Volltext Seite (XML)
Weitzeritz-Zeilung Tageszeitung unö Anzeiger für Di-pol-iswal-e, Schmie-eberg u.U. Dierleljährllch 3 Mark ohne Zu- HkgWJplklS« kragen. — Einzelne Nummern 10 Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. Demeindeverbands-Girokonlo Nr. 3. — Postscheck konto: Leipzig 12S48. Nlnsilwimkoiso* Sechsgespalkene Äorpuszelle 2g Pfg., auberhalb der Amts- hauptmannschast 25 Pfg., im amtlichen Teil (nur vo» Behörden) 70 bezw. 75 Pfg. — Eingesandt und Reklamen 70 Pfg. Uelleye Zeitung des Bezirks Amtsblatt für die Amtshauptmannschaft, das Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde ' Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag: Earl Iehne in Dippoldiswalde. ,» », - >'» —--»»»--«SEi Nr. 275 Sonnabend den 29. November 1919 ' 85. Jahrgang V- , 1 , Auf Blatt 103 des hiesigen Handelsregisters, betr. die Firma E. B. Teich»« Rachf. MataUwerenfabkik DIp»oldl»wa1de i Sa ist heute eingetragen worden: Vie Firma lautet künftig E. B Teicher Rachf. Metallwarenfabrik Dippoldiswalde Hocker und Vock; d-r Inhaber Angaft Balzer ist ausge'chieden. In da» Handrlsa-ichäft sind al» / , persönlich hastende Gesellschafter «ingetreten der Betriebsleiter Richard Alfred Hocker und der Drückermeister Richard Willi Bock, beide in Dippoldiswalde. Vie Gesellschaft ist am 20. November ISIS errichtet worden. I ä Neg 36 c/<9. Amtsgericht Dippoldiswalde, am 27. November 1919. Oertttches unv Sächsisches. Dippoldiswalde. Der Stadtrat hat beschlossen, als Ausnahme-Sonntage, an denen besondere Verhältnisse einen erweiterten Grschäftsverlehr erforderlich machen, die folgenden Sonntage zu bestimmen: die beiden Jahrmarkts- sonntage, den Bogrlschießfonntag und die 3 Sonntage vor Weihnachten ld« kommende Sonntag ist also kein Ausnahme sonntag). An den Ausnahmefonntagen dürfen all« Verkaufs stellen von 11 Uhr vormittag» bis 6 Uhr nachmittags ge öffnet sein An Wüchentazen müsse« gesetzlich« Bestimmung zufolge alle Berksuse stell«, von 7 Uhr abends bi« 7 Uhr morgen» geschlossen sein; nach 7 Uhr abends, jedoch nicht länger al» bis 9 Uhr abends, dürfen Verkauf«stellen an jährlich höchsten» 20 von der Orlspollzetbehörde zu be stimmenden Tagen für den geschäftlichen Verkehr offen gr- halten werden. In Dippoldiswalde sind diese Ausnahme- Wochentage die folgenden: die letzten drei Wochentage vor Ostern, die letzien drei Wochentage vor Psingsten und die letzten l4 Wochentage vor Weihnachten. — Am kommenden Sonnabend hält der Militärverein hier im Schützenhau» sein Stiftungsfest, bestehend in musi kalischen und gesanglichen Darbietungen, Theater und Tanz. Beginn ist aus 7 Uhr festgesetzt. Mitglieder müssen Vereins^ zeichen tragen, geladene Gäste Eintrittskarten vorzeigen. — Lichtspiele. Zu denselben wio uns geschrieben: „Vie sich verkaufen" betitelt sich der gewaltig« Film von Rich. Oswald, welcher am Sonnabend und Sonntag vorg«. führt wird. Der Zyklus, den Oswald ht«r fortsetzt, erhebt sich mit seinem Inhalt zu wirklich ethischer Bedeutung, und die Vorwürfe obszöner Absichten oder einer Spekulation aus die erotischen Gelüste der breiten Masi« werden nun wohl ganz verstummen. So ergibt da» Zusammenwirken von kanst und Technik «in hervarragende» Erzeugnis deutsch«! Leistungsfähigkeit. Sonntag nachmittag findet eine Kinder- »orsirllung mit gutgewähltem Programm stqtt." — Mit dem 1. Januar tritt eine neue bedeutende Er höhung der Preis«« für Druckpapirr rin, drr damit da» Zehn fache de- Friedenspreise« erreichen wird. Selbstverständlich mutz infolgedessen auch eine entsprechende Erhöhung des Be zugspreise» der Zeitungen eintreten. Obercarsdorf. Nachdem auch der hiesige Schulvorstand