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Schöck«)-k Ne«, S00PK- Deranlworllich« Redottrur: V«ml Sehae. Dm» und Verlag: «ark Setz« in Divp»ttk«»al-«. Dienstag den 27. September 1921 87. Jahrgang Nr. 228 O- Lwtsluinptmiuuuküktt vlstpolcktüMklck«, am 24. September 1921. 998 O. Drucksachen für Gemeindebehörden fertigt Vvchdruckerei Larl Iehne. SS sinken soll. Zum Schlich wirb eine Friedhofsangelegenheit erledigt. Mir Sperr- und Beobachtungsgebiet gelten die Vorschriften in §§ >62 flg. der Bundes« ratsausfühmngsvorschriften zum Viehseuchengesetze (R.G.BI. >912, Sette 3). Die Ortrbehörde hat die Durchführung der Vorschriften streng zu überwachen. Zuwiederhandlungen werden bestraft. setzt für die Flasche Limonade 00 Pf-, Selterwasser 7S Pf. Hierzu wurden Preise nicht festgesetzt. Man war aber allge mein der Ansicht, das Publikum daran zu gewöhnen, Rakvr- Zikonen-Limonade (die übrgenS auch bekömmlicher ist) oder Limonaden mit Verwendung von Fruchtsaft selbst herzustellen, auf Flaschenlimonaden aber unbedingt den nötigen Gefchäfts- aufschlag zu schlagen. Schließlich wurde noch zu der neuer lichen Bewegung unter dem Personal Stellung genommen, das Bedienungsgeld abzuschaffen. In Dresden und auch anderen Orten ist ja bereits verlangt worden, -atz das Be dienungsgeld vom Wirt in den Preis für Speisen und Ge tränke etnkalkuliert und nicht mehr bei der Zahlung Ausge rechnet wird. Hierbei wurden gekeilte Meinungen laut, Be schlüsse wurden auch hter nicht gefaßt. Man will die Ange legenheit an sich herankommen lassen. Auch steuerliche Fragen wurden bei diesem Punkte noch erörtert. Nach 5 Uhr ging die Versammlung auseinander. »KZ— Obstdiebe. Bereits vor 8 Tagen wurde am Flora- weg ein Obstbaum seiner Früchte beraubt, in der Nacht zum Sonnabend hatte eine solcher an der Weißeritzstraße das gleiche Schicksal. — Jugend ring. Di« Zett der Herbstferien ist ge kommen und wohl mancher wandert hinaus in die herbstlich schöne Natur, um sich in Wal- und Flur an den herrlichen Gegenden unseres Sachsenlandes in ihrer prächtigen Laub- färbunH zu erfreuen. Und rechte Freude an -er Natur un- Erholung von angestrengter Arbeit soll besonders unserer deutschen Zugen- vergönnt sein. Mit der Laute unkerm Arm, oft mit herrlichen Bänden geschmückt, und unter Ge sang fröhlicher Wanderlieder ziehen sie in froher Ferien stimmung über Berg und Tal und verweilen dort, wo es schön ist. Liebe Jugend, beherzigt aber dabet auch den Aufruf, der an verschiedenen Stellen innerhalb unserer Stadt ange schlagen ist, und den ihr im Anzeigenteile des heutigen Blattes wiederfindet. — Bei herrlichstem Früh-tzerbstwetter hielten gestern 2 unserer Turnvereine ihr Abturnen ab. Mr erster zog gleich nach 2 Uhr . der Turnverein .Jahn" in stattlicher Zahl, voran die Kinderturnabteilung begleitet von einer Abteilung des Brudervrreins, Turnverein Dippoldiswalde, durch die Stadt nach seinem schönen Turnplatz auf der Aue, wo sich alsbald wieder regstes Leben entwickelte. Bereits am Vor mittag 9 Uhr waren ja Mitglieder und Jungmannen zum Wettkampf angetreten, der für Mitglieder in Kugelschocken, Dreisprung und Handelstemmen, für die Jungmannen in 100 - m - Lauf, Weitsprung und Kugelweitwurf bestand. Außer dem hatte Einzelwettkampf in Dauerlauf über 2500 m statt gesunden. Als Sieger war hier Karl Krönert mit 9 Minuten 24 Sekunden hervorgegangen. Am Nachmittag wurden zu erst Freiübungen geturnt. Mit Musik marschierten in tadelloser Ordnung die Kinder auf und übten einfache Armübungen mit Fähnchen, gefällige Freiübungen turnten anschließend die Mitglieder und Jungmannen. Darnach zeigten die größeren Schulmädchen ein tadelloses Barrenturnen, dem gemeinsames Turnen der Mitglieder und