technik alle Anstrengungeruf d je würdige Vorbereitung des . Ja' 1- restages der DDR unternommen werden. W. Machalett, Sekretär der Bereichsparteiorganisationsleitung Sektion Verarbeitungstechnik Beschlüsse der SED-Delegiertenkonferenzen konsequent verwirklichen Aus einem für die Bezirksdelegiertenkonferenz vorbereiteten Diskussionsbeitrag des Rektors, Genossen Prof. Dr. Weber (Fortsetzung von Seite 1) des Territoriums das von einem Kollektiv entwickelte Metallbear- beitüngsfluid vorstellen, die Anwen dung desselben und die daraus resul tierenden Vorteile zur Steigerung der Arbeitsproduktivität erläutern. Im Ergebnis der Beratungen der Delegiertenkonferenz unserer Partei organisation orientierten wir weiter hin darauf, daß wir im Jahre 1974 bei der Lösung von Aufgaben für unsere Volkswirtschaft in stärkerem Maße als im Vorjahre Studenten ein beziehen. Durch die Verbesserung der Wissenschaftlich-produktiven Tä tigkeit wollen wir erreichen, daß unsere Studenten ihr Wissen bereits während des Studiums für unsere Volkswirtschaft schöpferisch anwen den und damit gleichzeitig Fähigkei ten und Fertigkeiten herausgebildet werden, die sie besser auf ihren Einsatz in der sozialistischen Praxis vorbereiten. Die erfolgreiche Arbeit der auf der Grundlage von sowjeti schen Erfahrungen entwickelten und auf Initiative des sozialistischen Jugendverbandes unserer Hochschule gegründeten Studentischen Rationa- lisierungs- und Konstruktionsbüros wollen wir weiter fortführen. In gleicher Weise trifft das auf die wissenschaftlichen Studentenzirkel und Jugendobjekte zu. Besonders hervorzuheben sind die Initiativen unserer Genossen, die durch klare, eindeutige fachliche und gesellschaftspolitische Aufga benstellung, gründliche Betreuung und Kontrolle gemeinsam mit dem Jugendverband und den Betrieben die Wirksamkeit der wissenschaft- lich-produktiven Tätigkeit im Aus- bildungs- und Erziehungsprozeß wesentlich erhöht haben. So konnten Studenten der Sektion Verarbei tungstechnik im VEB Papierhülsen und Registraturbedarf Lößnitz We sentlich zur Erarbeitung einer neuen Technologie bei der Schrumpfhül-, senherstellung beitragen. Diese. Auf gabe haben sie deshalb gemeistert, da ihnen vor Inangriffnahme der Arbeit nicht nur die technische Pro blemstellung eingehend erläutert wurde, sondern die Bedeutung ihrer Arbeit für die Erfüllung der Haupt aufgabe in unserer Republik und in der UdSSR politisch bewußter wurde. Besonders die engen Bindungen mit den sowjetischen Partnerhoch schulen, die mit dem Abschluß von Zweijahres-Arbeitsplänen nun auch breiter auf die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Forschung und des Austausches von Gastdozenten ge richtet sind, verlangen von uns, allen Wissenschaftlern und Mitarbeitern noch besser zu erläutern, daß sie nur ein echter Partner für die sowjeti schen Genossen sind, wenn sie selbst in dieser Kooperation hohe Leistun gen erreichen. Dazu ist es aber auch erforderlich,daß wir uns noch stär ker mit solchen Erscheinungen aus einandersetzen, daß wohl die füh rende Rolle der sowjetischen Wis senschaften anerkannt wird, aber zum Beispiel in den Diplomarbeiten und Dissertationsschriften die Aus wertung sowjetischer Literatur noch zu gering ist. Ein ähnlicher Wider spruch zeigt sich bei einigen Wis senschaftlern und Studenten zwi schen der allgemeinen Anerken nung der Notwendigkeit, die russi sche Sprache gut zu beherrschen und dem Bemühen, sie dementspre chend zu erlernen. Mit solchen Stu denten und Mitarbeit« müssen wir uns noch stärker ause nandersetzen, um die Übereinstimmung von Wort und Tat herzustellen. Auf dem vor wenigen Wochen stattgefundenen 7. Konzil unserer Hochschule legten wir, ausgehend von unserer 5. Delegiertenkonferenz, die zu lösenden Aufgaben des Jahres 1974 schwerpunktmäßig fest, und es gibt bereits gute Initiativen, diese Aufgaben in Vorbereitung des 25. Jahrestages der DDR zu erfüllen. 26 Kollektive der Mitarbeiter und Studenten beteiligen sich in der Sektion Fertigungsprozeß und -mittel am Wettbewerb um den Ehrentitel „Kollektiv der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft“. Als erste Kollektive der Technischen Hochschule konnten die Mitarbeiter des Lehrbereiches Tribotechnik und dia Studenten der Seminargruppe 70'30 (unser Bild) mit diesem Titel ausge zeichnet werden. Freiheit für Luis Corvalan eingekerkerten Patrioten Chiles! Querido comarodo Corvalön: Estamos firmemente a su lado y al lado de todos los potrlotos dhilenos. Ezigimos su libera- cion. POSTKARTE Lafnetkpat 0A5M An Luis Corvalan Senator der Republik Chile Santiago de Chile Wir fordern: Freiheit für Luis Corvalan und alle Patrioten Chiles! Seit dem faschistischen Putsch im September 1973 erheben die Kollektive der Mitarbeiter und Studen ten unserer Hochschule Anklage gegen den bluti gen Terror, die Folterungen und Morde. Wir for dern Freiheit für Luis Corvalan, Freiheit für alle ver hafteten Patrioten und die Wiederherstellung der Menschenrechte in Chile! Nachfolgende Protestresolution ist ein Beispiel für viele, in denen die verstärkte Solidarität zum Aus druck kommt und konkret in den Bereichen mit der materiellen Hilfe für die chilenischen Genossen ver bunden wird. „Wir Angehörigen des Wissenschaftsbereiches Ar beitswissenschaften und Standardisierung der Sek tion Technologie der metallverarbeitenden Industrie der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt haben erneut von der sich verschärfenden Barbarei der chi lenischen Militärjtnta gegen unseren Genossen Luis Corvalan und die anderen politischen Häftlinge Kenntnis erhalten. Wir sind empört, daß diese auf rechten chilenischen Patrioten durch den Terror der Faschisten auf der KZ-Insel Dawson in einen lang samen Tod getrieben werden sollen. Diese Maß nahmen sind identisch mit denen aus der finstersten Zeit des deutschen Faschismus. Wir protestieren entschieden gegen diese mörde rischen Absichten und fordern mit aller Entschieden heit die Freilassung des Generalsekretärs der Kom munistischen Partei Chiles, des Genossen Luis Cor- valän und der anderen politischen Gefangenen! Tod dem Faschismus! Freiheit für Luis Corvalan und aile Patrioten Chiles!" Wir veröffentlichen nebenstehend die Vorderseite einer Solidaritätspostkarte, die, aufgeklebt auf eine gewöhnliche Postkarte, beschriftet mit unserem Pro test gegen den Terror der Junta und frankiert mit 0,65 Mark, baldigst abgeschickt werden sollte. Jede Stimme zählt! Reih dich ein in die Front der inter nationalen Solidarität, die schon so viele Erfolge er rungen hat!