Volltext Seite (XML)
-67 ieü Wimmer --ftp» Leipzig, 1b. Juli, von Dresden hier «in und 7 ' allgemeinem Jnttresse- . M die preu- S«kle-»vtg, Holstein. Kiel, H. Juli. Die Düsternbrooker Badeanstalt D Besitzer, Consul Schloßbauer, durch Vermittlung des kö JntenkauturrqchS Schmidtke für die Summe vm 4 ßische Regierüng verkauft worden. Da» Areal,ql bänden, »»«faßt reichlich 6 Tonnen Land. Als »füg,Bestimm mg'deS reizend am Strande belege,«» Etablissements bezeichnet «mn vieAufnayme des Marine« ObercommandoS, des StationScommandoS Mit alle« «aS dazu Möü„ und den Bau einer Marine-Academie. Die di^ich^ BadefaffoN nnw-^utch den Berkaus nicht gestört werden. Die Erwerbung vo» Grundbesitz in stiel und am Kieler Hafen seit«», per preußischen Regierung beweist ,der Bevölke rung wiederum delWch, daß die preußische Regierung nicht Willens ist, von Beust traf gestern Abend . , Rom ab. Derselbe con- ferirte sodann mehrfach mit dem seit einigen Tagen hier anwesenden königl. baierischen v. d. Pfordten. Ohne einer JndiScretion uns schuldig zu machen, glauben wir mittheilen zu könne», daß der Gegenstand der Verhandlmigen bei der Staatsmänner ein engerer Anschluß der MiyMaatm sgwohl unter sich als an Oesterreich gewesen ist, mu mit vereinte« Kräften den Uwe * Preußens energischer als bisher entgcgentreten zu können. Soviel wir hören, gab sich in allen Hauptpunkten eine völlige Uebereinstimmung der Auffas sung knick. ' (Leipz. Abendp.) Kirchennachrichten au» Schneeberg. Ged»«,«: 6. Juli: d. KofferträgerF.W. Uhlmann ein S.- 6.Juli; b. Schuhe macherges. H. H. Dieke ein S. — 7. Juli: d. Zimmerges. CH. H. Härtel «ineL. — 7. Juli: d. Ä. u. Schuhmachermeister C. H. Anger «ine r. — 8. Juli» d. aus. B. «. Bergh I. Eh. Weihrauch ei« T. — 8. Juli: d. ans. B. u. Handel«»»:»» C. T. Haustein eine T. Gestorbene: 7. Juli: Marie Wilhelmine, der August« Wilhelmine Andrä T. tu« 1 I. — 7. Juli: I.-Z- Bauer, Bergh, et« Ehemann im 47 I. -- v. Juli: Emil, I. CH. Trommer», B. u. Schneidermeister« «Hel. S. im » I. — ». Juli: H. H. Diete'«, Schuhmacherges. uugetauster H. — ». Juli: Fr. JoharulL-Weir- derike, CH. H. A. Kramer«, Handarb. Ehefra» iu» «4 S-— ly. Juli: Fr. Erdmpth« Friederike, I. I. Ebert«, Gänghäuer« Ehefrau im 47 I. misvetts (Fortsetzung.) „Wie besessen ist der junge Haun vom BergnügungSteufel; das muß wahr sein, „fuhr die Weber fort. .. enken Sie sich, Herr Eberleins da« Kind ist so sehr krank und trotztdem macht er heute de« Shlvesterball in Casino mit." ' „Hm, hm, Leichtsinn über Leichtsinn." „Sein Vater war ein ganz anderer Mann, immer rüstig im Geschäfte, kann mlch noch frh» gut an ihn erinnern—ein« große stattlicheAigur, freund liche« Benehmen, war recht geachtet von Allen. 'S ist und bleibt aber doch merkwürdig, Herr Eberlein, daß man, obwohl schon gegen zwanzig Jahre seit der Seit vorüber sind, noch nicht« Genaues weiß, wer die Breter vor dem Stege übern Mühlgraben weggezoge» hat, daß der Mann da in der Nacht seinen Tod finden mußte." „Alte Geschichte da«!" äußerte Herr Eberlein aufstehend und abgewendet von der Weber sein weißes Halstuch vor dem Spigel zurecht zupfend. „Kom men Sie mit, will Ihnen ein paar Loth Kaffee mitgeben — trinken ihn doch gern, hm?" „Ja, aber nicht ohne Hücker, Bitteres genieße ich nicht." „Hähähä, sterben dereinst auch «licht am Herzdrücken, können's den Leu ten recht gut sagen, was Sie haben wollen." s „Ist auch nothwendig, sonst kriegt man nichts," entgegnete die Weber la chend, indem sie ihm in den Laden folgte und dann mit einigen Loth Kassie und Zucker beschenfte, denselben verließ. Er konnte keinen schlagenderen Beweis geben wie sehr ihr die Erzählun gen der Weber von dem zu erwartenden Fall des Kaufmanns Ulbricht inte- ressirten, als sowie derselben erzeigte