Volltext Seite (XML)
WeiheritzZettung Tageszeitung unö Anzeiger für Di-pol-iswal-e, Schmie-eberg u.A Aeileye Zeirirng-es Bezirk» WWW Plg^ im amtlicken Teil <«« bauptmanuschaft — SSL 86. Jahrgang Donnerstag den 1. Juli 1920 Lmw: Leimig 12548. . ..L ' E,;' . von Behörde«) dezw. 'Psg. — EtngefaMaab Beklamr« Ptg. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jebne. — Druck und Verlag: Larl Iebne in Divvolbiswaldo. 1lsll1gßHltt<7 Dlerkliädrlich Mark ohne 3«- DWngsDlklS- trag«. — Einzeln« Dummer» M. — Aemlprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. Amtsblatt für die Amtshauptmannschaft, -as Amtsgericht und den Stadttat zu Dippoldiswalde ^160 Die Steile ein« z'/ Ist bei der hiesigen Gemeindeverwaltung d»I tilget anderweit zu brletzen. - " > Kapttalertragsstruer Serkwitrsnwnn» sür Taher- und Nachtdienst Wir den bevorstehenden Zinetermin wird darauf hinge- wiesen, daß noch den Bestimmungen de» Kapitalertrag»^»«, gesetzt» vom 29. März 1920 (RSVl. S. 345) die Schuldner verpflichtet sind, von den ihren Gläubigern zu zahlenden > Hypolhtken und Darlrhnrzinsen zehn vom Hunde« einzube. halten and an da» fär sie zuständige Finanzamt (sür den Beztr! Dippoldirwalde an die Bezirkssteuereinnahme Dippol- di»walde) abzuführrn. Der Betrag kann in bar, durch Postanweisung, durch Einzahlung aus Postscheeikont», und zwar für den Neziri Dippoldiswalde aus da» Postscheckkonto Leipzig Nr. 33591, oder durch Ueberweisung aus da» Gemeindeoerbandsgirokonto Dippoldiswalde Nc. 39 en richtet werden In jedem Falle -lst vom Schuldner der Name, Stand, Wohnort und Woh nung de« Gläubigers, die Kopitalschuld, Zinsfuß, Zinsbetrag und die Zeit, für welch« die Zinsen gezahlt werden, sowie der eigene Name, Stand, Wohnort und Wohnung genau anzugrben. Für Einzahlungen auf Posischrckkonto sind Vor drucke zu Zahlkarten mit Lieser schein-Aufdruck für einen Gläu biger bet der vezirksteuerrinnahme Dippoldiswalde und den Gemeindebehörden gegen Erstattung der Herstellung,kosten erhältlich, kommen mehrere Gläubiger in Frage, so ist di« Einsendung eine» besonderen Lteserungsscheine» erforderlich. Die dem Schuldner vom Finanzamt über dir Zahlung der Steuer «teilt« Quittung hat dies« seinem Gläubiger zu über- senden. Für die Zahlung der Steuer ist der Schuldner persönlich »«antwortlich. Nach § 12 de» Gesetze» wird die Hinter ziehung der Kapitalertrag,steuer mit ein« Geldstrafe im ein fachen bi» zwanztgsachrn Betrage der hinterzogenen Steuer bestraft. Daneben kann auf Gefängni» erkannt werden. 1. Jugend von Sp. B. v. gegen di« 3. Jugend von „Sport- lust"—Dresden nicht stattfinden, da der Abend bereit, heran, gerückt war. "^7^ — Die zur Neige gehenden alten „Winterkartoffeln" sind meist mehr oder wenkger schwarzfleckig und e» geht dadurch «in gewtsi« Prozentsatz am kartofselquantom verloren, da dies« fleckigen Stellen ungenießbar sind. Diesem Uebel kann man auf einfache Welse begegnen, wenn man dem koch- wasser, gleichviel ob di« Kartoffeln geschält od« al» Pell kartoffeln gekocht w rden, «inin Eßlöffel voll Essig beifügt. — Da noch immer Unklarheit über die Bestimmungen herrscht, di« sich auf den gesetzlichen Zwang beziehen, Arbeit- nehmer zu entlassen und ändere dasür elnzustellen, wird auf folgende» hinge wirsen: Zu entlassen sind hauptsächlich alle Arbeitnehmer, die nicht auf Erwerb au» dieser Beschäftigung angewiesen sind oder bei Kriegsausbruch oder später in