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HOCHSCHULS PI EG EL I = ORGAN DER SED-PARTEILEITUNG DER TECHNISCHEN HOCHSCHULE KARL-MARX-STADT Liebe Studentinnen und Studenten! • • Offener Brief des Rektors an alle Studierenden der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt Vor wenigen Tagen haben die Lehrver anstaltungen des Studienjahres 1964,65 begonnen. Viele Studierende der älteren Semester können bereits voller Stolz auf die erzielten Studienergebnisse zurück- blicken. Die Neuimmatrikulierten haben gemeinsam mit den älteren Semestern großartige Erfolge bei der Bergung der Hackfruchternte errungen. Die Studieren den des 3. Semesters haben durch den er folgreichen Abschluß des militärischen Grundlehrganges einen wertvollen Beitrag zur Stärkung der Verteidigungsbereit schaft unserer Deutschen Demokratischen Republik geleistet. Darüber hinaus gab es besonders in den letzten Wochen und Monaten viele bedeutende Erfolge, die die studentische Jugend unserer Technischen Hochschule auf allen Gebieten erzielen konnte. Dafür möchte ich Ihnen allen im Namen des Akademischen Senats und in meinem eigenen Namen Dank und An erkennung aussprechen. Ich verbinde dies mit den besten Wünschen für eine beson ders erfolgreiche Tätigkeit, für Gesundheit und Schaffenskraft im Studienjahr 1964/65. Gestatten Sie, daß ich mich zu Beginn des Studienjahres und besonders im Hin blick auf die in diesen Wochen stattfin denden Verbandswahlen der Freien Deut schen Jugend mit einigen Problemen an Sie wende, die es mir wert erscheinen, daß sie von Ihnen umfassend diskutiert und mit dem Lehrkörper und allen Hochschul angehörigen gemeinsam in die Tat um- gesetzt werden. Erst vor wenigen Wochen begingen alle Werktätigen der Deutschen Demokrati schen Republik den 15. Jahrestag des Be stehens des ersten deutschen Arbeiter-und- Bauern-Staates. Dieses Ereignis war An laß, voll Stolz auf die bisher errungenen Erfolge unseres sozialistischen Aufbaues zurückzublicken. Diese spiegeln sich sehr lebendig auch an unserer Technischen Hoch schule wider. Die Entwicklung der ehe maligen Hochschule für Maschinenbau zu der heutigen international bedeutenden polytechnischen Bildungsstätte war ein Zeichen der gewaltigen Anstrengungen unseres Friedensstaates, auch den Fort- schritt von Wissenschaft und Technik zum Wohle der Menschheit in der Welt mit- zubestimmen. Was haben wir besonders in der letzten Zeit an Neuem geschaffen? Von großer Bedeutung für die weitere Entwicklung unserer Hochschule ist die Erarbeitung der neuen Ausbildungsprogramme, die ge meinsam mit der Industrie und unseren Studenten erfolgte. Mit hohem Verant wortungsbewußtsein haben unsere Wissen schaftler durch die Einführung des Ingenieurpraktikums einen entscheiden den Schritt zur Realisierung der Einheit von Theorie und Praxis in der Ausbildung getan. Seit Monaten wird jetzt an der Perspektive der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt gearbeitet, um die Rich ¬ tung ihrer Entwicklung für die nächsten Jahre anzugeben. Den Erfordernissen der Praxis entsprechend, wird jetzt die Fakul tät für Elektrotechnik aufgebaut. Hand in Hand damit erfolgt eine erhebliche Er höhung der Studentenzahlen. Große Auf merksamkeit gebührt auch der wliken - Entwicklung der gesellschaftswissenschaft lichen Disziplinen. Der Akademische Senat wird in den nächsten Wochen Ihnen und allen Hoch schulangehörigen den Planentwurf für die weitere Entwicklung unserer Hochschule unterbreiten. Es ist erforderlich, daß sich alle Studenten in gleichem Maße, wie bei der Neugestaltung der Studienplätze, aktiv an der Diskussion des Perspektiv planes beteiligen. Der umfassende Aufbau des Sozialismus fordert von uns weiter viel fleißige