freiwillige Spende, da dergleichen eigent lich nie in da« Bereich seine« Thun« gehörte. Er ging in da« Stübchen nebenan zurück und überließ sich daselbst einem längeren Nachdenken. Es mochte aber kein sonderlich angenehme« sein- denn sein sonst so ruhige« Gesicht zeugte von innerer Bewegung; seine Züge zuckten zuweilen, wie von einem schrecklichen Gedanken bewegt, unwillkürlich zusammen und de« Manne» Brust hob sich schwerer von Gefühl der Vollheit, als wolle eine Uehermenge kl »ge sogener Luft ihu den Hals zuschnüren. „Dummkopf ich! Steht'S deun nicht in der Bibel, daß —" Er trat zum Fenster, daß die Aussicht auf die Straße hatte und las in der auf dessen SimS liegenden aufgeschlageneu Bibel deu 38. und 39. Vers deS 22. CapitelS Samueli» halblaut vor sich hin: „Ich will Meinen Feinden nachjagen und sie vertilgen und will nicht um kehren, bi« ich sie umgebracht habe. Ich will sie umbringen und zerschmei ßen, und sollen mir nicht widerstehen; sie müssen unter meine Füße fal len." Nachdem er dieses mehremal mit größter Aufmerksaiukeit dnrchlsse«, legte er beide Hände flach auf die aufgeschlagene Bibel uNd blieb, die Augen schlie ßend, als durchgehe er im Geiste nochmals den Sinn der Worte des genann ten Propheten, eine Welle stehen. Wunderbar war die Veränderung, die sich seiner bemächtigte; sein Gesicht wurde wieder so ruhig, wie e- immer sich zeigte; die Bewegung, die kurz zuvor seine Brust krampfhaft erfaßt zu haben schien, war vollkommen verschwunden. Hätte da« Büch nicht I" rief er leise vor sich hin, einen Blick auf die von seinem Händen bedeckte Bibel herabsenkend. „Ach, e« ist Mdin Trostquell, meine Sündenvergebung«« — »hur da« Buch wäre ich gewiß ein elender Mensch!" . . . (Fortsetzung folgtH ') Mn« dm gebildete» Stände»» anc nicht« zu« Suche) bat stch bewogen ges..„...„— n. an Presse nicht Momme, dergleichen Unzuträgtichkeite»», wie oben bemerkt, alS War- mmg der Oeffentlichkeit anheim zu gebe», sondern e« sei lediglich der SchnluiMc-, tion anzuzeigc» und hat man zum Ucberfluß noch behauptet, daß das Kind an ei ner Lungenkrank! « t verschieden sei. Ganz abgesehen davon, daß betreffende Corpe, ration sich-mit ihren eigenen Waffen schlägt, indem?« die Presse welche m ihreilAuge» nicht berechtigt ist, Ueberschreitunge» de« Gesetze« zu rügen, selbst benutzt. Sache», zu behaupten, die mit dem Gutachten der von unserer Negierung eingesetzten Medicinal- Behörde in Widerspruch steht, mich es stch selbst sagen, daßmdlesem Falle, wo^ene criminelle Untersuchung unausbleiblich ist, von einem Discipiliiarverfahren keine Rede sei» kann. Bet gelinden und gerechten Strafen ohne Folgen kann man wohl schäkern, doch dieser Fall dient zur Warnung allen denen, den da« Wohl und We he unserer Kinder anvertrant ist. , , > . «Ä A»kk. Um alle« iwqkbrügm, seht ich tnich hterdvtth vtraulaßt, dm wahM Mich betroffenem Unglücks hinsichtlich meine« Kindt« wahrf öffentliche» und wird sich dadurch jeder Unparteiische M U den im Stand« sei«. Am 14. S««t, Nachmittag», besuchte mein 64 Jahx alte», die hiesige Schul« «ich hatte da« Unglück, die Buchstaben g und r zu schreiben, daß e« das Mißfallen de« Hrn. Lehrer« Nestler in Grade sich zuzog, um körperlich gezüchtigt zu werden. Nach A«»s . Kindes und viele* näherer Mitschüler soll der Lehrer mit einem S Kind erst Über den Kops und dann über die Füße geschlagen habe, dem betreffenden Lehrer mir gegenüber nicht erinnerlich sein wollte, nicht in Abrede gestellt wurde. Das Kind von sMem Bruder zu bracht, weinte unaufhörlich und klagte über solchen Kopfschmerz, da nächstfolgenden Tag da- Bett hüte« mußt«. Am 16. Juni hatte da rin« solche Fichht, die-Schüle m besuchen, daß ich »ich genüchigt s ein Stück Wege« zn führen; während der Stunde soll nM »ach AuSsch