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HOCHSCHULSPIEGEL 20/64 Preis 10,Pfennig 2. Jahrgang Dezember 1964 Verdienter Techniker des Volkes Von der Regierung der DDR mit dem Ehrentitel „Verdienter Techni ker des Volkes" ausgezeichnet wurde der Direktor des Instituts für An gewandte Mechanik und Dekan der Fakultät für Mathematik und Natur wissenschaften, Professor Dr.-Ing. habil. Wolfgang Vocke. Herzlichen Glückwunsch! Ernennung Der Staatssekretär für das Hoch- und Fachschulwesen ernannte Dozent Dr. rer. nat. habil. Karl-Heinz Wick- leder mit Wirkung vom 1. Septem ber 1964 zum Professor mit Lehrauf trag für das Fachgebiet Physik an der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften. Gleichzeitig wurde Herr Professor Dr. Wickleder als Direktor des Instituts für Physik an der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften bestätigt. Promotionen Mit dem Ergebnis „magna cum laude“ promovierten die Genossen Werner Lohse, wissenschaftlicher Mitarbeiter, und Aribert Kraus, wis senschaftlicher Assistent im Institut für Geschichte der Naturwissen schaften und Technik an der Philosophischen Fakultät der Karl- Marx-Universität Leipzig, zum Dr. phil.; Genosse Dipl.-Ing. oec. Kurt Lasch, Leiter der Abteilung Allge meiner Maschinenbau, promovierte mit der Note 1 an der Fakultät für NEpcchinenhau zum Dr-Tng: an. der Fakultät für Mathematik und Na turwissenschaften unserer TH pro movierte der Genosse Dipl.-Math. Klaus Ludwig, wissenschaftlicher Assistent am Institut für Mathema tik, mit dem Ergebnis „cum laude“, zum Dr. rer. nat.; Herr Dipl.-Ing. H.-J. Rudolph, wissenschaftlicher As sistent am Institut für Technologie des Maschinenbaues, promovierte mit dem Ergebnis „magna cum laude“ an der Fakultät für Techno logie zum Dr.-Ing. Mathematiker bei Walter Ulbricht Der Vorsitzende des Staatsrates der DDR, Walter Ulbricht, empfing am 15. Dezember die Professoren Dr. Schröder, Berlin, Dr. Jäckel, Karl- Marx-Stadt, Dr. Grell, Berlin, Dr. Schubert, Halle, und Dr. . Kerstan,- Jena. Die Delegation übergab im Auf trag des wissenschaftlichen Beirates für Mathematik des Staatssekreta riats für das Hoch- und Fachschul wesen sowie des Vorstandes der Ma thematischen Gesellschaft der DDR einen Vorschlag des Planes der per spektivischen Entwicklung des Fach gebietes Mathematik. (FP) Vertrag mit Kreis Wittenberg Am 17. Dezember erfolgte in Karl- Marx-Stadt die Unterzeichnung eines Vertrages zur sozialistischen Gemein schaftsarbeit zwischen unserer Tech nischen Hochschule und der Abtei lung Volksbildung beim Rat des Kreises Wittenberg. Beide Vertrags partner stellen sich das Ziel, sich gegenseitig Hilfe in der Bildungs- und Erziehungsarbeit mit der Jugend zu leisten, um, wie es im Vertrag heißt, „hochqualifizierte Kader für unsere sozialistische Volkswirtschaft zu entwickeln“. Dazu sieht der Ver trag eine Reihe konkreter Aufgaben vor. über die wir noch näher berich ten werden. Universitätswoche zur 800-lahr-Fier Wie aus einem Plan des Rates der Stadt Karl-Marx-Stadt hervorgeht, wird unsere Technische Hochschule im Rahmen der Festveranstaltungen zur 800-Jahr-Feier von Karl-Marx- Stadt im Juni 1965 eine Universitäts woche durchführen, an der zahl reiche in- und ausländische Wissen schaftler teilnehmen werden. wie mißt man die Leistung an Hochschulen? Ein Diskussionsbeitrag von Dr. Hans-Joachim Braun und Wolfgang Fichtner Solidarität Die Gewerkschaftsleitung beschloß; zur Unterstützung der in West deutschland eingekerkerten Patrioten 500 MDN aus dem Solidaritätsfonds der Gewerkschaftsorganisation auf das Solidaritätskonto 88 888 zu über weisen. Dem Aufruf des Solidaritätskomi tees für das spanische Volk folgend sandten die Kolleginnen und Kol legen mehrerer Abteilungen und In stitute unserer Hochschule Schrei ben an den spanischen Justizmini ster bzw. Entschließungen an das So lidaritätskomitee der DDR, in denen sie gegen die unmenschliche Behand lung spanischer Patrioten in den franco-faschistischen Kerkern von Burgos protestierten. Protestiert hat ten die Mitarbeiter der Institute für Elektrotechnik, Angewandte Mecha nik sowie der Abteilung studentische Körpererziehung und Sprachunter richt. Das Solidaritätskomitee der DDR dankte jetzt in einem von seinem Vorsitzenden Franz Dahlem unter zeichneten Brief den Mitarbeitern der Institute und Abteilungen für ihre Solidaritätsbekundungen und bat darum, das spanische Volk auch weiterhin in seinem schweren Kampf zu unterstützen. iher K vhernetik UMw» #%# 88*82* Am 2. Dezember 1964 sprach Prof. Dr. phil. Pfeiffer in Berlin in einem Professoren-Kolloquium des Philo sophischen Instituts der Humboldt- • 111 ieSiicil UUEI ud5 A K 1la. »%J-3 Idee als Leitbild — kybernetische Be- trachtungen zum Verhalten von Tier und Mensch.