nach dem gegenwärtigen Schulgesetz neu zusammengesetzt ist, gehören demselben folgende Herren al» Mitglieder an: Erb- g,richt,besitz,r Gemeindeoorstand Johann Dießner, Lehrer Mor Mäck«, Lehrer Hugo kühne, Gemelndeältester Ernst Flemming, Mühlengeschästssührer Emil Klemm, Rundschlelfer Waller Straub, Tischlermeister Ernst Handrick, Gutsbesitzer Ernst Böhme. Zum Vorsitzenden wurde Herr Lehrer Mäcke, zum Stellvertreter Herr Gemelndeältester Flemming ge- wählt. Hermsdorf (Lrzgeb). Am Freitag vor dem Totenfest« hielt ht«r Herr Baurat Wrnzrl vöm Ministerium d«» Innern «kn«n «indruckroollen Lichtbtld«rvortrag über „Frtidhofskunst und Kriegerehrung". Er sprach zunächst von den Grabdenk, mälern und verlangt« von ihnen, datz sie in stimmungsvoller Weis« da» persönliche Andenken an die Berstorbenrn, ihre Eigenart und ihr« Beziehung zu dem Leben und Wirken, au» dem dies« abgerufen wurden, zu pflegen haben. Ski» wo man übrr die für die betreffenden Derstorbrnen sinnigste Gestaltung eines Grabmal« nachdenke, könne es zu Herzen sprechen. Niemals aber vermöge da» die gedankenlose Dutzendware und die -Wiche Fabrikware manche» Zement- fabrtkanten mit ihren nüchternen Glasplatten, die für alle, sei e» Mann oder Frau oder Kind, die gleiche langweilige Form haben. Ferner müsse sich ein Grabmal harmonisch in den Gesamtcharakter de» Friedhöfe» einfügen und dürfe nicht au» dem Rahmen der Gesamtheit Herausfallin. Rück- jichlnahme auf die Umgebung und Zurückstellen «gotstischer Wünsche sei eine Berpsltchtung, der sich niemand entziehen dürfe. Bestimmungen darüber dürfen in keiner modernen Friedhossordnung fehlen, so sehr man auch sonst in vezug aus di« etnzelne Gestalt Freiheit walten lassen müsse. Dl« Inschrift müss« gut o«rt«ilt sein und sich ebenfalls al« «in Teil dim Ganzen einfügrn; sie solle zwar gut lesertich sei«, «ber nicht ausfällig und plakatmäßtg wirken. Ruhig wirken dl« Grüdentihen, wenn die Denkmäler gleiche Höhe haben. Für gewisse, nicht zu einander passend« Arten der Grabzeichen leg« man verschiedene Abteilungen an, di« durch die Be- pslanzung von «tnander geirrnnt werden können. DI« An- pslanzungrn, zu den«n viele schöne Möglichkeiten auf dem Friedhöfe gegeben sind, sind überhaupt nölig, um einen fried vollen Eindruck de» Gottesacker« heroorzurufrn. Die Wahr heit seiner Ausführungen veranschaulichte der Vortragende durch viele vom Sächsischen tzeimatschutze hergestrllte Licht- bilde», für die vorbildliche Beispiele auch au» hiesigem Fried- Hose auegrwählt waren. Auher dem Heimatschutze pflegen auch Vereinigungen, wie der Werkbund und der Verein für kirchliche Kunst die Friedhofskunst. Mit ihnen sollte jeder Hersteller von Grabsteinen in» Vernehmen treten. Wie bei der Friedhofepslege, so dürfe auch bei der Kriegerehrung der gute Geschmack nicht vernachlässigt werden, ja hier erst recht nicht; denn die Ehrung der Gefallenen, die mit ihrem Blute ihre Treue zum Baterlande besiegelt haben, mutz über di« Gegenwart hinauswirken und auch noch die spätere Zeit mit Ehrfurcht vor der Opfertat erfüllen. Alle Ehrungen der Familien, Gemeinden, Vereine müssen die Grütze, die im Heldentod liegt, und die Grütze de» Kriegseriebnt», da» unser Gemüt so sehr bewegt bat, zum Ausdruck bringen, zu ihnen müssen wir mit derselben Ergrissenheit ausschauen, mit drr wir auf die einzelnen Eoldatengräbrr im Felde oder aus die langen Reihen in den Eoldatenfrtedhöfen Hinblicken. Der Eifer mancher Gemeinden, Denkmäler zu «Nichten, darf nicht wieder zu der Schablonisierung und den Geschmacklosigkeiten einer Denkmalswut führen, wie wir si« nach 1871 gehabt haben. Die Gedächtnis stillten müssen feierlich