Jungmannen an 2 Barren und dann Riegenturnen folgte. Gleichzeitig fand ein Wetturnen der Kinder- abteilung statt. Hei, wie strengten sich die Kleinen an, um ja recht gut abzuschneiden, freilich, allen konnte der Siegerpreis nicht zu teil werden. Als Beste konnten genannt werden die Mädchen Hessel, Helbig, Schmidt, Fuchs, Kmoch und im Einzellauf Zönnchen; die Knaben von 12—>3 Jahren: H. Hofmann 56 P., Straßberger 4b P., Herb. Walter 40 P., Gründlich 36 P., Hamann 35 P., Einhorn Belobigung,- unter 12 Jahren: Stenzel 54 P., Döhnert 52 P., Hamann 52 P-, Kranz 48 P., Quase Sieger im Lauf, Rüdiger Erich, Belobigung. Ihre Sieger voran, zog am Spätnachmittag die junge Schar unter Begleitung des Trommlerzuges des Vereins zur Stadt zurück. Am Abend fand im Reichskronensaale Ball statt, der durch die Fülle der Darbietungen freilich mehr einem Turner- Konzert glich. Herzliche Begrüßungsworte richtete der Vor sitzende, Herr Arthur Schmidt, an alle Erschienenen und nahm hierbei auch ganz besonders Bezug auf das Kinderiurnen. Vorträge zur Laute, humoristische Vorträge. Gesangsvorträge von Frl. Zönnchen mit klangvoller, glockenreiner Stimme wechselten in bunter Reihe. Humoristisch wirkte dar Turnen einer „Negerriege" am Barren, das die Anwesenden in heiterste Stimmung brachte. Der Glanzpunkt aber war ein niffen (es erhöht die Kosten und belastet den Bahnverkehr) zu vermeiden, werden alle Erzeuger aufgefordert, ihre Kar toffeln zunächst im Bezirke abzusetzen. Absahvermtttlung übernimmt nötigenfalls der Landwirtschaftliche Bezirksver band. Ueberschüffe sollen durch Vermittlung der Genossen schaften an die Landwirtschaftliche Zentralgenossenschaft in Dresden abgegeben werden, welche die Versorgung Sachsens übernommen hat. 2. Die Erzeuger und Verbraucher werden aufgefordert, sich an die von der Preisnotierungskommisflon festgestellten Preise zu halten und höhere weder zu bieten, noch anzunehmen. Die Kommission besteht aus 2 Landwirten, 2 Verbrauchern, je einem Vertreter des Handels, der Ge nossenschaften und -es Landespretsamtes. Den Vorsitz führt, der Direktor des Landeskulturrates. Dte Feststellungen wer den wöchentlich in 240 sächsischen Zeitungen veröffentlicht. 3. Angesichts der Tatsache, daß in gewissen Bevölkerungs kreisen ganz besondere Rot herrscht, wurde angeregt, für Un bemittelte eine beschränkte Menge zu einem Preise von 20 Mark zur Verfügung zu stellen. Man hofft, etwa 400 der bedürftigsten Einwohner des Bezirks — man denkt da in erster Linie an Armenunterstützungsempfänger, Kleinrentner, verdienstunfähige Arbeits- und Kriegsinvaliden, Krleger- witwen und langzeitig Erwerbslose, letztere wenn sie zu Ernte arbeiten bereit sind — mit 2—3 Zentner pro Kopf verbilligte Kartoffeln beliefern zu können, wenn jeder Erzeuger frei willig auf den Hektar Kartoffelanbaufläche 12 Zentner zur Verfügung stellt. Flächen bis 1 Hektar sollen abgabefrei bleiben. Erzeuger, die über ihre Kartoffeln schon vekfügk haben, sollen sich durch Zahlung der Differenz zwischen Markt preis und 20 M. beteiligen. Die Amtshauptmannschaft wird in den Gemeinden Zelchnungslisten in Umlauf sehen und nach dem Ergebnisse Richtlinien für die zu berücksichtigenden Per sonen aufstellen. Die Verkeilung erfolgt unter Mitwirkung der Erzeuger. In den Zuschußgemeinden werden die ver billigten Kartoffeln von den Gemeinden abgenommen, be zahlt und ausgegeben. Anfuhrlohn soll nur bet Fahrdauer von über 1 Stunde berechnet werden. Es wurde wiederholt betont, daß ein Zwang weder von der Amtshauptmannschaft noch vom Landwirtschaftlichen Bezirksverbande aus ausge- übt werden könne, daß man aber von jedem einsichtigen Erzeuger erwarte, daß er sich nicht ausschließe. Wer die Ausführungen, insbesondere