einem land- oder forstwirtschaftlichen Betrieb, al» Bergarbeiter oder Gesinde berufsmäßig tätig waren. Verpflichtet zur Kündi gung ist der Arbeitgeber nach Gehör de» Arbeiterrate-, Be triebsrates oder der sonstigen Arbeiterverintung. Unterläßt er die Kündigung, so kann er bestraft werden und außerdem kann der D«mobilmachung»au»schuß die Kündigung aus- sprechen. Für jeden Entlassenen muß der Arbeitgeber durch einen nicht gewerbsmäßigen Arbeitsnachweis, bet dem er seinen Srsatzbedarf binnen drei Tagen nach der Kündigung anzumelden hat, eine erwerbslose Lesatzperson elnzustellen. Ausnahmen von der Lntlassung»pfllcht bewilligt der Demo- bilmachungskommissar bel der- Kreishauptmannschast. Die zunehmende Erwerbslosigkeit in der Industrie gegenüber dem Mangel an landwirtschaftlichen Arbeit«» und Gesinde macht die genaue Durchführung dieser Borschrislen ganz besonder» notwendig. .. ^^.1.1^-.. Kipsdorf. Eine Fahrplanänderung wird ab l. 7. auf der staatlichen kraftwagenlinir Kipsdorf-Zlnnwaid eintreten. Der Sonntagswagen wird in Zukunft Kip»dorf bereit» mittag» 12» lstatt 1°°) verlassen und tn Ztnnwald um l'? etntrefsen. x Altenberg. In d« nächsten Zeit wird Herr Sanitätr- rat vr. Haase, der Ehrenbürger der Stadt, nach 39 jähriger segen»reich« Wirksamkeit au» SVerrrüSsichlen in den wohi- vrrdienten Ruhestand treten. — Al» sein Nachfolger wird Herr Or meck. Burckhardt, derzeit Arzt äM Meißner Kranken haus«, eintreten. Sayda. Zum Ankauf neu« Glocken hat die Lands- Mannschaft Sayda in Dresden 2500 M., di« sie unter ihren Mitgliedern gesammelt hatte, kürzlich an den Pfarrer ab- geliefert. Freiberg. Der Verkehrsverein Leipz'g hat gemeinsam mit d«m Freiberger Stadtrat an maßgebender Stelle um die Einrichtung einer direkten Eisenbahnverbindung von Leipzig nach Moldau, über Roßwein—Nossen-Freiberg nachgesucht. Auch di« anderen vorgenannten Orte wollen sich der Petition ««schließen. Bad Gottleuba. Mit der Frag« de» Talsperrenbaues beschäftigte sich eine Itark besucht« Versammlung, zu der die Einladungen vom Stadtgemeinderat ausgrgangen waren. Neben den beteiligten Teiebwerksbesitzern waren auch Ver irrter de« Ministeriums des Innern und de» Straßen- und Wasserbauamie» Pirna erschienen. Die Kosten der Vorar beiten wurden zunächst mit 30000 M. veranschlagt. Weiter wurde dl« Begründung eine» Talsperrenverein» ein stimmig beschlossen. Hohenstein-Ernstthal. Di« bet dem Baumeister Richter beschästigten Maurer und Bauhilfsarbeiter legten die Arbeit nieder, weil ihnen der Lohn um den Steuerabzug gekürzt worden «ar. Erst nachdem Richter den zurückbe- Haltenen Betrag aurgezahlt hatte, nahmen sie dir Arbeit wieder auf. Reugersdorf, 29. Juni Gestern abend gegen ü Uhr gingen übe» di« hiesig« Lrgrnd sch««« Unwetter, verbunden mit wolkenbrucharligem Regen und Hagel nieder. Die Hagel- chloßen «reichten die Größe van Taubeneiern und z«. kümmerten in den Nachbarorten, namentlich in Eibau, Hunderte von Fensterscheiben. Da» Gewitter, da» in der Richtung nach Böhmen abzog, hat die Ernt« streckenweise! vollständig vernichtet und in de». Obstgärten erheblichen Schaden angerichtet. . Heut« früh lagen di» Hagelschloßen stellenweise noch 25—30 Z«nttmit«thoch. Satzungen und der Geschäftsordnung, Richtlinien über den weiteres «u»bau der „Sächsischen Fechtschule ", üb« Ge winnung neuer Mitglied« und Freunde, über Gewährung namhafter Unterstützungen an Hilfsbedürftige und an durch Hochamts« Geschädigt« u. a m waren Beratungsgegrnstände der Meißner Tagung. Bischofswerda wurde mit großer Stimmenmehrheit a!