Lehrer-, da« Kind stch auf den Arm gestützt und geschlafen habt«, w betreffender Lehrer sich genöthigt sah, da« Kind mit einem solchen Backen streich und mit drei Schlägen der scharfen Hanbkante ayf den Kopf, zu we cken, daß da« Kind rücklings auf die Bank hingesunkeil, am ganzen Körper gezittert und mit stieren Blicken vor sich hin gesehen hat, so daß dir Lehrer selbst geäußert: „mit dem Kinde ist es nicht richtig." Diese Züchtigung, die jetzt dem Vornehmen nach in Abrede gestellt wird, hat mir Herr Lehrer Nest ler unter freiem Himmel selbst zugestanden und wird von einem damals bemerMn Zeugen bestätigt. Da« Kind von einigen Mitschülern aach Hause gebracht, klagte von diesem Augenblicke an, übdr die heftigsten Kopfschmerzen und gab nach 13 Tagen unter furchtbaren Leiden und gräßlichem 3q«; wer snnen Geist auf. Eine Verletzung der Kopfhaut war nicht sicher nUch* zuweisen, da da« Kind sehr bedeutend am Ansschlage litt und in Folge dessen viele offenen Stellen vorhanden waren. Um dem Gerüchte zu begegnen, as set das Kind an einem Lungenübel gestorben, nehme ich auf ein dicht Tage vor dem Tode des Kinde» abgegebenes Gutachten de« BezirkSarzte« Herr« vr Wimmer Bezug, welche» von mir bei der Anzeige de» Vorfälle« beim GA rtchtSamte zu LößMtz abgegeben worden ist, worin bestätigt war, d-ß dH gtgebeW Backenstreich in Verbindung mit dem Schreck, geeignet sein dürste, die Ge- hirnkra«kheit, »voran da» Kind litt, herbeigeführt zn haben. Die nach de« Tode de« KilldeS abgegebenen Gutachten de« Bezirksarztes Hrn. vr Wimmer in Schwarzenberg und de« Herrn ve Mühlmann in Lauter, laWp: Die 6^ jährige Wilhelmine Hilbig in Pfannenstiel, gestorbe» den l. dleseS Mo nat» und gerichtlich obducirt ain 5. -j m. bot hierbei zwar deutliche^ Spure« von Lungentulttkulose oder indem die Lunge», von Erbsen großen,-rmmlurtigeU . Tuberkel»» ziemlich reichlich durchsetzt waren, allein e« kann derywegen nicht behaupt tet werde», daß da« Kind in Folge von LungeutUbcrkulöße gestorben ie». indem Lie Luugen Spure» von Entzündung oder Vereiterung^ nicht zeigten, auch die Kränk» heitssymptome ganz anderer An waren al« fle Mder Regel LnngcnkranMeiten be gleiten ; vielmehr kann mit Sicherheit angenommen werden, daß das fragliche Kind an de» Folge» von Gehirnkrankheit und zwar au dxr sogenannten hitzigen Gehtrti- hölenwassersucht (Uxsrocepbzlu« versterbe»» ist, deren wesentliche Syniptome nicht nur im Verlaufe der Krankheit des fragliche»» Kindes wahraenorsturen wurden, sonder» deren Vorhandensein die Sektion a»»ch auf auffallendstes .durch deuttiche Spute», dagewesener Entzündung in» Gehirne und durch reichlichen Wassergehalt in den Scitenventrtkeln desselben nachwieß. Auf den Grund der bei Lebzeiten des fraglichen Kindes in seiner Krankheit gemachten Wahrnehmungen, waren welcher der mitnuterzeichnet« v». MÜht- uiauu in Lauter das Kind zu wiederholten Male» und der unterzeichnete Bezirks- arzt am 2b. vorigen Monats sah und dabei das letzte Stadium der »/.ieoe-pL»»»« nämlich durch Druck herbeigeführte Lähmung des HiruS, tze d«» bascjaen thdtlichei» Ausgang fürchte» ließ» aber keine Symptome einer tödtMen LMMkränKett beo bachtete, scwie ans den Grund der Anwesenheit bei der Secnon des Kindes, wel cher der Bezfrksarzt beiwohnte, wird Vorstehendes mit vollster UeberMgung hier durch ättestin. Schwarzenberg, den 14. Juli l865. , - Itzn Wilhelm Eduard W?n»§»er, ÄezirkSarzt. Unterzeichneter bescheinigt hiermit iu Folge -eschchener Aufforderung, die 61 Jahr alte Wilhelmine Hilbig zu OberpfauuenWel anMehirncntzündnng behau delt zu haben, welche Krankheit ihre Ausgänge in Uxar-e-pb«!«» »«»tu» genommen hat und tSdtlich verlief. Lauter, den 15. Juli 1865. '' Gustav Mühlmann, ««-»>. peac». Carl Friedrich Hilbig'). MM - es der