Arbeit, vor allem aber gilt es, immer neue Wege zu finden und im Kollektiv zu gehen, um unsere Hochschule zu einer wahrhaft her vorragenden Bildungsstätte zu entwickeln. Wichtig ist dabei jetzt die exakte und kluge Verwirklichung der neuen Ausbil dungsprogramme und in diesem Rahmen besonders die richtige Durchführung des Ingenieurpraktikums. Erfolgt doch der umfassende Aufbau des Sozialismus auf der Grundlage der geistig-kulturellen Entwicklung ' der gebil deten Nation und der technisch-wissen schaftlichen Revolution. Die Voll- und, Komplexautomatisierung, die Elektronik und moderne Reglungstechnik setzen je doch nicht nur neuartige und präzise Maschinen und Vorrichtungen voraus, sondern vor allem Menschen,. die diese Maschinen entwickeln und bedienen kön nen. Die Praxis verlangt hochgebildete, mit den neuesten Erkenntnissen der Wissen schaft ausgerüstete und mit der Arbeiter klasse und ihrer Partei verbundene sozialistische Persönlichkeiten. Sie müssen die Fähigkeiten besitzen, Leiter und Er zieher sozialistischer Kollektive in allen Bereichen der Gesellschaft sowie Organi satoren der wissenschaftlich-technischen Revolution und der sozialistischen Gemein schaftsarbeit zu sein. Das erfordert von einem Absolventen unserer Technischen Hochschule eine solide Kenntnis der Grundlagen, da mit die Disponibilität im Produktionspro zeß gewährleistet ist. Nicht durch mittel mäßige, sondern nur durch Höchstleistun gen werden die vor uns stehenden Auf gaben der Praxis gemeistert werden können. Sie werden die vor Ihnen stehen den Aufgaben nur dann lösen, wenn Sie kontinuierlich, beharrlich und zielstrebig arbeiten und über genügende Willens- Qualitäten bei der Überwindung von Schwierigkeiten verfügen. Die Grundlage für jede verantwortungs volle Tätigkeit in unserem Staat bilden exakte Kenntnisse im Marxismus-Leninis mus, die uns die Erscheinungen und Pro bleme in Natur und Gesellschaft besser verstehen und meistern lassen. In unserem Staat darf es keine Diskrepanz zwischen einem Fachmann und einem Kämpfer für den Sozialismus geben; der Diplomingeni- ur unserer Ze/, 4S Xämpfec für das Neue, muß ein fachlich hochgebildeter Sozialist sein. Kämpfer für das Neue sein, bedeutet, regen Anteil zu nehmen an der weiteren Entwicklung eines breiten geistigen und kulturellen Lebens, bedeutet, sich nicht nur über fachliche Probleme, sondern vor allen Dingen auch mit den politischen, ökonomischen und philosophischen Fragen unserer Zeit auseinanderzusetzen. Dabei spielen solche wichtigen Fragen wie Frei heit und Verantwortung des Studierenden, Kollektiv und Persönlichkeit und anderes mehr eine vorrangige Rolle. Gegenüber anderen Ausbildungseinrich tungen unterscheidet sich an einer Hoch schule die Art der Wissensvermittlung wesentlich. Die neuen Studienprogramme schaffen in dieser Hinsicht weit günstigere Voraussetzungen als bisher. Die Form der Vermittlung und Aneignung der Kennt nisse und die Entwicklung von Fähig keiten, Fertigkeiten und Gewohnheiten stehen hier auf einer qualitativ höheren Stufe. Der Anteil der Selbsttätigkcit, Selbsterziehung ‘und des Selbststudiums wächst Eaatend. Entsdhshend diesen Erkenntni%® sind in Ia der neuen ' "Ausbildungsprogramme die Voraussetzun gen für eine bessere Gestaltung des Stu diums geschaffen worden. Die neuen Ausbildungsprogramme stel len sowohl an den Lehrkörper als auch an die Studierenden hohe Anforderungen. Sie werden sich keinesfalls im Selbstlauf realisieren lassen. Deshalb rufe ich alle Studierenden auf, ihre ganze Kraft dafür einzusetzen, zu ihrem eigenen Nutzen und züm Wohle unserer Deutschen Demokra tischen Republik. Die neuen Studienpro gramme setzen größeres Vertrauen in Sie und übertragen Ihnen eine höhere Ver antwortung. Diese