stimmen; darum wähle man d'n rechten Platz für sie au» und ziehe einen Künstler zu Rate, drr den durch die örtlichen Verhältnisse gegebenen Fall durchdenkt. Auch Vereine sollen sich von der Landesberatungssielle für Kriegrrehrung beraten lassen und nicht solche, auch btrr von fremden Geschäftsleuten angebotenr Gedrnkblätter kaufen, aus denen in sinnloser Ueberhäusung alles darauf ist, was sich in drr Rumpelkammrr drs Hurrah- patriotismus vorfindrt, währrnd es doch wundervolle Gedenk- blätter gibt, wir da» Wintrrsche mit drn stürmrnden Soldatrn oder die Heitnerschrn, die dem vr. Frank und Hindenburg geweiht sind. Auch sie wurden im Lichtbild vorgesührt. — Tag» darauf gab Herr Baurat Wenz«! noch an Ort und Stelle gute Raischläge für die für die hiesige Kirchfahrt ge eignetste Kriegrrehrung, über die wir später berichten werden. Er hat sich dadurch in gleicher Wrise wie durch seinen mit allgemeinem Brifall aufgenommenen Vortrag große Verdienste um die hiesige Friedhofskunst und Kriegerrhrung erworben, für dl« man ihm nicht geimg danken kann. Altoberg. Während in tlefergelegenen Gegenden der Schnee infolge de» Tauwrtter» drr letzten Tage wieder ver schwunden ist, haben wir auf unserem tzöhenkamm leider noch genug davon. Mittwoch i't da» Taumelt« bet 0 Grad wieder zum Stehen gekommen und am Nachmittag sowie in der Nacht ist Neuschnee gesallen. vre«d«u. Die bayrische Gesandtschaft in Dresden wird am I. Januar 1920 aufgehoben. — Die Wahlen zu den Bezirk-vertretungen für die 29 sächsischen Amt»hauptmannschast«n sind abgeschlossen. Es werden danach 11 Bezlrkvertrelungrn bürgerliche Mehr heiten ausweisen, in 2 (Löbau und Zittau) ist die Zahl der bürgerlichen und der sozialistischen Vertret« di« gleiche, während in 15 Bezirken sozialdemokratische Mehrheiten vor handen sein werden. W«inhöhla. Vor einigen Tagen wurde eine Frau von Zwillingen entbunden, die ähnlich wie da« siamesische Zwillingspaar zusammengewachsen sind. Diese Doppel- gebürten kommen außerordentlich selten vor. Vor einigen Jahren gelang «« in Pari» dem Prof. Doyen durch eine glückliche Operation, «in derartiges Zwillingspaar zu trennen, ohne die Lebensfelbständigkeit de» einzelnen zu behindern. Sebnitz. Wie sehr der Schleichhandel blüht, ist darau» zu ersehen, datz an einem einzigen Tage von den Zoll- beamten wieder etwa 100 Liter Rum, 15 Liter Likör, «in arugeschlachtrt« Schöps, 1 Reh und 70 Stück Butt« be schlagnahmt worden sind. Löbau. Grotzen Butterschiebungen ist man in der Stadt auf dt« Spur gekommen. Auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung wurde sestgestellt, datz im Verhältnis zur Kopfzahl ein bedeutend gröbr«Ouantumvutt«beliefert worden ist. Verschieden« hiesige Gastwirt« und Hotrlbesttz« habt» in mehrer«» Geschäften zu gleich« Zeit bt» zu 60 Abschnitten an Butter angemeldet und^bezogen. Reustadt. Di« Gastwirt« von Neustadt und Umgegend haben die Kasfee- und Bierpretse, sowie die Kartengelder erhöht. Infolge bedeutender Mehrkosten für Licht, Heizung usw. sind für Kaff« di« Tasse 40 Pf, einheimische Bi«« das Schnitt 30 Pf., da« ganze Gla« 40 Pf. festgesetzt worden. Kartengeld für «ine neue Karte 25 Pf , für «ine g«spielte Kart- 15 Pf. Chemnitz. Der Bezirksausschuß unserer Amtshauptmann schaft tagte am Dienstag zum letzten Mal in seiner bisherigen Zusammensetzung. Einzelne Mitglieder haben ihm länger al« 10 und 20 Jahre angehört. In dieser Sitzung gab es u. a. eine lebhafte Aussprache über die Steuerfreih«it der Erwerbslosen, die Arbeitslosenunterstützung beziehen. Die Unterstützung «ine» erwerbslosen Ehepaare» beträgt, auf« Jahr berechnet, bis zu 2400 M. Mancher Arbeitende ver