“ Der Vortrag beschäftigte sich mit einer kybernetischen Analyse des Verhältnisses von Idee und Realität. Dabei wurde der Begriff der Idee in Übereinstimmung mit den be kannten Tendenzen der marxisti- schen Philosophie und im Unter schied zur platonischen Konzeption als Leitbild zur Veränderung der Realität definiert. Das sich ergebende kybernetische System wurde mit den Systemen verglichen, die das umweltbedingte Verhalten Von Tieren bestimmen, für das bekanntlich u. a. die Bil dung bedingter Reflexe nach Pawlow eine entscheidende Rolle spielt. Ky bernetisch betrachtet, äußert sich der besondere Charakter der mensch lichen Gesellschaft im Unterschied zu natürlichen Tiergemeinschaften vor allem im Verlust der Stabilität des Systems, woraus aber — im Ge gensatz zu normalen natürlichen und technischen Systemen — nicht auf die Unvermeidlichkeit einer Selbstzer störung geschlossen werden darf. An den Vortrag schloß sich eine lebhafte Diskussion an, in der es hauptsächlich um Randfragen ging; wie z. B. um die Abgrenzung des Zielbegriffs der Spieltheorie gegen die Definition des Begriffs der Idee. im Hochschulbereich können. Mit diesem sich auch ein interes- wir von Dr. Hans- nomischen Systems angewandt werden Problem beschäftigt sanier Beitrag, den An zahlreichen Instituten unserer Uni versitäten und Hochschulen machen sich Wissenschaftler und Studenten darüber Ge danken, wie die Grundsätze des neuen öko- Joachim Braun und Wolfgang Fichtner er hielten und der bemerkenswerte Lösungs wege für die technischen, naturwissen schaftlichen und wirtschaftswissenschaft lichen Hochschuleinrichutngen zeigt. Wir möchten diesen Beitrag gerade unter dem Eindruck der richtungweisenden Dar legungen auf der , 7. Tagung des Zentral komitees zur Diskussion stellen und wür den uns freuen, wenn uns möglichst viele Hochschullehrer und Studenten der natur- wsisenschaftlichen, technischen und öko nomischen Fachrichtungen dazu aufrichtig ihre Meinung schrieben. * a „Was soll sich an der Planung und Le tung unserer Hochschule ändern?“ ve „Wie kann man ökonomische HebeM der wissenschaftlichen Arbeit anwend d „Brauchen wir eine neue StipendienM nung?“ M Wer mit den Hochschulen zu tunA weiß, daß diese Fragen viele Mena bewegen. In der Aussprache über den Per spektivplan bis 1970 und bei der Auswer tung des. 7.. Plenums spielen sie eine wich- tige Rolle. Die Wissenschaft wird im Zeitalter der technischen Revolution immer mehr zur unmittelbaren Produktivkraft. Das erfor dert Konsequenzen, und die wichtigste be steht darin, die Wissenschaft nun auch wie eine Produktivkraft zu behandeln. Anders ausgedrückt: Es geht darum, die Grundsätze des neuen ökonomischen Systems der Planung und Leitung der Volkswirtschaft auch im Hochschulwesen sinnvoll anzuwenden. Die Aufgabe ist nicht leicht zu bewältigen, heißt, das doch, die bisherigen Leitungs- und Planungs methoden zum Teil grundsätzlich zu verän dern. Das wird um so besser gelingen, je deutlicher alle Wissenschaftler, Studenten und Angestellten der Hochschulen erken nen, welch wichtiger Auftrag ihnen im ökonomischen Wettbewerb der beiden Weltsysteme zufällt. Vielfach beschränkt man sich in der Dis kussion jedoch auf den Vorschlag, bei der Entlohnung der wissenschaftlichen Mitar- — Fortsetzung auf Seile 2 - Die seit langem erwartete deutsche Ausgabe des sowjetischen Werkes „Geschichte der Technik“ liegt jetzt vor. Das Buch, das vom VEB Fach buchverlag Leipzig verlegt wurde; umfaßt etwa 800 Seiten und enthält über 400 Abbildungen sowie 16 Ta bellen und eine Zeittafel. Der Preis beträgt 24 MDN. Der Herausgeber der deutschen Auflage der „Geschichte der Tech nik“ ist Prof. Dr. phil. habil. R. Ludloff. Direktor des Instituts für Naturwissenschaften und Technik an der TH Karl-Marx-Stadt. Mitge wirkt an der Herausgabe haben seine Mitarbeiter Dr. phil. W. Lohse und Dr. phil. A. Kraus. Das vorliegende Werk ist die erste größere Darstellung der Tadk ik geschichte auf der Grun 2 marxistisch-leninistischen auffassung. Dank seiner Verständlichkeit wird es beim Historiker, sondern ' über hinaus in breite rungskreisen Interesse j Dieser Beitrag ist dem „Neuen Deutschland" vom 12. Dezem ber 1964 entnommen. Wir ver öffentlichen ihn heute im „Hochschul-Spiegel", weil wir der Auffassung sind, daß die von seinen Autoren aufgewor fenen Fragen Kernprobleme berühren, um die es im Zu sammenhang mit der Perspek tivplandiskussion auch an BBmmanHashschule geht. Wir . Sschulmnecii ■ s die H : ■ . T dit Ai ttsieii . . 8 ■ E 562 / E W ■ M