über die Not der Kleinrentner sein großer Teil von ihnen muß mit 1000—2000' M. im Zahre auskommen) hörte, konnte sich der Notwendigkeit einer Verbilligungsmaßnahme nicht verschließen. Deshalb er klärten auch alle Anwesenden sich bereit, für die Durch führung dieser Maßnahmen wirken zu wollen. Selbstver ständliche Voraussetzung für die Erfüllung dieser Pläne ist eine vollkommen ungestörte Ernte und die Möglichkeit reibungsloser Ablieferung. Diebstähle oder versuchte Zwangs mittel dürften die Allgemeinversorgung nicht fördern, sondern nur gefährden. — Saalinhaberverband und Gastwirteverein riefen am Sonnabend ihre Mitglieder zusammen, um Stellung zu nehmen zu der ihnen ganz plötzlich von den Brauerelen auf erlegten Bierpreiserhöhung, soll doch ab sofort das Hekto liter echt Kulmbacher 45, hiesiges Kulmbacher 60 und Lager und Böhmisch 50 M. mehr kosten. Allgemein fand man scharfe Morte gegen dieses rigorose Vorgehen, das die Wirte zu neuer Erhöhung der Ausschankpreise zwingt und ihnen noch mehr ihrer Stammgäste entfremdet. Man war- sich vollkommen klar, daß gerade die nächste Zeit dem Gast wirtsgewerbe weitere fast unerschwingliche Verteuerungen und Ausgaben bringt, daß die Erhöhung der Licht-, Holz- und Kohlenpreise, Gewerbe- und Musikinstrumentensteuer und was sonst noch für Steuern und Abgaben erscheinen werden, die Geschäftsunkosten ins Riesenhafte steigen läßt, wofür nirgends, aber auch nirgends Deckung gefunden wer den kann; trotzdem war man aber auch völlig einig darin, den Ausschankprets nur um das unumgänglich notwendige Maß zu erhöhen und setzte einen Mindestprelsaufschsag von 30 Pf. für das Glas fest. Dieser Preisaufschlag muh sofort In Kraft Keten, da ja auch dte Brauereien sofort erhöhten. Sorgenvoll schaut die Zukunft für Gastwirte und Saalinhaber aus, darüber war nur eine Meinung. Neben den Brauereien haben aber auch die Konventtons-- LlmonaLenfabriken die Preise für ihre Erzeugnisse wesentlich erhöht und verlangen »teles »la» eulhüU -le amtlichen BekanukmachimOk» Amlshauplmannschafk,-es Amlsgerichls und -es Sladlrals z« Dtppol-iswal-e WeHeritzZettung Tageszeitung un- Anzeiger für Di-pvl-iswal-e, Schmiedeberg «.L Aelialla Zallantz Hr» »sAirAs - ——— abgeschlossene Glockenlammluna werden mancherlei Erfghrongen auSgetauscht und verschiedene Punkte besprochen- Nach den bis herigen Ergebnissen hofft man, daß -er notwendige Betrag zu- sammenkommt. Die Slockenweih« soll am Kirchwrihsonntag den 8. November stottfinden, am Sonnabend vorher dte Begrüßungs feier der. neuen Glocken. Bon besonderer Bedeutung ist der 2. Punkt der Tagesord nung, Aufstellung eines Ortsgesetzes entsprechend der neuen Kirch- gemeindeordnung. Nach Verlesung des 8 t dieser Ordnung, der die Aufgabe der Kirchgemeinde kurz zusammenfaht, werden zu nächst allgemeine Richtlinien für das OrtSgeseh ausgestellt, betr. Seelsorgerbezirke, Kirchgemeindevertretung, Ausschüsse u. a. Dte Bearbeitung des OrtsgesetzeS selbst wird einem Ausschuß über tragen, in dem die beiden Geistlichen und die Herren Dr. Groh mann, Kassierer Schubert und Oekonomterat Welde gewählt werden. Die Sitzungen der an Stelle des jetzigen Kirchenvor- fiandes zu wählenden Kirchgemelndeverketung sollen vftent- Itch sein. , Herr Kassierer Schubert teilt mit, daß am 9. Oktober ein Konzert ehemaliger Cruclaner zum Besten des Glockenfonds statt — —wie- Vierteljährlich ^Mk.obue2»- »lsIN» baAm. — Einzelne Nummern LO Pf. — Fernsprech«: Amt Dippoldiswalde Ar. 8. Semeindevertxmds-Girokonto Ar. 3. — PoKckeck- Konto: Dresden 12548. Sitzung des KirchenvorftaudeS zu Dippoldiswalde am 22. September 1021. Rach Eröffnung der Sitzung unter Hinweis auf daS Losungs wort -es TageS nimmt man Kenntnis von