neuen Studienpläne können aber nur dann zur Grundlage eines besseren und erfolgreicheren Studiums werden, wenn alle Studenten diszipliniert studie ren und schöpferisch an der Entwicklung und Verwirklichung neuer Studienmetho den mitarbeiten. Alic Lehrkräfte unserer Hochschule und besonders die Betreuer- assistenten_sind bemüht, Sie dabei jeder zeit zu undtützen, 4 Größere Schwierigkeiten und eine An zahl von vorzeitigen Exmatrikulationen hat es in den vergangenen Jahren beson ders in den ersten Semestern gegeben. Die Ursachen hierfür sind in der Hauptsache darin zu suchen, daß eine Reihe von Stu denten ihr Studium noch nicht als gesell schaftlichen Auftrag erkannt hat. Nicht — Fortsetzung auf Seite 2 — Auf Seiten 2 und 3 von Dr. oec. Armin Mehnert: Ökonomie - Sache der Ökonomen? Verdienter Aktivist Anläßlich des 15. Jahrestages der Gründung der DDR wurde der Assistent am Institut für Maschinenlehre und Schmierungstechnik, Herr Dipl.-Ing. Rolf Hofmann, auf Vorschlag der VVB Armaturen als Verdienter Aktivist ausgezeichnet. Dipl.-Ing. Hofmann, 32 Jahre alt, studierte nach einer vierjährigen Lehr- und Arbeitszeit'als Maschinenschlosser drei Jahre an der Ar beiter-und-Bauern-Fakultät und wurde 1954 Student unserer Hoch- schule. Sein Ingenieur-Diplom erhielt er am 30. April 1959 als Absol vent der Fachrichtung Werkzeugmaschinenkonstruktion. Anschließend begann er seine Tätigkeit als Assistent am Institut für, Maschinenlehre und Schmierungstechnik. . Die vom Institutsdirektor, Prof. Dr.-Ing. habil E. Pietsch, besonders geförderte Arbeit auf dem Gebiet der Schmierungstechnik wurde für Dipl.-Ing. Hofmann bald zu einer Aufgabe, in die er vor allem durch die zahlreichen Aufträge der Industrie hineinwuchs und die schließ lich seine weitere fachliche Entwicklung weserjtlich beeinflußten. Von Prof. Dr. Pietsch an die Probleme herangeführt, wurde er so in weni gen Jahren bereits zum Spezialisten eines Faches, das große yolkSwirt- schaftliche Bedeutung besitzt. Seit 1962 ist Dipl.-Ing. Hofmann maßgeblich’ an der Entwicklung schmierungstechnischer Geräte beteiligt, die nicht nur in der DDR hohe Anerkennung finden, sondern weit über ihre Grenzen hinaus beachtet und begehrt werden. Als Mitglied einer sozialistischen Ar beitsgemeinschaft mit der PGH Mechanik in Karl-Marx-Stadt nahm er zunächst an der Entwicklung und am Bau eines modernen Öl- wechsel- und Spülgerätes teil, das nach kaum einem Jahr — von der Zeichnung bis zum fertigen Exponat — auf der Leipziger Frühjahrs messe 1963 seine erste Bewährung bestand. Die Arbeitsgemeinschaft wurde für diese hervorragende Leistung mit dem Ehrentitel „Kollek tiv 7 der sozialistischen Arbeit“ ausgezeichnet. Seitdem sind immer neue Aufgaben an Dipl.-Ing. Hofmann heran getreten. Ein Spindelspülgerät für die Textilindustrie, ein Verseil schmiergerät. eine ölbar und anderes gehören zum Programm, das inzwischen ebenso schnell und erfolgreich erfüllt wie der erste Auf trag gelöst worden ist. Alle diese Geräte helfen bereits, die Schmie rungsprobleme in unserer Industrie besser zü meistern, und weitere Projekte sind in Arbeit oder geplant. Neben der Tätigkeit in der Ar beitsgemeinschaft und im Institut arbeitet Dipl.-Ing. Hofmann an einer Dissertation über den ökonomischen und technischen Nützen des rationellen Ölwechsels. „Der Preis muß mich genauso interessieren wie die technische Seite der Konstruktion.“ Das ist die Auffassung von Dipl.-Ing. Hofmann, mit der erreicht wurde, daß alle Geräte nicht nur in bezug auf die Arbeitskapazität, sondern auch auf das Preisniveau im kapitalisti schen Ausland kaum Konkurrenz haben. Damit trägt er in ausge- zeichneter Weise zur 7 ökonomischen Stärkung und zum Ansehen un serer Repblik bei. H. M.