« Ort der nächstjährigen Landeshauvi- vnsammlung gewählt. Nicht unwahrscheinlich ist, daß im Jahre 1922 Dippoldl»walde zu «in« solchen Tagung au», ersehen sein dürft«. Die Mitgliederwerbeliste soll hier in den nächsten Tagen in Umlauf gesetzt werden. Die Veranstaltung eines Preiskegeln» und mehrer« Gesellschaftsfahrten wurden in Sllssicht genommen. Angehörige de» hiesigen Zwetgvrrein» genießen vom 1. Jalt d. I. ab al» neue Brrgünstigung Preis ermäßigung im hiesigen Lichtspieltheater. Eintrittskarten zu ermäßigtem Preise sind hierzu nur bet den, Vorstand»mit- gliede, Herrn Kaufmann Walter Kretzschmar hier, und zwar nur gegen Vorzeigung der Mitgliedskarte zu haben, von der Mitteilung, daß ein rührige» Mitglied de» hiesigen Fecht- verband» zur Unterbringung und Verpflegung von drei Kindern im Grorgenseld« „Salastift" die erforderlichen Geld mittel gespendet hat, nahm man mit groß« Befriedigung und unter dem Ausdruck de» wärmsten Danke» Kennlni». Der Zwetgvereln Arnsdorf u. U. wird Sonnabend, 10. Juli d. I., mittelst Lrtrazuge» mit zwei Musikkorp» rin« Gesell- schastrfahrt nach dem östlichen Erzgebirge (Rabenau« Grund, Malter, Dippoldiswalde, Kipsdorf, Altenberg, Zinnwald, Geising unternehmen und Sonnabend nachmittag» in Dippol diswalde Einkehr halten. Abend» sind Konzert und Ball im Saale der Relchskrone geplant. Hierbei wnden die» auch hi« nicht unbekannten Rödertalsänger mitwirken. Sonntag früh ist vor der Weitersahrt nach Kipsdorf Kaffrekonzert vorgesehen. Zur Beherbergung d« Gäste vom Sonnabend zum Sonntag werden etwa 400 Betten bezw Lagerstätten benötigt, und zwar gegen angemessene Bezahlung. Die Ggst- gebir und Quariterwirte sowohl als^auch die Mitglied« de» Dippoldirwalder gechtoerbandes können sich an den Ver- anstalwngen in der Reichskrone kostenlos beleiligen. Möge die gastsnundschaftllche Bürgerschaft von Dippoldiswalde auch bei Ausnahme dieser Gäste ihren altbewährten Ruf erneut beweisen. — Wegen Ausbleiben de» elektrischen Strome» mußte am Montag abend die Borsührung in den Lichtspielen unter bleiben und wird nunmehr am Donnerstag abend stattfindrn. Außerhalb de» reichhaltigen Programme» wird noch ein Werbefilm oorgesührt werden: „Die Heinzelmännchen von 1919". In unser« Zeit, wo durch sortgesetzte Streik» unser ohnehin kranke» Wirtschaslsleben noch mehr geschwächt wird, ist e» notwendig, sich einmal zu vergegenwärtigen, wohin derartige Kämpf« führen können, wohin wir kommen, wenn lebenswichtige Betriebe au» Jnteresienpolitiklahmgelegt werden. Mit zwingend« Notwendigkeit führt der Film die fegen«, reiche Tätigkeit der Technischen Nothtlfe vor Augen und wirkt wie rin gewaltiges Menetekel ln seiner stummen Aufforde rung, sich dieser guten Sach« zur Verfügung zu stellen, ist er ja tatsächlich schon geschehen, daß durch ihr rechtzeitige» Eingreifen Menschenleben gerettet wurden, weil dem Arzte sonst Strom und Licht zur Durchführung der Operation nicht zur Verfügung gestanden hätten. — Trotz de» regnerischen Wetter» am vergangenen Sonntage fanden auf dem hiesigen Sportplatz« zwei Fuß- ballwettspiel« de» mitteldeutschen Sportverein» und zwei der Fußballabtetlung de» Arbeitnturnvttitn« „Frisch aus" statt. Am Vormittag spielte Sp.