dient im Schwiiße seines Angesicht» nicht diese Summ« und mutz Steuern bezahlen; deshalb sei «r, so sprach man sich aus, unbillig, eine allgemeine Steuerfreiheit für Erwrrb«lose eintreten zu lassen. Oberwiesenthal. In Böhmisch-Hamm« ist ein junger Mann namens Schmiedel, der sich auf dem Heimwege nach Schmiedeberg befand, im Bergner Wäldchen von tschechischen Grenzsoldaten erschossen worden. Es ist dies seit kurzer Zett bereit» der zweite derartig« Fall. Schmiedri war fünf Jahre im Krieg. Zwickau. Das hiesige Gymnasium verlor im zu End« gegangenen Kirchenjahr 26 Tote, darunter drei ehemalige Lehr« und sechs im Kriege gefallene Schüler. Insgesamt starben drn Hrldentod für» Vatrrland 17 Lrhrrr und 135 Schüler. Plauen i V. Da« Knorrsche Testament, nach dem be kanntlich Kaiser Wilhelm ll. von dem Landwirt Hermann Knorr mit der Bestimmung zum Universalerben eingesetzt worden war, datz drr üb« eine Million betragende größten teils in Grundstücken bestehende Nachlaß im Interesse von Heer und Marine verwendet werden sollte, ist durch Rechts anwalt Horst Schönberg im Namen der Witwe und «ine» Vetters Knorr« angefochten worden. Während da» Erb- fcheinsoerfahren beim Amtsgericht schwebt, hat Justizrat Möller al» Syndikus drs Kaiser» beim Landgericht di« Fest- strllungrklagr erhoben. Gera. Al» da« Warenhaus Tietz Dienstag früh geöffnet wurde, fand man in ein« Eck« «tnrn Mann vollständig neubeklridet schlafend vor. Er war au» Zeitz und halte sich am Abend zuvor in da» Grschäft rtnschließen lassen und sich in der Nacht vollständig neubelleidet, wa» etwa 3000 M. gekostet hätte, wenn der Dirk entkommen wäre. Außerdem hatte er noch ein Bündel wertvoll« Warrn zum Mitnrhmrn nrbrn sich grlrgi. Er wurde sofort festgenommen, rhe « seinen scharf geladenen Revolver verwenden konnte. Ktrchen-Nachrtchten. 1. Advent — Sonntag, den 30. November 1914. Tert: Jer. 31, 31-34. — Lied 149. Dippoldiswalde. Vormiltags 8 Uhr Beichte und heiliges Abend mahl in der Sakristei: Pastor Mosen. Vormittags 4 Uhr Predigt gottesdienst: Cup. Michael. Vormittags 11 Uhr Abendmahlsseier im Wettlnjtist: Pastor Mosen. Vormittag» I I Uhr Lindergottes dienst (2.Abteilung): Sup. Michael. Nachmittags 5 Uhr Festgottes dienst zur Geier des 25 jährigen Jubiläums des Jungfrauenvereins zu Dippoldiswalde: Pfarrer Eltz—Seifersdorf. Hennersdorf. Vormittags 4 Uhr Predlgtgotterdienst. Nach mittags 2 Uhr Jugendunterredung Filialkirche Schönfeld. Vormittags 4 Uhr Lesegottesdienft. Vormittag» 10 Uhr Lindergottesdienst (Llasse 2). Johnsbach. Vormittag» '/,9 Uhr Abendmahl. Vormittags 4 Uhr Predigtgottesdienst. Vormittags "«11 Uhr Kindergotterdicnst. Lipsdorf. Vormittag« 4 Uhr Predigtgott««dienst in der Schule: Hilfsgeistlicher Müller. Darnach Beichte und heiliges Abendmahl. Vormittags 11 Uhr ttindergottesdicnjt in der Schule. Kreischa. Vormittags 8 Uhr Beichte und FeierI d«» heiligen Abendmahls. Vormittags 4 Uhr Predigtgotte»dlenst. Nachmittags 3 Uhr Taufgottesdienst ' Obercarsdorf. Nachmittag» ">4 Uhr AbendmahlsfeierZ In der Schule. M Oelsa. Vormittag« 4 Uhr Predlgtgotterdienst. Anschließend von '/-11—'/-I2 Uhr Kirchenvorstandiwahl Nachmittag« 2 Uhr Kindergotterdienst (beide Abteilungen). Nachmittag« 5 Uhr heiliges Abendmahl. Possendorf. Vormittag» >/, 9 Uhr Beichte und Abendmahkfeier: PfarrcoNadler. Vormittagsy Uhr Predigtgottesdienst: Pastor Vorwerk, vormittag» V«l> Uhr Lindergottesdienst Im Lonfirmandensaal der Lirche: Pastor Vorwerk. Nachmittag« 5 Uhr Abendmahlsgottes dienst: Pf«rer Nadler. , Reichstädt. Vormittag» V»9 Uhr stille Abendmahlsfeier. Vor mittags 9 Uhr Predigtgottesdienst. Nachmittag» 2 Uhr Abendmahls- gottesdlrnst. ,