einem Schreiben des Herrn Hempel. In einer längeren Aussprache über die noch nicht Oertltchcs und Sächsisches Dippoldiswalde. Der Lan-wirtschaftliche Bezirksverband Dchpoldiswalde hielt am 24. September eine aus allen Teilen -es Bezirks gut besuchte Kartoffelerzeuger-Versammlung ab. der Behörden, der Landwirtschaftlichen Zenkal genossenschaft und der Verbraucher waren zugegen. Im Verlaufe der eingehenden Aussprache wurde folgendes fest gestellt und angeregt: 1. In Sachsen wird nur ein Viertel des Kartoffelbedarfs erzeugt, drei Viertel des Bedarfs muß ein geführt werden. Der Bezirk Dippoldiswalde ist geringes -Zu schußgebiet, d. h. bei mittlerer Ernte, wie sie in diesem Jahre zu erwarten steht, reichen die hier erzeugten Mengen für den Beztrksbedarf fast aus. Ausgeführte Kartoffeln müssen also an anderer Stelle wieder eingeführt werden. Um dieses volkswirtschaftlich widersinnige Spazierenfahren von Erzeug- Oeffentttche Sitzung -es SchnlnusschnffeS zu Schmiedeberg am 23. September 1921. Zur Kenntnis gebracht wird, baß auf Ansuchen der Lehrer schaft der Gemeinderat genehmigt hat, die Zugendbibliothek der Schule als Klassenbacherei leihweise zu überlassen. Ein« Verfügung des Bezirksschulamtes zufolge sind die Kinder in der Schule auf die ernsten Folgen durch Werfen von Steinen auf Automobile hinzuwetsen. Der 19. Nachtrag zur Ortsschulordnung über den Elternrat hat die aufsichtsbehördliche Genehmigung gefunden. Eingegangene Versäumnlsanzeigen gegen zwei Fortbildungs- und zwei Volksschüler sollen dem Gemeinderat zur Bestrafung -er Betreffenden übergeben werden. Das Gesuch des Nalional-StenographenvereinS, welches gegen eine Erhöhung der Entschädigung auf 2SV M. für Benützung von Klassenzimmern für Unterrichtszwecke Einspruch erhebt, wurde ab- aelehnt, da genannter Betrag nicht als zu hoch angesehen werden kann. Der Schulvorstand nahm Kenntnis von dem Weggange des Herrn Oberingenieur Haupt, der bisher als Fachlehrer an der Fortbildungsschule tätig war, und übertrug dte freiwerdende Stelle Herrn Ingenieur Steckelnberg: ferner wählte man als Ersah für Herrn Haupt in den Fortbildungsschulrat Herrn Ingenieur Funke. Von Herrn Steinert sind der Schule zur Vermehrung der Sitzgelegenheiten in der Turnhalle bei Aufführungen 18 Bänke zum Preise von 400 M. angeboten worden, wovon der Schulvor stand Gebrauch machte und den Betrag bewilligte. Eine Beschlußfassung über die neu aufzustellende Ortsschul- vrdnung wurde bis zur nächsten Sitzung vertagt. Der jetzige Schulvorstand führt bis dahin die Geschäfte weiter. Der Voranschlag zum Haushaltplan 1921/22 schließt mit 71 700 M. Bedarf, 3700 M. Deckungsmitteln und 68 000 M. Fehl betrag. Die einzelnen Kapitel fanden einstimmige Annahme. Bei dieser Gelegenheit wurde ferner beschlossen, dem Schulhausmann die Teuerungszulagen zu gewähren, wie sie die Staats- und Ge meindebeamten erhalten. Auf Widerruf genehmigte der Schulvorstand das Gesuch eines Fortbildungsschülers aus Bärenburg um Ausnahme in die hiesige Fortbildungsschule. Der Antrag der Gemeinde Bären burg betreffs Anschluß an die Fortbildungsschule hier wurde bis zur nächsten Sitzung vertagt. Ebenso vertagte man die Beschluß fassung auf die Verordnung des Ministeriums wegen Bewilligung einer Staatsbeihilfe zum Schulerweiterungsbau bei Zustande- kommen einer Derbandsschule. Manl- ««d Klauenseuche. Unter den Klauenviehbeständen der Gutsbesitzer Hugo Walter und Richard Walter in Reinbardtsarimma ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. AK 8p»rr»»d1»t werden erklärt: die v«*,aodt0y Grundstücke und die Grundstücke des Fritz Seckendorf und Moritz Riedel, als »üod>0l»t«WI>,»dl«: die der Dorfstraße in Reinbardtsarimma liegenden Grundstücke.