-B. D. 2 gegen Spteloerelntgung 5 Dresden, dessen Ergebnis in der ersten Halbzeit 2:1, in der 2. Halbzeit 4.1 sür Dresden war. Den wenig« interessanten Spielet, am Nachmittag, bei denen »dl« 1. und 2 Fußball mannschaft de» „Frisch aus" gegen dl« 1. und 2. Mannschaft Kreischa spielte und beide Spiele zugunsten der Dippoldis- walder ««»fielen, solgt« abend» '/r7 Uhr der Kamps der NE!f von Sp -B. D. gegen die 1. Els von Potschappel. Da» Spiel hob sich durch seine Schärfe und gute technische Schulung von den Nachmittagsspielen besonder» ab. Während e« in der l. Halbzeit 3:2 sür Dippoldiswalde stand, halte da« Nachlassen d« Dippoldiswalder in der 2. Halbzeit zur Folge, daß sich da» Ergebnis, auf 8:3 für Potschappel wendete. Der Erfatztorwächter von Dippolol»walde war au, der 1. Jugendmannschast. — Leider konnte da» Spiel der Besoldung erfolgt nach Gruppe II der Besoldung»ordnung für Staatsbeamte. Die Stelle ist zunächst Mtlitäranwärtern Vorbehalten. Gesuche mit Zeugnissen sind bi» zum 15. Juli IV20 einzmeichen. (Bez. Dresden). am 25. Juni 1920. " —vor tlsmoloSorat. vertttches «Ad Sächsische». Dippoldirwalde. Du Gesamtvorstand vom hiesigen Wohltätigkeit»o«,in „Sächsische Fechtschule" hatte in sein« Sitzung am Montag «in« umfangreiche Taguordnung za «ledigen. Davon testen wir nur die für da» össentliche Interesse wichtigen Punkte mst. Auf der kürzlich tn Meißen tagenden Landeshauptonsammlong war der hiesige Zweig- v««tn durch Herrn Arthur Zimmermann vertreten. Er be richtete zunächst üb« di« Ernennung de» H«rrn Karl Straß- berge» hl«, der ein« mehr denn 25 jährig« ersprießlich« Tätig keit nn Gesamtoorstande, davon dir meist« al» Schatzmeister, entfaltet hat, zum Landi» Ehren«,Itglkd. AenLerurgen d« KLatherfeter in Wittenberg. In Wittenberg wird der Tag, an dem Marlin Luther vor 400 Jahren die päpstlich« Banubustr ««brannt hat, da 10. Dezember, festlich begangen werden. An der Erinnerung«- feier werden sich außer den städtischen Behörden und den kirchlichen Stellen auch die g ößaen protestantischen Organi sationen, unt« anderem d« Evangelische Bund, beteiligen. Die Folgen der Posentsierunsj. ... . Einem Bericht au» der Provinz Posen, dn tn den „Mit- tetlungen de» deutschrn Ostmarkenvereln»" veröffentlicht wird, kann man entnehmen, wohin schließlich di« gewalttätige Politik, mit da gegen alle» Deutsche tm neuen Polen vor- gegangen wird, führen muß. Sogar fast rein deutsche vym- nasien, wie in Lissa und Rawitsch, sind poionisirrt worden. In Rawitsch hat man soviel polnische Schüler in ha» Gym- nafkum gepreßt, daß die S«ta in drei Klassen geteilt wrrden mußte. Dafür sind ab« auch ein Teil d« Sertan« bereit» in den, pürdtgen Alter von 17 Jahren. Der deutschen höhnen Prtoatschul« tn Rawitsch, di, Knaben und Mädchen aupiimmh ab« hat man verboten, tn der einzigen deutschen Atzung Rawitsch» zu inserieren. Man will auf diesem WM auch dies« Schul« da» Dasein unmöglich machen, die Wn durch den Frirdensvertrog zuzutossm gezwungen ist. Drei deutschen Oberlehrern de» Gymnasium«, wurde am 31. März zum 1. April gekündigt und ein deutsch« katho lische» Lehr«, d« zum gleichen Termin entlassen wurde, wurde unter Androhung der Zurückhaltung seine» Hausrate, vqwnvgm, sein Monatsgehalt für März zurückzuzahlen. M« die Polen selbst da» polnische Schulwesen beurteilen, beleuchtet dir Aeuß«ung ein« polnischen Volksschuilehrer» einem deutschen Kollegen gegenüber: „In 10 Jahren gibt « tn Posen 75°/» Analphabeten.« 7^7777^